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January 14, 2025 32 mins

In Folge 115 des Podcast Tonspur N spricht Roman Mesicek mit Margit Krobath, einer Visionärin der Öko-Region Kaindorf.

Das Gespräch beleuchtet die Entwicklung nachhaltiger Praktiken in der Region, die seit 2007 über 550 Klimaschutzprojekte realisiert hat. Margit teilt ihre Erfahrungen zum Wandel in Keindorf, der durch das Engagement der Bürger und die Vision von CO2-Neutralität geprägt ist. Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Bedeutung der Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde und die Rolle von Bildung, insbesondere bei Kindern, die als Multiplikatoren fungieren. Margit hebt die Innovationskraft lokaler Unternehmen hervor und erläutert, wie durch nachhaltige Partnerschaften wirtschaftliche und ökologische Ziele in Einklang gebracht werden.

Abschließend gibt Margit einen Ausblick auf kommende Projekte zur Förderung der Biodiversität und umweltfreundlicher Praktiken. Diese Episode bietet spannende Einblicke in eine Region, die sich aktiv für Klimaschutz und nachhaltige Wirtschaftlichkeit einsetzt – ein Muss für alle, die sich für umweltbewusste Initiativen interessieren.

Diese und alle weiteren Folgen des Podcast sind auf tonspur-n.eu verfügbar.

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Transcript

Episode Transcript

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Margit: Herzlich Willkommen bei der Tonspur N. (00:06):
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Roman: Dem Podcast zur nachhaltiger Entwicklung gesellschaftlicher Verantwortung von (00:08):
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Roman: Unternehmern und sozialem Unternehmertum. (00:11):
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Roman: Mein Name ist Roman Mesecek und auch die 13. Season des Podcasts widmet sich (00:13):
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Roman: dem Thema unternehmerische Praxis rund um Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement. (00:17):
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Roman: Die vier Folgen dieser Serie entstehen als Kooperation des Magazins Business Art mit der Tonspur N. (00:23):
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Roman: In der Ausgabe 4 2024 der Zeitschrift wurden die nachhaltigen GestalterInnen (00:29):
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Roman: präsentiert und vier davon habe ich auch im Podcast zu Gast. (00:33):
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Roman: In dieser Ausgabe spreche ich mit Margit Grobert. Sie ist Gründungsmitglied (00:39):
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Roman: der Öko-Region Keindorf von dort, von am Beginn dabei. Hallo Margit. (00:44):
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Margit: Hallo, danke für die Einladung. (00:49):
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Roman: Gerne. Du bist auch als nachhaltige Gestalterin ausgezeichnet worden für eben (00:52):
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Roman: dein Engagement in der Öko-Region Keindorf. (00:58):
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Roman: Du bist auch Klima- und Energiemodellregionsmanagerin da auch ausgezeichnet worden. (01:01):
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Roman: Wollen wir auch noch kurz reden dann im Verlauf des Gesprächs später darüber. (01:07):
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Roman: Aber erzähl doch einmal ein bisschen was über die Öko-Region Keindorf und vielleicht (01:10):
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Roman: auch wirklich über die Anfänge. (01:14):
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Roman: Weil ich habe in unserem Vorgespräch gesagt, ich habe schon viel davon gehört. (01:16):
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Roman: Ja, wahrscheinlich war er ja schon mal dort, aber nicht so bewusst, um euch zu besuchen. (01:20):
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Roman: Erzähl ein bisschen, was waren die Treiber und was ist eure Vision oder Mission, die ihr verfolgt? (01:25):
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Margit: Also zum einen freut es mich wirklich, dass wenn wir jetzt schon sehr lange (01:32):
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Margit: im Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimawandelanpassung bei uns in der Region (01:37):
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Margit: umsetzen, dass das mehr oder minder auch gehört wird und Früchte trägt. (01:42):
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Margit: Und da muss ich mich wirklich bedanken bei den Institutionen, (01:46):
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Margit: die uns da ausgezeichnet haben, (01:50):
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Margit: weil auch wenn ich als Person dort vorne stehe, wird eine ganze Region ausgezeichnet (01:52):
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Margit: und da bin ich eigentlich bei unseren Gemeinden, denn wenn es unsere Gemeinden (01:57):
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Margit: nicht gäbe, könnten wir hier keine Regionsentwicklung machen. (02:02):
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Margit: Und da waren auch unsere Bürgermeister damals große Vorreiter und wirklich auch, (02:06):
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Margit: da muss ich unseren Obmann komplett hervorheben, das ist der Rainer Dunst. (02:11):
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Margit: Der hatte eben die Vision, unsere Region von botten ab CO2-neutral zu stellen. (02:16):
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Margit: Er hat damals die Helga Kromp-Kolb gehört in einem Vortrag zu ihrem damaligen Schwarzbuch. (02:23):
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Margit: Es ist zwei Minuten vor zwölf und er hat wirklich nachgegoogelt, (02:31):
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Margit: geschaut, diesen IPCC-Bericht von vorne nach hinten durchgeackert. (02:35):
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Margit: Und es gab zu der damaligen Zeit wirklich bei uns nicht wissend irgendwelche (02:40):
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Margit: Institutionen, die gesagt haben, Klimaschutz müssen wir vorantreiben. (02:45):
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Margit: Klimaschutz ist im eigenen Haushalt machbar und möglich und bis eben ganz hinauf (02:50):
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Margit: bis zu den Industriebetrieben. (02:55):
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Margit: Und er hat sich dann die Bürgermeister zusammengeholt und unter anderem auch (02:57):
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Margit: natürlich viele Stakeholder. (03:03):
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Margit: Das waren Begleiter aus der Wirtschaft, so wie den Karl Schirnhofer, (03:04):
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Margit: den ich da auch dankend erwähnen muss, der uns sehr lange wirklich unterstützt und begleitet hat. (03:08):
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Margit: Oder eben, wie wir schon vorher gesprochen haben, den Hannes Herbsthofer, (03:13):
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Margit: der seinen kompletten Betrieb umgestellt hat und wirklich so nachhaltig agiert, (03:18):
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Margit: wie keiner denn ich kenne, (03:24):
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Margit: wo er wirklich sagen muss, Nachhaltigkeitsbericht hat er wirklich seit 2010 (03:26):
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Margit: umgesetzt, ins Kleinste durchexerziert und das waren unsere Anfänge. (03:31):
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Margit: Also die Bürgermeister waren dafür, wir waren damals sechs Bürgermeister. (03:38):
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Margit: Also sechs Gemeinden, durch die Zusammenlegung sind wir jetzt nur mehr drei, (03:43):
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Margit: aber alle auch aus der Landwirtschaft kommend. (03:46):
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Margit: Wir hatten auch dort damals schon Probleme, wo die wirklich gesehen haben, (03:50):
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Margit: ja, wir müssen alle etwas tun. (03:54):
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Margit: Und wie gesagt, das ist auch ein bisschen unser Leitspruch, nur wer etwas tut, kann etwas verändern. (03:56):
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Margit: Das ist auch der Spruch von Rainer Dunst und das behalten wir jetzt noch immer bei. (04:01):
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Margit: Das heißt, wir machen wirklich viele Klimaschutzprojekte. Wir können in den (04:07):
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Margit: letzten 17 Jahren auf fast 550 verschiedenste Projekte zurückblicken, (04:11):
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Margit: die wirklich großteils erfolgreich waren, (04:17):
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Margit: wo manche Highlights dabei waren. (04:21):
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Margit: Wir auch immer in unserem Leitbild drinnen stehen, wir versuchen alles, (04:23):
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Margit: wir versuchen Lösungen zu finden. (04:27):
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Margit: Wir schwärzen niemanden an, weil das Bessermachen ist immer gescheiter und zu (04:29):
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Margit: ergeben dieses Wissen auch sehr gerne weiter. (04:34):
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Roman: Also ich finde das total spannend und auch inspirierend, dass du sagst ja im Prinzip, (04:37):
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Roman: dass die Politik oder die politischen Verantworten, über die wir ja heutzutage (04:44):
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Roman: immer wieder sozusagen glauben, dass die Politik uns nicht weiterhelfen kann, (04:48):
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Roman: hier auf der regionalen Ebene, auf der Gemeindeebene aktiv geworden ist und (04:53):
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Roman: seit damals eigentlich sich sehr stark für dieses ökosoziale Thema und im Kontext (04:58):
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Roman: eben mit der wirtschaftlichen Entwicklung einsetzt. (05:04):
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Roman: Woran, glaubst du, liegt das? Sind das nur die Personen oder ist es das Umfeld? (05:07):
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Roman: Ist es das Klima sozusagen aufgrund sozusagen, dass das heute so gewachsen ist? (05:11):
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Roman: Weil es ist schon auch, glaube ich, eine Besonderheit, dass es immer noch so ist. (05:16):
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Roman: Weil manchmal vergehen ja die Dinge auch wieder. Und es ist ja eine große Errungenschaft, (05:19):
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Roman: solange das voranzutreiben und solange das erfolgreich voranzutreiben. (05:24):
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Roman: Was sind da so die Erfolgskriterien von damals bis heute? Ja. (05:29):
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Margit: Also das muss ich eben sagen, die Öko-Region Keindorf ist nicht ein Machwerk (05:33):
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Margit: von einer Person oder einer Gemeinde, sondern das ist wirklich getragen von (05:38):
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Margit: allen Bürgern der Öko-Region. (05:44):
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Margit: Jeder ist Teil davon, weil das war eben das, was wir gesagt haben, (05:47):
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Margit: jeder kann etwas dafür tun. (05:51):
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Margit: Wir haben 6.400 Einwohner und ich bin immer wieder überrascht, (05:53):
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Margit: Und welche klugen und hellen Köpfe wir da in der Region ansässig haben, (05:57):
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Margit: dass wenn wir ausschicken, (06:03):
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Margit: wir hätten eine oder suchen kreative Ideen zu den oder den Projekten, (06:04):
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Margit: dass sich Leute bei uns melden, die sagen, (06:10):
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Margit: ja, ich habe das und das schon gehört und da könnte ich das und das beitragen (06:13):
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Margit: und dann bekommt das einfach einen Drive. (06:17):
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Margit: Und wie gesagt, das wird getragen von der ganzen Bevölkerung. (06:20):
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Margit: Und das ist irgendwie so ein etablierter Nationalstolz. (06:23):
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Margit: Das Highlight war, zu Beginn muss ich schon sagen, es war ein bisschen schwieriger, (06:32):
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Margit: weil wir es auch sehr massiv betrieben haben, eher mit dem Bus zu fahren. (06:37):
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Margit: Fliegen ist sowieso nicht machbar. (06:42):
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Margit: Und es war ein bisschen schwierig. Aber dann mit diesem Projekt, (06:45):
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Margit: wir sind seit 2010 eine der ersten Regionen, die Plastiksackerl frei, (06:51):
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Margit: Ist und war zumindest auch, also jetzt ist es eh schon gesetzlich. (06:58):
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Margit: Wir haben dort die Nahversorger mit dem Boot, alle wirklich Händler mit ins (07:02):
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Margit: Boot bekommen, die irgendwo Plastiksackerl verteilt haben und haben dort unser (07:07):
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Margit: Papiersackerl im Umlauf gebracht. (07:12):
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Margit: Plastic Planet war der Film damals, den wir gezeigt haben. (07:15):
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Margit: Und wir haben in Form eines Gewinnspiels, wir haben ein Sackerl ausgeschickt (07:18):
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Margit: und haben gesagt, jeder, der mit diesem Sackerl einkaufen geht, bekommt einen Stempel. (07:22):
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Margit: Und bei jedem zehnten Stempel eine Gewinnkarte und wir haben damals ein E-Bike (07:26):
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Margit: verlost, das war ja auch noch relativ neu und teuer und dieses wirklich täglich, (07:31):
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Margit: ich muss, wenn ich einkaufen gehe, mein Sackerl mitnehmen, (07:37):
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Margit: das hat sich so festiert oder manifestiert in den Gedanken, so wie das in der (07:40):
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Margit: Früh aufstehen und ich muss Zähne putzen. (07:46):
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Margit: Ich habe wirklich Sackerl gehabt, die hatten 170 Stempel drauf, (07:49):
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Margit: also das hat 17 Gewinnkarten Und das ist einfach in Fleisch und Blut übergegangen. (07:53):
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Margit: Und wir sind da sehr gesehen worden, damals eben auch vom ORF. (07:58):
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Margit: Und wenn du es einmal in die ZIP2 schaffst, also in die Nachrichten um 8 Uhr (08:03):
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Margit: als kleine Ökoregion mit 6000 Einwohnern, die es schafft, (08:08):
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Margit: das Einzige im Plastiksackerl frei zu sein, eben so wie das gallische Dorf, (08:12):
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Margit: dann ist man bekannt. (08:18):
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Margit: Und wir haben dann hinterher mehrere Leute, die waren dann Skifahren und haben dann erzählt, (08:20):
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Margit: du, ich habe Leute getroffen und wir sind wirklich bekannt, weil die haben dann (08:25):
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Margit: gesagt, aus Keindorf kommt es, ja, aus der Öko-Region und nicht aus Keindorf (08:29):
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Margit: beim Stumbergsee oder ja, Keindorf bei Bad Waltersdorf, bei den Bernbeins oder (08:33):
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Margit: was, immer so ein Add-on. (08:37):
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Margit: Nur da, ja, wurden wir richtig gesehen und das war dann richtig auch ein Sprung (08:39):
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Margit: und ein Hype, wo viel mehr noch Mitbürger gekommen sind und gesagt haben, das, was ihr tut, (08:43):
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Margit: ist wirklich gut und was ihr tut, ist wichtig und richtig und wir wollen da mitmachen. (08:50):
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Roman: Ich fange mal viele Fragen dazu ein, aber jetzt einmal, weil du das jetzt gesagt (08:56):
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Roman: hast, es hat dann Interesse geweckt. (09:01):
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Roman: Bist du viel unterwegs bei anderen Gemeinden und erzählst, wie das geklappt (09:03):
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Roman: hat oder gibt es Nachahmer, weil wir, also auch aus der Innovationstheorie oder (09:08):
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Roman: woanders, halt ein bisschen aus der Lehre gesprochen, (09:13):
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Roman: man arbeitet ja oft mit so Vorbildern und ich denke, jetzt existiert es hier (09:16):
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Roman: so lange, es muss ja eigentlich total viel Interesse sein und es müssen ja eigentlich (09:20):
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Roman: andere auch auf die Idee gekommen sein, das machen wir auch oder das können wir auch. (09:23):
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Margit: Also zum einen, wie gesagt, gibt es ja in Österreich diese Klima- und Energiemodellregionen. (09:28):
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Margit: Das hatte dann eigentlich zwei Jahre später dann gleich gestartet. (09:32):
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Margit: Also wir wurden 2007 gegründet und seit 2009 gibt es das Programm vom Klimafonds, (09:36):
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Margit: wo wir auch von Anfang an Teil waren, wo wir uns regelmäßig austauschen. (09:42):
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Margit: Also wir haben drei Veranstaltungen pro Jahr, wo es immer Themenschwerpunkte gibt. (09:47):
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Margit: Und wenn eine Region etwas Tolles, Neues macht, wird es dort in dem Dies und Das vorgestellt. (09:51):
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Margit: Und keiner muss das Rad neu erfinden und ich muss auch da meine Kollegen vor den Vorhang holen. (09:58):
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Margit: Mittlerweile gibt es so viele tolle auch Projekte, die auch ich gerne mit hernehme, muss ich dazu sagen. (10:02):
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Margit: Wo wir schon Kooperationspartner gefunden haben, aber gleich ganzheitlich so (10:08):
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Margit: holistisch angesetzt, zwar in Ungarn oder in Slowenien oder in Kroatien. (10:13):
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Margit: Also wir haben hier richtige Partnerregionen, die komplett unser System übernommen haben. (10:18):
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Margit: Da gibt es immer wieder auch noch einen regelmäßigen Austausch. (10:24):
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Margit: Die heißen dann halt Öko-Region Velika-Gorica oder Ravnobolje und ja, (10:26):
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Margit: die auch Arbeitsgruppen gegründet haben. (10:33):
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Margit: Wir haben ja eigentlich als Verein begonnen. (10:36):
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Margit: Wir haben Arbeitsgruppen gegründet zu den verschiedenen Sektoren, (10:38):
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Margit: wo wir wussten, dass wir Energie einsparen und CO2 einsparen können. (10:43):
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Margit: Ob das jetzt Mobilität war oder in Bewusstseinsbildung oder eben auch Landwirtschaft, (10:48):
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Margit: was ein Themenführer wir sicher sind durch den Gerald Dunst, (10:52):
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Margit: der sich da ein riesiges Netzwerk aufgebaut hat, eben in regenerativer Landwirtschaft (10:56):
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Margit: mit Terra Preta, mit Pflanzenkohle. (11:02):
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Margit: Und diese Regionen haben wirklich auch unser Corporate Design übernommen. (11:05):
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Margit: Sie haben auch diesen Öko-Region, unseren Vogel, unsere Taube und wo wir auch (11:09):
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Margit: unser Wissen einfach weitergeben. (11:13):
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Margit: Das steht auch im Leitbild eben drinnen, dass wir unser Wissen gerne kostenlos an andere weitergeben. (11:15):
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Margit: Damit wir etwas weiterbringen in unserer Welt, damit wir Klimafritt betreiben, (11:21):
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Margit: damit es unseren eigentlichen Kindern besser geht. (11:28):
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Roman: Ja, also finde ich toll und es ist ja auch so, dass ja oft diese kleinsten Einheiten (11:31):
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Roman: oder eben auch die Gemeinden, (11:40):
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Roman: und so wie du das auch schilderst, dass wirklich 6400 Einwohnerinnen da engagiert (11:42):
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Roman: sind oder auch die Möglichkeit haben, sich zu engagieren, (11:47):
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Roman: ja wirklich einen Hebel entwickeln können und diese Schritte so wichtig sind (11:50):
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Roman: für Erreichung von Klimazielen, für Erreichung von Biodiversitätszielen. (11:54):
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Roman: Vielleicht einmal nur einen Blick auf vielleicht eine Gruppe, (11:59):
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Roman: weil wir die immer wieder bei der Nachhaltigkeitsdebatte so hervorheben, (12:02):
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Roman: die jüngeren Personen, also Schülerinnen, Schulen, Bildungsinstitutionen in der Region. (12:05):
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Roman: Ich nehme an, ich habe natürlich auf die Webseite geschaut, ich weiß, (12:11):
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Roman: er macht es viel mit ihnen. (12:14):
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Roman: Erzähl einmal ein bisschen was darüber, weil das finde ich natürlich besonders (12:16):
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Roman: spannend, auch wie gleich die jüngsten Generationen auch einsteigen, (12:18):
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Roman: aber auch natürlich mit dem Thema gleich konfrontiert werden dadurch. (12:23):
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Margit: Also ich arbeite irrsinnig gerne mit Kindern. (12:26):
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Margit: Kinder haben wirklich so ein noch ehrliches Bewusstsein, dass sie sofort überreißen, (12:30):
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Margit: was ist fair, was ist unfair. (12:37):
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Margit: Die saugen das wirklich auf wie ein Schwamm. Und über die Kinder muss ich dazu (12:39):
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Margit: sagen, die sind unsere besten Erwachsenen-Aufbildner, weil alles, (12:44):
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Margit: was die Kinder bei uns lernen, (12:48):
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Margit: geben sie eins zu eins wirklich in einfacher Sprache ihren Eltern, (12:50):
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Margit: Großeltern und Familienangehörigen weiter und dort kommt es dann wirklich gut an. (12:55):
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Margit: Wir haben jetzt wieder zum Beispiel vor ein paar Tagen mit Fairtrade zusammengearbeitet. (13:01):
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Margit: Wir sind auch eine Fairtrade-Region, wo wir eine Verteilaktion gemacht haben, (13:06):
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Margit: wo die Kinder dann wieder aufmerksam sind, ja genau, eigentlich was ist fair. (13:11):
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Margit: Und wir müssen auch das einkaufen, damit die Leute, die das produzieren, (13:15):
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Margit: auch einen fairen Lohn erhalten. Also das ist dann einfach wirklich diese Weiterbildung (13:20):
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Margit: und das finde ich echt toll. (13:25):
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Margit: Und wir machen nicht nur das, sondern aus dieser... (13:27):
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Margit: Plastiksackerl-freien Geschichte, die haben wir dann weiterverfolgt, (13:32):
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Margit: wie wir weiteres Plastik aus unserem täglichen Gebrauch wegbringen können. (13:35):
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Margit: Und da war unter anderem auch das Thema, wie die Kinder kommen immer mit einem (13:41):
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Margit: Jausensackerl, noch blöder vielleicht Staniolpapier, weil das Poxidabbau ist (13:45):
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Margit: noch schlechter, als wie Plastik zu verwenden. (13:49):
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Margit: Und haben dann 2016 mit der Firma Biodora einen tollen Partner gefunden. (13:52):
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Margit: Der hat eine ökologische Jausenbox, die ist aus nachhaltigen, (13:58):
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Margit: also nachwachsenden Rohstoffen, aus Kartoffelstärke. (14:02):
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Margit: Und da muss ich auch gleich dazu sagen, aus Kartoffeln, die weggeschmissen werden, (14:06):
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Margit: weil sie zu groß oder zu klein für die Produktion sind. (14:10):
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Margit: Und unsere Schulanfänger, bevor sie überhaupt in die erste Klasse kommen, (14:13):
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Margit: das ist immer im Februar, gibt es ein Schuleinschreibfest. (14:17):
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Margit: Und da bekommen sie gleich einmal so eine Jausenbox geschenkt. (14:20):
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Margit: Und damit auch gleich eben das Bewusstsein, man muss ein bisschen auf die Umwelt (14:24):
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Margit: schauen, dann auch ein bisschen die (14:29):
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Margit: gesunde Jause wird dort schon mit angeteessert, was sie ja dann so essen. (14:31):
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Margit: Zusätzlich ist dann noch eine kleine Broschüre drinnen. Kinder, (14:35):
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Margit: die eben noch nicht lesen können, können sich aber sehr gut Bilder und Marken merken. (14:39):
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Margit: Das heißt, auch hier Umweltzeichen ist ganz toll. Und ich muss auch da schauen bei den Heften. (14:44):
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Margit: Wobei ich dazu sagen muss, bei den Heften haben wir es auch schon so, (14:50):
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Margit: dass wir seit über sechs Jahren einen gemeinsamen Schulhefte-Einkauf organisieren, (14:53):
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Margit: damit zum einen die Eltern sind komplett entlastet. (14:58):
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Margit: Die brauchen nicht mehr irgendwo das richtige Schulheft in drei Geschäften zu (15:01):
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Margit: suchen, sondern die Lehrer bestellen, was sie brauchen für das ganze Schuljahr, (15:05):
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Margit: für alle Schüler. und wir bekommen dann zusätzlich noch einen super tollen Preis. (15:10):
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Margit: Und der Umschlag kann sich jede Schule selber gestalten. Das heißt, (15:14):
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Margit: es gibt auch hier keine, die sind ein bisschen härter aus Paton. (15:18):
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Margit: Ich brauche keinen Umschlag. (15:21):
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Margit: Also wir haben wirklich da geschaut, dass wir sehr nachhaltig agieren. (15:22):
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Roman: Ja, spannend. Also ich glaube, da ist, glaube ich, wie du sagst, (15:27):
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Roman: viel drinnen und das spielt zurück in die Familien. (15:30):
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Roman: Und dann nühe ich dann auch mittelfristig in die Region wieder ein, (15:34):
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Roman: weil die werden ja auch alle älter und nehmen das Wissen ja mit und behalten sich das. (15:37):
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Margit: Wir sind unsere zukünftigen Entscheidungsträger, mit denen wir wieder arbeiten. (15:42):
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Margit: Das ist wichtig, dass die eigentlich wirklich das Richtige mit dem Löffel schon (15:47):
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Margit: sehr früh gefüttert bekommen. (15:52):
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Roman: Ja, und eine andere Gruppe interessiert mich halt von meinem Berufswegen, (15:56):
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Roman: weil ich ja eher aus der nachhaltigen Wirtschaftensthematik in das gekommen (16:00):
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Roman: bin. Das ist natürlich die Wirtschaft und die Unternehmen. (16:04):
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Roman: Jetzt hast du eh schon zwei Unternehmer erwähnt, die auch maßgeblich beteiligt waren an der Gründung. (16:07):
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Roman: Aber umgekehrt ist halt meine Erfahrung wirklich oft mit Unternehmen so sehr (16:13):
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Roman: viel Skepsis auch immer noch leider bezüglich solchen Maßnahmen und das kostet nur und bringt nichts. (16:18):
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Roman: Bei euch ist offensichtlich sozusagen jetzt eine andere Stimmung. (16:25):
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Roman: Da würde mich ein bisschen interessieren, wie ihr so mit Unternehmen kooperiert, (16:28):
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Roman: was für Projekte es da vielleicht gibt, aber auch ein bisschen so, (16:33):
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Roman: was man davon lernen kann vielleicht und was das auch für einen Nutzen bringt (16:36):
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Roman: dann für die Unternehmen selbst in der Region. (16:39):
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Roman: Einfach ein bisschen so einen Blick in die Wirtschaft in der Öko-Region Keindorf. (16:42):
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Margit: Also wir arbeiten eben auch durch den reinen Dunst, weil er ja selber auch aus der Wirtschaft kommt. (16:46):
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Margit: Sehr eng mit vielen Partnerbetrieben schon zusammen und ich habe es ja vorher (16:52):
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Margit: kurz schon erzählt, man muss ja alle drei Säulen gleich bedienen. (16:56):
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Margit: Das heißt, die Ökologie muss wirklich einhergehen mit der Wirtschaftlichkeit, (17:01):
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Margit: mit der Ökonomie und das war immer ein Anliegen von uns. (17:07):
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Margit: Wir können niemanden übervorteilen und niemanden etwas wegnehmen. (17:11):
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Margit: Das geht ganz einfach nicht. (17:15):
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Margit: Man muss nur Lösungswege finden. Und wir haben da wirklich ganz tolle Firmen, (17:17):
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Margit: die mit Problemen zu uns kommen oder wir gemeinsam einfach diese Probleme angehen (17:22):
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Margit: und Lösungswege zeigen. Also ein Paradebeispiel eben die Firma Herbsthofer. (17:27):
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Margit: Zweites Paradebeispiel, muss ich dazu sagen, Alexander Gaugl von der Gaugl Holding. (17:32):
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Margit: Also nachhaltig wirklich auch nichts weniger als der Hannes Herbsthofer, (17:37):
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Margit: der seinen Betrieb, der hat 2010 war es das erste Passivhausbürogebäude da bei (17:41):
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Margit: uns gebaut, riesen Photovoltaikanlage drauf, (17:48):
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Margit: Fahrt mit HVO-Diesel. (17:52):
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Margit: Also wirklich, das sieht man auch, er kommt aus der Abfallverwertung von Metallen, (17:53):
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Margit: aber auch hier, er hat auch Tiefpunkte gehabt, wo Metall nicht so wertvoll war oder im Eisen. (17:59):
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Margit: Aber ich muss dazu sagen, er ist immer dazu und auch zu uns gestanden und das (18:06):
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Margit: spielt sich auch bei allen anderen Betrieben weiter. (18:10):
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Margit: Und wir arbeiten sehr viel mit Betrieben weiter, weil eines meiner täglichen (18:13):
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Margit: Brote ist natürlich, die erneuerbare Energie voranzutreiben und raus aus dem (18:17):
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Margit: Öl, raus aus dem Fossilen. (18:23):
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Margit: Das heißt, wir arbeiten auch sehr eng natürlich mit Firmen zusammen, (18:24):
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Margit: die Heizkessel tauschen, aber auch hier wirklich auch sich das anzuschauen, (18:28):
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Margit: weil vor ein paar Jahren war das ja in, schnell einmal den Ölofen raus, Wärmepumpe rein. (18:33):
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Margit: Und ja, ich habe eher eine Photovoltaikanlage und da muss ich dazu sagen, (18:39):
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Margit: da sind sie wirklich zu uns gestanden und haben wirklich da auch massivst in (18:43):
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Margit: der Werbung und uns unterstützt, (18:47):
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Margit: dass wir das richtig stellen, beziehungsweise es jetzt ja mittlerweile doch (18:49):
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Margit: auch Wärmepumpenerzeuger gibt, (18:53):
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Margit: die einen höheren Vorlauf unterstützen. (18:56):
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Margit: Aber es war zwischenzeitlich, das tut mir im Herzen weh, wenn die Bevölkerung (18:59):
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Margit: dann kommt und eine Förderberatung dann in Anspruch nimmt und eigentlich dann (19:03):
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Margit: schon fast alles unterschrieben hat, wo man dann wirklich noch Aufklärungsarbeit (19:07):
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Margit: machen muss und sagt, du, (19:11):
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Margit: das wird ja kein Installateur abnehmen und dann hast du ein Problem oder dann (19:13):
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Margit: fällst du um die Förderung um. (19:17):
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Margit: Und das ist auch ganz wichtig. Ich frage auch immer als erstes, (19:18):
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Margit: wie alt ist das Haus, weil wichtiger ist eigentlich zuerst die Gebäudehülle, (19:22):
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Margit: Fenster und alles andere zu sanieren, auch wenn es teurer ist. (19:26):
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Margit: Aber das ist das Ehre, anstatt ich tausche jetzt nur den Heizkessel und ich (19:31):
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Margit: habe dann, wenn ich alles saniert habe, einen überdimensionierten Heizkessel (19:34):
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Margit: und einen Pelletraum, der für fünf Jahre reicht. (19:38):
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Margit: Es tut mir wirklich im Herzen weh, wenn Leute dann eben kommen und zuerst den (19:41):
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Margit: Ölkessel getauscht haben, weil das dringend notwendig war, (19:46):
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Margit: aber das Haus alt ist und dementsprechend die Gebäudehülle nicht saniert ist (19:49):
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Margit: und auch die Fenster alt sind. (19:54):
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Margit: Und dann erst im Anschluss in den späteren Jahren das ausgetauscht wird und (19:56):
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Margit: dann man eigentlich feststellt, ich habe mir einen neuen Ofen gekauft, (20:02):
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Margit: der eigentlich für drei Familien tauglich wäre und ich habe ein Balletlager (20:06):
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Margit: für fünf Jahre jetzt eigentlich, (20:11):
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Margit: was nicht notwendig wäre und einfach viel mehr Gold gekostet hat als sinnvoll. (20:14):
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Margit: Aber wie gesagt, Förderberatung, ob das jetzt private ist oder eben auch Firmen (20:19):
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Margit: in dieser Richtung oder Gemeinden, die wir da unterstützen. (20:24):
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Margit: Das ist meine tägliche Aufgabe, aber eben sonst auch viele Projekte, die anderer Natur sind. (20:27):
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Margit: Also jetzt im Augenblick sind wir gerade wieder am Organisieren unseres jährlichen Genussradlns. (20:34):
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Margit: Wir haben Radwege in der Region deklariert, weil wir sind eine der Regionen, (20:41):
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Margit: die eine verlängerte Saison haben. Das heißt, wir haben durch den Klimawandel (20:46):
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Margit: viel frühere Möglichkeiten, schon Rad zu fahren und es geht auch viel länger hinein. (20:50):
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Margit: Das heißt, wir haben uns da ein bisschen positioniert als sanften Radtourismus. (20:55):
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Margit: Wir haben sehr viele Direktvermarkter, an denen wir vorbeifahren mit Labestationen dort. (21:00):
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Margit: Also wir schauen, dass wir mit einem wirklich... (21:05):
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Margit: Auftaktveranstaltungs-Event, da touristisch Leute herbekommen, (21:10):
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Margit: aber auch unsere eigenen damit motivieren, das Radl aus dem Keller zu holen, servicieren. (21:13):
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Margit: Und wenn das Radl stadtbereit im Keller steht oder jetzt eigentlich dann draußen, (21:19):
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Margit: dann fahre ich im Alltag auch eher mit dem Fahrrad. (21:24):
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Margit: Und das ist auch gesundheitsfördernd. Dementsprechend, ja, machen wir das einmal (21:27):
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Margit: im Jahr, obwohl wir keine, wir sind keine Touristiker da, wir als Verein, (21:32):
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Margit: sondern eher eben ein Klimaschutzverein. (21:36):
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Roman: Ja, aber das ist natürlich ein interessanter Punkt, über die sozusagen lange (21:38):
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Roman: Zeit siehst du da, weil du schon vorher haben wir schon geredet, (21:43):
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Roman: dass sich andere Gemeinden und andere Regionen natürlich für euch interessieren, (21:46):
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Roman: sieht man auch sowas wie, sage ich mal, dass jetzt mehr Touristinnen kommen (21:49):
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Roman: mit einem Interesse auch, weil das eine Ökoregion ist oder ist das sozusagen im Prinzip, (21:55):
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Roman: merkt man das jetzt vielleicht gar nicht so oder würdest du sagen, (22:01):
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Roman: da verschiebt sich auch was? (22:04):
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Margit: Ja, also wie gesagt, man merkt schon, dass wir zum einen eine Vorzeigeregion sind, (22:05):
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Margit: weil das ist ja auch in unserem Leitbild drinnen und unser Wissen weitergeben (22:11):
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Margit: und ein großes Thema natürlich ist der Humusaufbau und da sind wir Themenführer (22:16):
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Margit: und kommen sehr viele Delegationen zu uns, (22:21):
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Margit: nicht nur aus Österreich, sondern wirklich auch aus den umgrenzenden und angrenzenden (22:24):
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Margit: EU-Ländern, ob das jetzt Deutschland ist, Schweiz ist, Italien ist, (22:29):
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Margit: Friesland ist, Also die sich das alles anschauen und dann auch wieder sagen, (22:33):
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Margit: wow, was habt ihr doch zum einen für eine tolle Landschaft, aber auch für noch (22:37):
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Margit: tolle andere Projekte, die uns interessieren und dann, (22:42):
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Margit: ob das jetzt mit Ehepartnern, Familien auch wiederkommen. (22:45):
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Margit: Und das ist für unsere Region natürlich auch sehr gut. (22:48):
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Margit: Und das Zweite, was ist, also wir dürfen auch Natur im Garten Niederösterreich (22:51):
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Margit: hier bei uns in der Steiermark eben vertreten. Wir sind Lizenznehmer. (22:56):
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Margit: Und auch hier haben wir natürlich unsere Schauflächen und wo wir andere Gemeinden (23:00):
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Margit: dementsprechend auch beraten. (23:06):
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Roman: Das ist jetzt zweimal ein Link nach Niederösterreich, weil in meiner Zeit an (23:10):
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Roman: der Fachhochschule Krems habe ich im Waldviertel lustigerweise euer Humusaufbauprojekt (23:14):
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Roman: kennengelernt oder den Link dazu kennengelernt, (23:19):
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Roman: was ich ja auch als wirklich unglaublich spannendes Projekt wahrnehme. (23:22):
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Roman: Und weil du es jetzt referenziert hast, würde ich mich wirklich freuen, (23:26):
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Roman: wenn du es vielleicht ein bisschen auch für die Hörerinnen kurz skizzierst, (23:29):
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Roman: was das denn ist, damit man sich da was vorstellen kann, worum es da geht, warum Humus aufbauen. (23:33):
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Margit: Das wird wahrscheinlich oben aus dem Waldviertel der Hubert Stark gewesen sein, (23:37):
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Margit: der ein lieber guter Kooperationspartner auch schon jahrelang jetzt mittlerweile ist. (23:42):
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Margit: Er ist 2010 auf uns gestoßen. (23:47):
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Margit: Gegründet ist das alles aus unserer Arbeitsgruppe Landwirtschaft, (23:50):
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Margit: wo der Gerald Dunst, der Bruder vom Rainer, (23:54):
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Margit: der wirklich das Mastermind in dieser Themenfindung oder dieser Thematik ist, (23:57):
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Margit: es kommt aus der Kompostierecke, also er ist Erdenkompostierer und Erdenhersteller (24:05):
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Margit: und er hat immer schon gesagt, (24:10):
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Margit: wenn unsere Landwirte so weiter die Böden massakrieren und behandeln, (24:12):
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Margit: dann werden wir bald nur mehr Sand haben und auf Sand wächst definitiv nichts. (24:17):
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Margit: Und der wird auch noch durch Wind- und Wassererosionen abgeschwemmt und wir haben nichts. (24:20):
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Margit: Und wir haben begonnen mit drei Landwirten, großen Bauern, wo wir gesagt haben, (24:26):
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Margit: bitte gebt uns einfach jeder einen Hektar Musterfläche. (24:33):
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Margit: Und wir, vor allem der Gerald, das darf doch gar nicht wir sagen, (24:37):
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Margit: sondern es war wirklich absolut nur er, hat mit denen innerhalb von zwei Jahren (24:40):
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Margit: dort Humusaufbau betrieben. (24:44):
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Margit: Mit dommelig mehr Kompostzugabe, weniger, also nicht mehr Pflügen, nur mehr Gruppen. (24:46):
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Margit: Das heißt, sie haben sich auch andere Geräte anschaffen müssen. (24:52):
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Margit: Und das haben wir auch mit dokumentiert, was das für Kosten. (24:55):
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Margit: Am Anfang auch mehr Arbeitsaufwände sind. Und das haben wir dann zusammengerechnet. (24:59):
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Margit: Und wie viel Donnern das dann in diesen zwei Jahren rausgekommen sind. (25:05):
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Margit: Gemessen wird das so, ein Humusschlag darf maximal fünf Hektar groß sein. (25:09):
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Margit: Und auf diesem Schlag werden dann 25 Bodenproben, so Einstichstellen genommen, (25:13):
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Margit: zu einer Mischprobe zusammengegeben. (25:19):
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Margit: Die komplette organische Masse, das heißt Wurzelblätter, alles, Stroh wird weggegeben. (25:22):
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Margit: Dann werden die Steine noch ausgesiebt, das Grobmaterial. Das wird dann auch (25:27):
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Margit: noch, weil wir haben wenig Steinanteil, aber in Kärnten zum Beispiel haben sie (25:32):
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Margit: 47% Steinanteil, da kann man keinen Humus drauf aufbauen. (25:35):
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Margit: Das wird auch noch dazugegeben, die Bodenproben nimmt ein unabhängiger Ziviltechniker, (25:39):
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Margit: macht eine Mischprobe, schickt diese Probe dann zur AGES und dort wird sie dann (25:45):
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Margit: in einem Trockenverbrennungsverfahren auf den stabilen Humus getestet. (25:50):
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Margit: Und diese Einstichstellen, diese 25, werden per GPS vermessen. (25:55):
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Margit: Wir haben eine eigene Humus-Datenbank dann auch noch programmieren lassen, (26:00):
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Margit: damit es eben nachvollziehbar ist, das Ganze. (26:04):
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Margit: Und dann hat der Landwirt eben zwischen drei und sieben Jahren Zeit, (26:07):
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Margit: dort nach Empfehlungen von uns Humus aufzubauen, einfach den Boden besser zu machen, lockerer. (26:11):
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Margit: Also die Vorteile sind wirklich, der Boden wird krümeliger, du hast wesentlich (26:18):
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Margit: mehr Regenwürmer, Biodiversität drinnen, Mikrobiologie. (26:21):
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Margit: Das heißt, durch diese Regenwürmlöcher hast du viel mehr Wasseraufnahmefähigkeiten (26:26):
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Margit: und die Pflanze hat länger Wasser davon und was wir noch festgestellt haben, (26:32):
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Margit: je höher der Humusgehalt ist, desto eher bleibt der Stickstoff im Boden für (26:37):
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Margit: die Pflanze und wird nicht aus Nitrat ausgeschwemmt. (26:42):
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Margit: Also du hast auch da Vorteile davon und das Ganze haben wir dann in einen Zertifikatehandel (26:45):
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Margit: noch umgewandelt, dass wir gesagt haben, okay, die haben jetzt in zwei Jahren (26:51):
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Margit: so und so viele Tonnen aufgebaut, die Kosten dafür waren mal x. (26:54):
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Margit: Das heißt, eine Tonne CO2 müsste dem Landwirt 30 Euro bringen, (26:58):
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Margit: damit er am Anfang einmal einen Anreiz hat, um da umzustellen. (27:03):
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Margit: Und der erste Käufer war der Hannes Herbsthofer, die Malerei Herbsthofer, (27:07):
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Margit: der wirklich zuerst geschaut hat, so wie es richtig geht, (27:11):
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Margit: zu minimieren, seinen ganzen Energie oder eben Aufwand, seine Kosten und seine (27:16):
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Margit: Treibhausemissionen, die er produziert hat, selbst einzusparen und das, (27:21):
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Margit: was er wirklich nicht mehr gekonnt hat, vor allem auch als Zulieferketten. (27:25):
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Margit: Er war wirklich auch einer, der zur Firma Stroke gesagt hat, (27:29):
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Margit: das sind meine vier Hauptprodukte, die ich von euch kaufe. (27:32):
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Margit: Und ich möchte, dass ihr die schon sehr zweineutral stellt. (27:35):
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Margit: Das heißt, ihr kauft das Nächstes dann, die Zertifikate oder wie auch immer. (27:39):
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Margit: Ja, also das funktioniert in der Wirtschaft so, wie es wir jetzt eigentlich durch. (27:43):
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Margit: Diese CSRT-3-Richtlinie auch bekommen. (27:48):
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Margit: Ja, und so funktioniert unser Humusaufbauprogramm. Die Landwirte können sich (27:52):
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Margit: aus ganz Österreich bei uns melden, können da mitmachen. (27:57):
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Margit: Wir kaufen eben diese nachweislichen Tonnen ab. (28:00):
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Margit: Also der Ziviltechniker kommt dann zum zweiten Mal hin, macht genau exakt in (28:03):
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Margit: dieser Probeneinstichstelle wieder eine Mischprobe und die Differenz wird gemessen. (28:07):
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Margit: Und zu 80 Prozent haben wir dort den Humusaufbau. (28:12):
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Roman: Also super spannend, innovativ und auch so relevant, weil im Sinne von Bodenverdichtung (28:16):
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Roman: und Unwälterereignissen und auch nämlich auch Aktivierung auch. (28:22):
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Roman: Und da habe ich gesehen und will es jetzt nicht noch viel weiter verbreitern, (28:28):
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Roman: aber auch da setzt es natürlich stark auf Wissensvermittlung, (28:31):
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Roman: glaube ich, ist da auch wieder ein ganz starkes Thema. (28:34):
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Roman: Also ein super Projekt auch. (28:36):
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Roman: Auf jeden Fall reinschauen über die Links, die dann auch in den Shownotes sind. (28:40):
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Roman: Und lass uns doch noch zum Abschied vielleicht einen Ausblick geben, Margit. (28:44):
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Roman: Was sind die nächsten großen Projekte oder was steht so ein Plan? (28:49):
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Roman: Wo siehst du die großen Dinge auf dich zukommen in der Ökoregion Keindorf oder (28:54):
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Roman: was sind eure Richtlinien? (28:58):
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Margit: Also zum einen natürlich kleinere Projekte, ob das jetzt ein Fashion-Tauschabend (29:00):
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Margit: ist, den wir organisieren. (29:05):
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Margit: Also wir haben auch einen Green Shop bei uns dabei. Das ist unser Second-Hand-Geschäft (29:07):
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Margit: für Kinder- und Babybekleidung, (29:11):
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Margit: wo wir eben gesehen haben, dass die so schnell rauswachsen und wir damit massivst (29:14):
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Margit: auch unsere Mülltonnen und unser AWZ entlasten können. (29:19):
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Margit: Wird super gut angenommen, wir haben über 500 Mitglieder, die da kommen und (29:23):
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Margit: bringen und einkaufen wieder. (29:26):
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Margit: Das ist ganz toll. Was mir sehr am Herzen liegt auch ist, da sind wir auch wieder (29:28):
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Margit: in der Natur draußen und wo ich auch über unsere Region hinaus mitwirken darf. (29:33):
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Margit: Wir sind Teil vom Naturnetzwerk Oststeiermark. (29:40):
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Margit: Wo wir wirklich schauen, dass wir Trittsteinbiotope zum einen identifizieren, (29:44):
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Margit: wo sie sind oder auch, wo es möglich sind, wo Flächenpotenzielle da sind, (29:50):
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Margit: wo wir neue Trittsteinbiotope schaffen können. (29:55):
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Margit: Also ein Trittsteinbiotop kann von einem Baum, Streuobstwiese, (29:58):
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Margit: Feuchtbiotop, wirklich eine Hecke, ziemlich alles sein und diese Biotope eben (30:01):
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Margit: miteinander zu verbinden. (30:06):
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Margit: Und da setzen wir jetzt massiv dran, in die Gemeinden zu gehen, (30:08):
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Margit: dort mit, also Nachbargemeinden dort mit der Jägerschaft, mit der Landwirtschaft, (30:13):
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Margit: diese Biotope zu finden, weil es einfach für alle eine Win-Win-Situation ist. (30:19):
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Margit: Teil von unserem Humus-Projekt ist ja auch die Agroforst und Killine-System, (30:23):
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Margit: wo auch schon im Acker gleich Randlinien geschaffen werden. (30:30):
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Margit: Wir brauchen das wirklich, um einen genetischen Austausch für unsere Artenvielfalt zu schaffen. (30:33):
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Margit: Und gleichzeitig hat man eine tolle Reduktion von Erosion und von Winderosion, (30:39):
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Margit: wenn dort einfach wirklich wieder ein Rhein da ist. (30:46):
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Margit: Und ganz das Tolleste ist, wir haben ein super schönes Landschaftsbild, (30:49):
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Margit: so wie wir es einfach früher wieder hatten. (30:54):
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Margit: Und ich muss dazu sagen, ich sage es fast an jedem, die Natur zu beobachten, (30:57):
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Margit: ist der billigste Film, den man sich anschauen kann. (31:03):
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Margit: Und der hat gleichzeitig wirklich noch die größte Wirkung, weil du bist glücklich (31:06):
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Margit: dabei und du bist zufrieden, wenn du einfach etwas Schönes siehst. (31:12):
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Roman: Super, danke Margit, unglaublich spannende und wichtige Arbeit, (31:16):
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Roman: die ihr leistet in der Ökoregion Kaindorf. (31:20):
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Roman: Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute nochmal zu deinen Auszeichnungen. Danke. (31:24):
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Margit: Dankeschön und danke für die Einladung. (31:28):
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Roman: Das war wieder eine Folge der Tonspur N. Mit dem Podcast zu nachhaltigem Wirtschaften (31:32):
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Roman: haben Annemarie Harant und ich im Jahr 2015 begonnen und seitdem über 100 Folgen (31:37):
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Roman: zum Thema veröffentlicht. (31:42):
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Roman: Ihr findet alle bisherigen Folgen zum Nachhören auf unserer Webseite www.tonspur-n.eu. (31:43):
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Roman: Abonnieren könnt ihr den Podcast zum Beispiel mit Apple Podcasts, (31:51):
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Roman: anhören zum Beispiel mit Spotify. (31:54):
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Roman: Feedback, Fragen oder Vorschläge schreibt bitte per E-Mail an podcast.tonspur-n.eu, (31:56):
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Roman: Diese Folge und alle weiteren der Serie entsteht als Kooperation der Tonspur (32:05):
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Roman: N mit dem Magazin Business Art. (32:09):
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Roman: Business Art ist das nachhaltige Wirtschaftsmagazin Österreichs. (32:11):
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Roman: Es unterstützt und berichtet über Managerinnen und Unternehmerinnen, (32:14):
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Roman: die ihr Unternehmen zukunftsfähig ausrichten und zeigt auf, wie es gelingt, (32:18):
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Roman: nachhaltiges Handeln und wirtschaftlichen Erfolg zu verbinden. (32:22):
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Roman: Mein Name ist Roman Mesicek, ich bin Partner der Unternehmensberatung 36 Degrees (32:27):
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Roman: Sustainability Consulting und Gründer der Sustainability Skills Academy. (32:31):
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Roman: Ich lehre seit vielen Jahren an mehreren Hochschulen Corporate Social Responsibility (32:36):
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Roman: und Stakeholder Engagement. (32:40):
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Roman: Und einmal im Jahr veranstalte ich mit Kolleginnen das österreichische Barcamp (32:41):
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Roman: zur Wirtschaft und Nachhaltigkeit. (32:45):
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Roman: Bis zum nächsten Mal eine gute Zeit und alles Gute! (32:47):
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