Ökonomie der Ungleichheit: Eine Einführung (Thomas Piketty)
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Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.
Erstens, Historische Linien der Ungleichheit und ihre Brüche, Ein zentrales Anliegen des Buches ist die historische Einordnung der Ungleichheit. Piketty zeigt, dass sich Verteilungsverhältnisse nicht linear, sondern in Wellen bewegen. In der vorindustriellen und frühindustriellen Zeit dominierte eine stark hierarchische Vermögensordnung, geprägt von Grundbesitz, Erbprivilegien und geringer sozialer Mobilität. Kapital war überwiegend Land- und Immobilienvermögen, verknüpft mit politischer Macht und rechtlicher Absicherung. Mit der Industrialisierung verschob sich das Gewicht hin zu Unternehmensanteilen und Finanzvermögen, doch die Grundstruktur blieb zunächst patrimonial: Vermögen konzentrierte sich in wenigen Händen, während breite Bevölkerungsschichten mit niedrigen Löhnen auskommen mussten.
Einen tiefen Einschnitt brachten die politischen und wirtschaftlichen Erschütterungen des 20. Jahrhunderts. Weltkriege, Inflationen und Krisen verwerteten große Vermögen, progressiv ausgestaltete Steuersysteme begrenzten Spitzenvermögen und Einkommen, und der Ausbau des Wohlfahrtsstaates stärkte die unteren und mittleren Schichten. Die Nachkriegsjahrzehnte waren in vielen Ländern gekennzeichnet durch inklusives Wachstum, steigende Reallöhne, Bildungsexpansion und einen im internationalen Vergleich geringeren Grad an Ungleichheit. Institutionen wie Tarifverhandlungen, Mitbestimmung und soziale Sicherungssysteme stabilisierten diese Phase.
Ab den späten 1970er und 1980er Jahren setzte ein neuer Trend ein. Deregulierung, Finanzialisierung, sinkende Gewerkschaftsmacht und die Senkung der Spitzensteuern begünstigten erneut eine Konzentration von Einkommen und Vermögen. Globalisierung und technologischer Wandel brachten Effizienzgewinne, verteilten sie jedoch ungleich. Spitzengehälter stiegen, Kapitalerträge profitierten, während mittlere und untere Einkommen in vielen Ländern nur langsam wuchsen. Parallel dazu gewann Erbschaft wieder an Bedeutung, und vermögensgetriebene Ungleichheit nahm zu.
Piketty macht deutlich, dass diese Phasen kein Zufall sind. Sie spiegeln politische Entscheidungen und Regelwerke wider, etwa Steuerpolitik, Bildungssysteme, Eigentumsrechte, Arbeitsmarktregeln und internationale Koordination. Historische Brüche entstehen, wenn Krisen oder soziale Bewegungen neue Koalitionen und Ideen hervorbringen. Die Lektion lautet, dass Verteilung nicht nur ein Ergebnis der Märkte ist, sondern Ergebnis demokratisch gestaltbarer Institutionen. Damit liefert die historische Perspektive einen nüchternen Realismus: Ungleichheit ist veränderbar, aber nur, wenn Gesellschaften bereit sind, Regeln zu überprüfen, Daten ernst zu nehmen und die langfristigen Wirkungen von Reformen abzuwägen.
Zweitens, Kapital, Einkommen und die Dynamik von Rendite und Wachstum, Im Kern der Analyse steht die Beziehung zwischen Kapitalrenditen und wirtschaftlichem Wachstum. Piketty argumentiert, dass in vielen historischen Konstellationen die durchschnittliche Rendite auf Kapital über der langfristigen Wachstumsrate der Wirtschaft lag. Dies begünstigt die Akkumulation von Vermögen schneller als die Zunahme von Einkommen aus Arbeit. Wenn Ersparnisse und Erbschaften sich mit...