Episode Transcript
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(00:00):
Herzlich willkommen zu einer weiteren Folgedes Unternehmerpower Podcast.
Dies hier ist wieder eine Folge aus unsererReihe Konfliktfrei führen.
Und heute geht es um das ThemaFehlinterpretationen erkennen und teure
Konflikte vermeiden.
Im Kern dieser Folge steht die sogenannteInterpretationsschleife.
Und wir zeigen euch, wie unsere persönlichenWahrnehmungen und Interpretationen die
(00:23):
Kommunikation im Unternehmen beeinflussenkönnen.
Warum Missverständnisse oft nicht derobjektiven Realität, oft der objektiven
Realität basieren, sondern auf individuellenInterpretationen und wie das eben zu
Konflikten führen kann.
Wir haben drei Kernpunkte in dieser Folge.
Aber was ist überhaupt dieInterpretationsschleife? 0.2 Die Unterschiede
(00:43):
zwischen Wahrnehmung und Interpretation.
Und 0.3 Unternehmen auf dieUnternehmensführung.
Bevor wir eintauchen, stelle ich uns nocheinmal vor.
Mein Name ist Jan Schulz. Mit an meinerSeite Dr.
Dieter Bischop. Hi Dieter, Moin Jan.
Wir sind sogenannte System Empowerer.
Wir empowern, Unternehmen, damit wir starkeUnternehmer haben, starke
Unternehmenskulturen und damit wir alle einstimmigeres, ausgeglicheneres Leben führen
(01:09):
können. Steigen wir mal ein, interpretierendie da.
Ich weiß nicht, wie deine Erfahrung ist,aber ich habe so die Erfahrung gemacht, dass
Menschen gefühlt immer interpretieren.
Das ist so eine, so eine Dauerschleife.
Deswegen haben wir auch die das Modell, dasErklärungsmodell, die Interpretationsschleife
so genannt, weil das ja irgendwie einZustand ist, der dauerhaft passiert.
(01:32):
Immer wieder diese Schleifen dreht.
Also durch die verschiedenen Ebenen dieserSchleife werden wir durchgeführt.
Und die erste Frage ist wo fängt das Ganzean?
Also wo fängt die Interpretation an?
Was ist so der Ursprung? Wenn wir mit einerSituation konfrontiert sind oder so?
Wo geht es da los? Fängt schon da an,nachdem man geboren wurde Und die Welt
(02:00):
kennenlernt und Werte und Normen lernt undVorbilder.
Usw. Da fängt letztendlich schon das an, wennman es mal modellhaft anguckt und ein
Beispiel nimmt.
Mein Lieblingsbeispiel ist ja, man sitzt imMeeting und dann fängt einer an zu gähnen.
(02:24):
Und wenn man es ganz objektiv wahrnehmenwürde, wo wir sagen, das gibt es ja
letztendlich nicht, weil es ja schon immersubjektiv ist, Aber nehmen wir mal an, man
könnte es objektiv wahrnehmen, dann würdeman sagen okay, da gähnt jemand, also der
holt tief Luft. Alle Muskeln im Gesichtbewegen sich und wir nennen das Gähnen.
Das wäre dann eine objektive Beschreibung,eine Wahrnehmung.
(02:47):
Und interpretieren heißt letztendlich, mangibt dem eine Bedeutung.
So, und dann gibt es natürlich, wenn jemandgähnt, also tief Luft holt, was wir gähnen
nennen, gibt es ja die verschiedenstenInterpretationsmöglichkeiten.
Die einen sagen, das drückt Langeweile aus.
Die anderen sagen, das drücktSauerstoffmangel aus.
(03:08):
Die anderen sagen das ist eher Schlafmangel.
Da gibt es bestimmt auch noch andereErklärungsmodelle dafür.
Und wenn ich eines davon wähle?
Meistens wählen wir nur eine Sache davon.
Dann interpretieren wir so und dieInterpretation ist ganz ist etwas
(03:29):
Individuelles. Und dieses Individuelle zeigtsich typischerweise dann auch durch Gefühle,
die wir dadurch bekommen.
Das heißt, wenn ich eine Interpretationwähle, sagen wir mal Langeweile, dann macht
das normalerweise ein Gefühl bei mir und wirziehen typischerweise daraus eine
Schlussfolgerung.
(03:49):
Und die Schlussfolgerung kann sich auf michselbst beziehen oder auf die andere Person.
Wir sagen immer, je nachdem, Wenn ich michokay fühle und aber trotzdem denke, der
andere ist nicht so okay, dann werde icheher denken ja, der der ist desinteressiert
und habe ich bei mir eher einen Mangel.
Dann würde ich eher denken na ja, ich binwohl nicht gut genug oder ich langweile die
(04:13):
Person. Also die Interpretation kann sichauf die andere Person beziehen oder die
Schlussfolgerung oder auf mich selber.
Und meistens wird sie auch als Identitätsaussage getätigt.
Der ist desinteressiert oder ich bin nichtgut genug oder ich bin Versager oder was auch
immer. So, und diese Schlussfolgerung nennenwir dann Brille.
(04:40):
Und diese Brille bestimmt einerseits meinVerhalten, je nachdem wie ich
geschlussfolgert habe oder interpretierthabe und dann die Brille bekommen habe, dass
ich vielleicht rot werde und unsicher werde,wenn ich das auf mich beziehe oder wenn ich
das auf den anderen beziehe, dann bin ichvielleicht aggressiv oder lass den links
(05:02):
liegen oder mach den vielleicht sogar anWieso bist du so desinteressiert oder so?
Genau. Und das ist auch eine Sache, die zumBeispiel immer beim Feedback geben falsch
gemacht wird, dass man irgendwas beobachtet,wahrnimmt.
Dann interpretieren wir das, ziehen dieSchlussfolgerung, kriegen Körpergefühl und
(05:26):
packen der anderen Person das dann hin.
Mit Du bist so, das ist was ganzIndividuelles und die Schleife entsteht
dadurch, dass diese Brille letztendlichbestimmt, was ich beim nächsten Mal wieder
wahrnehme oder letztendlich auchrausgefiltert wird.
Also wenn dieser Mensch, der nehmen wir malan, der ist ganz interessiert und gähnt,
(05:50):
einfach weil schlecht geschlafen hat.
Aber ich interpretiere Der istdesinteressiert.
Jetzt sitzt er an seinem iPad und machtNotizen.
So, dann werde ich automatisch denken, derkritzelt da irgendwas rum, weil er
desinteressiert ist.
Macht er das nur, um sich abzulenken?
So muss aber gar nicht sein.
(06:10):
Das kann sein. Er macht sich dann Notizenoder einer guckt dann noch aus dem Fenster,
weil er da vielleicht das braucht zumNachdenken.
Aber dann werde ich sofort denken na ja,jetzt guck doch noch aus dem Fenster, ist ja
klar. So, und das ist diese Schleife, dieselbstverstärkend ist.
Und entweder wenn ich denke, der andere istdoof, dann wird das immer schlimmer, dass ich
(06:33):
so denke. Oder wenn ich denke, ich bin nichtgut genug, dann wird es auch immer schlimmer.
Und das ist das Typische, wie wir durch dieWelt rennen.
Und wenn wir dann über andere sprechen, dannsagen wir ja auch immer wieder, man soll
nicht über andere reden. Aber wenn man dasmacht, dann drückt man ja meistens seine
Brille aus. Eine Schlussfolgerung hast duschon gehört Und der ist doch so und so, und
(06:55):
dann sitzt man daneben und denkt Jo, passtschon, nickt dazu und schon hat man seine
Brille mit der anderen abgeglichen oder einTeil von der anderen übernommen.
Und dann sind wir ganz schnell beiKonflikten.
Und das Problem bei dieser Brille ist oderbei dieser Interpretationsschleife ist, wenn
der andere sagt Ich, man spricht ihn daraufan und der sagt Nee, nee, ich bin ganz
(07:18):
interessiert gewesen.
Das kommt bei mir gar nicht an, weil ichsage Aber das war mein Gefühl, dass du dich
gelangweilt hast. Dann sagt der Stimmt abergar nicht.
Dann sage ich Aber es ist mein Gefühl.
Also man kommt gegen diese Schleife nichtvon außen an, weil es immer mit einem
Denkgefühl behaftet ist.
Und gegen so ein Gefühl kann ich ja nichtssagen.
(07:40):
Also um aus so einer Schleife rauszukommen,geht es immer darum, dass der, der die
Schleife gebildet hat, sie letztendlichrückwärts laufen lassen muss oder zum
Startpunkt geht und sagt Da hatte ich nochkeine Brille.
Noch keine Schlussfolgerung.
Interpretation. Und was ist da passiert?
Was habe ich gemacht?
Okay, der hat gegähnt.
Okay, Was habe ich dann gemacht?
(08:02):
Ja, da habe ich interpretiert.
Langeweile. Gut.
Hat ein Gefühl gemacht. WelcheSchlussfolgerung?
Ja, der ist desinteressiert.
Und dann kann man da hingehen und sagen.
Okay. Wahrnehmung und Interpretation istnicht das Gleiche.
Da kommen wir ja gleich noch hin.
Aber man kann dann auch fragen okay, hätteich die Skalen auch anders interpretieren
(08:23):
können, um aus dieser Einbahnstraßerauszukommen?
Dann hätte ich ja denken können okay, mussja gar nicht Langeweile sein, Kann ja sein.
Sauerstoffmangel. Dann hätte ich ein anderesGefühl gekriegt.
Eine andere Schlussfolgerung und eine andereBrille.
Ein anderes Verhalten.
So hätte vielleicht Fenster aufgemacht undwürde der dann auf sein iPad gucken und
(08:44):
Notizen mit machen.
Würde das bei mir wahrscheinlich nichtsmachen, weil ich ja gar nicht in dieser
Schleife drin hänge. Und wenn man sichvorstellt, dass man in so einem Konflikt ist
und der andere sagt Ja, du hast das und dasgesagt und der andere sagt stimmt gar nicht.
Ich habe das nicht gesagt.
(09:05):
Dann kommt man da auch nicht weiter, weiljeder ja seine Brille hat und das auch schon
ganz anders hört.
Und so haben wir das in Konfliktlösung, sodass der eine sagt Ja, ich habe dir das doch
gesagt. Und dann sagt die andere Nein, aberweiß ich gar nicht.
Und dann sagt er Ja, aber wo denn?
(09:26):
Ganz genau? Dann sagt die Person das undsagt Ja, stimmt, das kann ja irgendwie doch,
hast du schon gesagt. Aber es ist bei mirgar nicht angekommen.
Also so stark kann so eine Brille sein, dasses das einfach löscht.
Und eine der Lieblingsfragen, die wir sohaben, ist Was sagt die Frau zum Mann, wenn
(09:49):
der Mann der Frau einen Blumenstraußmitbringt.
So. Also, was sagst du?
Oder sie? Weil, wenn da schon Interpretationist, dann würde ich wahrscheinlich sagen Na,
was hast du denn jetzt da ausgefressen?
So, das wäre dann schon mal eine Brille, Diekann richtig sein, aber es kann auch sein,
(10:10):
dass der Mann Wertschätzung, Liebeausdrücken will und nichts ausgefressen hat.
Würde die Frau das aber denken, dann wird esja nicht zusammenpassen, oder?
Eine Sache ist auch gerade in dem Beispiel,wenn es nicht gut war vorher und die Frau
sagt Boah, andere Männer bringen Blumen mitnach Hause.
Dann sagt er okay, dann bringe ich malBlumen mit nach Hause und dann kann sie auch
(10:33):
die Interpretation haben. Okay, jetzt hatdas nur gemacht, weil ich es ihm gesagt habe.
Das kommt ja gar nicht von Herzen.
Ja. Genau.
Wichtig ist dann natürlich, an dieser Stellenoch mal zu erläutern, was der Unterschied
ist zwischen Wahrnehmung und Interpretation.
Also eine einer objektiven Beobachtung undeiner subjektiven Deutung.
(10:54):
Und die Wahrnehmung ist ja, was du vorhinschon angerissen hast, wirklich einfach
wahrzunehmen, was wirklich da ist.
Und ich nehme mal gerne so das Beispiel auchbei unseren Klienten, dass sie, sage ich mal,
die Situation zum Beispiel auf einerLeinwand sehen und der blinden Person, die
das Bild nicht sehen kann, beschreiben, wasda passiert.
So, und wenn da zum Beispiel ein Konfliktist zwischen zwei Menschen, was sieht man
(11:16):
denn da, wenn man das aus derVogelperspektive betrachtet?
Da kommen vielleicht zwei Leute zusammen,dann gestikulieren sie vielleicht der eine
mehr, der andere ein bisschen weniger.
Dann sieht man, der Mond geht auf von dereinen Person, vielleicht gehen die
Augenbrauen nach oben, dann wird vielleichteine andere Körperhaltung eingenommen.
Arme verschränken sich bei der anderenPerson.
Sie geht vielleicht einen Schritt zurück.
(11:40):
Verschränkt vielleicht auch die Arme odergeht, dreht sich um die andere Person, sagt
vielleicht noch was hinterher.
Das ist ja die die objektive Beobachtung Undwo man ganz schnell in diese Subjektivität
reinfällt. In diese Deutung ist zumBeispiel, dass man gleich anfängt Ja, der,
der sagt das und dann fühlt er sichschlecht.
Aber sieht man ja erst mal nicht. Man siehtja nur diese körperlichen Reaktionen.
(12:02):
So zum Beispiel Augen gehen hoch oderSchultern ziehen sich so ein bisschen
zusammen oder werden hochgezogen.
Die Schultern oder die Arme werden vor demBauch gepackt.
Das ist die objektive Wahrnehmung, die zumBeispiel so eine Kamera aufnimmt.
Wenn wir sagen okay, die hat ja keineGefühle, die zeichnet ja wirklich nur das
auf, was passiert.
(12:23):
Und diese subjektive Deutung ist ja schongetrieben von unseren Brillen, die wir haben
Erfahrungen, Stereotypen, Denken, unserenMotivationen, zum Beispiel auch Verletzungen,
die wir in uns tragen, Motivatoren, die wirhaben.
Uns aber auch oft in Unternehmen geschultwird.
(12:44):
Ja, ich weiß noch, damals, Herr Molko, soein Mimendarsteller.
Der hatte dann so ein Buch von.
Wenn jemand die Arme verschränkt, dann heißtdas das und das.
Und wenn einer die Hände in die Hosentaschesteckt, dann heißt das das und das usw.
Also der, der richtige Weltbilder verteilt.
Und zwar, wenn jemand mit verschränktenArmen steht, dann heißt das Ablehnung.
(13:08):
So muss es aber gar nicht bedeuten.
Das kann ja sein wie es kalt oder Mein Armtut mir weh, ich muss ihn abstützen.
Also wir wissen es nicht.
So, also das da muss man immer aufpassen,weil welche Sachen man so gelehrt bekommt und
viele übernehmen das auch gerne, weil siedann eben so eine Art Sicherheit kriegen und
(13:30):
sagen, wenn einer das macht, dann heißt dasdas und das und das sollte ich dann
vielleicht auch machen oder nicht machen.
Aber das ist natürlich viel, vielindividueller und komplexer.
Und gerade wie du, wie du sagst man, weilman kann ja nicht in die Person
hineinschauen, wenn man zum Beispiel aucheine Interaktion hat auf der Arbeit und man
das Gefühl hat, die andere Person istvielleicht gar nicht so richtig anwesend,
(13:51):
also nimmt das gar nicht wahr, was man sagt,weil sie vielleicht den Augenkontakt nicht
halten kann oder irgendwie die Händezusammen reibt und dann sich irgendwo kratzt
und so also ein erhöhtes Erregungsniveauzeigt.
Dann kann man ja auch wieder dieseSchlussfolgerung ziehen.
Okay, der will hier gerade gar nicht mit mirreden, oder Das ist nicht wichtig oder so,
(14:12):
aber vielleicht hat die Person geradeirgendeine Muss auf Toilette zum Beispiel
oder hat irgendeine Nachricht bekommen, diesie innerlich aufgewühlt hat.
Und so werden ja diese diese Brillen immerwieder verstärkt und angepasst, die wir
aufhaben den Menschen gegenüber.
Und entscheidend ist ja im Endeffekt, welcheAuswirkungen das jetzt für die
(14:33):
Unternehmensführung hat.
Also was kann man, was kann man jetztpraktisch mitnehmen, um, sage ich mal, das
auch für sich zu nutzen im ersten Sinne.
Weil der erste Schritt ist ja selber beisich zu erkennen okay, wo, Wie interpretiere
ich überhaupt? Was sind meine Brillen, dieich trage?
Oder gibt es da noch was davor?
Dieter? Ja, es kommt darauf an, ob die dieBrille durch so eine Interpretation
(15:01):
entstanden ist oder ob sie durch eineVerletzung entstanden ist.
Weil wir reden ja immer wieder überSystemgesetze und Systemgesetzverletzungen.
Also wenn irgendwo so ein Gefühl vonAusschluss kommt oder von fehlender
Wertschätzung oder da drängelt sich jemandvor oder ist ungerecht, dann sind ja unsere
(15:21):
Grundbedürfnisse verletzt und dann kriegenwir automatisch auch eine Brille über die
andere Person. Also wenn sich jemandvordrängelt, dann will man ganz schnell
denken was ist das denn für einer?
Und der ist Punkt, Punkt, Punkt.
Und dann? Dann habe ich automatisch auchschon eine Brille.
Also es kommt darauf an, wodurch dieentstanden ist.
(15:43):
Wenn die durch so eine Verletzung entstandenist, wo ein Grundgefühl verletzt ist.
Da muss man erstmal die Verletzung auflösenund dann durch das neue Verhalten der anderen
Person, was sie da beschreibt, kann ichmeine Brille verändern.
So, wenn die Brille durch meineInterpretation entstanden ist, ohne dass ich
(16:05):
mich verletzt gefühlt habe, entstehttrotzdem ein Gefühl.
Das Denkgefühl. Dann geht es darum, erst malzu sehen.
Okay. Wahrnehmung und Interpretation istnicht das Gleiche.
Also nehmen wir mal an, verschränkte Armeheißt Wahrnehmung.
Verschränkte Arme. Interpretation war davielleicht Ablehnung, aber ich kann es ja
(16:30):
auch anders interpretieren.
Also der erste Schritt ist zu erkennen.
Meine Interpretation ist gar nicht dieWahrnehmung und möglichst gar nicht zu
interpretieren. Trotzdem interpretieren wirtypischerweise, weil es auch wieder einen
Sinn hat. Aber dann zu überprüfen, kann iches auch anders interpretieren, dass man sich
(16:51):
dazu zwingend noch zwei weitereInterpretationen zu finden, um aus dieser
Einbahnstraße rauszukommen.
So, und wenn das möglich ist, dann kann mannatürlich gucken okay, wie verändert sich
dann mein Gefühl? Und da geht es nichtdarum, dass ich dann weiß, wie es wirklich
ist bei der anderen Seite.
(17:13):
Das kann ja alles sein. Und auch wenn ichdrei Interpretationen habe, kann es noch was
ganz anderes sein, was ich gar nicht weiß,um dann zu gucken, wie verändert sich mein
Gefühl, wie verändert sich meineSchlussfolgerung, also meine Brille.
So und ich, ich weiß noch damals, ich habemit einer.
(17:34):
Mitarbeiterin zusammen haben wir mal einenVortrag gehalten und wo sie den gehalten hat,
hat einer permanent aus dem Fenster geguckt.
So ganz Zeit habe ich auch wahrgenommen unddie kamen dann hinterher bei mir und sagte.
Und dann waren die noch noch in der Nähe.
Und so sagt der Kanzler aus dem Fenstergucken.
(17:57):
Irgendwie. Hat bei mir irgendwie kein gutesGefühl gemacht, weil ich irgendwie weiß
nicht, wollte er überhaupt hier sein?
Hat ihn das interessiert?
So? Das wäre ja eine Interpretation.
Du weißt es ja nicht so genau, aber wenn dues gar nicht aushältst, dann geh doch zu ihm
(18:18):
hin und frag ihn. So, und dann ist siedahin.
So mit wertschätzender Haltung haben wirdafür gesorgt, dass sie.
Und dann sprach sie ihn darauf an und sagteSo, ich habe gesehen, du hast während meines
Vortrags ganze Zeit aus dem Fenster geguckt.
Mir hast du gar nicht gesagt, sie hat nurdas Verhalten beschrieben, die die
Wahrnehmung. Und dann sagt er schon Ja, ja,das kenne ich.
(18:41):
Das darauf angesprochen werde.
Ich war voll interessiert.
Ich brauche das, um so einen weiten Blick,um das verarbeiten zu können.
So, und dann merkt sie okay, das, was siesich da vorher vielleicht alles schon gedacht
hat, interessiert ihn nicht und bin nichtgut genug.
Löste sich in Luft auf.
Ja, wichtig ist, dass man nicht da hingehtund sagt Hey, wieso warst du so
(19:03):
desinteressiert? Dann würde ich ihm jameine, meine Brille oder meine
Schlussfolgerung hinpacken oder meineInterpretation.
Sondern wenn man es unbedingt klären will,dann geht man hin und sagt hier, das habe ich
gesehen, wahrgenommen oder das hast du sound so gezeigt, gemacht, gesagt, so und für
den Führungsalltag, weil man da mit seinenUntergebenen zu tun hat, seinen unterstellten
(19:28):
Bereichen, kann man die Leute auch immer malwieder hinterfragen.
Wenn er zum Beispiel man konfrontiert wirdmit so einer Schlussfolgerung, dass man diese
Übung ja genauso macht mit dem Sachverhalt,der da war, wie du es jetzt mit deiner
Mitarbeiterin gemacht hast.
Einfache Fragen Gibt es auch andereMöglichkeiten?
(19:49):
Und das habe ich früher auch gemacht, alsich noch Abteilungsleiter war.
Dass ich das einfach so die Fragen in denRaum gestellt habe oder auch woher weißt du
das so dass der desinteressiert war?
Weiß man ja erstmal nicht. Und dann kommtja, ist doch klar.
Und dann diese diese Bilder halt.
Wie können wir bei deinem Beispiel bleiben?
Aus dem Fenster geguckt, hat sich noch amKopf gekratzt und dann aufs Handy.
(20:10):
Eventuell zwischendurch.
Ist doch glasklar. Und dass man die dieLeute so ein bisschen zum.
Nachdenken anreizt in dem Sinne und auchaufzeigt, dass das erstmal eine
Schlussfolgerung ist, von der wir gar nichtwissen, ob das überhaupt stimmt oder nicht.
Und ganz oft ist das so, das hast du ja auchschon angerissen.
(20:31):
Wenn das aus Verletzung herauskommt, ist dasja auch eine Sache, wo wir sogenanntes
positives Hypothesentesten machen.
Das heißt, wir haben ja schon eine gewisseVorannahme, wie eine Person ist.
Dann beobachten wir dieses Verhalten undkategorisieren das gleich wieder in das
negative Verhalten, was wir vorher schongesehen haben und diese negativen
Schlussfolgerungen, also in diese Schleifemit rein.
(20:52):
Das heißt, die die Auswahl, Informationen,die wir uns zurechtlegen, wird immer größer.
Aber da kommt auch nur das rein, was wir jaschon durch unsere Schlussfolgerungen dann
wieder wahrnehmen. Und so wächst imEndeffekt das Bild, was wir erstellt haben,
immer weiter. Und das kann auch sein, dassdie Person sagt Nee, ich war gar nicht
desinteressiert, selbst wenn man sie malwirklich drauf anspricht.
(21:14):
Mit dieser Schlussfolgerung kann man dasselber gar nicht annehmen, weil man ja schon
so eine fette, fette Brille auf hat.
Genau. Und ich nehme gerne so als als BildSonnenbrille.
Also wenn Sie sich vorstellen, Sie haben damal eine rot gefärbte Sonnenbrille auf, dann
hat es ja zwei negative Auswirkungen,nämlich diese Rotfärbung macht ja, dass Sie
(21:38):
alles nur noch mit droht Schimmerwahrnehmen.
Das heißt eine weiße Wand wird ein bisschenrötlich sein und letztendlich alles.
Das nennen wir dann auch so die die roteSchublade, das Schubladendenken.
Aber es hat noch einen weiteren negativeAuswirkungen, nämlich alles, was rot ist,
wird nicht mehr wahrgenommen, Es istgelöscht und das ist, ob es jetzt schlimmer
(22:01):
ist. Aber es macht eben eine Riesenwirkung,wenn ich gar nicht mehr eine bestimmte Sache
wahrnehmen kann, sondern es wird wirklichrausgefiltert.
Das geht ja in beide Richtungen, positiv alsauch negativ.
Ja klar.
Und deswegen für uns gibt es auch nichtpositiv oder negativ, sondern immer, welche
Wirkung macht. Genau.
Ja, also wenn Sie das so mitnehmen, dieBrille ist letztendlich wie eine wie eine
(22:24):
Sonnenbrille, die gefärbt ist, hat diesezwei negativen Auswirkungen.
Und deswegen wollen wir möglichst keineBrillen, sondern möglichst klare Sicht.
Das ist in der Konfliktlösung auch sowichtig.
Wenn wir Konflikte auflösen, arbeiten wirgenauso.
Wir sagen nicht, wir gehen in keineInterpretation oder Vorwürfe hinein, sondern
(22:45):
wir erzeugen eine wertschätzende Haltung beiden Konfliktparteien, was wir in der Regel
hinkriegen, wenn wir vor den ersten Konfliktgehen, vor die erste Verletzung, damit man
auch in einen innerlich an einen Punktkommt, wo man eben noch keine Sonnenbrille
aufhatte, sondern vielleicht einfach eineklare Brille oder gar keine Brille.
Und dann das Verhalten beschreibt und dieWirkung, die es bei einem körperlich gemacht
(23:06):
hat. Wenn man zum Beispiel immer gerne dasThema Kaffeetasse in der Gemeinschaftsküche.
Wenn ich sehe, dass da jemand seineKaffeetasse abstellt und die nicht in die
Spülmaschine packt am Ende des Tages, obwohldie offen ist und nicht nicht läuft und die
Person dann einfach rausgeht und ich die darein packen muss, kann das ja schon eine
kleine Verletzung bei mir gemacht haben.
Und was dann dazu führen kann, dass ichdiese Person vielleicht am nächsten Tag nicht
(23:29):
grüße. Weil zum einen ist das so, dass ichja schon meine eigenen Filter auf habe, so
nach dem Motto Boah, was ist das denn sounordentlich?
Oder Ich habe vielleicht noch unaufgelösteKonflikte aus ähnlichen Situationen, die dann
hochkommen. Was kann ich zu der Persongehört?
Aber wenn wir das jetzt klären würden,würden wir gucken okay, wann war es mal gut
(23:50):
zwischen uns? Davor?
Da war zumindest neutral gut genug bis zudem Punkt.
Und dann würde ich das beschreiben.
Ich habe gesehen, dass du die Tasse dahingestellt hast und bist dann rausgegangen.
Und das hat bei mir so ein Stechen im Magengemacht.
Als Beispiel. So und mehr machen wir ja garnicht.
Wir sagen nicht Das ist doch klar, dass mandas wegpackt, oder?
Jeder muss doch hier sein.
(24:11):
Wer soll denn das machen? Also dieseVorwürfe, die sonst so reinkommen.
Und dann kann die Person quasi sehen, dassdieses Verhalten bei mir diese Gefühle
ausgelöst hat. Und in der Regel sagen dieMenschen dann schon vorausgesetzt, dass es
natürlich keine Konflikte vorher da war.
Das war überhaupt nicht meine Absicht.
Hätte ich gewusst, dass das bei dir unguteGefühle macht, hätte ich die Tasse sofort weg
(24:32):
gestellt oder selber ausgewaschen oder einenZettel dran geklebt, dass ich den morgen früh
gleich wieder mitnehme.
Und dann muss ich bei mir prüfen, ob ich dassehen kann, ob das ankommt und ob die Person.
Dann sag ich mal die Wut, die bei mirentsteht, nehmen kann von mir.
Und ob ich dann auch das neue Verhaltensehen kann bei der Person.
Also kommt es bei mir an.
So, und dann geht man zur zur nächstenVerletzung.
(24:54):
Da fragt man sich okay, wäre es dennüberhaupt zu der Folgeverletzung gekommen,
wenn mein nicht grüßen bei der Person wasgemacht hat?
Also merkt man in der Regel nö, wäre garnicht dazu gekommen.
Ich sehe das auch das Leid bei der Person,was ich dann erzeugt habe, meinen Anteil der
Verantwortung für die Emotionen, die dortentstanden sind, die unguten Gefühle.
Nimm die Wut und das neue Verhalten wäre,hätte ich gegrüßt, hätte Hallo gesagt oder
(25:19):
zugenickt oder was auch immer angelächelt.
Und so lösen wir dann auch die Konflikteauf.
Die entstehen unter anderem aufgrund vondiesen Brillen und Interpretationen und so,
die so vorkommen in den Firmen.
Und da können Sie für sich mitnehmen.
Einmal Wo merken Sie, wo das entsteht?
(25:41):
Diese Ausstiegsschleifen schon mal für sichüben?
Kann es auch anders sein? Gibt es andereInterpretationen?
Und wenn Sie merken, dass Sie vielleichtganz oft konfrontiert werden mit
Interpretationen und Schlussfolgerungen,dass Sie das Gleiche auch bei den anderen
Personen mal ausprobieren, damit man davielleicht eine Situation im ersten Schritt
entschärfen kann, ein anderes Bewusstseinentsteht, man seine Filter anpassen kann.
(26:03):
Und wenn Sie aber merken, da sind vielleichtso viele Konflikte bei Ihnen im System, Leute
können das gar nicht annehmen oder siemerken selber, dass sie da irgendwie Probleme
haben, das anzusprechen.
Ich habe unser Kontaktformular verlinkt inder Beschreibung.
Da können Sie sich gerne bei uns melden undein kostenfreies Erstgespräch vereinbaren.
Und dann schauen wir mal, was Ihre Zielesind, was so die Umstände sind bei Ihnen in
der Firma und gucken, ob eine Zusammenarbeitfür beide Seiten stimmig ist.
(26:29):
In diesem Sinne vielen Dank fürs Zuhören undbis zur nächsten Folge und Tschüss.