Episode Transcript
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Margit:
Herzlich Willkommen bei der Tonspur N. (00:06):
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Roman:
Dem Podcast zur nachhaltiger Entwicklung gesellschaftlicher Verantwortung von (00:08):
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Roman:
Unternehmern und sozialem Unternehmertum. (00:11):
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Roman:
Mein Name ist Roman Mesecek und auch die 13. Season des Podcasts widmet sich (00:13):
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Roman:
dem Thema unternehmerische Praxis rund um Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement. (00:17):
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Roman:
Die vier Folgen dieser Serie entstehen als Kooperation des Magazins Business Art mit der Tonspur N. (00:23):
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Roman:
In der Ausgabe 4 2024 der Zeitschrift wurden die nachhaltigen GestalterInnen (00:29):
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Roman:
präsentiert und vier davon habe ich auch im Podcast zu Gast. (00:33):
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Roman:
In dieser Ausgabe spreche ich mit Margit Grobert. Sie ist Gründungsmitglied (00:39):
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Roman:
der Öko-Region Keindorf von dort, von am Beginn dabei. Hallo Margit. (00:44):
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Margit:
Hallo, danke für die Einladung. (00:49):
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Roman:
Gerne. Du bist auch als nachhaltige Gestalterin ausgezeichnet worden für eben (00:52):
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Roman:
dein Engagement in der Öko-Region Keindorf. (00:58):
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Roman:
Du bist auch Klima- und Energiemodellregionsmanagerin da auch ausgezeichnet worden. (01:01):
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Roman:
Wollen wir auch noch kurz reden dann im Verlauf des Gesprächs später darüber. (01:07):
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Roman:
Aber erzähl doch einmal ein bisschen was über die Öko-Region Keindorf und vielleicht (01:10):
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Roman:
auch wirklich über die Anfänge. (01:14):
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Roman:
Weil ich habe in unserem Vorgespräch gesagt, ich habe schon viel davon gehört. (01:16):
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Roman:
Ja, wahrscheinlich war er ja schon mal dort, aber nicht so bewusst, um euch zu besuchen. (01:20):
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Roman:
Erzähl ein bisschen, was waren die Treiber und was ist eure Vision oder Mission, die ihr verfolgt? (01:25):
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Margit:
Also zum einen freut es mich wirklich, dass wenn wir jetzt schon sehr lange (01:32):
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Margit:
im Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimawandelanpassung bei uns in der Region (01:37):
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Margit:
umsetzen, dass das mehr oder minder auch gehört wird und Früchte trägt. (01:42):
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Margit:
Und da muss ich mich wirklich bedanken bei den Institutionen, (01:46):
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Margit:
die uns da ausgezeichnet haben, (01:50):
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Margit:
weil auch wenn ich als Person dort vorne stehe, wird eine ganze Region ausgezeichnet (01:52):
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Margit:
und da bin ich eigentlich bei unseren Gemeinden, denn wenn es unsere Gemeinden (01:57):
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Margit:
nicht gäbe, könnten wir hier keine Regionsentwicklung machen. (02:02):
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Margit:
Und da waren auch unsere Bürgermeister damals große Vorreiter und wirklich auch, (02:06):
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Margit:
da muss ich unseren Obmann komplett hervorheben, das ist der Rainer Dunst. (02:11):
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Margit:
Der hatte eben die Vision, unsere Region von botten ab CO2-neutral zu stellen. (02:16):
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Margit:
Er hat damals die Helga Kromp-Kolb gehört in einem Vortrag zu ihrem damaligen Schwarzbuch. (02:23):
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Margit:
Es ist zwei Minuten vor zwölf und er hat wirklich nachgegoogelt, (02:31):
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Margit:
geschaut, diesen IPCC-Bericht von vorne nach hinten durchgeackert. (02:35):
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Margit:
Und es gab zu der damaligen Zeit wirklich bei uns nicht wissend irgendwelche (02:40):
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Margit:
Institutionen, die gesagt haben, Klimaschutz müssen wir vorantreiben. (02:45):
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Margit:
Klimaschutz ist im eigenen Haushalt machbar und möglich und bis eben ganz hinauf (02:50):
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Margit:
bis zu den Industriebetrieben. (02:55):
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Margit:
Und er hat sich dann die Bürgermeister zusammengeholt und unter anderem auch (02:57):
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Margit:
natürlich viele Stakeholder. (03:03):
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Margit:
Das waren Begleiter aus der Wirtschaft, so wie den Karl Schirnhofer, (03:04):
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Margit:
den ich da auch dankend erwähnen muss, der uns sehr lange wirklich unterstützt und begleitet hat. (03:08):
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Margit:
Oder eben, wie wir schon vorher gesprochen haben, den Hannes Herbsthofer, (03:13):
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Margit:
der seinen kompletten Betrieb umgestellt hat und wirklich so nachhaltig agiert, (03:18):
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Margit:
wie keiner denn ich kenne, (03:24):
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Margit:
wo er wirklich sagen muss, Nachhaltigkeitsbericht hat er wirklich seit 2010 (03:26):
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Margit:
umgesetzt, ins Kleinste durchexerziert und das waren unsere Anfänge. (03:31):
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Margit:
Also die Bürgermeister waren dafür, wir waren damals sechs Bürgermeister. (03:38):
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Margit:
Also sechs Gemeinden, durch die Zusammenlegung sind wir jetzt nur mehr drei, (03:43):
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Margit:
aber alle auch aus der Landwirtschaft kommend. (03:46):
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Margit:
Wir hatten auch dort damals schon Probleme, wo die wirklich gesehen haben, (03:50):
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Margit:
ja, wir müssen alle etwas tun. (03:54):
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Margit:
Und wie gesagt, das ist auch ein bisschen unser Leitspruch, nur wer etwas tut, kann etwas verändern. (03:56):
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Margit:
Das ist auch der Spruch von Rainer Dunst und das behalten wir jetzt noch immer bei. (04:01):
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Margit:
Das heißt, wir machen wirklich viele Klimaschutzprojekte. Wir können in den (04:07):
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Margit:
letzten 17 Jahren auf fast 550 verschiedenste Projekte zurückblicken, (04:11):
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Margit:
die wirklich großteils erfolgreich waren, (04:17):
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Margit:
wo manche Highlights dabei waren. (04:21):
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Margit:
Wir auch immer in unserem Leitbild drinnen stehen, wir versuchen alles, (04:23):
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Margit:
wir versuchen Lösungen zu finden. (04:27):
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Margit:
Wir schwärzen niemanden an, weil das Bessermachen ist immer gescheiter und zu (04:29):
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Margit:
ergeben dieses Wissen auch sehr gerne weiter. (04:34):
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Roman:
Also ich finde das total spannend und auch inspirierend, dass du sagst ja im Prinzip, (04:37):
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Roman:
dass die Politik oder die politischen Verantworten, über die wir ja heutzutage (04:44):
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Roman:
immer wieder sozusagen glauben, dass die Politik uns nicht weiterhelfen kann, (04:48):
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Roman:
hier auf der regionalen Ebene, auf der Gemeindeebene aktiv geworden ist und (04:53):
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Roman:
seit damals eigentlich sich sehr stark für dieses ökosoziale Thema und im Kontext (04:58):
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Roman:
eben mit der wirtschaftlichen Entwicklung einsetzt. (05:04):
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Roman:
Woran, glaubst du, liegt das? Sind das nur die Personen oder ist es das Umfeld? (05:07):
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Roman:
Ist es das Klima sozusagen aufgrund sozusagen, dass das heute so gewachsen ist? (05:11):
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Roman:
Weil es ist schon auch, glaube ich, eine Besonderheit, dass es immer noch so ist. (05:16):
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Roman:
Weil manchmal vergehen ja die Dinge auch wieder. Und es ist ja eine große Errungenschaft, (05:19):
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Roman:
solange das voranzutreiben und solange das erfolgreich voranzutreiben. (05:24):
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Roman:
Was sind da so die Erfolgskriterien von damals bis heute? Ja. (05:29):
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Margit:
Also das muss ich eben sagen, die Öko-Region Keindorf ist nicht ein Machwerk (05:33):
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Margit:
von einer Person oder einer Gemeinde, sondern das ist wirklich getragen von (05:38):
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Margit:
allen Bürgern der Öko-Region. (05:44):
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Margit:
Jeder ist Teil davon, weil das war eben das, was wir gesagt haben, (05:47):
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Margit:
jeder kann etwas dafür tun. (05:51):
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Margit:
Wir haben 6.400 Einwohner und ich bin immer wieder überrascht, (05:53):
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Margit:
Und welche klugen und hellen Köpfe wir da in der Region ansässig haben, (05:57):
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Margit:
dass wenn wir ausschicken, (06:03):
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Margit:
wir hätten eine oder suchen kreative Ideen zu den oder den Projekten, (06:04):
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Margit:
dass sich Leute bei uns melden, die sagen, (06:10):
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Margit:
ja, ich habe das und das schon gehört und da könnte ich das und das beitragen (06:13):
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Margit:
und dann bekommt das einfach einen Drive. (06:17):
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Margit:
Und wie gesagt, das wird getragen von der ganzen Bevölkerung. (06:20):
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Margit:
Und das ist irgendwie so ein etablierter Nationalstolz. (06:23):
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Margit:
Das Highlight war, zu Beginn muss ich schon sagen, es war ein bisschen schwieriger, (06:32):
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Margit:
weil wir es auch sehr massiv betrieben haben, eher mit dem Bus zu fahren. (06:37):
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Margit:
Fliegen ist sowieso nicht machbar. (06:42):
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Margit:
Und es war ein bisschen schwierig. Aber dann mit diesem Projekt, (06:45):
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Margit:
wir sind seit 2010 eine der ersten Regionen, die Plastiksackerl frei, (06:51):
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Margit:
Ist und war zumindest auch, also jetzt ist es eh schon gesetzlich. (06:58):
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Margit:
Wir haben dort die Nahversorger mit dem Boot, alle wirklich Händler mit ins (07:02):
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Margit:
Boot bekommen, die irgendwo Plastiksackerl verteilt haben und haben dort unser (07:07):
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Margit:
Papiersackerl im Umlauf gebracht. (07:12):
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Margit:
Plastic Planet war der Film damals, den wir gezeigt haben. (07:15):
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Margit:
Und wir haben in Form eines Gewinnspiels, wir haben ein Sackerl ausgeschickt (07:18):
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Margit:
und haben gesagt, jeder, der mit diesem Sackerl einkaufen geht, bekommt einen Stempel. (07:22):
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Margit:
Und bei jedem zehnten Stempel eine Gewinnkarte und wir haben damals ein E-Bike (07:26):
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Margit:
verlost, das war ja auch noch relativ neu und teuer und dieses wirklich täglich, (07:31):
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Margit:
ich muss, wenn ich einkaufen gehe, mein Sackerl mitnehmen, (07:37):
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Margit:
das hat sich so festiert oder manifestiert in den Gedanken, so wie das in der (07:40):
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Margit:
Früh aufstehen und ich muss Zähne putzen. (07:46):
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Margit:
Ich habe wirklich Sackerl gehabt, die hatten 170 Stempel drauf, (07:49):
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Margit:
also das hat 17 Gewinnkarten Und das ist einfach in Fleisch und Blut übergegangen. (07:53):
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Margit:
Und wir sind da sehr gesehen worden, damals eben auch vom ORF. (07:58):
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Margit:
Und wenn du es einmal in die ZIP2 schaffst, also in die Nachrichten um 8 Uhr (08:03):
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Margit:
als kleine Ökoregion mit 6000 Einwohnern, die es schafft, (08:08):
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Margit:
das Einzige im Plastiksackerl frei zu sein, eben so wie das gallische Dorf, (08:12):
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Margit:
dann ist man bekannt. (08:18):
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Margit:
Und wir haben dann hinterher mehrere Leute, die waren dann Skifahren und haben dann erzählt, (08:20):
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Margit:
du, ich habe Leute getroffen und wir sind wirklich bekannt, weil die haben dann (08:25):
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Margit:
gesagt, aus Keindorf kommt es, ja, aus der Öko-Region und nicht aus Keindorf (08:29):
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Margit:
beim Stumbergsee oder ja, Keindorf bei Bad Waltersdorf, bei den Bernbeins oder (08:33):
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Margit:
was, immer so ein Add-on. (08:37):
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Margit:
Nur da, ja, wurden wir richtig gesehen und das war dann richtig auch ein Sprung (08:39):
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Margit:
und ein Hype, wo viel mehr noch Mitbürger gekommen sind und gesagt haben, das, was ihr tut, (08:43):
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Margit:
ist wirklich gut und was ihr tut, ist wichtig und richtig und wir wollen da mitmachen. (08:50):
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Roman:
Ich fange mal viele Fragen dazu ein, aber jetzt einmal, weil du das jetzt gesagt (08:56):
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Roman:
hast, es hat dann Interesse geweckt. (09:01):
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Roman:
Bist du viel unterwegs bei anderen Gemeinden und erzählst, wie das geklappt (09:03):
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Roman:
hat oder gibt es Nachahmer, weil wir, also auch aus der Innovationstheorie oder (09:08):
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Roman:
woanders, halt ein bisschen aus der Lehre gesprochen, (09:13):
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Roman:
man arbeitet ja oft mit so Vorbildern und ich denke, jetzt existiert es hier (09:16):
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Roman:
so lange, es muss ja eigentlich total viel Interesse sein und es müssen ja eigentlich (09:20):
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Roman:
andere auch auf die Idee gekommen sein, das machen wir auch oder das können wir auch. (09:23):
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Margit:
Also zum einen, wie gesagt, gibt es ja in Österreich diese Klima- und Energiemodellregionen. (09:28):
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Margit:
Das hatte dann eigentlich zwei Jahre später dann gleich gestartet. (09:32):
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Margit:
Also wir wurden 2007 gegründet und seit 2009 gibt es das Programm vom Klimafonds, (09:36):
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Margit:
wo wir auch von Anfang an Teil waren, wo wir uns regelmäßig austauschen. (09:42):
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Margit:
Also wir haben drei Veranstaltungen pro Jahr, wo es immer Themenschwerpunkte gibt. (09:47):
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Margit:
Und wenn eine Region etwas Tolles, Neues macht, wird es dort in dem Dies und Das vorgestellt. (09:51):
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Margit:
Und keiner muss das Rad neu erfinden und ich muss auch da meine Kollegen vor den Vorhang holen. (09:58):
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Margit:
Mittlerweile gibt es so viele tolle auch Projekte, die auch ich gerne mit hernehme, muss ich dazu sagen. (10:02):
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Margit:
Wo wir schon Kooperationspartner gefunden haben, aber gleich ganzheitlich so (10:08):
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Margit:
holistisch angesetzt, zwar in Ungarn oder in Slowenien oder in Kroatien. (10:13):
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Margit:
Also wir haben hier richtige Partnerregionen, die komplett unser System übernommen haben. (10:18):
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Margit:
Da gibt es immer wieder auch noch einen regelmäßigen Austausch. (10:24):
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Margit:
Die heißen dann halt Öko-Region Velika-Gorica oder Ravnobolje und ja, (10:26):
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Margit:
die auch Arbeitsgruppen gegründet haben. (10:33):
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Margit:
Wir haben ja eigentlich als Verein begonnen. (10:36):
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Margit:
Wir haben Arbeitsgruppen gegründet zu den verschiedenen Sektoren, (10:38):
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Margit:
wo wir wussten, dass wir Energie einsparen und CO2 einsparen können. (10:43):
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Margit:
Ob das jetzt Mobilität war oder in Bewusstseinsbildung oder eben auch Landwirtschaft, (10:48):
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Margit:
was ein Themenführer wir sicher sind durch den Gerald Dunst, (10:52):
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Margit:
der sich da ein riesiges Netzwerk aufgebaut hat, eben in regenerativer Landwirtschaft (10:56):
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Margit:
mit Terra Preta, mit Pflanzenkohle. (11:02):
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Margit:
Und diese Regionen haben wirklich auch unser Corporate Design übernommen. (11:05):
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Margit:
Sie haben auch diesen Öko-Region, unseren Vogel, unsere Taube und wo wir auch (11:09):
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Margit:
unser Wissen einfach weitergeben. (11:13):
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Margit:
Das steht auch im Leitbild eben drinnen, dass wir unser Wissen gerne kostenlos an andere weitergeben. (11:15):
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Margit:
Damit wir etwas weiterbringen in unserer Welt, damit wir Klimafritt betreiben, (11:21):
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Margit:
damit es unseren eigentlichen Kindern besser geht. (11:28):
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Roman:
Ja, also finde ich toll und es ist ja auch so, dass ja oft diese kleinsten Einheiten (11:31):
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Roman:
oder eben auch die Gemeinden, (11:40):
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Roman:
und so wie du das auch schilderst, dass wirklich 6400 Einwohnerinnen da engagiert (11:42):
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Roman:
sind oder auch die Möglichkeit haben, sich zu engagieren, (11:47):
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Roman:
ja wirklich einen Hebel entwickeln können und diese Schritte so wichtig sind (11:50):
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Roman:
für Erreichung von Klimazielen, für Erreichung von Biodiversitätszielen. (11:54):
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Roman:
Vielleicht einmal nur einen Blick auf vielleicht eine Gruppe, (11:59):
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Roman:
weil wir die immer wieder bei der Nachhaltigkeitsdebatte so hervorheben, (12:02):
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Roman:
die jüngeren Personen, also Schülerinnen, Schulen, Bildungsinstitutionen in der Region. (12:05):
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Roman:
Ich nehme an, ich habe natürlich auf die Webseite geschaut, ich weiß, (12:11):
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Roman:
er macht es viel mit ihnen. (12:14):
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Roman:
Erzähl einmal ein bisschen was darüber, weil das finde ich natürlich besonders (12:16):
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Roman:
spannend, auch wie gleich die jüngsten Generationen auch einsteigen, (12:18):
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Roman:
aber auch natürlich mit dem Thema gleich konfrontiert werden dadurch. (12:23):
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Margit:
Also ich arbeite irrsinnig gerne mit Kindern. (12:26):
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Margit:
Kinder haben wirklich so ein noch ehrliches Bewusstsein, dass sie sofort überreißen, (12:30):
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Margit:
was ist fair, was ist unfair. (12:37):
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Margit:
Die saugen das wirklich auf wie ein Schwamm. Und über die Kinder muss ich dazu (12:39):
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Margit:
sagen, die sind unsere besten Erwachsenen-Aufbildner, weil alles, (12:44):
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Margit:
was die Kinder bei uns lernen, (12:48):
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Margit:
geben sie eins zu eins wirklich in einfacher Sprache ihren Eltern, (12:50):
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Margit:
Großeltern und Familienangehörigen weiter und dort kommt es dann wirklich gut an. (12:55):
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Margit:
Wir haben jetzt wieder zum Beispiel vor ein paar Tagen mit Fairtrade zusammengearbeitet. (13:01):
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Margit:
Wir sind auch eine Fairtrade-Region, wo wir eine Verteilaktion gemacht haben, (13:06):
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Margit:
wo die Kinder dann wieder aufmerksam sind, ja genau, eigentlich was ist fair. (13:11):
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Margit:
Und wir müssen auch das einkaufen, damit die Leute, die das produzieren, (13:15):
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Margit:
auch einen fairen Lohn erhalten. Also das ist dann einfach wirklich diese Weiterbildung (13:20):
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Margit:
und das finde ich echt toll. (13:25):
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Margit:
Und wir machen nicht nur das, sondern aus dieser... (13:27):
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Margit:
Plastiksackerl-freien Geschichte, die haben wir dann weiterverfolgt, (13:32):
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Margit:
wie wir weiteres Plastik aus unserem täglichen Gebrauch wegbringen können. (13:35):
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Margit:
Und da war unter anderem auch das Thema, wie die Kinder kommen immer mit einem (13:41):
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Margit:
Jausensackerl, noch blöder vielleicht Staniolpapier, weil das Poxidabbau ist (13:45):
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Margit:
noch schlechter, als wie Plastik zu verwenden. (13:49):
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Margit:
Und haben dann 2016 mit der Firma Biodora einen tollen Partner gefunden. (13:52):
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Margit:
Der hat eine ökologische Jausenbox, die ist aus nachhaltigen, (13:58):
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Margit:
also nachwachsenden Rohstoffen, aus Kartoffelstärke. (14:02):
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Margit:
Und da muss ich auch gleich dazu sagen, aus Kartoffeln, die weggeschmissen werden, (14:06):
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Margit:
weil sie zu groß oder zu klein für die Produktion sind. (14:10):
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Margit:
Und unsere Schulanfänger, bevor sie überhaupt in die erste Klasse kommen, (14:13):
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Margit:
das ist immer im Februar, gibt es ein Schuleinschreibfest. (14:17):
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Margit:
Und da bekommen sie gleich einmal so eine Jausenbox geschenkt. (14:20):
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Margit:
Und damit auch gleich eben das Bewusstsein, man muss ein bisschen auf die Umwelt (14:24):
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Margit:
schauen, dann auch ein bisschen die (14:29):
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Margit:
gesunde Jause wird dort schon mit angeteessert, was sie ja dann so essen. (14:31):
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Margit:
Zusätzlich ist dann noch eine kleine Broschüre drinnen. Kinder, (14:35):
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Margit:
die eben noch nicht lesen können, können sich aber sehr gut Bilder und Marken merken. (14:39):
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Margit:
Das heißt, auch hier Umweltzeichen ist ganz toll. Und ich muss auch da schauen bei den Heften. (14:44):
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Margit:
Wobei ich dazu sagen muss, bei den Heften haben wir es auch schon so, (14:50):
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Margit:
dass wir seit über sechs Jahren einen gemeinsamen Schulhefte-Einkauf organisieren, (14:53):
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Margit:
damit zum einen die Eltern sind komplett entlastet. (14:58):
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Margit:
Die brauchen nicht mehr irgendwo das richtige Schulheft in drei Geschäften zu (15:01):
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Margit:
suchen, sondern die Lehrer bestellen, was sie brauchen für das ganze Schuljahr, (15:05):
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Margit:
für alle Schüler. und wir bekommen dann zusätzlich noch einen super tollen Preis. (15:10):
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Margit:
Und der Umschlag kann sich jede Schule selber gestalten. Das heißt, (15:14):
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Margit:
es gibt auch hier keine, die sind ein bisschen härter aus Paton. (15:18):
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Margit:
Ich brauche keinen Umschlag. (15:21):
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Margit:
Also wir haben wirklich da geschaut, dass wir sehr nachhaltig agieren. (15:22):
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Roman:
Ja, spannend. Also ich glaube, da ist, glaube ich, wie du sagst, (15:27):
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Roman:
viel drinnen und das spielt zurück in die Familien. (15:30):
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Roman:
Und dann nühe ich dann auch mittelfristig in die Region wieder ein, (15:34):
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Roman:
weil die werden ja auch alle älter und nehmen das Wissen ja mit und behalten sich das. (15:37):
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Margit:
Wir sind unsere zukünftigen Entscheidungsträger, mit denen wir wieder arbeiten. (15:42):
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Margit:
Das ist wichtig, dass die eigentlich wirklich das Richtige mit dem Löffel schon (15:47):
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Margit:
sehr früh gefüttert bekommen. (15:52):
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Roman:
Ja, und eine andere Gruppe interessiert mich halt von meinem Berufswegen, (15:56):
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Roman:
weil ich ja eher aus der nachhaltigen Wirtschaftensthematik in das gekommen (16:00):
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Roman:
bin. Das ist natürlich die Wirtschaft und die Unternehmen. (16:04):
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Roman:
Jetzt hast du eh schon zwei Unternehmer erwähnt, die auch maßgeblich beteiligt waren an der Gründung. (16:07):
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Roman:
Aber umgekehrt ist halt meine Erfahrung wirklich oft mit Unternehmen so sehr (16:13):
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Roman:
viel Skepsis auch immer noch leider bezüglich solchen Maßnahmen und das kostet nur und bringt nichts. (16:18):
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Roman:
Bei euch ist offensichtlich sozusagen jetzt eine andere Stimmung. (16:25):
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Roman:
Da würde mich ein bisschen interessieren, wie ihr so mit Unternehmen kooperiert, (16:28):
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Roman:
was für Projekte es da vielleicht gibt, aber auch ein bisschen so, (16:33):
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Roman:
was man davon lernen kann vielleicht und was das auch für einen Nutzen bringt (16:36):
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Roman:
dann für die Unternehmen selbst in der Region. (16:39):
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Roman:
Einfach ein bisschen so einen Blick in die Wirtschaft in der Öko-Region Keindorf. (16:42):
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Margit:
Also wir arbeiten eben auch durch den reinen Dunst, weil er ja selber auch aus der Wirtschaft kommt. (16:46):
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Margit:
Sehr eng mit vielen Partnerbetrieben schon zusammen und ich habe es ja vorher (16:52):
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Margit:
kurz schon erzählt, man muss ja alle drei Säulen gleich bedienen. (16:56):
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Margit:
Das heißt, die Ökologie muss wirklich einhergehen mit der Wirtschaftlichkeit, (17:01):
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Margit:
mit der Ökonomie und das war immer ein Anliegen von uns. (17:07):
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Margit:
Wir können niemanden übervorteilen und niemanden etwas wegnehmen. (17:11):
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Margit:
Das geht ganz einfach nicht. (17:15):
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Margit:
Man muss nur Lösungswege finden. Und wir haben da wirklich ganz tolle Firmen, (17:17):
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Margit:
die mit Problemen zu uns kommen oder wir gemeinsam einfach diese Probleme angehen (17:22):
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Margit:
und Lösungswege zeigen. Also ein Paradebeispiel eben die Firma Herbsthofer. (17:27):
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Margit:
Zweites Paradebeispiel, muss ich dazu sagen, Alexander Gaugl von der Gaugl Holding. (17:32):
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Margit:
Also nachhaltig wirklich auch nichts weniger als der Hannes Herbsthofer, (17:37):
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Margit:
der seinen Betrieb, der hat 2010 war es das erste Passivhausbürogebäude da bei (17:41):
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Margit:
uns gebaut, riesen Photovoltaikanlage drauf, (17:48):
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Margit:
Fahrt mit HVO-Diesel. (17:52):
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Margit:
Also wirklich, das sieht man auch, er kommt aus der Abfallverwertung von Metallen, (17:53):
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Margit:
aber auch hier, er hat auch Tiefpunkte gehabt, wo Metall nicht so wertvoll war oder im Eisen. (17:59):
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Margit:
Aber ich muss dazu sagen, er ist immer dazu und auch zu uns gestanden und das (18:06):
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Margit:
spielt sich auch bei allen anderen Betrieben weiter. (18:10):
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Margit:
Und wir arbeiten sehr viel mit Betrieben weiter, weil eines meiner täglichen (18:13):
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Margit:
Brote ist natürlich, die erneuerbare Energie voranzutreiben und raus aus dem (18:17):
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Margit:
Öl, raus aus dem Fossilen. (18:23):
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Margit:
Das heißt, wir arbeiten auch sehr eng natürlich mit Firmen zusammen, (18:24):
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Margit:
die Heizkessel tauschen, aber auch hier wirklich auch sich das anzuschauen, (18:28):
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Margit:
weil vor ein paar Jahren war das ja in, schnell einmal den Ölofen raus, Wärmepumpe rein. (18:33):
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Margit:
Und ja, ich habe eher eine Photovoltaikanlage und da muss ich dazu sagen, (18:39):
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Margit:
da sind sie wirklich zu uns gestanden und haben wirklich da auch massivst in (18:43):
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Margit:
der Werbung und uns unterstützt, (18:47):
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Margit:
dass wir das richtig stellen, beziehungsweise es jetzt ja mittlerweile doch (18:49):
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Margit:
auch Wärmepumpenerzeuger gibt, (18:53):
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Margit:
die einen höheren Vorlauf unterstützen. (18:56):
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Margit:
Aber es war zwischenzeitlich, das tut mir im Herzen weh, wenn die Bevölkerung (18:59):
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Margit:
dann kommt und eine Förderberatung dann in Anspruch nimmt und eigentlich dann (19:03):
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Margit:
schon fast alles unterschrieben hat, wo man dann wirklich noch Aufklärungsarbeit (19:07):
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Margit:
machen muss und sagt, du, (19:11):
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Margit:
das wird ja kein Installateur abnehmen und dann hast du ein Problem oder dann (19:13):
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Margit:
fällst du um die Förderung um. (19:17):
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Margit:
Und das ist auch ganz wichtig. Ich frage auch immer als erstes, (19:18):
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Margit:
wie alt ist das Haus, weil wichtiger ist eigentlich zuerst die Gebäudehülle, (19:22):
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Margit:
Fenster und alles andere zu sanieren, auch wenn es teurer ist. (19:26):
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Margit:
Aber das ist das Ehre, anstatt ich tausche jetzt nur den Heizkessel und ich (19:31):
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Margit:
habe dann, wenn ich alles saniert habe, einen überdimensionierten Heizkessel (19:34):
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Margit:
und einen Pelletraum, der für fünf Jahre reicht. (19:38):
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Margit:
Es tut mir wirklich im Herzen weh, wenn Leute dann eben kommen und zuerst den (19:41):
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Margit:
Ölkessel getauscht haben, weil das dringend notwendig war, (19:46):
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Margit:
aber das Haus alt ist und dementsprechend die Gebäudehülle nicht saniert ist (19:49):
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Margit:
und auch die Fenster alt sind. (19:54):
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Margit:
Und dann erst im Anschluss in den späteren Jahren das ausgetauscht wird und (19:56):
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Margit:
dann man eigentlich feststellt, ich habe mir einen neuen Ofen gekauft, (20:02):
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Margit:
der eigentlich für drei Familien tauglich wäre und ich habe ein Balletlager (20:06):
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Margit:
für fünf Jahre jetzt eigentlich, (20:11):
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Margit:
was nicht notwendig wäre und einfach viel mehr Gold gekostet hat als sinnvoll. (20:14):
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Margit:
Aber wie gesagt, Förderberatung, ob das jetzt private ist oder eben auch Firmen (20:19):
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Margit:
in dieser Richtung oder Gemeinden, die wir da unterstützen. (20:24):
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Margit:
Das ist meine tägliche Aufgabe, aber eben sonst auch viele Projekte, die anderer Natur sind. (20:27):
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Margit:
Also jetzt im Augenblick sind wir gerade wieder am Organisieren unseres jährlichen Genussradlns. (20:34):
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Margit:
Wir haben Radwege in der Region deklariert, weil wir sind eine der Regionen, (20:41):
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Margit:
die eine verlängerte Saison haben. Das heißt, wir haben durch den Klimawandel (20:46):
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Margit:
viel frühere Möglichkeiten, schon Rad zu fahren und es geht auch viel länger hinein. (20:50):
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Margit:
Das heißt, wir haben uns da ein bisschen positioniert als sanften Radtourismus. (20:55):
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Margit:
Wir haben sehr viele Direktvermarkter, an denen wir vorbeifahren mit Labestationen dort. (21:00):
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Margit:
Also wir schauen, dass wir mit einem wirklich... (21:05):
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Margit:
Auftaktveranstaltungs-Event, da touristisch Leute herbekommen, (21:10):
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Margit:
aber auch unsere eigenen damit motivieren, das Radl aus dem Keller zu holen, servicieren. (21:13):
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Margit:
Und wenn das Radl stadtbereit im Keller steht oder jetzt eigentlich dann draußen, (21:19):
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Margit:
dann fahre ich im Alltag auch eher mit dem Fahrrad. (21:24):
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Margit:
Und das ist auch gesundheitsfördernd. Dementsprechend, ja, machen wir das einmal (21:27):
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Margit:
im Jahr, obwohl wir keine, wir sind keine Touristiker da, wir als Verein, (21:32):
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Margit:
sondern eher eben ein Klimaschutzverein. (21:36):
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Roman:
Ja, aber das ist natürlich ein interessanter Punkt, über die sozusagen lange (21:38):
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Roman:
Zeit siehst du da, weil du schon vorher haben wir schon geredet, (21:43):
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Roman:
dass sich andere Gemeinden und andere Regionen natürlich für euch interessieren, (21:46):
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Roman:
sieht man auch sowas wie, sage ich mal, dass jetzt mehr Touristinnen kommen (21:49):
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Roman:
mit einem Interesse auch, weil das eine Ökoregion ist oder ist das sozusagen im Prinzip, (21:55):
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Roman:
merkt man das jetzt vielleicht gar nicht so oder würdest du sagen, (22:01):
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Roman:
da verschiebt sich auch was? (22:04):
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Margit:
Ja, also wie gesagt, man merkt schon, dass wir zum einen eine Vorzeigeregion sind, (22:05):
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Margit:
weil das ist ja auch in unserem Leitbild drinnen und unser Wissen weitergeben (22:11):
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Margit:
und ein großes Thema natürlich ist der Humusaufbau und da sind wir Themenführer (22:16):
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Margit:
und kommen sehr viele Delegationen zu uns, (22:21):
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Margit:
nicht nur aus Österreich, sondern wirklich auch aus den umgrenzenden und angrenzenden (22:24):
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Margit:
EU-Ländern, ob das jetzt Deutschland ist, Schweiz ist, Italien ist, (22:29):
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Margit:
Friesland ist, Also die sich das alles anschauen und dann auch wieder sagen, (22:33):
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Margit:
wow, was habt ihr doch zum einen für eine tolle Landschaft, aber auch für noch (22:37):
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Margit:
tolle andere Projekte, die uns interessieren und dann, (22:42):
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Margit:
ob das jetzt mit Ehepartnern, Familien auch wiederkommen. (22:45):
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Margit:
Und das ist für unsere Region natürlich auch sehr gut. (22:48):
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Margit:
Und das Zweite, was ist, also wir dürfen auch Natur im Garten Niederösterreich (22:51):
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Margit:
hier bei uns in der Steiermark eben vertreten. Wir sind Lizenznehmer. (22:56):
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Margit:
Und auch hier haben wir natürlich unsere Schauflächen und wo wir andere Gemeinden (23:00):
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Margit:
dementsprechend auch beraten. (23:06):
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Roman:
Das ist jetzt zweimal ein Link nach Niederösterreich, weil in meiner Zeit an (23:10):
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Roman:
der Fachhochschule Krems habe ich im Waldviertel lustigerweise euer Humusaufbauprojekt (23:14):
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Roman:
kennengelernt oder den Link dazu kennengelernt, (23:19):
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Roman:
was ich ja auch als wirklich unglaublich spannendes Projekt wahrnehme. (23:22):
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Roman:
Und weil du es jetzt referenziert hast, würde ich mich wirklich freuen, (23:26):
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Roman:
wenn du es vielleicht ein bisschen auch für die Hörerinnen kurz skizzierst, (23:29):
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Roman:
was das denn ist, damit man sich da was vorstellen kann, worum es da geht, warum Humus aufbauen. (23:33):
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Margit:
Das wird wahrscheinlich oben aus dem Waldviertel der Hubert Stark gewesen sein, (23:37):
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Margit:
der ein lieber guter Kooperationspartner auch schon jahrelang jetzt mittlerweile ist. (23:42):
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Margit:
Er ist 2010 auf uns gestoßen. (23:47):
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Margit:
Gegründet ist das alles aus unserer Arbeitsgruppe Landwirtschaft, (23:50):
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Margit:
wo der Gerald Dunst, der Bruder vom Rainer, (23:54):
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Margit:
der wirklich das Mastermind in dieser Themenfindung oder dieser Thematik ist, (23:57):
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Margit:
es kommt aus der Kompostierecke, also er ist Erdenkompostierer und Erdenhersteller (24:05):
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Margit:
und er hat immer schon gesagt, (24:10):
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Margit:
wenn unsere Landwirte so weiter die Böden massakrieren und behandeln, (24:12):
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Margit:
dann werden wir bald nur mehr Sand haben und auf Sand wächst definitiv nichts. (24:17):
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Margit:
Und der wird auch noch durch Wind- und Wassererosionen abgeschwemmt und wir haben nichts. (24:20):
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Margit:
Und wir haben begonnen mit drei Landwirten, großen Bauern, wo wir gesagt haben, (24:26):
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Margit:
bitte gebt uns einfach jeder einen Hektar Musterfläche. (24:33):
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Margit:
Und wir, vor allem der Gerald, das darf doch gar nicht wir sagen, (24:37):
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Margit:
sondern es war wirklich absolut nur er, hat mit denen innerhalb von zwei Jahren (24:40):
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Margit:
dort Humusaufbau betrieben. (24:44):
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Margit:
Mit dommelig mehr Kompostzugabe, weniger, also nicht mehr Pflügen, nur mehr Gruppen. (24:46):
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Margit:
Das heißt, sie haben sich auch andere Geräte anschaffen müssen. (24:52):
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Margit:
Und das haben wir auch mit dokumentiert, was das für Kosten. (24:55):
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Margit:
Am Anfang auch mehr Arbeitsaufwände sind. Und das haben wir dann zusammengerechnet. (24:59):
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Margit:
Und wie viel Donnern das dann in diesen zwei Jahren rausgekommen sind. (25:05):
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Margit:
Gemessen wird das so, ein Humusschlag darf maximal fünf Hektar groß sein. (25:09):
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Margit:
Und auf diesem Schlag werden dann 25 Bodenproben, so Einstichstellen genommen, (25:13):
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Margit:
zu einer Mischprobe zusammengegeben. (25:19):
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Margit:
Die komplette organische Masse, das heißt Wurzelblätter, alles, Stroh wird weggegeben. (25:22):
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Margit:
Dann werden die Steine noch ausgesiebt, das Grobmaterial. Das wird dann auch (25:27):
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Margit:
noch, weil wir haben wenig Steinanteil, aber in Kärnten zum Beispiel haben sie (25:32):
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Margit:
47% Steinanteil, da kann man keinen Humus drauf aufbauen. (25:35):
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Margit:
Das wird auch noch dazugegeben, die Bodenproben nimmt ein unabhängiger Ziviltechniker, (25:39):
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Margit:
macht eine Mischprobe, schickt diese Probe dann zur AGES und dort wird sie dann (25:45):
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Margit:
in einem Trockenverbrennungsverfahren auf den stabilen Humus getestet. (25:50):
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Margit:
Und diese Einstichstellen, diese 25, werden per GPS vermessen. (25:55):
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Margit:
Wir haben eine eigene Humus-Datenbank dann auch noch programmieren lassen, (26:00):
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Margit:
damit es eben nachvollziehbar ist, das Ganze. (26:04):
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Margit:
Und dann hat der Landwirt eben zwischen drei und sieben Jahren Zeit, (26:07):
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Margit:
dort nach Empfehlungen von uns Humus aufzubauen, einfach den Boden besser zu machen, lockerer. (26:11):
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Margit:
Also die Vorteile sind wirklich, der Boden wird krümeliger, du hast wesentlich (26:18):
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Margit:
mehr Regenwürmer, Biodiversität drinnen, Mikrobiologie. (26:21):
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Margit:
Das heißt, durch diese Regenwürmlöcher hast du viel mehr Wasseraufnahmefähigkeiten (26:26):
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Margit:
und die Pflanze hat länger Wasser davon und was wir noch festgestellt haben, (26:32):
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Margit:
je höher der Humusgehalt ist, desto eher bleibt der Stickstoff im Boden für (26:37):
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Margit:
die Pflanze und wird nicht aus Nitrat ausgeschwemmt. (26:42):
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Margit:
Also du hast auch da Vorteile davon und das Ganze haben wir dann in einen Zertifikatehandel (26:45):
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Margit:
noch umgewandelt, dass wir gesagt haben, okay, die haben jetzt in zwei Jahren (26:51):
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Margit:
so und so viele Tonnen aufgebaut, die Kosten dafür waren mal x. (26:54):
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Margit:
Das heißt, eine Tonne CO2 müsste dem Landwirt 30 Euro bringen, (26:58):
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Margit:
damit er am Anfang einmal einen Anreiz hat, um da umzustellen. (27:03):
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Margit:
Und der erste Käufer war der Hannes Herbsthofer, die Malerei Herbsthofer, (27:07):
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Margit:
der wirklich zuerst geschaut hat, so wie es richtig geht, (27:11):
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Margit:
zu minimieren, seinen ganzen Energie oder eben Aufwand, seine Kosten und seine (27:16):
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Margit:
Treibhausemissionen, die er produziert hat, selbst einzusparen und das, (27:21):
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Margit:
was er wirklich nicht mehr gekonnt hat, vor allem auch als Zulieferketten. (27:25):
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Margit:
Er war wirklich auch einer, der zur Firma Stroke gesagt hat, (27:29):
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Margit:
das sind meine vier Hauptprodukte, die ich von euch kaufe. (27:32):
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Margit:
Und ich möchte, dass ihr die schon sehr zweineutral stellt. (27:35):
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Margit:
Das heißt, ihr kauft das Nächstes dann, die Zertifikate oder wie auch immer. (27:39):
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Margit:
Ja, also das funktioniert in der Wirtschaft so, wie es wir jetzt eigentlich durch. (27:43):
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Margit:
Diese CSRT-3-Richtlinie auch bekommen. (27:48):
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Margit:
Ja, und so funktioniert unser Humusaufbauprogramm. Die Landwirte können sich (27:52):
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Margit:
aus ganz Österreich bei uns melden, können da mitmachen. (27:57):
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Margit:
Wir kaufen eben diese nachweislichen Tonnen ab. (28:00):
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Margit:
Also der Ziviltechniker kommt dann zum zweiten Mal hin, macht genau exakt in (28:03):
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Margit:
dieser Probeneinstichstelle wieder eine Mischprobe und die Differenz wird gemessen. (28:07):
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Margit:
Und zu 80 Prozent haben wir dort den Humusaufbau. (28:12):
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Roman:
Also super spannend, innovativ und auch so relevant, weil im Sinne von Bodenverdichtung (28:16):
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Roman:
und Unwälterereignissen und auch nämlich auch Aktivierung auch. (28:22):
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Roman:
Und da habe ich gesehen und will es jetzt nicht noch viel weiter verbreitern, (28:28):
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Roman:
aber auch da setzt es natürlich stark auf Wissensvermittlung, (28:31):
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Roman:
glaube ich, ist da auch wieder ein ganz starkes Thema. (28:34):
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Roman:
Also ein super Projekt auch. (28:36):
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Roman:
Auf jeden Fall reinschauen über die Links, die dann auch in den Shownotes sind. (28:40):
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Roman:
Und lass uns doch noch zum Abschied vielleicht einen Ausblick geben, Margit. (28:44):
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Roman:
Was sind die nächsten großen Projekte oder was steht so ein Plan? (28:49):
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Roman:
Wo siehst du die großen Dinge auf dich zukommen in der Ökoregion Keindorf oder (28:54):
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Roman:
was sind eure Richtlinien? (28:58):
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Margit:
Also zum einen natürlich kleinere Projekte, ob das jetzt ein Fashion-Tauschabend (29:00):
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Margit:
ist, den wir organisieren. (29:05):
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Margit:
Also wir haben auch einen Green Shop bei uns dabei. Das ist unser Second-Hand-Geschäft (29:07):
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Margit:
für Kinder- und Babybekleidung, (29:11):
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Margit:
wo wir eben gesehen haben, dass die so schnell rauswachsen und wir damit massivst (29:14):
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Margit:
auch unsere Mülltonnen und unser AWZ entlasten können. (29:19):
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Margit:
Wird super gut angenommen, wir haben über 500 Mitglieder, die da kommen und (29:23):
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Margit:
bringen und einkaufen wieder. (29:26):
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Margit:
Das ist ganz toll. Was mir sehr am Herzen liegt auch ist, da sind wir auch wieder (29:28):
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Margit:
in der Natur draußen und wo ich auch über unsere Region hinaus mitwirken darf. (29:33):
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Margit:
Wir sind Teil vom Naturnetzwerk Oststeiermark. (29:40):
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Margit:
Wo wir wirklich schauen, dass wir Trittsteinbiotope zum einen identifizieren, (29:44):
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Margit:
wo sie sind oder auch, wo es möglich sind, wo Flächenpotenzielle da sind, (29:50):
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Margit:
wo wir neue Trittsteinbiotope schaffen können. (29:55):
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Margit:
Also ein Trittsteinbiotop kann von einem Baum, Streuobstwiese, (29:58):
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Margit:
Feuchtbiotop, wirklich eine Hecke, ziemlich alles sein und diese Biotope eben (30:01):
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Margit:
miteinander zu verbinden. (30:06):
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Margit:
Und da setzen wir jetzt massiv dran, in die Gemeinden zu gehen, (30:08):
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Margit:
dort mit, also Nachbargemeinden dort mit der Jägerschaft, mit der Landwirtschaft, (30:13):
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Margit:
diese Biotope zu finden, weil es einfach für alle eine Win-Win-Situation ist. (30:19):
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Margit:
Teil von unserem Humus-Projekt ist ja auch die Agroforst und Killine-System, (30:23):
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Margit:
wo auch schon im Acker gleich Randlinien geschaffen werden. (30:30):
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Margit:
Wir brauchen das wirklich, um einen genetischen Austausch für unsere Artenvielfalt zu schaffen. (30:33):
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Margit:
Und gleichzeitig hat man eine tolle Reduktion von Erosion und von Winderosion, (30:39):
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Margit:
wenn dort einfach wirklich wieder ein Rhein da ist. (30:46):
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Margit:
Und ganz das Tolleste ist, wir haben ein super schönes Landschaftsbild, (30:49):
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Margit:
so wie wir es einfach früher wieder hatten. (30:54):
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Margit:
Und ich muss dazu sagen, ich sage es fast an jedem, die Natur zu beobachten, (30:57):
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Margit:
ist der billigste Film, den man sich anschauen kann. (31:03):
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Margit:
Und der hat gleichzeitig wirklich noch die größte Wirkung, weil du bist glücklich (31:06):
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Margit:
dabei und du bist zufrieden, wenn du einfach etwas Schönes siehst. (31:12):
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Roman:
Super, danke Margit, unglaublich spannende und wichtige Arbeit, (31:16):
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Roman:
die ihr leistet in der Ökoregion Kaindorf. (31:20):
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Roman:
Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute nochmal zu deinen Auszeichnungen. Danke. (31:24):
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Margit:
Dankeschön und danke für die Einladung. (31:28):
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Roman:
Das war wieder eine Folge der Tonspur N. Mit dem Podcast zu nachhaltigem Wirtschaften (31:32):
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Roman:
haben Annemarie Harant und ich im Jahr 2015 begonnen und seitdem über 100 Folgen (31:37):
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Roman:
zum Thema veröffentlicht. (31:42):
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Roman:
Ihr findet alle bisherigen Folgen zum Nachhören auf unserer Webseite www.tonspur-n.eu. (31:43):
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Roman:
Abonnieren könnt ihr den Podcast zum Beispiel mit Apple Podcasts, (31:51):
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Roman:
anhören zum Beispiel mit Spotify. (31:54):
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Roman:
Feedback, Fragen oder Vorschläge schreibt bitte per E-Mail an podcast.tonspur-n.eu, (31:56):
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Roman:
Diese Folge und alle weiteren der Serie entsteht als Kooperation der Tonspur (32:05):
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Roman:
N mit dem Magazin Business Art. (32:09):
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Roman:
Business Art ist das nachhaltige Wirtschaftsmagazin Österreichs. (32:11):
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Roman:
Es unterstützt und berichtet über Managerinnen und Unternehmerinnen, (32:14):
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Roman:
die ihr Unternehmen zukunftsfähig ausrichten und zeigt auf, wie es gelingt, (32:18):
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Roman:
nachhaltiges Handeln und wirtschaftlichen Erfolg zu verbinden. (32:22):
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Roman:
Mein Name ist Roman Mesicek, ich bin Partner der Unternehmensberatung 36 Degrees (32:27):
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Roman:
Sustainability Consulting und Gründer der Sustainability Skills Academy. (32:31):
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Roman:
Ich lehre seit vielen Jahren an mehreren Hochschulen Corporate Social Responsibility (32:36):
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Roman:
und Stakeholder Engagement. (32:40):
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Roman:
Und einmal im Jahr veranstalte ich mit Kolleginnen das österreichische Barcamp (32:41):
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Roman:
zur Wirtschaft und Nachhaltigkeit. (32:45):
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Roman:
Bis zum nächsten Mal eine gute Zeit und alles Gute! (32:47):
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