Der Fiat-Standard (Saifedean Ammous)
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Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.
Erstens, Fiat-Geld als Technologie der Kredit-Schöpfung und der politischen Steuerung, Ammous rahmt Fiat-Geld als mehrschichtige Technologie, deren zentrales Leistungsmerkmal nicht Knappheit, sondern Elastizität ist. Das moderne Geld entsteht primär durch Kreditvergabe in einem System teilweiser Reserven. Geschäftsbanken schaffen Einlagen, indem sie Kredite buchen, während Zentralbanken den Preis der Liquidität über Leitzinsen und Offenmarktgeschäfte steuern. Diese Architektur ähnelt einem Protokoll mit anpassbarer Angebotsmenge, dessen Parameter durch politische Gremien festgelegt werden. Der Vorteil: Krisenresilienz und kurzfristige Feinsteuerung. Der Preis: permanente Anreize zur Ausweitung von Bilanzsummen, zur Sozialisierung von Verlusten und zur Entstehung von Moral Hazard. Der Cantillon-Effekt beschreibt, dass neues Geld nicht neutral in der Wirtschaft landet, sondern zuerst jene Akteure erreicht, die dem Emittenten am nächsten stehen. Sie profitieren von noch nicht angepassten Preisen, während weiter entfernt stehende Gruppen die vollen Teuerungsfolgen tragen. Seigniorage, also der Gewinn der Emission, finanziert Staaten indirekt, was demokratische Kontrolle umgeht, weil die Steuerwirkung von Inflation weniger sichtbar ist als direkte Abgaben. In dieser Sicht ist Fiat eine Regierungs- und Finanztechnologie, die eine politische Allokationsfunktion übernimmt: Sie kanalisiert Kapital in priorisierte Sektoren, stabilisiert Banken, finanziert Kriege oder Großprogramme und schafft damit Pfadabhängigkeiten in der Realwirtschaft. Die technische Seite zeigt sich in Sicherungsmechanismen wie Mindestreserven, Lender-of-last-resort-Funktion, Einlagensicherung und regulatorischen Kapitalquoten. Doch diese Sicherungen erzeugen wiederum Erwartungshaltungen, die riskantere Portfolien fördern können. Entscheidend ist der Anreizrahmen: Wenn die Geldbasis flexibel und politische Ziele vorrangig sind, wird die Minimierung langfristiger Währungsrisiken oft dem kurzfristigen Konjunkturziel untergeordnet. Ammous kritisiert weniger einzelne Entscheidungen als den eingebauten Mechanismus, der strukturelle Kreditexpansion und dauerhafte Staatsdefizite begünstigt. In Summe erscheint Fiat als leistungsstarkes, jedoch intrinsisch prozyklisches System, das Stabilität verspricht, indem es zukünftige Volatilität konzentrisch verlagert. Diese Diagnose bildet den Ausgangspunkt seiner weiteren Argumentation über Inflation, Vermögenspreise und gesellschaftliche Zeitpräferenz.
Zweitens, Inflation, Schuldenzyklen und die Finanzialisierung des Alltags, Im Fiat-Standard ist Inflation nicht bloß ein Anstieg eines Verbraucherpreisindex, sondern Ausdruck einer fortlaufenden Verwässerung der Geld- und Kreditqualität. Ammous betont, dass die sichtbarsten Effekte häufig nicht in Supermarktregalen beginnen, sondern in Vermögensmärkten. Wenn Zinsen politisch gedrückt und Liquidität ausgedehnt wird, steigen zunächst die Preise von Anleihen, Aktien und Immobilien. So entsteht eine Vermögensinflation, die Haushalte in den Schuldenzyklus hineinzieht: Wer nicht hinterherhinken wil...