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June 5, 2024 74 mins

In dieser Episode von "Die Kunst der Freiheit" begrüßen wir Julian Haase von Marketing Clips. Julian teilt seine inspirierende Reise von einer langjährigen Familientradition im Autohandel hin zu seiner eigenen Videomarketingagentur. Er spricht über seine Anfänge im Autohaus, den Wendepunkt, der ihn zur Fotografie und Videoproduktion brachte, und die Herausforderungen, die er überwinden musste, um seinen Traum zu verwirklichen.

Julian erzählt, wie er sich von den Zwängen eines traditionellen Berufs löste und durch Zufall seine wahre Leidenschaft entdeckte. Er gibt Einblicke in die Höhen und Tiefen seiner Selbstständigkeit, die Bedeutung von Resilienz und die Kraft, seinem Bauchgefühl zu folgen. Seine Geschichte ermutigt dazu, den eigenen Weg zu gehen und zeigt, dass Freiheit und Selbstverwirklichung möglich sind, wenn man den Mut hat, Risiken einzugehen und an sich selbst zu glauben.

 

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Nimm dein Leben in die Hand und lebe deinen eigenen Traum von Freiheit! Bis zum nächsten Mal

Mark as Played
Transcript

Episode Transcript

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(00:00):
Herzlich Willkommen bei Die Kunst der Freiheit.
Tauche mit mir zusammen in die faszinierenden Lebensgeschichten von mutigen
Menschen ein, die den Sprung ins Ungewisse, hin zur Freiheit gewagt haben.
Diese Geschichten sind wie ein frischer Wind, der uns neue Perspektiven eröffnet
und dazu ermutigt, das eigene Leben in die Hand zu nehmen.

(00:23):
Hör gut zu, denn es wartet einiges an Inspirationen und guten Tipps auf dich,
damit auch du dein volles Potenzial entfesseln und deinen eigenen Weg zur Selbstverwirklichung
und damit in die Freiheit gehen kannst.
Bist du bereit für eine neue Reise voller Freiheit und Selbstentfaltung?
Dann lehn dich zurück und lass dich inspirieren.
Music.

(01:08):
Herzlich Willkommen erstmal. Mein Gast heute ist Julian Haase von Marketing Clips.
Obwohl, eigentlich bist du ja von Julian Hase. Genau. Und...
Ich freue mich riesig, dass du da bist, weil von dir kam ja überhaupt die Idee,
mit diesem ganzen Podcast anzufangen.
Und so ein bisschen habe ich bei dir auch das Gefühl, dass das Motto,

(01:30):
nach dem du lebst, so ein bisschen die Gedanken sind frei.
Weil du ja dich dafür bezahlen lässt, Menschen Ideen zu bringen oder sie umzusetzen.
Ja, so habe ich das selber noch nicht definiert oder ausgesprochen,
aber das kann man schon so sagen, ja.
Du bist ja heute damit beschäftigt, hast du dein Unternehmen und produzierst

(01:53):
Marketing, Videos, Filme.
Das hast du ja nicht von Anfang an gemacht. Nee, genau, das habe ich nicht gemacht.
Ich kann ja kurz mal erzählen, was wir heute so machen.
Also erstmal vielen Dank für die Einladung, dass ich in deinem Podcast dabei sein darf.
Ich habe eine Videomarketingagentur. Wir machen hauptsächlich Imagefilme,

(02:13):
Recruitingfilme, Social-Media-Betreuung.
Das heißt, übernehmen die Social-Media-Kanäle von Unternehmen,
damit die Mitarbeiter und Kunden bekommen und helfe halt auch anderen Selbstständigen,
gerade Coaches, Beratern und Experten dabei, ihr Content-Marketing so aufzubauen,
dass sie darüber halt Kunden gewinnen.
Und darüber sind wir ja auch ins Gespräch gekommen, weil ich dich mal angeschrieben hatte.

(02:34):
So habe ich das zumindest noch in Erinnerung. Und dann haben wir irgendwie gesprochen.
Und dann haben wir gesagt, okay, was können wir denn machen?
Und Content ist ja so ein Riesenthema. Und dann sind wir halt auf die Idee des
Podcasts gekommen, was ja jetzt auch sehr gut ankommt.
Ursprünglich komme ich aus dem Autohaus, bin Autoverkäufer. Mit Schlips und
Kragen, würde ich jetzt fast sagen.
Genau, war das in meiner Familie der vierte in Folge. Also mein Uropa,

(02:59):
mein Opa, mein Vater und dann ich.
Alle mal bei Volkswagen gewesen. Ich auch.
Genau. Das heißt, ihr habt quasi Autos verkauft, seit es sie gibt.
Könnte man fast so sagen, ja. Genau.
Kutschen noch nicht, aber Autos, ja. Das ist ja dann...

(03:20):
Irgendwann kam ja der Moment, dass du was anderes gemacht hast.
Sonst wärst du ja nicht hier.
Wie war das so aus dieser, ich würde fast sagen, Dynastie an Gebrauchtwarnhändlern da rauszukommen?
Es war ganz witzig. Ich habe früher eigentlich immer so wie,
glaube ich, nicht jeder, aber viele irgendwie, habe ich immer gesagt,

(03:41):
wenn man mich gefragt hat, was willst du später mal werden?
Dann habe ich gesagt, ja, keine Ahnung, aber auf keinen Fall das, was Papa macht.
Und genau das ist dann daher geworden. Wie war so der Weg?
Tatsächlich war ich dann ausgelernt und dann arbeitet man ja auf Provision.
Das heißt, man hat ein sehr geringes Grundgehalt, wenn man nichts verkauft und
ist halt so ein bisschen darauf angewiesen, dass man halt verkauft.

(04:03):
Und ich hatte damals mit Marketing oder so wirklich gar nichts am Hut.
Also ich habe gar nicht an Marketing gedacht, sondern ich habe ja nur daran
gedacht, wie kriege ich mehr Kunden hierher.
Dass das Marketing ist, war mir zu dem Zeitpunkt ja überhaupt nicht bewusst.
Und ich habe immer, weil ich der Jüngste im Verkäuferteam war,
sozusagen, war ich dafür zuständig, die Autos für mobile.de zu fotografieren.

(04:23):
Was heute so Instagram für die meisten Dienstleister ist, ist ja nach wie vor mobile.de für Autos.
Und wir hatten halt so eine richtig einfache Digi-Cam, die man halt früher so
hatte, wo man so raufgedrückt hat und dann kam das Objektiv so raus.
Und damit haben wir halt die Fotos im Automatikmodus gemacht.
Und dementsprechend sahen die halt auch aus.
Und dann habe ich irgendwie gedacht, damals bei Volkswagen, was hattest du da? Einen schwarzen Golf.

(04:48):
Wer hatte noch einen schwarzen Golf? Alle, gefühlt.
Wie kriege ich das hin, dass die Leute im Internet neben dem Preis.
Was kann ich machen, damit die bei uns aufs Auto klicken und bei uns anrufen
und nicht woanders. Das war eigentlich so die Idee.
Und dann habe ich gedacht, ich finde die Bilder von den Autos,
die wir machen, so schrecklich.
Ich würde die nie anklicken, weil ich selber, ich finde, wenn man einen Urlaub

(05:12):
bucht oder ein Hotel oder bei Ebay-Kleinanzeigen was kaufen will,
oder ganz egal, wenn das erste Bild, was man sieht, irgendwie gut aussieht,
dann klickt man da gerne hin.
Andersrum, wenn das nicht gut aussieht oder gar kein Bild drin ist,
dann hat das auch, da kann der beste Text stehen, die besten Bewertungen.
Irgendwie hat das ja gar keinen Wert so für mich selber.

(05:34):
Dann habe ich überlegt, wie kann man diese Bilder halt besser machen und habe
dann, habe ich gedacht, wir brauchen auf jeden Fall eine bessere Kamera,
weil bessere Bilder macht man ja immer mit einer besseren Kamera.
Weiß ich heute auch, dass es nicht so ist, aber damals habe ich das gedacht.
Und dann habe ich meinen Chef überredet, dass wir eine Kamera kaufen und bin
dann zum Elektromarkt vor Ort damals noch gefahren und habe dann eine Canon

(05:55):
EOS 500D oder irgendwie so,
die in diesen Körben immer drin lag, in diesen Grabbelkörben für,
weiß nicht, 300 Euro oder so,
mit Tasche und Objektiv und zwei Akkus und Speicherkarte.
Habe ich dann gekauft und habe gedacht, so, damit wird es jetzt. Jetzt läuft es.
Und habe dann angefangen, mich damit zu befassen, wie man überhaupt damit ein

(06:17):
Foto macht, weil so eine Spiegelreflexkamera, die musst du ja auf einmal einstellen.
Und dann hat mich dieses Fotografieren und dieses neue Lernen,
wie das funktioniert und sowas, sowas von gepackt, dass das mein Hobby geworden
ist und dann halt irgendwann auch mein Beruf.
Aber das war so die Ursprünge. Also Autos für mobile.de fotografieren,

(06:39):
weil ich mehr Provisionen wollte.
Aber dann bist du ja quasi auf deine Leidenschaft durch Zufall gestoßen. Total.
Also, wie gesagt, kein Fußballfan, kein Fußballspielen, kein Vereinssport.
Also ich würde wirklich sagen, bis zu dem Zeitpunkt echt so ein bisschen hobbylos irgendwie.
Also gar nicht so eine Leidenschaft gehabt irgendwie. So Autos waren immer ganz cool.

(07:04):
Aber wenn man dann irgendwann das beruflich macht, nach drei Ferien ist so GTI
oder so auch Ware, für die man einen Kunden hätte, um sie zu verkaufen letztendlich.
Und das Emotionale ist dann auch so ein bisschen weg.
Also wirklich richtig durch Zufall zur Leidenschaft gekommen. Schön.
Und diese Leidenschaft, die du ja, ich sag mal, zufällig entdeckt hast,

(07:27):
das war ja bestimmt wie so ein Funke, der dann in dir gewachsen ist.
Wann war der Moment, wo du dir klar warst, dass dieses Autoverkaufen eigentlich
überhaupt nicht das ist?
Also du wusstest ja von Anfang an, das hast du schon gesagt,
aber wann hast du es dir auch eingestanden?
Ich würde gar nicht sagen, dass es das von Anfang an war, sondern es hat mir

(07:50):
am Anfang schon auch Spaß gemacht, weil man immer unterwegs und irgendwie immer
mit Leuten in Kontakt und so, das war schon cool.
Aber ich habe irgendwann so eine Zeit gemerkt und das ist eigentlich viel interessanter
und das habe ich auch erst später
gemerkt, dass es bestimmt so eineinhalb Jahre oder so gab in dem Beruf,
dass ich teilweise total genervt und ich würde schon fast von mir selber sagen

(08:12):
aggressiv irgendwie war.
Also immer so eine Grundaggressivität irgendwie hatte, was nach meinem Empfinden
jetzt darauf zurückzufinden ist, dass man einfach unzufrieden war. Ja.
In dem vielleicht, genau, dass man irgendwie sich eigentlich,
dass man selber vielleicht gemerkt hat, dass man noch was anderes will,

(08:33):
aber man wusste, ich wusste nicht was, dass man was anderes noch kann,
aber man wusste nicht was und man wusste auch nicht wie und so.
Und dann, das war ganz krass irgendwie, das war eine ganze Zeit lang,
wo ich das sehr extrem gemerkt habe und dann gab es einen so Schlüsselmoment,
also ich habe sehr viel dann Hobby-mäßig halt fotografiert, das muss man noch dazu erklären.

(08:54):
Habe damals durch, ich kenne vielleicht viele, die selber auch fotografieren,
Benjamin Jaworski auf YouTube mir quasi das Fotografieren beigebracht durch
seine ganzen YouTube-Videos,
war auf Workshops von ihm und und und und habe halt immer mehr fotografiert,
und dann kommen natürlich irgendwann auch so die ersten Bekannten,
die irgendwie heiraten.
Wahrscheinlich nicht viel Geld für den Fotografen ausgeben wollen und deswegen

(09:16):
einen fragen und man selber denkt sich so, wow, jetzt fragen mich schon Leute,
ob ich da in der Hochzeit fotografieren darf und so fühlt man sich halt super geehrt.
Und dann fängt man damit an und dann ist es bei Volkswagen so,
in den Konzernen allgemein, dass wenn man seine Ausbildung gemacht hat und die
bestanden hat und alles, dass man dann so zwei, drei Jahre nach Ausbildungsende

(09:37):
sozusagen, kommt man in so ein Assessment Center.
Das heißt, da kommen dann so zuständige Personen, sage ich mal,
ins Autohaus und prüfen ein, wie man denn so verkauft, wie man mit den Kunden
umgeht und so weiter, ob das alles so ist, wie sich der Hersteller das vorstellt.
Und jetzt auch inzwischen, als bin ich ja Agenturenhaber, Arbeitgeber,

(09:59):
verstehe ich auch, dass man natürlich möchte,
dass die Leute, die im Namen des Unternehmens irgendeine Tätigkeit ausüben,
das vielleicht nach gewissen Standards machen und dass sie sich an bestimmte
Dinge halten und so weiter und so fort.
Wort, nur die Dinge, an die man sich da halten sollte und wo drauf geachtet

(10:19):
wurde und so weiter, das war für mich damals schon immer sehr fernab von der
Realität und einfach sinnlos.
Da kommt dann irgendwie eine etwas höhere, ranghöhere Person vom Konzern und
dann kommt die und man sagt den ganzen Mal Hallo und stellt sich vor und das
Erste, was sie sagt, ist, wo ist denn ihr Namensschild?

(10:40):
Also ich wusste noch nicht mal ihren Namen. Ich habe einfach Ich habe gesagt,
hallo Julian Hase, wo ist denn Ihr Namensschild?
Habe ich sie angeguckt, wo ist ihr es denn? Ich weiß auch nicht,
wie sie heißen. Ich habe mich wenigstens vorgestellt.
Also da habe ich schon diese Aggressivität wieder gemerkt. Ich habe gedacht,
jetzt fährt die mich hier von der Seite an. Was soll das?
Und dann war nachher dieses Assessment Center durch. Dann hieß es,

(11:02):
ja Herr Hase, wir haben gute Nachrichten.
Sie können sich wirklich glücklich schätzen. Wir können uns vorstellen,
das weiter mit Ihnen zu machen.
Habe ich auch gedacht, also so von oben herab irgendwie so, ne?
Da werde ich nie vergessen, da habe ich zu ihr gesagt, das ist schön,
da muss ich mir nur noch überlegen, ob ich das auch möchte.
Da gibt es ja immer zwei Seiten, also muss ich mir mal überlegen.

(11:24):
Und man muss auch dazu sagen, dass mein Chef damals, dafür, dass wir Vertragshändler
waren, auch immer eine ähnliche Einstellung hatte.
Also wenn Personen vom Konzern kamen, von Volkswagen, dann haben die auch gerne
mal die Fiat-Tasse gekriegt oder so, oder die Renault-Taste zum Kaffee.
Also immer so kleine Sticheleien irgendwie so.

(11:44):
Und dann sollte ich halt, dieses Assessment Center hatte ich bestanden und dann
sollte ich quasi zur Zertifizierung in regelmäßigen Abständen immer nach Wolfsburg fahren,
mal für eine Woche, mal für zwei Wochen und dann hat man da nochmal ein Schulungscenter,
wo dann alles so gebrieft wird, wie der Konzern das möchte.

(12:04):
Und für diese Schulung ist es eine Anzugpflicht gewesen. Und wir mussten im
Auto sonst keinen Anzug tragen.
Wir hatten meistens irgendwie Jeans, Sneaker, weißes Hemd oder sowas ganz locker.
Und dann saß ich mit meiner damaligen Freundin, heute Frau, saß ich in unserer
Stadt, wo wir wohnen, in Oldenburg, beim Frühstück und wollte danach dann losgehen und mir Anzüge kaufen.

(12:25):
Und wenn man so zwei Wochen Schulung im Sommer in so einem Glasbüro hat,
dann braucht man nach Möglichkeit mehr als einen Anzug.
Und jeder, der schon mal einen Anzug gekauft hat, weiß, keine Ahnung,
selbst 500 Euro ist ja für einen Anzug nichts.
Dann habe ich gedacht, du gehst jetzt gleich los und gibst hier irgendwie 2.000,
3.000, 4.000 Euro für Anzüge aus, die du nie wieder brauchst,
außer für diese Schulung, um dir von Leuten erklären zu lassen,

(12:48):
wie man irgendwie ein Auto präsentiert, von welcher Seite und so weiter und so fort.
Und das habe ich irgendwie nicht eingesehen und dann habe ich da beim Frühstück
zu meiner Freundin gesagt, wir gehen gleich keine Anzüge mehr kaufen, ich kündige Montag.
Weil ich einfach echt den Kaffee auf hatte so und viel mehr Bock auf das andere
Thema hatte und gedacht habe, wenn nicht jetzt, wann dann?

(13:10):
Und dann bin ich Montag zu meinem Chef. Aber diese Entscheidung,
die kam einfach so aus dir raus, ohne, ich sag mal, ohne Burnout,
ohne irgendwelche Unfälle.
Also, dass das Leben dich da hingetreten hat. Du bist freiwillig gegangen.
Ja, ich bin schon immer so, das muss man dazu sagen, dass ich einfach ganz gerne

(13:31):
das mache, was ich mir so in den Kopf setze.
Ob das jetzt so unbedingt sinnvoll erscheint oder nicht, das ist erst mal zweitrangig.
Es gab mal so eine Situation wegen was anderem in der Familie,
da wurde meine Schwester damals gefragt, ja, was hältst du, was sagst du denn dazu?
Und dann hat sie gesagt, ja, nichts, weil der macht sowieso, was er will.
Das war so fast ein kleines Kompliment damals. war es.
Ja, und deswegen war das so, nee, das war einfach, dass man gedacht hat, nee, also,

(13:55):
ich habe damals auch, das weiß ich noch ganz genau, irgendwie so im Hinterkopf
gehabt, diese Zertifizierung, diese Ausbildung, die kostet das Unternehmen halt
Geld, man selber ist eine Zeit lang nicht da, man bekommt für diese Zeit seinen
Lohn quasi die Provision gezahlt, die man im Durchschnitt hat,
weil man ja zwei Wochen nicht da ist und nichts verkaufen kann.
Das heißt, dieses ganze Prozedere, das kostet unheimlich viel Geld und ich stehe

(14:17):
da jetzt schon nicht hinter.
Also, warum soll ich es dann machen? Und ich fand es irgendwie auch nur fair,
muss man fast sagen, meinem Arbeitgeber gegenüber zu sagen, ganz ehrlich,
ich glaube nicht, dass ich das hier noch die nächsten 20 Jahre mache und bevor
wir da jetzt irgendwie 10.000 Euro noch in eine Zertifizierung stecken,
das können wir uns eigentlich sparen.
Und ja, dann war das so. Das ist ja eigentlich großartig. Das klingt so,

(14:43):
als wenn du einer von den Menschen mit Rückgrat bist.
Ja, würde ich sagen. Ja, über sich selber ist das schwierig zu sagen, aber ja, schon.
Ich habe so ein bisschen das Gefühl, so was du erzählt hast,
so ein bisschen die Geschichte des Einsiedlerkrebs.
Du kamst halt in dieses Autohaus rein und hast schnell gemerkt,
diese Muschel ist zu klein und bist an die Grenzen gestoßen. Ja, ist wirklich so, ja.

(15:07):
Nachdem du da raus bist, bist du direkt so in deinen eigenen Flow gekommen oder
war das erst mal so ein jahrelanges Mal gucken, was jetzt eigentlich ist?
Es war zwei Jahre lang einfach machen, worauf man Lust hat.
Also von Hochzeiten über, dann habe ich einen Kontakt gekriegt zur Presse,

(15:27):
dann wurde ich mit alarmiert, wenn die Feuerwehr alarmiert wurde,
so Unfälle und Brände, so rasende Reporter.
Dann habe ich das gemacht, dann habe ich Hochzeiten gemacht,
dann haben wir zu Hause das Wohnzimmer.
Meine damalige Freundin überredet, dass mein Büro was viel kleiner war,
das war so ein Drittel von dem, was unser Wohnzimmer war, also Wohn- und Esszimmer zusammen,
da habe ich gesagt, das ist doch eigentlich voll schlau, wenn wir das tauschen

(15:49):
und ich hier ein Fotostudio mache, das ist doch eigentlich viel schlauer das
haben wir dann auch gemacht, dann hatte ich zu Hause ein Fotostudio,
dann habe ich das wieder gelassen also wirklich sehr, sehr, sehr viel,
einfach gemacht, worauf man Bock
hatte durch Instagram dann zu diesem Camper-Van Community so gekommen.

(16:10):
Dann bei meinem alten, ja man sagt ja immer Aufkäufer, also die Fähnchenhändler,
die gebraucht waren Händler mit Schotterplatz und Fähnchen drüber.
Da dann einen VW Crafter gekauft, einen Camper ausgebaut, also einfach irgendwie
alles gemacht, worauf man einfach so Lust hatte.
Die Freiheit genossen, ne? Total, genau.

(16:30):
Und dann wieder durch Situationen und Dinge zu der Agentur gekommen, die ich heute habe.
Aber auch eher durch, ich will nicht sagen Zufall, ich würde heutzutage nicht
mehr sagen, dass das Zufall war, sondern die Dinge, die da waren,
einfach irgendwie gesehen und genutzt.
Also ganz oft gibt es ja Dinge, wo man denkt, das ist Zufall,

(16:52):
aber eigentlich ist es ja eigentlich, soll das so sein, wie man immer so schön sagt, irgendwie.
Und die einfach irgendwie genutzt. Und das bis jetzt durchgeht so. Klappt ganz gut.
Würdest du sagen, du bist so ein Glückskind oder dass du einfach auch in der
Lage bist, mal die Ärmel hochzukrempeln und richtig ranplotzen kannst? Beides.

(17:16):
Wobei man schon sagen muss, es hieß früher in der Familie schon immer mehr Glück als Verstand.
Und das ist auch schon mal gehört. Also auch da so Sachen wie,
also es gibt ja Probleme, Herausforderungen, wie auch immer man das nennt.
Es gibt häufig Situationen, wo man denkt, hm, das war ganz schön doof gerade.

(17:36):
Und irgendwie habe ich immer das Glück, dass dann irgendwas um die Ecke kommt,
was das dann manchmal auch eine Sekunde vorher noch ändert.
Also es wäre manchmal besser, wenn es nicht so knapp wäre, aber ich kann,
würde ich auch sagen, auch Ärmel hochkrempeln und richtig reinhauen. Ja, beides.

(17:56):
Ich habe ja gemerkt, dass also ich wünsche mir ganz häufig, dass es nicht so
auf den letzten Drücker passiert.
Aber das ist ja auch irgendwie so diese Würze des Lebens, oder?
Also wenn du halt so auf den Abgrund zurennst und du weißt halt nur,
ob du fliegen kannst, wenn du springst.
Im Nachhinein könnte man sagen, das macht's aus.

(18:19):
In der Situation könnte ich sehr gut drauf verzichten. Sehr gut.
Das ist aber, glaube ich, auch normal, dass man im Nachhinein immer denkt,
so so, ja siehste, haben wir doch auch hingekriegt.
Aber vielleicht ist es auch gut, dass man die Ängste und Emotionen und Sorgen,
die man die Monate davor so hatte, dass man die dann auf einmal so ausblenden kann irgendwie.

(18:43):
Dass man die gar nicht mehr so wahrnimmt.
Ich glaube, in dem Moment, in dem du das überwunden hast, deine Lektion gelernt
hast, ist das halt so wie in der Schule, als du das mit dem Plusrechner nicht
verstanden hast und dann plötzlich so, ach so geht das. Ja, genau.
Dann vergisst man die ganze Anstrengung. Nein, also das ist schon so, ja.

(19:08):
Was würdest du sagen, so auf deinem Weg von, ich sag mal,
ich mache das, was mir vorgelebt wurde, ich mache das, was meine Vorväter gemacht
haben, hinzu, ich mache was völlig Neues, Selbstbestimmtes, gehe auf eigene Faust los.
Was war das Schwerste, was du wirklich machen musstest, was du geschafft hast?

(19:31):
Das war tatsächlich noch gar nicht so lange her. Da bin ich quasi gerade drin
oder durch, könnte man tatsächlich sagen.
Ich habe die letzten zwei Jahre, als die Agentur entstanden ist,
weil Unternehmen auf uns zukamen und damals ein Veranstaltungshaus, nenne ich das jetzt mal,
das ist ein Verein, wo Hands oder so auftreten können, aber wo vor allen Dingen

(19:53):
auch durch den Geschäftsführer damals, Christoph Becker,
viele Comedians aufgetreten sind.
Und der hat das geschafft, in den kleinen Ort Delmhorst so Comedians zu bekommen wie damals Kristall.
Als Kristall muss man aber dazu sagen, in allen Medien war, in allen Shows,
überall, weil der richtig, also gerade auf dem Höhepunkt von dem Aufsteigen

(20:15):
war. Er ist ja nicht gefallen, er ist ja immer noch auf dem Höhepunkt, sage ich mal.
Aber da war das wirklich so, dass alle ihn kannten, so dieser neue Star sozusagen.
Und ich habe damals einfach nach was gesucht, wo ich irgendwie ein bisschen
Aufmerksamkeit mit erregen kann.
Weil wenn du irgendwie, doof gesagt, jetzt nur den Imagefilm für den Elektriker
im Ort machst, dann fällt das halt in dem Ort irgendwie auf und nach einer Woche

(20:38):
ist es auch wieder passé.
Aber wenn du dann bei damals Facebook, Instagram gab es noch gar nicht,
Bilder, Post-its mit Kristall, Backstage und so, in der Zeit,
wo der so richtig gerade abgeht, dann hast du die Aufmerksamkeit auf einmal.
Und dann habe ich gesagt, ey, wäre doch cool, wenn ihr da ein paar Videos habt.
Und dann meinte er, ja, aber es ist ein Verein und arbeiten da nicht gewinnorientiert und so.

(21:01):
Wir können jetzt nicht irgendwie zigtausend Euro für einen Videografen ausgeben.
Du kannst hier alles filmen.
Also kannst du machen, freuen wir uns, wenn du uns das zur Verfügung stellst,
aber wir können dir nicht zahlen.
Und da bin ich zum Beispiel dann im Winter jedes Wochenende bin ich da hin auf
eigene Kosten und hab mit den Comedians da gefilmt und so, zum Thema Ärmel hochkrempeln und machen,
also da bin ich mir auch nicht zu schade und da war dann irgendwie so,

(21:22):
ich weiß gar nicht, ob Chris das war oder irgendjemand anders,
auf jeden Fall war dann irgendwie so,
ja, das könnten ja auch Firmen gebrauchen, so Clips fürs Marketing und dadurch
ist dann der Name der Agentur heute entstanden, Marketing Clips.
Und es ging halt immer eigentlich voran, geradeaus, die Unternehmen kannten
Facebook alle noch nicht und wenn du nur gesagt hast, wir machen das und wir

(21:43):
können da Werbeanzeige schalten, dann das brauchen wir auch,
weil das war so ein riesen,
Mysterium für die meisten so und dadurch ist die Agentur recht schnell gewachsen,
dann habe ich mir noch Unterstützung geholt in dem Coaching-Bereich, zwei Jahre lang,
habe da so gut sechsstellig investiert,
Teamaufbau, weil ich kannte ja nichts, ich habe vorher nie in einer Agentur

(22:04):
gearbeitet, ich habe vorher nie im Marketing gearbeitet, ich bin weder ein gelernter
Fotograf noch Videograf und baue hier gerade irgendwie ein Team auf,
mit einer Agentur im Foto- und Videobereich. Nichts davon habe ich gemacht.
Das hat dann semi-gut funktioniert. Das war aber mein Fehler, weil ich...
Also weil ich einfach zu viel Kosten produziert habe mit Mitarbeiterbüro,

(22:25):
dann geht das los, wir fahren zu allen Kunden hin, auf einmal brauchst du ein
Auto, dann brauchst du noch ein Auto, du brauchst mit jedem Mitarbeiter einen
Laptop, zwei Kameras, doppelte Technik.
Ich wollte halt richtig Gas geben und dann hat man das ein bisschen aus den
Augen verloren, was dann dazu geführt hat, dass man dann gemerkt hat,
okay, wir haben ja ganz schön viele Kosten für verhältnismäßig wenig Umsatz,
der Umsatz ist auch gestiegen, aber das passte so richtig nicht zusammen.

(22:47):
Und dann kam dazu, dass 2023, Anfang des Jahres, ja, das losging mit steigenden
Zinsen in der Baubranche, wo halt viele Handwerker sind,
Rückgang bei den Neubauten, die Bauunternehmen haben auf einmal nicht mehr so
massiv Mitarbeiter gesucht wie noch vor einem Jahr.
Ja, wir hatten Kunden im Einzelhandel, die, nachdem sie Corona einen riesen

(23:10):
Peak hatten, auf einmal dann doch ein bisschen Umsatzeinbruch hatten und alle
ein bisschen zurückhaltender wurden, dass auch die Auftragslage bei uns so ein bisschen zurückging.
Was aber mit den aufgebauten Kosten davor natürlich dann sehr schnell sehr doof wurde.
Und ich habe dann immer gedacht, ja, es ist jetzt Januar, im Februar habe ich

(23:30):
gedacht, ja gut, es ist Februar, im März habe ich gedacht, ja komm, jetzt nicht aufgeben.
Weil man hat es jetzt schon so viel erlebt und man hört das ja auch immer,
geht nicht auf und steckt nicht, nicht gleich panisch werden und so.
Und ich weiß gar nicht mehr, im April oder Mai war es dann, dass ich gesagt
habe, nee, es geht einfach nicht mehr.
Weil ich irgendwann auch in so einer Schockstarre so ein bisschen war,
weil man gar nicht mehr wusste, was mache ich denn jetzt?

(23:53):
Sodass ich mich dann von drei Mitarbeitern getrennt habe.
Und dann gedacht habe, okay, jetzt müsste es ja relativ schnell wieder besser
sein. Weil drei Vollzeitkräfte, das sind ja auch ein paar Fixkosten.
Aber dann ging das los, dadurch, dass das Jahr vorher so gut lief.
Also für alle Selbstständigen, die den Podcast hören, die werden es kennen.
Kommen ja dann Vorauszahlungen aufgrund des Jahres davor. Es kommen Nachzahlungen

(24:17):
aufgrund des Jahres davor.
Und da muss ich wirklich sagen, also jetzt würde ich sagen, sind wir da mit
dem Gröbsten durch. ruhig, aber das war so, dass ich gedacht habe,
da habe ich mehrfach gedacht, das schaffe ich nicht. Das schaffe ich wirklich nicht.
Weil es kam, jeden Brief, den ich aufgemacht habe, es war nie ein Brief unter 3.000 Euro.

(24:39):
Immer. Ich komme nach Hause und sehe nur diesen Brief da so und habe schon gedacht,
ich könnte schon wieder 7.000 Euro hier, 3.000 Euro da, 5.000 Euro hier,
3.000 Euro Energiekosten nachzahlen fürs Büro hier.
Wahnsinn. Absolut Wahnsinn. Das war wirklich, das war das Heftigste bis jetzt.
Und wie hast du das geschafft? Einfach aussitzen und machen, was geht?

(25:04):
Machen, was geht und dann am besten noch ein bisschen mehr.
Also ich habe, der sitzt mir gerade auch gegenüber, sehr gut,
von den vier Leuten habe ich ja drei entlassen und einen habe ich behalten und
der hat wirklich extrem gut mitgezogen und wir haben einfach wirklich.
Den Umsatz, den wir durchschnittlich so hatten, als wir mit fünf Leuten waren,

(25:27):
den machen wir jetzt seit knapp fast einem Jahr, würde ich sagen, zu zweit.
Also einfach zum Thema Ärmel hochkrempeln, hattest du am Anfang gefragt,
und reinhauen, das machen wir jetzt schon eine ganze Zeit lang ganz gewaltig
und dadurch klappt das dann alles und dann kommt man da auch wieder raus,
aber aussitzen braucht man da nichts.

(25:48):
Das funktioniert nicht. Das funktioniert nicht, nee. Also einfach machen,
weitermachen, viel machen. Machen macht den Unterschied, ja.
Aber das ist auch so ein Thema, was du eben gesagt hattest, mit ja im Nachhinein
denkt man sich, ja, ja, ach süß, na ja, dann haben wir ja auch wieder geschafft so.
Das ist wirklich ein Thema, wo ich sage, das wird mir so nicht noch mal passieren.

(26:13):
Garantiert nicht. Nicht, weil man zu viel Angst davor hat, sondern weil man
weiß, also bevor ich jetzt wieder ein Team so groß aufbaue,
hat man das ganz anders im Blick. Vielleicht musste das dafür mal sein.
Ich bin auch so, dass ich Erfahrungen oft selber machen muss,
auch wenn andere Leute einem sagen, ja, pass da auf oder ist das nicht einer

(26:34):
zu viel oder wie auch immer.
Aber ich muss das dann leider immer schnellstens selbst erfahren.
Genau, ich muss es anfassen. Ja, das habe ich gemacht. War ganz schön heiß.
Aber was man lernt, was ich auch immer wieder lerne, das ist verdammt heiß.
Man verbrennt sich auch mal die Finger, aber das ist trotzdem jetzt nicht so dramatisch schlimm.

(26:57):
Es geht irgendwie weiter. Es geht weiter. Das ist auch krass,
da aber auch wieder, was sich dann für Dinge ergeben, ob das jetzt Zufall ist oder nicht, ist ja egal.
Aber man muss einfach weiterhin offen sein, um Veränderungen anzunehmen.

(27:18):
Veränderungen im Umfeld, am Markt, im Angebot, in den Kunden. was auch immer.
Das ist was, was ich immer wieder versucht habe, auch wenn es viele Abende gab,
wo man da echt saß und gedacht hat, das kriege ich nie wieder gedreht.
Da entstehen Summen, wo du dir denkst, das kriege ich nie wieder gedreht. Wie soll das gehen?

(27:40):
Und dann, okay, nächsten Morgen aufstehen und mit offenen Ohren und Augen wieder
durch die Welt gehen und auf einmal dann ploppen wieder irgendwo zwei,
drei Sachen auf und dann denkst du wieder, okay, könnte doch klappen.
Ja, aber das war spannend. Letztes Jahr im Februar bin ich mit einem Neukunden,
der hatte mich mitgenommen, die haben eine Workation gemacht auf Mallorca und

(28:02):
ich sollte da mitfahren und Videomaterial davon sammeln für Recruiting und so.
Habe ich natürlich gesagt, ja, mache ich. Aber ich musste ja mit dem Taxi vom
Flughafen zum Hotel sozusagen zu der Finca fahren, wo die wohnen.
Und Flug und so wurde alles vom Kunden natürlich übernommen.
Klar, aber das Taxi musste ich ja selber bezahlen.
So geschwitzt, weil ich nicht wusste, ob die Kreditkarte das Taxi durchlässt.

(28:26):
Das war echt der Tiefpunkt überhaupt, ey.
Das war so krass, obwohl man die ganzen letzten Jahre so viel am Arbeiten ist und am Ackern ist.
Es ist ja nicht, dass man ein Jahr nichts gemacht hat, da wüsste man ja,
woher es kommt, sondern einfach, weil die Gegebenheiten so waren.
Und trotzdem zu sagen, okay, Karte ist durchgegangen, jetzt machen wir hier

(28:46):
weiter, das ist, glaube ich, der Schlüssel, dass man einfach offen bleibt und
den den Dingen, so wie sie sind,
einfach offen entgegenschaut und schaut, was davon kann ich ändern und was vielleicht auch nicht.
Das ist ja auch so. Ist ja ganz häufig so, finde ich immer ganz schön,
diesen Spruch, wir haben ja alle diesen freien Willen, wird jedenfalls behauptet.

(29:09):
Am Ende ist der freie Wille ja nur, wie wir damit umgehen, wie uns das Leben so mitspielt.
Genau. Es gibt ganz viele Dinge, die wir halt nicht beeinflussen können.
Genau, und da haben wir nur die freie Wahl, wie wir damit umgehen.
Du hast ja schon gesagt, du hast dir sogar mal Profihilfe in Form von Coaching

(29:32):
geholt, da ging es ja aber mehr um Business und Marketing.
Genau. Du hast wahrscheinlich Hilfe von deiner Partnerin, Hilfe von deinem Mitarbeiter.
Wünschst du dir manchmal noch mehr Hilfe?
Also denkst du, boah, wenn ich da jetzt jemanden hätte oder so nach dem Motto,
Oder gibt es da etwas von Ratiofarm?

(29:52):
Ja, also diese Ratiofarm-Geschichte, das auf gar keinen Fall.
Also das ist allein schon so, seitdem ich mit meiner Partnerin zusammen bin,
mit meiner Frau jetzt, das sind auch schon 13 Jahre bald, trinke ich eigentlich kein Alkohol mehr.
Also an dem Abend, wo wir uns kennengelernt haben, war ich das letzte Mal so

(30:14):
richtig, wie man in Norddeutschland sagt, rotzevoll.
Und ich habe auch gut gefeiert und habe das alles mitgenommen,
aber dann kam irgendwann so diese Selbstständigkeit und dann wurde das schon
weniger und die letzten Monate und Jahre gab es das auch ganz häufig,
dass ich gedacht habe, nee,
mir ist bewusst, dass ich gerade nicht in einer Verfassung bin,
bei der das förderlich ist, wenn ich mir jetzt noch jedes Wochenende mit meinen

(30:37):
Kumpels irgendwie den Whisky gönne, so ungefähr.
Das war mir schon sehr bewusst.
Wir sind damals vor zwei Jahren, als es dann, da lief es noch gut,
da war Corona gerade durch, genau. Da war Corona durch, wir sind Eltern geworden.
Das war auch sehr viel. Da sind wir für sieben Wochen nach Mallorca gegangen,

(30:58):
dass wir uns mal so ein bisschen rausgenommen haben.
Das war noch die Zeit, wo es auch von den Aufträgen und so her sehr gut lief.
Und das haben wir jetzt dieses Jahr im Februar auch wieder gemacht,
weil ich ein bisschen was umgestellt habe, sofern das dann natürlich klappt.
Aber das war sehr gut, also schon bewusst irgendwie Zeit nehmen.
Ich war tatsächlich einmal bei meinem Hausarzt und habe gesagt,
die Situation ist echt nicht gut.

(31:22):
Was machen? Und da war das halt mit Mallorca und da waren wir zumindest ein bisschen im Austausch.
Und ich habe mir jetzt ein halbes Jahr ungefähr her, wo ich wieder gedacht habe,
ich kriege das irgendwie nicht hin,
habe ich mir nochmal Unterstützung hier bei uns geholt von so einem Achtsamkeitstrainer,
Coach, weil ich einfach gemerkt habe, ich laufe völlig neben der Spur,

(31:43):
also ich bin nur noch am Funktionieren.
Das hat für mich so, ich muss ehrlicherweise sagen, semi gut funktioniert,
weil ich aber glaube ich vom Typ her, es ist bei mir ganz schwierig,
wenn jemand man sagt, ja, komm runter und so.
Also das will ich ja eigentlich auch nicht. Ich will ja was machen.
Man muss dann auch schon umschreien, das hilft auch eigentlich.

(32:04):
Und irgendwie so eine Meditation zum Beispiel finde ich irgendwie total spannend,
kriege ich aber noch nicht hin.
Also vielleicht auch, weil man noch zu sehr, weil man nicht loslassen,
lockerlassen kann oder so, es kann sein.
Ich habe aber witzigerweise, wo du das sagst, mit dieser Unterstützung,
das ist aber eher indirekt, dieser Kunde, der mich mit nach Mallorca genommen

(32:25):
hat, Der ist immer noch Kunde und inzwischen auch Partner, würde ich mal irgendwie sagen.
Also ich mache für den als Dienstleister
was, aber agiere da auch ein bisschen mehr intern mit und so.
Und der ist auf jeden Fall ein sehr starkes Vorbild, wie er mit Dingen und Situationen umgeht.
Ist auch ein Unternehmen mit, ich glaube, jetzt 50 Mitarbeiter ungefähr insgesamt.

(32:49):
Und dadurch, dass ich regelmäßig vor Ort bin, sehe ich, okay,
guck mal, die haben auch die Probleme. Die haben auch Sorgen,
die aufploppen, auch Situationen, die vorher nicht vorhersehbar waren,
auf die du gar keinen Bock hast.
Also es muss ja nicht immer finanziell sein, aber es kann auch sein,
ein Mitarbeiter, der gerade gut eingearbeitet war, der kommt jetzt,
weil die Freundin einen anderen Job hat und die ziehen ihn um.

(33:10):
Es gibt ja so viele Sachen, die man nicht beeinflussen kann.
Und einfach da zu sehen, auch die haben, da ist nicht nur alles heile Welt,
sondern die haben auch genauso ihre Herausforderungen, nenne ich das mal,
und zu sehen, wie er damit umgeht. Mhm.
Ich weiß nicht, inzwischen glaube ich, dass er merkt, dass mir das hilft,
aber das hat wirklich in der Zeit extrem geholfen.

(33:34):
Also wirklich, aber nicht, weil jemand einem was sagt oder so, sondern,
wirklich im engen Kontakt zu sehen und zu merken, ohne dass er mir jetzt gerade
was erklären will oder so, wie gehen die mit gewissen Situationen um,
wie geht der da ran, wie denkt der, wie handelt der?
Das hat extrem geholfen. Wirklich extrem.
Das ist so dieses Thema. Ein richtig gutes Vorbild. Total.

(33:57):
Und dieses Thema, das Umfeld beeinflusst einen. Das ist ja auch immer so ein
Spruch, den man irgendwie schon oft gehört hat.
Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du dich umgibst und so.
Ja, hier, ich sag mal, im Büro sitzt du halt größtenteils irgendwie mit einem kleinen Team.
Und mein Umfeld auf dem Dorf, wo ich lebe, ist eher nicht so von der Denkweise wie ich.

(34:20):
Und da kannst du jetzt nicht so viel von abgucken. Die sind halt eher Haus,
Familie, Hund, Garten schön machen und jeden Samstag Auto waschen.
Das ist auch okay, wenn die damit zufrieden sind, alles gut,
aber das bin ich halt überhaupt nicht.
Und das ist da schon echt hilfreich. Also es ist schon als Kunde gut,
als Auftrag gut, aber auch als Vorbild einfach.
Und so ein bisschen, wo man sich was abgucken kann, hat das wirklich extrem geholfen, ja.

(34:47):
Was bedeutet Freiheit für dich? Boah...
Wie formuliert man das? Die Möglichkeit,
es ist immer so doof gesagt, also das zu machen, was man will, heißt ja nicht,
heute bleibe ich liegen, heute mache ich nichts, heute esse ich nur Pizza,
das meine ich nicht, sondern schon sich selber weiter zu merken,

(35:11):
dass man sich weiterentwickelt an Fähigkeiten, an Denkweisen, an,
dass man persönlich irgendwie, dass man besser mit gewissen Situationen vielleicht
umgeht, in welcher Form auch immer, Dinge zu erleben, Dinge erleben können,
also ich merke gerade jetzt auch durch die Zeit, die letzten Jahre immer mehr,
dass Erlebnisse schaffen für mich viel wertvoller ist als Werte,

(35:34):
also gerade im geschäftlichen Bereich und dann auch in unserem Marketingbereich
ist ja die Rolex ein sehr beliebter Gegenstand, den viele so anstreben,
interessiert mich gar nicht also wirklich gar nicht habe ich eine Zeit lang gedacht,
aber ist gar nicht so sondern einfach Erlebnisse schaffen, auch mit anderen Personen.

(35:55):
Und ja, das sind so die Dinge eigentlich, zu merken, dass man sich selber weiterentwickelt,
persönlich und dass man neue Dinge erlebt das ist für mich eigentlich das ist
einfach zu erklären genau, wirklich, ja,
ganz interessant, was du am Anfang gesagt hast. Es ist ja nicht das zu tun, was man immer will.

(36:17):
Und häufig habe ich das Gefühl, wenn wir immer nur das tun könnten,
was wir wollen, dann geht das Ding richtig gegen die Wand.
Weil häufig wirft uns das Leben ja so einen dicken Brocken vor die Nase und
wir müssen woanders hingehen.
Wir tun ja die meisten, also ich tue die meisten Dinge in meinem Leben,
weil ich das gerade tun muss, weil sich mein Leben irgendwie geändert hat.

(36:39):
Wie du meinst, der Mitarbeiter weiter geht, die Inflation kommt,
Corona passiert, das Leben passiert ja.
Und vielleicht wie wir zwischen all diesem Passieren mit diesem Leben umgehen
können und trotzdem so Lebensmomente schaffen.
Genau. Ja, das ist irgendwie so, weil ich glaube, viele verstehen das auch falsch,

(37:04):
wenn man sagt, wenn du selbstständig bist, dann kannst du tun und lassen, was du willst.
Ja, also jeder Jeder Selbstständige weiß, nee, es gibt genug Dinge,
die man machen muss, obwohl man sie nicht will.
Aber trotzdem ist das so, eigentlich kann man schon machen, was man will.
Was nicht heißt, dass die Teilaufgaben da drin einem Spaß machen oder so,

(37:28):
aber die Richtung, die man, vielleicht ist das so die Definition,
also dass man in die Richtung gehen kann, in die man gehen will.
Und tust du das? Ja, wieder.
Wieder, auf jeden Fall. Also nach diesem langen Atemzug, von dem du erzählt hast, endlich wieder.
Genau, ich wollte damals unbedingt dann so eine Agentur und ich wollte unbedingt

(37:50):
ein Team und ich wollte das sogar noch größer.
Es gibt so Bilder, die ich dann gephotoshoppt habe von so richtig großen Firmengebäuden,
wo ich dann unser Logo rangemacht habe und so, wo dann so 1500 Mitarbeiter sind oder so.
Das hatte ich eine Zeit lang wirklich richtig krass vor Augen und habe dann
aber gemerkt, auch als es gut lief mit den Mitarbeitern, dass man dann irgendwann

(38:11):
ganz schnell dahin kommt,
dass man sich nur noch darum kümmert, wer hat wann Urlaub, also Personal und
diese ganzen Dinge und dass ich das eigentlich gar nicht bin.
Also das kann ich eine Zeit lang machen, aber das ist nicht das,
was ich immer machen will.
Und dann ist mir auch der Weg, was man dann irgendwann vielleicht mal erreichen
kann, dass man dann wirklich Unternehmer ist oder so, dann habe ich ja wieder

(38:31):
nichts mit der Sache eigentlich zu tun, weil dann kann ich mich so weit rausnehmen,
Da habe ich da gar nichts mehr mit zu tun. Das schockt aber ja auch irgendwie nicht.
Weil mir macht ja grundsätzlich das, was ich mache, Spaß.
Aber sagen zu können, okay, mit der Agentur, das ist gemacht.
Ich weiß, warum die Situation so gekommen ist, wie sie gekommen ist.
Daraus habe ich gelernt, daran bin ich gewachsen. und ich habe jetzt die Freiheit

(38:53):
zu sagen, will ich nicht größer machen, die Agentur. Wir haben jetzt unsere
Kunden, mit denen wir lange zusammenarbeiten.
Das läuft wirklich gut.
Aber jetzt gibt es einen anderen Bereich und jetzt drehe ich das nochmal.
Wir hatten ja vorher auch schon mal darüber gesprochen, dass wir jetzt planen,
im Januar mit der Family schlussendlich nach Mallorca zu ziehen,

(39:14):
weil wir einfach sagen, das ist eigentlich gerade so der große Traum,
den wir haben und dann gehen wir jetzt in die Richtung.
Dann ist das halt nicht Eigenheim in Norddeutschland mit Mitarbeitern und Agentur
und schicken Firmenwagen, sondern...
Gehen wir jetzt halt in eine andere Richtung. Und das ist ja eine Riesenfreiheit.
Die Kunden kommen ja auch zu dir.
Ja, genau. Bisher wirst du ja eingeladen nach Mallorca, dann bist du halt schon vor Ort.

(39:38):
Dann bin ich halt schon vor Ort. Das zum einen, also es haben sich da auch jetzt
schon wieder, also haben sich dann Dinge ergeben, wo man denkt,
ja, es ist wieder, einige würden sagen, ja, Julian wieder, mehr Glück als Verstand, aber,
wir haben schon über alles gesprochen, man weiß natürlich auch da wieder nicht,
was einem das Leben alles so in den nächsten sechs Monaten bringt.
Das ist ja ja noch ein bisschen hin jetzt zum Zeitpunkt der Aufnahme,

(39:59):
bis es dann soweit ist, aber wenn dem so bleibt, habe ich da jetzt schon einen
festen Kunden, für den wir Foto- und Videobereich was machen auf der Insel,
der wahrscheinlich so viel Arbeit hat, dass wir die gar nicht stemmen können.
Also müsste ich theoretisch schon wieder ein Team aufbauen. Aber wo man dann
denkt, vorher überlege ich mir noch, okay, was kann man da machen,
wie kommt man da hin, wo kommen die Einnahmen her, weil es muss natürlich auch

(40:20):
alles bezahlt werden und so.
Und zwei Wochen später denkst du so, ach so, ja, das ist ja dann eigentlich
jetzt ganz easy so, weil man aber auch da die Dinge dann einfach nimmt und offener
ist in der Richtung, Augen und Ohren offen halten und,
das ist ja eine riesen, finde ich eine riesen Freiheit, weil ich das ja auch
häufig bei unseren Kunden sehe,
also ich finde das mega wichtig, gerade Handwerk ist halt extrem wichtig und

(40:45):
ich finde es extrem gut, wenn auch junge Leute sich dafür entscheiden und so.
Aber wenn du jetzt irgendwo, klar kannst du auch als Elektriker sagen,
ich gehe nach Spanien und werde da Elektriker oder so, aber so frei,
also da bist du schon wieder an gewisse Dinge gebunden so und.
So frei, das zu entscheiden, wie ich das jetzt entscheiden kann und planen kann,

(41:07):
wie ich das möchte, das ist schon eine riesen Freiheit, ne?
Weil du auch an dich selbst glaubst, ne? Und das durchziehst.
Genau, weil man einfach sagt, okay, die Frage ist nicht ob, sondern wie.
Ich kenne das selber, mir wird das häufig so an den Kopf geworfen.

(41:28):
Du hast ja immer Glück, nur der Glücksjunge, ja, das läuft schon bei dem irgendwie,
keiner weiß wie, aber irgendwie läuft es.
Wenn du jetzt selber in dieser Position stehst, hast du so einen tiefen Glauben
in dir, dass es irgendwie immer gut wird?
Hast du vielleicht noch so eine Hoffnung, dass das Glück dann trotzdem noch

(41:49):
kommt, wenn du richtig so bis zum Hals in der Gülle steckst?
Also jetzt, wie gesagt, die Situation, die ich eben beschrieben hatte,
das war wirklich, also für mich, für mein Gefühl, war das wirklich bis zum Hals,
also bis zu den Ohrläppchen.
Das war wirklich, das brauche ich echt nicht noch mal.
Da habe ich so zwischendurch gedacht, jetzt hat einen das Glück so ein bisschen verlassen.

(42:11):
Ich glaube auch nicht, wenn ich das beschreiben müsste, dass wenn man selber
gar nichts macht und einfach nur da ist, dass dann irgendwo das Glück kommt
und irgendwas für einen ändert. Das glaube ich nicht.
Sondern wenn du bis zum Halse drinsteckst und dir selber sagst,

(42:31):
okay, ist jetzt so, aber versuch es mal eben durchzuatmen und dich wenigstens
noch ein bisschen umzudrehen, um mal zu gucken, was um dich rum ist,
dann wird das Glück, das Glück in Anführungszeichen,
irgendwie in Sichtweite irgendwas hingelegt haben.

(42:51):
Musst es halt nur irgendwie erkennen und irgendwie nutzen, so ein bisschen MacGyver-mäßig,
dass du sagst, ah, warte mal, guck mal da,
da hängt eine alte Badehose, wie kann die mir jetzt das Leben retten hier,
so ungefähr, also das Glück wird nichts für dich verändern, sondern das wird maximal.
Ja, vielleicht ist es auch nicht das Glück, du musst einfach kleine Dinge erkennen

(43:13):
und die für sich nutzen, das würde ich eher sagen, also ich vertraue da drauf, dass ich, egal wann,
immer offen bin, die kleinen Dinge zu erkennen, die mir dann helfen. Da vertraue ich drauf.
Du meinst das Leben MacGyvern? Das Leben MacGyvern, genau.
Manchmal muss man das Leben einfach MacGyvern. Das hilft manchmal einfach.

(43:36):
Und sich nicht zu schade sein. Thema Ärmel hochkrempeln.
Sich einfach auch nicht zu schade sein. Das ist manchmal echt,
das kann echt mal hart sein.
So das ist ja tatsächlich was ich
erfahren haben so dieses glück von
dem immer alle sprechen das ist halt ganz häufig dieses

(43:56):
kleine sagt man dieser goldklumpen der ganz häufig in diesem jauher see schwimmt
nur wenn du halt bereit bist auch da reinzugehen das bekommen wir durch das
läuft dann findet man so eine golden nuggets wenn du halt immer auf der sicheren seite bleibst dann,
weißt du ja gar nicht, was das Leben für dich so bereithält.

(44:20):
Ja, ich finde das, ja, das stimmt. Was ich halt schwierig finde aus eigener
Erfahrung, wie ich ja eben erzählt habe, eine Zeit lang.
Manchmal wirkt es so, dass dieses Risiko eingehen und durch die,
sagen wir jetzt einfach mal, durch die Scheiße gehen, dass das der Weg ist,
mit dem du garantiert das Goldnagel findest.

(44:43):
Und dann geht man vielleicht auch mal zu viel Risiko ein oder übersieht wirklich
Faktoren, die einem sagen, nee, das hat jetzt auch nichts mehr mit offen sein
und Situation erkennen zu tun, sondern das ist einfach scheiße.
Das ist einfach nicht, das wird nicht funktionieren.
Mathematisch geht einfach nicht. Ich finde das immer extrem schwer herauszufinden

(45:07):
in der Situation, was ist es jetzt?
Also soll ich jetzt absteigen oder nicht?
Wann macht man den Absprung? Man arbeitet an einer Idee und man arbeitet und arbeitet und arbeitet.
Gibt es den Punkt, wo man merkt, das Ding wird einfach nicht funktionieren?
Oder, es gibt ja genug Geschichten in der Vergangenheit, wo irgendwelche Unternehmen

(45:28):
irgendwie 50, 100 Jahre lang an irgendwas gearbeitet haben, um über Nacht dann erfolgreich zu werden.
Das ist extrem schwierig. Was...
Ich für mich persönlich nicht schlimm finde, solange ich noch die Freiheit habe,
so mich, sag ich mal, in der Situation bewegen zu können und agieren zu können,

(45:51):
dass ich den Weg irgendwie auch noch mit Spaß wahrnehme.
Also, wenn man dieses Beispiel nimmt mit dieser Mallorca-Workation oder so,
die Workation war ja mega, mit dem Team und Mallorca und die Erlebnisse und so.
Ich war nur, die Situation war nur so hart, dass ich in so einer Schockstarre

(46:11):
war, dass man gar nicht mehr beweglich in irgendeiner Form war. Das ist nicht gut.
Also ich finde, man kann vieles schaffen, aber man muss so Kleinigkeiten in
Form von vielleicht mal zwei Stunden Zeit mit dem Partner, der Partnerin,
alleine, die muss trotzdem drin sein, egal wie scheiße die Zeit ist oder egal

(46:33):
wie knapp das Geld mal ist, da muss vielleicht irgendwie mit dem Kumpel,
der Freundin, mit dem Partner, Partnerin vielleicht mal irgendwo eine Pizza
essen gehen, um einfach mal,
so in der Situation wieder ein bisschen lockerer zu werden, das muss irgendwie noch drin sein.
Und wenn das nicht ist, dann wird es schon wirklich schwierig.
Aber so lange einfach den Weg dahin auch ein bisschen genießen,

(46:58):
auch wenn er anstrengend ist.
Die Erlebnisse da, das ist echt nicht so einfach. Ich glaube,
ganz entscheidend ist so ein bisschen, so wenn du mit Herzblut dabei bist, dann funktioniert das.
Aber Aber wenn du jetzt überlegst, so der Julian, der quasi frisch gebacken
aus der Schule Autohändler geworden ist, das ist ja auch ein Projekt gewesen.

(47:18):
Da bist du relativ schnell ausgestiegen, weil du gemerkt hast,
so, nee, das ist es eben nicht.
Und der Klassiker ist ja, dass die meisten das entweder so lange machen,
bis sie krank werden, oder dann quasi am Totenbett stehen und denken so,
oh, was habe ich denn die letzten 40 Jahre gemacht?
Das war ja gar nicht gut. Mhm.
Und von diesen, genau, und gerade so von den Leuten, die das dann durchziehen

(47:41):
und irgendwie krank werden, weil es dann, in jedem Job ist es ja in irgendeiner
Form anstrengend und gibt's.
Situationen und Momente und Monate vielleicht auch, die nicht cool sind und
anstrengend sind und kräftezehrend und so, aber wenn's dir dann nicht mal wirklich
richtig Spaß macht, dann wird's aber, dann wird's ja doppelt hart.

(48:03):
Also bei mir das Beispiel mit diesen Events da mit Kristall so,
da war halt so, ja geil, das ist jetzt abends, die Straße ist glatt,
ich fahre dann noch mit meinem eigenen Sprit hin, das macht selbst,
also unternehmerisch gesehen, macht das hier gerade gar keinen Sinn,
aber es hat so viel Spaß gemacht, dass mir das egal war.
Nur wenn du das nicht hast, dann ist es halt doof.

(48:24):
Wenn du es quasi nur wegen dem schnöden Mammon machst, so blöd gesagt. Genau, genau.
Also wie viele Sachen ich schon gemacht habe, die sich eigentlich nicht gerechnet
haben, oder wo ich mich voll fair kalkuliert habe, wo ich aber aber weiß,
irgendwie habe ich die auch gemacht, weil ich das unbedingt machen wollte.
Also weil ich da so einen Bock drauf hatte.
Aber ich glaube, das ist auch, und das habe ich auch gemerkt,

(48:45):
das ist kein, ich würde nicht sagen, dass das eine Allgemeinformel ist.
Weil ich mich ganz viel die letzten zwei Jahre, also auch da bin ich sehr offen,
einfach zu hinterfragen, warum ich in Situationen so reagiere, wie ich reagiere.
Warum ich Dinge so sehe, wie ich sehe. und warum andere die anders sehen und

(49:07):
anders reagieren. Und...
Bin inzwischen davon überzeugt, dass wirklich, das passt nicht für jeden.
Also es gibt ja, einfaches Beispiel, es gibt Leute, die lieben Buchhaltung.
Für die ist das, wenn die wissen, die haben das alles ordentlich abgeheftet
und ihre Ordner sauber und so, dann gibt denen das ein gutes, zufriedenes Gefühl.

(49:28):
Mir auch, wenn ich das nicht machen muss. Mir gibt es auch ein gutes Gefühl,
wenn andere für mich meine Ordner auf den Stand bringen und ich weiß,
wenn mal irgendjemand was haben will, dann muss ich da nicht lange nach suchen.
Aber ich bin da gar nicht der Typ für. Aber es gibt auch Leute,
die, das was ich mache, also jetzt im Moment zum Beispiel, ist das so, dass,
dadurch, dass wir jetzt diesen neuen Plan haben mit Mallorca und ein neues Ziel,

(49:48):
hat man wieder ein richtiges Ziel, wo ich wieder richtig verbrenne,
wo man sagt, dafür, dass das klappt, da mache ich wirklich,
da mache ich wieder das Dreifache von dem, was andere machen, gar kein Problem,
dass ich um, ich sag mal um 8 aufstehe, die Agentur habe, nebenbei jetzt noch,
dass die Erfahrung, die ich gesammelt habe, in Form von einem eigenen Coaching aufbaue,

(50:09):
und aber trotzdem dem, weil ich will nächstes Jahr auf Mallorca dann nicht so,
ich habe ein bisschen Übergewicht für alle, die mich nicht kennen und nicht sehen.
Ich will mich da dann auch einfach wohlfühlen und deswegen fahre ich in der
Regel jetzt viermal die Woche abends um 22 Uhr noch ins Fitnessstudio.
Das wäre letztes Jahr undenkbar gewesen. Ich habe nicht mal sonntags den Hintern
hochgekriegt, so ungefähr,

(50:30):
weil ich aber einfach kein Ziel hatte und ich brenne jetzt wieder so für das
Ziel, dass andere sagen, boah, was du da gerade machst, das ist doch bekloppt
und ich denke mir so, nee, mir geht es voll gut dabei. Es ist genau richtig.
So, also mir geht es wirklich gut dabei. Nicht, dass man sich jetzt irgendwie
kaputt macht oder so, sondern ich habe den Faden verloren, wie wir darauf gekommen
sind. Aber ach so, das ist kein ...

(50:53):
Dass das nicht unbedingt auf jeden passt. Dass man, glaube ich,
schauen sollte, wie man selber, was ist man für ein Typ und was passt zu einem.
Also andere gehen morgens um 5 ins Fitnessstudio.
Das funktioniert bei mir gar nicht. Bei mir geht es besser um 22 Uhr,
aber bei denen würde es um 22 Uhr nicht gehen.
Und ich glaube, jeder sollte da schauen, was für ihn passt.

(51:13):
Wir kriegen das, wenn wir wollen, alle hin.
Das, was wir wollen, wir müssen halt selber gucken, dass wir so unseren Weg
finden, wie man es halt macht.
Das ist ja eigentlich mal eine richtig geile Aussage. Jeder schafft es, seinen Weg zu gehen.
Nur sieht er immer anders aus. Es ist halt sein Weg.

(51:35):
Und mein Weg, an mein Ziel zu kommen, muss auf gar keinen Fall auch dein Weg
sein, an dein Ziel zu kommen.
Ist ja eigentlich unmöglich, weil es gibt ja denselben Menschen immer nur einmal.
Genau, aber ich Ich habe halt selber den Eindruck, dass manchmal bei diesem
ganzen Content, ich gucke mal mit Agentur und allem, ich befasse mich jeden

(51:58):
Tag mit Content für irgendwelche Zielgruppen und so und das gerade in dem Bereich
es manchmal so wirkt, als wenn es nur diese eine Lösung gibt.
Also wenn du erfolgreich sein willst, dann musst du um 5 Uhr aufstehen. So, nö.
Dann auch bis 3 Uhr nachts wach bleiben, wenn das für mich besser klappt.
Also ich verstehe schon, was du damit meinst. Man muss die Extrameile gehen,

(52:21):
aber wie die aussieht, ist ja für jeden anders irgendwie so, ne?
Ich glaube dann auch so, dass, wie ich am Anfang das Rückgrat zu haben,
so ich verstehe, dass es darum geht, der extra Meile zu gehen,
aber ich mache halt meine, keine Ahnung, meinen 14-Stunden-Arbeitstag halt einfach
wann anders oder andersrum.
Zum Beispiel oder auch durch diese Zeit, wo ich selber ein Coaching gebucht hatte,

(52:45):
habe ich halt sehr versucht, das exakt so zu machen, beziehungsweise dieses
einfache jemand sagt dir, mach das so nicht, weil dann verbrennst du dich,
und ich weiß jetzt, also man hat das ja häufig, dass andere Leute einem oder
ich habe das zum Glück, sage ich auch häufig, dass andere einem vielleicht einen
Tipp geben wollen oder so.

(53:06):
Auch Leute, die wie man immer so schön sagt, da sind, wo man selber hin will,
wo die dann sagen, mach das nicht.
Wo ich dann weiß, ja, ich weiß, was du damit meinst und du meinst es auch gut,
aber ich kenne mich selber, ich muss mir selber die Hände verbrennen.
So dumm, wie das ist, aber learning by doing. ich muss mir selber die Hände
verbrennen. Es geht nicht anders.
Ich werde es anders nicht kapieren.

(53:29):
Das weiß ich selber und dann mache ich das und dann passiert das und dann sage
ich, siehste, hast du mir ja vorher gesagt, aber sonst kriege ich meinen Verstand
das nicht verarbeitet. Das sind auch so Dinge.
Sich nicht dagegen wehren und vielleicht mehr auf das Gefühl hören,
weil ich glaube oder hoffe, dass jeder eigentlich ein sehr gutes Gefühl hat

(53:49):
für für, ah, fühlt sich gut an, fühlt sich nicht gut an.
Das nur leider häufig verschütt, dass man das wieder erstmal so aktivieren muss,
dass man da Zugang zu bekommt.
Hat ja auch was mit Selbstvertrauen zu tun.
Nicht im Sinne von, so, ich laufe durch die Gegend und sage,
ich bin der geilste Macker, sondern ich vertraue meinem eigenen Bauchgefühl wieder selbst.

(54:13):
So, ne, dieses, ja, aber ich glaube trotzdem, dass das die richtige Entscheidung
ist und dann mache ich das auch. Das ist ja auch so ein Thema irgendwie.
Ich glaube, das ist auch gerade das, für mich auf jeden Fall so ein gewisses
Gefühl von Freiheit, wenn ich mein Bauchgefühl wahrnehme und sagen kann, das mache ich jetzt.

(54:35):
Obwohl alle sagen, mach das nicht, geh da nicht hin, tu das auf keinen Fall.
Und ich vertraue aber meinem eigenen Instinkt und tue es.
Entgegen aller Rationalität und aller guten Warnung, ist das ja der Schritt
in die absolute Freiheit, zu tun, was richtig für dich ist.

(54:55):
Ja, und im besten Fall klappt's.
Und selbst wenn nicht, kann man ja oder sollte man ja am besten Fall reflektieren, warum.
Und nur so kann das Bauchgefühl ja auch besser werden, weil es verschiedene
Situationen selber erlebt und durchlebt hat und dadurch viel besser einschätzen

(55:16):
kann, ist das jetzt wirklich heiß, verbrenne ich mich wirklich oder nicht?
Was kann ich denn wirklich und was kann ich nicht?
Auch das ist ja was. Also es ist ja ganz interessant, mein Sohn ist drei oder
wird jetzt drei in fünf Tagen, heute genau.
Und der ist ja gerade auch in so einer Phase, wo du sagst, nein,
lass das, das kippt gleich um, das Glas. Lass das bitte, das kippt gleich um.

(55:40):
Und inzwischen, manchmal erinnere ich mich daran und dann sage ich so,
ja, versuch doch. Dann nimmt er das und kippt das um.
Aber danach wird er das nicht mehr so machen, weil er selber verstanden hat.
Ich kann ihm das hundertmal sagen, das kippt gleich um, der macht das trotzdem.
Und wenn er selber merkt, dass es umgekippt ist dann wird das wahrscheinlich
auch nicht wieder machen,
und so ist es ja bei einem selber auch, dass man denkt so, ja ich weiß,

(56:02):
die anderen sagen das, aber ich glaube trotzdem, dass das richtig ist und selbst
wenn du dann merkst, ach ne hatten die anderen doch recht dann weißt du halt selber,
nächstes Mal, das hatte ich schon mal das mache ich jetzt nächstes Mal wieder
anders sozusagen und das ist was, wo,
aber trotzdem ganz krass dass auch das Umfeld, also wenn ich eine Sache in den

(56:24):
letzten Jahren gemerkt habe, ist das wirklich Umfeld, ist wirklich.
Krass, was das ausmacht.
Ob man Leute hat, die sagen, mach das auf keinen Fall. Ja.
Ob das Leute sind, die sagen, mach irgendeine Sache auf gar keinen Fall.
Ob es Leute sind, die sagen, wenn du meinst, dass das richtig ist,
mach doch, weil, gut, wenn es dann nicht klappt, dann machst du halt was anderes.

(56:48):
Das ist ja eher so die komplette Freiheit so ein bisschen lassen, so.
Oder Leute, die sagen, mach auf jeden Fall. Ich finde, das sind so die drei die drei Dinger.
Und ich würde, glaube ich, immer sagen, wenn du meinst, mach.
Und ja, wenn nicht...
Neigen ja dazu, glaube ich, ganz gerne uns immer viele Gedanken über Dinge zu

(57:08):
machen, die noch gar nicht eingetreten sind.
Oh ja. Ich zumindest auf jeden Fall. Und da versuche ich auch immer ein bisschen
zu sagen so, irgendjemand hat mir mal den Satz gesagt, schaff das Problem erst mal.
Da brauchst du jetzt ja noch keine Gedanken. Was ist, wenn ich dem das Auto
mitgebe und der das dann kaputt fährt?
Das sehen wir, wenn du ihm das mitgegeben hast und er das kaputt gefahren hat.

(57:30):
Das ist ja auch so ein bisschen die Quintessenz des Unternehmertums.
Ja, letztendlich ja. Aber auch das muss man ja lernen, weil wenn du dich irgendwann
entscheidest, selbstständig zu machen,
dann gehst du da ja noch mit ganz anderen Vorstellungen und Intentionen irgendwie
ran und entwickelst dich da ja auch über die Zeit, dass du irgendwann an den
Punkt kommst, dass du dann irgendwann an den Punkt bist, so jetzt zum Beispiel

(57:52):
mit unserem Vorhaben mit Mallorca,
mir kann irgendwie kein Steuerberater so richtig hundertprozentig zusagen,
wie die saubere Steuerregelung mit der Firma dann ist.
Habe ich dir letztes Mal schon erzählt, dass ich dir das erklären kann Da müssen
wir nochmal außerhalb des Podcasts drüber sprechen.
Aber selbst wenn wir uns jetzt nicht kennen würden und du mir das nicht netterweise

(58:15):
anbieten würdest, deine Erfahrungen dazu teilen, bin ich an dem Standpunkt dass
ich jetzt sage ich schaffe das Problem erstmal,
Weil deswegen mache ich es jetzt ja nicht, sage ich jetzt ja nicht,
nee, dann mache ich das nicht, weil mir niemand schwarz auf weiß sagen kann, wie.
Ich gehe da hin, ich habe hier Kunden, ich habe einen Mitarbeiter,
wir haben ein Konto, wir arbeiten, die Kunden überweisen.

(58:37):
Irgendwann sage ich, guck mal, den Umsatz haben wir gemacht,
die Kosten, den Gewinn, wer will jetzt die steuern, wer kriegt die jetzt?
Und dann können wir gucken, kriegt die Spanien, kriegt die Deutschland, keine Ahnung.
Wichtig ist, ich habe sie weggelegt und irgendjemand wird sie schon nehmen.
Und wer, das werden wir schon klären. Aber deswegen sage ich jetzt ja nicht,
ich mache das nicht. Also das ist ja auch absurd.

(59:00):
Aber das ist eine Sache, weil ich jetzt denke, so schlimm kann das nicht werden,
das Problem, was dadurch entsteht.
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass das Problem noch schlimmer wird.
Wenn es schlimmer wird, dann kannst du es ja auch lösen.
Ja genau, ich kann mir nicht vorstellen, dass es schlimmer wird als die letzten zehn Monate.
Weil da liegt Geld Und die Frage ist ja nur, wer kriegt es jetzt?

(59:23):
Wie groß soll das Problem werden?
Wenn ich eins gelernt habe im Leben, wenn wir so ein Problem gemeistert haben,
wie du dein letztes halbes Geschäftsjahr, dann denkt man sich so,
boah, ich bin der König der Welt. Mir kann nichts mehr passieren.
Sag jetzt nicht, da kommt wieder was.

(59:43):
Naja, du hast ja jetzt unheimlich viel gelernt. Das heißt, du bist auf der nächsten
Stufe, was so deine Resilienz angeht, um mit Schulden umzugehen,
mit Steuern und all diesen Sachen.
Mal gucken, mal gucken, was der Jürgen so gelernt hat.
Ja, du, wir werden sehen, ob
ich nochmal wieder dazu lerne, oder ob die Erfahrung dafür geholfen hat.

(01:00:08):
Aber trotzdem, erstmal machen. Erstmal das Problem schaffen.
Und dann beseitigen. Und solange es nicht da ist, kann man ja einfach die Zeit genießen. Richtig.
Also ja, weil was anderes bleibt einem ja auch nicht über. Was heißt bleibt
einem nicht über, aber ja.

(01:00:28):
Aber es ist schon spannend, wenn man so zurückblickt. Ich bin trotzdem davon
überzeugt, dass das nie endet.
Dieser Lernprozess. In dem Moment, in dem er endet, geht das Leben ja nicht mehr weiter.
Ja, also dann doch. Dann wird es irgendwann enden. ganz biologisch bestimmt.

(01:00:49):
Ja, und inzwischen kann ich das auch wieder, also diese stetige Veränderung
und sowas auch genießen wirklich, dass man wirklich sagt, das ist wirklich Teil
davon und das ist cool, dass es so ist.
Es ist nicht schlimm, aber das ist auch was, was ich durch den Partner,
wo ich alle zwei Wochen bin, gelernt habe, dass das einfach,
das gehört einfach dazu. Es ist einfach so.

(01:01:12):
Wie wir vorhin gesagt haben, Das ist halt einfach, wie du damit umgehst. Ja.
Das Gespräch. Ich danke dir ganz herzlich. Sehr, sehr gerne.
Es ist auch für einen selber irgendwie interessant, das nochmal wieder so zu
reflektieren und wiederzugeben, weil man sich dann da nochmal wieder so ein
bisschen reinversetzt.
Ich finde das immer ganz schön. Ich sage manchmal kommen so Menschen in unser

(01:01:36):
Leben und führst halt Gespräche und erzählst dem anderen deine Wahrheit.
Also was du halt in deinem Leben siehst und erlebst.
Und dann ist das das allererste du mal, dass du deine Wahrheit aussprichst.
Und dann denkst du so, krass, das denke ich über mich selbst.
Was habe ich dem denn da gerade erzählt?
So ungefähr, ja. Ist tatsächlich so, ja.

(01:02:00):
Ja, cool. Ich hoffe ja, dass es deinen Hörern in irgendeiner Form,
ich weiß gar nicht, ist ja auch so schwierig bei ihm selber,
ob das anderen Leuten hilft, ob die das inspiriert, ob was auch immer.
Ich denke, das, was inspiriert, ist, also es gibt unendlich viele Geschichten,
Menschen, denen es dreckig ging, die gesagt haben, mach ich nicht,

(01:02:22):
ich geh trotzdem weiter und es ist besser geworden.
Dass du sagst, boah, bis vor kurzem stand mir die Scheiße wirklich bis zu den
Ohrläppchen, aber jetzt ist es eigentlich nicht. Ich denke an Mallorca und hast
dich der Sonne zugewendet. Ja.
Und deswegen wollte ich ja auch überhaupt dieses Gespräch führen.

(01:02:43):
Du hast ja dein Dein Lebensklausel, dein Curriculum fängt ja mit,
ich sag mal, einem relativ standardmäßigen Job an.
Ich habe dort gemacht, was alle vor mir auch gemacht haben.
Genau. Und wenn du da noch wärst, hättest du jetzt vielleicht irgendwie eine
silberne Uhr um oder eine VW-Anstecknadel.
Genau. Ja.
Hey, herzlichen Glückwunsch. Aber darum geht es ja nicht im Leben, ne? Für mich nicht.

(01:03:10):
Glaubst du, es gibt Menschen, bei denen es wirklich darum geht,
wirklich so 30, 40 Jahre eine Firmentreue zu haben und für die Firma zu leben?
Das ist eine ganz schwierige Frage, finde ich, weil wenn man sagen würde,
nicht, dann würde man meiner Meinung nach allen,
die ihren Job haben seit mehreren Jahren,

(01:03:34):
ihr Haus, ihre Wohnung, was auch immer haben, ihr Auto irgendwie so und am Wochenende, weiß ich nicht,
ihr Hobby oder ihre Fahrradtour machen oder was auch immer, würde man so ein
bisschen vor den Kopf stoßen und so ein bisschen aufzwingen,
dass das gar nicht das ist, was sie glücklich macht.
Andererseits kennt man selber halt Personen, die sagen, dass sie happy sind und alles,

(01:03:59):
aber man irgendwie immer mehr so ein bisschen merkt, dass das so richtig tief
zufrieden sind sie dann doch nicht.
Also es ist schwierig. Aus meiner eigenen Wahrnehmung würde ich sagen,
nee, nee, das ist nicht so, ohne dass ich damit, aber das ist wieder nur meine
Wahrheit, weil ich weiß nicht, wie sich andere wirklich fühlen.

(01:04:22):
Also das kannst du ja nicht so nachempfinden. Das weiß man ja meistens selber nicht.
Und wenn ich eine Sache auch nicht mehr mache oder wenn ich eine Sache gemerkt
habe, die ich nicht mehr machen möchte, ist darüber,
für mich zu urteilen einfach nur oder festzulegen oder festzustellen,
ob andere mit dem, was sie machen, zufrieden sind oder nicht, so, also...

(01:04:48):
Das ist ja eigentlich auch eine sehr gesunde Einstellung. Lass die anderen noch
machen, wenn sie Hilfe brauchen, sage ich schon Bescheid.
Zum Beispiel, oder vielleicht auch nicht, weil das ja auch ein schwieriges Thema
ist für viele, aber das liegt nicht in,
darüber sollten nicht, ob sie Hilfe annehmen sollten, ob man sich Hilfe holen

(01:05:08):
sollte, ob man glücklich ist damit wirklich, ob es das wirklich ist,
was auch immer, das kann jeder ja nur für sich entscheiden. näher um die Sohne.
Und häufig machen sich ja viele andere darüber Gedanken oder äußern ihre Meinung,
obwohl niemand danach gefragt hat.
Und vielleicht, ja, ich bin da eher so, dass ich gerne von dem,

(01:05:31):
was ich erlebt habe, gerne, was heißt gerne, aber ich bin offen,
darüber zu sprechen und die Erfahrung irgendwie weiterzugeben.
Und wenn jemand davon was mitnehmen kann für sich und selber merkt,
vielleicht geht es mir ähnlich und ich will eigentlich auch was anderes oder so, dann ist das cool.
Cool, dann kann ich jeden nur dazu ermutigen, das auch zu machen,
weil das wird viel manchmal anstrengender, als man gedacht hat,

(01:05:53):
aber auch viel geiler, als man gedacht hat.
Also ich hätte mir das nie erträumen lassen, was ich die letzten Jahre alles
dann irgendwie erlebt habe und so.
Und das Leben ist halt irgendwie zu kurz dafür, aus irgendwelchen Ängsten oder
so das dann nicht zu machen.
Aber wenn man sagt, man ist wirklich zufrieden, dann ist das ja auch völlig
fein. Ich glaube, das ist das Größte, was man irgendwie schaffen kann,

(01:06:15):
dass man wirklich einfach sagen kann, ich bin wirklich einfach glücklich.
Frei, wenn das mit Glück verknüpft ist.
Für mich auf jeden Fall ist das eine gewisse Bedingung fürs Glücklichsein, sich frei zu fühlen.
Weil sonst ist ja das Glück so ein bisschen dem Zufall überlassen.

(01:06:37):
Ja, verstehe ich. Aber das ist ja auch für jeden was anderes.
Ich habe zum Beispiel als Arbeitgeber aus Arbeitgebersicht auch gemerkt,
was mir vorher nie so bewusst waren, was für mich ganz neu war,
dass es Mitarbeitende gibt.
Die glücklich sind, wenn sie ganz klar gesagt bekommen, was sie machen sollen

(01:06:58):
und wie sie es machen sollen und was nicht und in welcher Zeit und in welchem
Umfang und es gibt Leute, die,
glücklich damit sind, wenn du sagst, du bist nächste Woche Donnerstag,
soll das dabei rauskommen?
Wie, wann, wo du das machst, ist mir eigentlich völlig egal.
Es gibt Leute, wenn du denen das sagst, Mitarbeitende, Die sind,

(01:07:20):
ich will nicht sagen überfordert, aber die sind total,
die haben, also das funktioniert gar nicht, weil du ihnen zu viel Freiheit gibst,
aber weil ich so ein freiheitsliebender Mensch bin,
habe ich dann gedacht, wieso macht der das, also habe ich das einfach nicht
verstanden, bis ich irgendwann verstanden habe, nee, das funktioniert viel besser,

(01:07:42):
wenn du morgens um neun Uhr sagst, komm mal her,
Einzelgespräch, ich zeige dir das jetzt, tak, tak, tak, tak,
tak, hast du das verstanden, ja, dann mach.
Da an dem Schreibtisch. Und von zwölf bis eins machst du Mittag.
Und dann sind die, dann haben die eine Führung. Das heißt ja auch Führungskraft,
Führungsperson, wie auch immer.
Und einige Leute brauchen diese Führung wirklich, um auch glücklich zu sein.

(01:08:03):
Muss ich gerade so ein bisschen an dieses DDR-Regime denken.
Ist ja quasi unheimlich viele Millionen Menschen mit strikten Vorgaben.
Und da waren manche unglücklich, manche glücklich mit.
Weil es ja auch so Quoten gibt. Manche konnten erst glücklich sein,
nachdem sie wirklich ausgebrochen sind.

(01:08:24):
Nichtsdestotrotz hatten ja alle mehr oder weniger dieselbe Vorgabe,
wie jeder damit umgegangen ist.
Genau. Die Bedingungen waren letztendlich für alle gleich.
Wobei dann auch eine große Frage ist, ob nur durch den eigenen,
also kann man glücklich werden, weil man den eigenen Umgang damit ändert?
Verstehst du, was ich meine? Das wäre, das ist doch so, Viktor Frankl heißt

(01:08:46):
er, der Holocaust-Überlebende, der ein Buch geschrieben hat, nachdem er im KZ war,
dass dass die Nazis ihm alles nehmen konnten, aber nicht seine Freiheit,
sein inneres Wesen zu bestimmen.
Und dass er auch, obwohl er das alles durchgemacht hat und diesen absoluten
Leidensweg hinter sich hat, haben sie ihn niemals gebrochen,

(01:09:08):
weil er nämlich innerlich immer frei war.
Also quasi auch mit einer eintätowierten Nummer hinter Gittern in einem Vernichtungslager
ist es wohl immer noch möglich, sich frei zu fühlen. Für ihn.
Er hat ein ziemlich umfangreiches Buch geschrieben, wie das für alle funktioniert,

(01:09:28):
aber jetzt ist es natürlich nicht so einfach umzusetzen.
Ja, zum Glück. Aber ich weiß nicht, ob das für alle umsetzbar ist.
Das ist aber, glaube ich, auch schon fast die Frage des Lebens so ungefähr.
Ich glaube, vielleicht merke ich auch in zehn Jahren, dass das,
wo ich dachte, dass ich glücklich bin, das doch nicht nicht glücklich bin,

(01:09:51):
weil sich die Umstände wieder geändert haben oder weil,
weiß ich nicht was, weil man sich wieder entwickelt und auf einer anderen Stufe ist oder keine Ahnung.
Ja, wieder einfach offen sein,
in sich selber mal reinhören, ob man glücklich ist und wenn nicht,
das zu akzeptieren und zu gucken, wo man meint, was man ändern muss,

(01:10:14):
damit man glücklich wird und das dann auch machen.
Glaube, das Einzige, was wirklich fatal ist, jetzt, ihr wollt nach Mallorca
auswandern, ob ihr da glücklich werdet oder nicht, das sei mal dahingestellt.
Aber ich bin mir zu tausend Prozent sicher, dass wenn ihr dahin wollt und es
nicht tut, dann werdet ihr unglücklich.
Das, und das haben wir uns auch gesagt. Also, genau das, genau das haben wir

(01:10:36):
uns auch gesagt. Wir wissen nicht, ob es dann so ist, wie wir uns das vorstellen.
Nur wenn wir es nicht machen und hier bleiben, ist es garantiert nicht so,
wie wir uns es vorstellen.
Also auch da, Also, ich will nicht sagen, besser kann es ja nicht werden,
weil es ist ja nicht schlecht hier, aber entweder ist es ähnlich oder es ist
wirklich so, wie wir uns das vorstellen. Und das wissen wir nur, wenn wir es machen.

(01:11:02):
Einfach machen. Machen macht den Unterschied.
Würdest du noch gerne so ein paar so ein abschließendes Wort an die Audience,
Wir kommen ja gerade so immer wieder von... Ja, wir hatten viele Perlen schon
dabei, aber vielleicht hast du noch so ein Ding.

(01:11:22):
Das wollte ich immer schon mal öffentlich sagen.
Nee, aber es gibt so eine Sache, da gibt es sogar noch ein altes YouTube-Video
von mir und das war damals eine Schottland-Reise.
Wenn wir das Thema jetzt noch aufrollen, dann glaube ich, das wird zu lang.
Aber das eine Sache, die ich da sehr, sehr krass gefühlt habe, so heftig,
und ich glaube, das ist die eine Sache, die mich immer wieder weitermachen lässt

(01:11:45):
und das ist, wenn du Dinge machst, die du nicht planst,
werden sie können sie viel geiler werden als du sie geplant hättest das merke
ich immer wieder dass wenn ich zu viel plane dann wird es,
irgendwann zu steif, also das ist ja andererseits auch dieses einfach machen

(01:12:06):
aber das habe ich damals so gefühlt auf dieser Schottlandreise und da habe ich
mich dann auch auch daran erinnert, als ich dann gekündigt habe und so.
Ein bisschen darauf vertrauen und wenn man Dinge macht, die man nicht plant
oder nicht planen kann, weil es gibt einfach Dinge, die man nicht so detailliert
planen kann, weil man auch wieder nicht weiß, ob es dann so wird,
trotzdem einfach machen. Es wird auf jeden Fall besser, als man denkt.

(01:12:26):
Vielen Dank, dass du mit dabei warst und diese inspirierende Geschichte gelauscht hast.
Und wenn auch du den Wunsch verspürst, aus deinem frustrierenden Alltagsleben
auszubrechen und deinen ganz eigenen Weg zur Freiheit und Selbstverwirklichung
zu gehen, dann stehe ich dir gern zur Seite.
Schreib mir einfach eine Nachricht oder schau auf meiner Website vorbei.

(01:12:49):
Die Infos dazu findest du hier in den Shownotes unten drunter.
Und lass uns gemeinsam an deinem persönlichen Erfolg arbeiten.
Und vergiss nicht, diesen Podcast zu liken und zu abonnieren.
Das hilft mir unglaublich, zu wissen, wer mir so zuhört und vor allem das Ganze

(01:13:10):
noch weiter zu verbreiten. und dir hilft das, damit du keine inspirierende Folge mehr verpasst.
Also, bleib mutig, bleib inspiriert und leb dein Leben in vollen Zügen.
Bis zum nächsten Mal bei Kunst der Frage.
Music.
Advertise With Us

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