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April 11, 2024 31 mins

Ida-Marie Corell ist matriarchale Polysynästhetikerin, Künstlerin, Performerin, und Philosophin. Entdecke mit uns die bunte Welt der Polysynästhesie und wie diese unsere Wahrnehmungen und unser Verständnis der Realität beeinflussen kann. Ida-Marie teilt ihre außergewöhnlichen Erfahrungen und die leuchtenden Muster, die sie beim Hören von Musik oder beim Betrachten von Buchstaben und Zahlen wahrnimmt. Sie öffnet uns die Augen für die Idee, dass synästhetische Fähigkeiten in jedem von uns schlummern und wirft Licht auf die oft unbeachteten Parallelen zwischen Synästhesie und neurodivergenten Denkweisen.

In einem inspirierenden Austausch erkundet Ida-Marie mit uns ihren 'Garten der Gleichheit', einen symbolischen Ort, der Authentizität und das Erschaffen eines eigenen Raumes in der Welt der Kunst und Markenentwicklung betont. Sie unterstreicht die Wichtigkeit eines unterstützenden Netzwerkes und wie das Feiern der Erfolge anderer beflügeln kann, sowohl auf persönlicher Ebene als auch in der Gemeinschaft. Dieser lebensbejahende Ansatz bietet nicht nur einen frischen Blick auf die kreative Entfaltung, sondern auch wertvolle Einsichten für jeden, der nach Inspiration und einem tieferen Verständnis für die Macht zwischenmenschlicher Verbindungen sucht.

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Herzlichst,
Sibel Brozat

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Episode Transcript

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Sibel Brozat (00:01):
Willkommen im Women in Fashion Germany Podcast
, dem Business-Podcast fürMarken und ihre Macherinnen.
Von mir, Sibel Brozat, und mitspannenden Talkshow-Gästen.

Heute zu Gast (00:13):
Ida-Marie Corell .
Liebe Ida-Marie, schön, dass duheute bei uns in der Show bist.

Ida-Marie Corell (00:22):
Ja, vielen Dank für die Einladung.

Sibel Brozat (00:27):
.
Du bist, ich muss michkonzentrieren um es richtig
auszusprechen, matriarchalePolysynästhetikerin, Künstlerin,
Performerin und Philosophin.
Und jetzt gibt es ganz vielErklärungsbedarf.
Fangen wir mit dem erstenBegriff an.
Was ist denn eine matriarchalePolysynästhetikerin?

Ida-Marie Corell (00:44):
Ja, das ist eine sehr gute Frage, und es ist
vielleicht auch etwasübertrieben, es so zu nennen.
Aber ich glaube, ich möchte soein bisschen den Gedankenraum
anregen, indem ich aufmerksammache auf das matriarchale Leben
.
Das ist sozusagen nicht dasGegenteil vom patriarchalen
Leben, sondern es ist eineAntwort aufs Patriarchat.

(01:05):
Und Polysynästhetikerin ist derBegriff einer Synästhetikerin,
die sehr viele verschiedeneverwobene Sinne hat.
Also, ich bin Synästhetikerin,und das ist der
wissenschaftliche Begriff fürein Leben, ein Wahrnehmen mit
einem verflochtenenSinnesapparat.

(01:28):
Also, meine Wahrnehmung istsehr bunt, sehr vielseitig, sehr
bewegt, sehr geometrisch aktiv,und das nennt man
wissenschaftlich Synästhesie.
Und Polysynesthesie heißtmehrheitliche Synesthesien.

Sibel Brozat (01:44):
Jetzt brauche ich da trotzdem noch ein bisschen
Erklärung, vielleicht dieHörerinnen und Hörer auch.
Kannst du ein Beispiel nennen?

Ida-Marie Corell (01:50):
Genau.
Also zum Beispiel ganz weitverbreitet ist eigentlich, dass
Alphabet farbig wahrnehmen oderfür jede Zahl eine Farbe haben
oder Musik sehen.
Eine Farbe haben oder Musiksehen, Und dann verflechtet sich
das und entfaltet sich fast wieso ein fraktales
Geometrienspiel, dass natürlichEmotionen gesehen werden können,

(02:14):
geschmeckt werden können, dassman sie hört oder sie sogar
riecht.
Das ist sozusagen eine echteverflochtene Sinneswahrnehmung
Und fast so ein bisschen wie dasmycelische Netzwerk im Boden
innerhalb unserer neuronalenStruktur.
Synesthesie wird auch immodernen Kontext in der

(02:36):
Neurodivergenz erwähnt.
Das ist sozusagen alternativeDenkmuster oder erweiterte
Denkmuster.

Sibel Brozat (02:51):
Alternative Denkmuster oder erweiterte
Denkmuster Und sag hast du daeine erweiterte
Sinneswahrnehmung, oder kann mansowas lernen, wie zum Beispiel
Buchstaben in Farben sehen, oderkann wahrscheinlich ein Stück
weit oder ein Gefühl dafürbekommen?

Ida-Marie Corell (03:13):
Oder ist das eine Gabe, die man hat und auf
die man aufbaut?
Da folge ich einergrundsätzlich sehr verbreiteten
Theorie in der Wissenschaft zumThema Synesthesie, dass wir
eigentlich alle alsSynesthetiker geboren werden,
also dass wir alle sozusageneine sehr verwobene
Sinneswahrnehmung in unseremSäuglingsalter haben Und durch
die gesellschaftliche Regung,durch Erziehungsmuster, durch

(03:37):
die Trennungskultur sich dieseverwobenen Sinne trennen und
sozusagen zurückziehen.
Wie ein Oktopus, der von derUmwelt bedroht wird, zieht es
sich zurück und versteckt sich,und deswegen glaube ich, dass
wir alle auf jeden Fall eswiederbeleben können.
Also, es ist fast wie einschlafender, kranker, kleiner
Oktopus irgendwo versteckt, undwenn man sich diesen ganzen Raum

(04:01):
der erweiterten Wahrnehmungöffnet, bin ich davon überzeugt,
dass man es entdeckt.
Also, aneignen, glaube ich, istvielleicht schwierig, aber es
gibt sehr viel in sozusagen derpsychodelischen Perspektive,
viele Erfahrungen von Menschen,die sozusagen psych,

(04:24):
psychedelische Substanzen nehmenund dann Synesthesien erfahren,
und ich bin sehr frei davon.
Also, ich nehme keinepsychedelischen
Erweiterungssubstanzen, weildiese Erweiterung bei mir schon
sehr vorhanden ist, und ichglaube, man kann es eben
dementsprechend wiederentdecken.
Also, das ist meine ÜberzeugungDa habe ich zwei Fragen.

Sibel Brozat (04:43):
Das klingt ja auch so ein bisschen nach Intuition
und verlorener Intuition, weil,wenn man irgendwie durch
Erfahrungen, traumata im Leben,dass man halt vielleicht seine
Intuition oder nicht mehr sogenau drauf hört.
Also kannst du vielleicht sagen, ist das so ähnlich oder anders
?
Und dann, was mir immer noch imKopf rumgeht, ist sieht dann

(05:06):
jeder bei dem Beispiel mit denBuchstaben die gleichen?
also hat dann jeder Buchstabedie gleiche Farbe für jeden,
oder ist es für jeden immeranders?

Ida-Marie Corell (05:16):
Es ist wahnsinnig individuell, das
heißt, es ist auchdementsprechend sehr, sehr
schwer, es im Schemata zu fassenoder wissenschaftlich zu
kartieren, aber es ist natürlichsehr stark mit einer ich würde
schon auch sagen, mit derIntuition verbunden.
Beziehungsweise ist dassozusagen diese Mata-Ebene.

(05:39):
Ich nenne Meta-Ebene gerneMata-Ebene, weil ich mit dem
Sanskrit-Word arbeite, gerne Ma.
Also, es ist sozusagen dieseEbene, von der manche sagen, es
ist irgendwie ungreifbar, aberes ist sozusagen so ungreifbar
wie die Sporen der Pilzevielleicht.
Also, es ist da, aber es istnicht da, und neueste
Wissenschaften meinen zuerkennen, dass es sich um das

(06:02):
Quantenbewusstsein handelt, dasirgendwie greifbar ist.
Also in modernsten Tests hatman herausgefunden, dass der
Mensch ein Photon wahrnehmenkann, also ein
Licht-Photon-Partikel eigentlichwahrnehmen könnte.
Aber die Beschreibung derProbanden ist immer es ist
wahrnehmbar, aber nichtwahrnehmbar.
Aber sie liegen immer richtig,wenn sie meinen, jetzt habe ich

(06:26):
ein Photon wahrgenommen, also intotal abgedunkelten Räumen, in
denen diese Tests durchgeführtwerden.

Sibel Brozat (06:32):
Ich finde es so spannend, dass du diese
erweiterteBewusstseinswahrnehmung und was
es mit dir macht, sehrwissenschaftlich auch darstellst
, weil man könnte es ja auchirgendwie als etwas Spirituelles
, nicht Greifbares, Verrücktesirgendwie abtun.
Das war es auch.

Ida-Marie Corell (06:52):
Also ich glaube, die Geschichte der
Synesthetiker ist, glaube ich,ein sehr wildes, eine sehr wilde
Welt, in der sehr viel ebeninterpretiert werden muss.
Aber es ist eine Welleeigentlich da, in der diese ich
glaube, das liegt auch daran,dass also die Synesthesien waren

(07:16):
in den Anfang 1900 sehr beliebt, aber es hat sich sozusagen
eigentlich zurückgezogen.
Aber es hat sich sozusageneigentlich zurückgezogen.
Deswegen meine ich, wie so einkleiner erschrockener Oktopus,
der sich zurück in seinFelsennest zieht und darauf
wartet, neugierig also aufneugierige Begegnungen.

(07:39):
Also ich glaube, das ist dieZeit, in der wir gerade leben.
Es kommt also schon einbisschen zurück.
Es werden mehr und mehr Bücherveröffentlicht zu dem Thema.
Ich selber schreibe auch meinBuch dazu und arbeite natürlich
künstlerisch sehr viel damit undbin auch erst seit einigen
Jahren sehr offen darüber.
Also ich habe es versucht.
also viele Synesthetiker teilendie Erfahrung mit diesem, sich

(08:02):
erstmal dazu nicht ganz soäußern, weil es eben in dieser
Welt der Neurodivergenz jetztlangsam die Möglichkeit gibt, zu
sagen ich bin Synesthetiker.
vorher war es eben etwasUngreifbares in der ja
spirituell Schamanismus undSynesthesien sind auch sehr
aneinander, sehr nah beieinander, genau also.

Sibel Brozat (08:25):
Und wenn man jetzt , so würde man das merken, wenn
man so eine erweiterteBewusstseinswahrnehmung hat oder
sich als Polysynästhetikerinidentifizieren, also wenn man
jetzt dir zuhört, und man hat soeine Neigung, könnte es
passieren, dass man sagt ah,stimmt, ich glaube, ich habe
sowas auch.

Ida-Marie Corell (08:45):
Also, für viele ist es auf jeden Fall sehr
wichtig, ein Gespräch darüberzu hören, wie wir das jetzt
gerade tun, oder mit jemandemsprechen, der das schon hat und
auch erkannt hat.
Und dann kann man so kleineCheck-ins machen, wie zum
Beispiel wie ist das A für mich,Was für eine Beziehung habe ich
zu dem Buchstabe A?
Und das kann sein, dass soforteine Farbe da ist.

(09:09):
Dann gibt es verschiedeneFormen der Synesthesien, also
die Projektorsynesthesie, dasheißt, ich projiziere eine Farbe
auf dem Buchstabe, auf demBlatt Papier, oder es ist wie
ein Layer.
Ich habe auch gerne soPhotoshop Analogien.
Dann gibt es zum Beispiel soverschiedene Layer, dass man das
Gefühl hat, irgendwie ist daszwar alles schwarz und weiß,
aber trotzdem ist das ganz rot.
Und dann gibt es diese innereVerbindung, in der das alles

(09:34):
miteinander verschmolzen ist.
Deswegen sind das soVerflechtungen und Verwebungen
wie so ein Sinnesgeflecht, undich glaube, dass natürlich auch
durch die Beschäftigung, damitdas neuronale Netzwerk sich
natürlich auch wieder ausbreitenkann und neue und alte
Verbindungen knüpfen kann.
Also ich glaube, dass, wenn mandiesen Check-In macht oder höre
ich die Musik, und sehe ich sieauch, oder höre ich sie nur,

(09:57):
oder das sind diese Fragen, dieman sich stellen kann, und viele
stellen dann fest ich habe esnicht, aber ein Buchstabe ist
irgendwie hellblau, oder mancheverbinden auch Obst, gemüse
damit.
Also das ist natürlich aucheine sehr interessante Welt,
dass man plötzlich herausfindet,ich sehe eine 3 und habe immer

(10:18):
die Avocado im Kopf, wie es beimir der Fall ist.
Beziehungsweise ist die 3 eineAvocado, wie es bei mir der Fall
ist.

Sibel Brozat (10:23):
Beziehungsweise ist die 3 eine Avocado, und kann
man sagen, wie viel Prozent derBevölkerung so solche
Polysynästhetiker sind?
Kann man das sagen?

Ida-Marie Corell (10:36):
Ich beziehe mich ungern immer auf Daten und
Fakten, weil die sich auch immerwieder.
Es verändert sich ständig.
Also es gibt unterschiedlicheThesen, unterschiedliche
Theorien.
Ich bin eher jemand, derFacetten über Fakten stellt, um
auch davon frei zu bleiben.
Was jetzt heute aktuell ist,ist morgen eventuell nicht
aktuell, Aber es ist ein sehrkleiner, sehr geringer Teil der
Gesellschaft hat anscheinendSynesthesie, oder diese.

(10:59):
Also Synesthesie kommt ja ausdem Griechischen, und das heißt
zusammen wahrnehmen.
Aesthesie kommt aus demGriechischen, und das heißt
zusammen wahrnehmen, aesthesisals die Wahrnehmung im
Griechischen, und Syn heißtzusammen, und das Gegenteil von
der Synesthesie ist dieAnesthesie, also sozusagen der
Anesthetiker in der Klinik, dersetzt sich in Koma, oder wie
heißt das, wie heißt dieBetäubung, also der setzt

(11:21):
sozusagen die Sinne aus, und dieSynesthesie aktiviert die Sinne
, und es ist sehr, sehr spannend, was da wissenschaftlich auch
passiert, also wie weit wir unsda weiterentwickeln werden.
Also, wir können echt gespanntsein auf die Daten und Fakten

(11:43):
oder die Facetten, die aus derSynesthesie kommen werden.

Sibel Brozat (11:48):
Jetzt frage ich mich gerade ist das etwas, was
dich oder Menschen interessiert?
Und dann, wie soll ich sagen?
weil du so viel auf einmalwahrnimmst, dass du dann
Konzentrationsschwierigkeitenhast oder dich verzetteln,
neigst dazu, dich zu verzetteln,oder siehst du Dinge klarer,

(12:08):
oder hat es da gar keinenEinfluss drauf?

Ida-Marie Corell (12:12):
Das ist natürlich die Frage der
Perspektive.
wer beurteilt Du selber?

Sibel Brozat (12:15):
für dich.

Ida-Marie Corell (12:28):
Aber da ist eben die Frage beurteile ich es
als Verzetteln oder fraktaleErweiterung?
Du selber für dich?
individuelle Sprache, meineForm des Denkens.
Und je mehr ich mich damitbeschäftige und das auch annehme
, dass es so ist, umso mehrKlarheit verschafft es mir.
Ich kann es natürlich auchverdrängen und sagen nein, nein,
das existiert nicht, und somitwürde ich, glaube ich, eher mich

(12:49):
dann verzetteln.
Also ja, es ist eineBeziehungsgeschichte.

Sibel Brozat (12:55):
Und hat es so ein bisschen gedauert?
Hast du so ein Gefühl gehabt?
oh, ich bin anders als dieanderen, was ist das mit mir?
War das so ein Prozess, oderwar es von Anfang an irgendwie?

Ida-Marie Corell (13:09):
ich bin halt so, so bin ich zuerst, bis dann
in einem Gespräch mit meinerMutter herauskam, weil sie mir
einen Zeitungsartikel vorgelesenhat, in der eine Frau
Buchstaben und Zahlen, farbigsehen konnte, und ich habe nicht
so reagiert, wie sie erwartethat, und da war ich 16.
Also es war schon eine gewisseZeit in meiner Biografie, in der

(13:32):
ich davon ausgegangen bin, dassalle so also man hinterfragt
das ja nicht.
Wenn man, sobald man diesenMoment hat, in dem etwas
besprochen wird oder etwaseingeladen wird in deinen
Lebensalltag, werden andereDinge klar.
Also das ist dann auch immer soein Reality-Check.
Und als ich 16 war, kam ebenheraus, dass meine Mutter und

(13:54):
meine ganze Familie nicht sowahrnimmt, und erst dann habe
ich festgestellt, dass das etwasanderes ist.
Und auch dann war es noch langenicht so, dass das ein
zentraler Teil meiner Identitätwurde, sondern sehr viel später,
sehr viel später, selbst durchdas Kunststudium und das Studium
an sich hindurch war das immernur so ein bisschen wie so ein

(14:14):
Herumtänzeln.
Ist das so, oder ist das nichtso?
Dann wird man dann kritisiert,weil Kandinsky war so ein
Ästhetiker, also man kann jaalso in diese Richtung, oder
Hilma af Klint ist wohl auch soeine Ästhetikerin gewesen, und
das sind so Momente, bei denenich dann gedacht habe ah, okay,

(14:37):
aber es ist so bei mir also.
Das heißt, dieses Coming Out,dieser typische Begriff wann
fange ich damit an, zu leben, zuarbeiten?
Ich habe sehr viel negativesFeedback bekommen von Menschen,
die keine Synesthetiker sind,und viel Positives von
Synesthetiker-Kollegen undKolleginnen.

Sibel Brozat (14:57):
Und jetzt ist es ja ein zentraler Bestandteil
deiner Identität und führt jaauch zu.
Also dein ganzes Arbeitslebenoder deine Berufswelt baut ja
drauf auf.
Diese ganzen unterschiedlichenWahrnehmungsebenen verflechten

(15:23):
sich da wahrscheinlich undbringen sich da auch zum
Ausdruck bei deiner Arbeit.
Kannst du uns erzählen, was dueigentlich genau machst damit,
wie du arbeitest und was darausentsteht?

Ida-Marie Corell (15:37):
Genau.
Also aus dem Kunstjargon oderim Kunstjargon würde ich sagen,
bin ich zirkulär-disziplinärtätig.
Das heißt, ich habeverschiedene oder
zirkulär-medial, also ich habeverschiedene Medien, bei denen
ich wie so eine Choreografieabspaziere, und vom Schreiben
komme ich ins Singen oder Toning, vom Schreiben komme ich ins

(16:00):
Singen oder Toning.
Also, mein Ursprung ist imKindesalter Malerei und Musik,
so ungefähr.
Das habe ich nicht aufgegeben,sondern habe mich sozusagen dort
fast wie so einen Fraktalmomenteigentlich immer stückweise
erweitert.
Ich habe es manchmal früherauch so Mediums Shapeshifting
genannt.

(16:20):
Also ich komme an eine Grenzeder Malerei, weil dann höre ich
die Malerei, und dann kommt eszu einem Lied, und von dem Lied
kommt es dann in die LecturePerformance, weil ich irrsinnig
viel dafür recherchiere, unddann komme ich ins Zeichnen,
weil ich liebe, dingestrukturell anzuschauen und

(16:41):
abzuzeichnen, und dann von dortaus komme ich wieder in das
Nähen.
Das ist ja auch das Themaeigentlich deines Podcasts
Ursprungsthema die Fashion, dieKleidung und dann die Aura oder
so, und dann geht es sozusagenimmer weiter.
Also ich habe sozusagen keinedefinierte Box, in der ich mich

(17:03):
sehe, sondern ich bin, wasMaterial und Arbeit angeht, sehr
fluide.
Also ich bewege mich wie dieGezeiten.
Also ich habe sozusagenGezeiten und Seasons auch.

Sibel Brozat (17:20):
Das heißt, wie kann man sich denn eine
Ausstellung von dir vorstellenoder deine Kunst?
Also sind das dann okay?
ich habe den Prozess verstanden.
Du kommst vom einen zum anderen, und dann entstehen halt
unterschiedliche Projekte oderKunstwerke oder Schriften oder
wie auch immer Kleidungen, undist es dann so als Gesamtobjekt

(17:41):
immer zu sehen, Oder sind dasdann einzeln?
machst du dann einmal eineKunstausstellung mit Bildern,
Einmal irgendwie schreibst duein Buch, und dann machst du
eine Performance, Oder ist dasimmer irgendwo die?
wie kann man sich dasvorstellen?
Ich habe da noch keineVorstellung.

Ida-Marie Corell (17:59):
Ja, das muss das nächste Mal kommen.
Zu einer Ausstellung.
Es ist ganz unterschiedlich,und es hängt ganz von den
Räumlichkeiten ab.
Ich beschäftige mich irrsinniggerne mit der Kultur, in der
eine Ausstellung stattfindet,und idealerweise produziere ich
etwas für die Ausstellung, ob esjetzt eine mehrdimensionale

(18:19):
Raumbegehung ist oder eineInstallation.
Ich glaube, dass ich michzuerst mit dem auseinandersetze,
was gefragt ist, und natürlichhabe ich eine Art Rhythmus, in
dem ich meine Bilder male.
Collagentechnik Also, ich machesehr viel Collagen, die meistens

(18:42):
auf einer sozusagen an einemOrt stattfinden, und ich nenne
sie so ein bisschenzweidimensionale Surgery, also
das heißt, ich analysiere undich korrigiere für mich die
Realität.
Also, wenn ich Collagen arbeite, und ich sammle dann immer ganz

(19:02):
viele Materialien von derLocation, bei der die
Ausstellung stattfinden wird,und ich produziere dann eine
Collagenserie und rearrangeReality für mich.
Dann also im Sinne vonschrecklichen Neuigkeiten
versuche ich irgendwie so zusammeln, dass sie mir Balance
erzeugen.
Und genauso habe ich mich mitdem Thema Plastik sehr intensiv

(19:24):
beschäftigt, auch weil meinesynesthetische innere Optik zum
Plastik eine sehr komplizierteBeziehung ist.
Und das heißt, ich glaube, ichbin sehr inhaltsbezogen.
Wenn ich jetzt ein Bild male,dann geht es meistens um den
Inhalt, genauso wie bei denCollagen.

(19:44):
Und die Bücher, die ichschreibe, sind meistens dann
auch Bücher, die wieder mit derThematik zu tun haben, über die
ich male, oder collagiere, oderzeichne, oder singe.
Das ist also wirklich eine fastschon wie so eine Kugel, und
innerhalb dieser Kugel derSinnlichkeit arbeite ich.

Sibel Brozat (20:03):
Jetzt hast du das Thema Plastik auch angesprochen.
Was ist deine spezielleBeziehung zu Plastik, und wie
führt es zu Arbeiten von dir?

Ida-Marie Corell (20:13):
Also, ich habe intensiv damit gearbeitet.
Also das ist vielleicht einBeispiel, wie so ein Thema bei
mir bearbeitet werden kann.
Also schon seit Kindestagenhabe ich großes Interesse daran
gehabt, immer was ist dennPlastik?
Wieso raschelt das so?
Also, was ist, wieso tragen wirdie Plastiktüten, die es damals
noch sehr viel gab, immer nochsehr viele davon gibt?
Und ich habe dazu auch dannspäter promoviert, darüber.

(20:37):
Ich habe das Buch hier liegen.
Das Alltags undPlastiktütenbuch ist dabei
rausgekommen, ist schon überzehn Jahre alt, also damals.
Der damalige Stand der Dingeist hier drin.
Und weil ich mich so intensivdamit beschäftigt habe,
künstlerisch und performativ,bekam ich die Einladung, darüber
zu promovieren, und das führtedazu, dass ich dann eben

(21:00):
wirklich intensiv michauseinandergesetzt habe und
meine Performances.
Für die Performances habe ichdann übergroße Kleider aus
Plastiktüten mir selber genäht,zum Teil so 300 Quadratmeter
große Kleider aus 555Ikea-Taschen, den blauen oder
pinken Geruchsmüllsäcken.

(21:22):
Und da geht es eigentlich fürmich um eine Hassliebe,
vielleicht, weil ich profitierenatürlich wie wir alle von
Plastik, kunststoff und derenEntwicklung.
Allerdings galt es mal alsZaubermaterial, als es aufkam.
Davon haben wir ja sehr vielverloren, Gerade weil eben

(21:44):
irgendwie der Mensch an sichfähig ist, geniale Erfindungen
zu loszulassen und die Kontrolledarüber zu verlieren.
Und da geht es eigentlich auchso ein bisschen darum in diesem
Massenkonsum, der durchKunststoffplastik und Erdöl eben

(22:06):
möglich war, dass wireigentlich einen individuellen,
privaten Zugang zum Produkt, zumMaterial verloren haben.
Und gerade auch in derFast-Fashion-Industrie, in der
Fashion-Industrie überhaupt, inder Produktindustrie, in der
Geschenkindustrie, da ist sehrviel Persönlichkeitsmomentum

(22:30):
verloren gegangen durch dieseMassenproduktion.
Das war ein sehr intensiverTeil meines Lebens vor der
Pandemie.
Dann, weil ich sehr vielperformt hatte, ist diese
Performance-Schiene durch diePandemie eingeschlafen, und
währenddessen haben sichnatürlich andere Themen wieder

(22:50):
in den Vordergrund gestellt.
Und genau so weit sieht dasjetzt gerade aus.
Und wo kann man denn jetztArbeiten von dir aktuell sehen?
Nächste Woche eröffnet eineGruppenausstellung in Wien in

(23:17):
der Lukas-Feichtner-Galerie zumThema Exhibition, also Eier,
kuratiert von der Marie Ottberg,und dann immer wieder in
verschiedenen Ausstellungen oderauch auf meiner Homepage.

Sibel Brozat (23:25):
Und genau.
also das ist jetzt dasAktuellste.
Ich möchte jetzt auf dich alsPerson zurückkommen Und würde
von dir gerne wissen was war soim Laufe deiner beruflichen
Karriere eine Herausforderung,die du hast nicht so kommen
sehen, und wie gehst du damit umoder bist du damit umgegangen?

Ida-Marie Corell (23:50):
Also, da habe ich eben wieder diese inneren
Bilder im Kopf.
Das ist eben so dersynesthetische Bereich.
Ich sehe das.
Das ist so ein bisschen, wie eskommt etwas auf mich zu, und
dann geleite ich es hoffentlichfreundlich davon oder bewege es
in eine Richtung, von der ichmich dann nicht mehr bedroht

(24:13):
fühle.
Ich glaube, das ist ein Teildes Lebens.
Man hat ja immer einen Strom,der auf dich zugeht, oder einen
Strom, der mit dir mitgeht.
Da muss man immer eine gewisseBalance halten.
Oder eben auch ein taoistisches, ich taoistisches, ich nehme es

(24:34):
an und gebe es weiter.
Also, da gab es sehr vielenatürlich Momente.

Sibel Brozat (24:42):
Verstehen.

Ida-Marie Corell (24:42):
Maxe ein Teil oder lieber nicht.
Naja, man kann das natürlichnicht so ganz klar sagen, aber
natürlich Konkurrenz, neid,karriere, schritte, das
Patriarchat an sich ist, glaubeich, eins, was wir im Grunde
genommen, doch, denke ich, sehrviele teilen, sowohl Männer als
auch Frauen, auch alledazwischen, und ich glaube, wir

(25:04):
sind alle eigentlich so einbisschen losgelöst von dieser,
von diesem menschlichenMiteinander durch verschiedene
Karriereagendas und Stress undDruck, und ich glaube, keiner

(25:24):
dieser Momente hat dieAufmerksamkeit verdient,
eigentlich in eine gewisse Formgebracht zu werden.
Aber wir haben sehr viele davon, und ich bin ihnen auch alle
sehr, sehr dankbar.
Das ist auch eine Sache.
Also, jeder dieser Erlebnissehat eigentlich einen gewissen
Lehrerstatus bei mir.

Sibel Brozat (25:46):
Man lernt daraus so viel.
genau So muss man es eigentlichauch sehen, ja, und ich nehme
sie als Learningsint.

Ida-Marie Corell (25:54):
Ich nehme sie gerne an und stelle sie in mein
Archiv an Erfahrungen wieTrophäen und Preise, und schaue
mir das gerne an.

Sibel Brozat (26:06):
Kommen wir zu den Erfolgen.
Stellst du die auch wieTrophäen in deinen Schrank.
Und was sind das für Erfolge,auf die du besonders stolz bist?

Ida-Marie Corell (26:15):
Ja, natürlich stelle ich die ja auch in einen
Schrank.
Der ist natürlich definitivpräsenter und erinnert mich
nicht oft genug, weil manvergisst ja auch seine Erfolge,
leider.
Aber immer, wenn ich anMisserfolgen gerate, schaue ich
mir auch eben den Schrank mitden Erfolgen an, Und ich finde
immer schwierig zu sagen, ichbin stolz auf etwas, was ich

(26:37):
selber erreicht habe.
Aber letztendlich bin ichnatürlich irgendwo froh darüber,
nicht aufgegeben zu haben Undmeine innere Landschaft
beschreiben zu können, sieteilen zu können, Menschen mit
auf einen Weg zu nehmen.
Mittlerweile bin ich auch soein bisschen ein Guide oder eine

(26:58):
Guidesse nenne ich oft dass ichso verschiedenen Personen die
Möglichkeit gebe, auch meineAlternative, meine Sichtweise
kennenzulernen und dadurch inFirmen oder Privatleben gewisse
Probleme lösen kann.
Und ich bin froh darüber, dassich die Beziehung zu meiner
Mutter zum Beispiel sehr gutweiß.

(27:19):
Ich nicht geheilt habe Oder wieman sich so gegenseitig wir
kennen ja alle unsere Mütter.
Es ist immer eine schwierigeBeziehung, aber sie ist so
fruchtbar geworden und sofröhlich, dass ich mich darüber
sehr freue.
Sie ist so fruchtbar gewordenund so fröhlich, dass ich mich
darüber sehr freue.
Mein Vater ist leider schonverstorben, aber ich war auch
froh, dass ich dort die letztenSchritte seines Lebens
miterleben konnte, Genau.

(27:41):
Also, über solche Dinge bin ichsehr froh, Und ich glaube, je
mehr man natürlich beruflichoder sozial erfolgreich ist,
kann man eben auch privaterfolgreich sein, weil man
ausgeglichener ist, denke ichmal, Definitiv.

Sibel Brozat (27:53):
Kommen wir zur letzten Frage Welchen Tipp
kannst du unseren Hörerinnen undHörern mit auf den Weg geben,
die jetzt gerade dabei sind,eine Marke aufzubauen?
Das kann auch im künstlerischen, performerischen oder
philosophischen Bereich seinoder für eine Brand.
Ich glaube, am Ende ist derTipp wahrscheinlich der gleiche.

Ida-Marie Corell (28:15):
Also, ich würde auf jeden Fall sagen, aus
meiner Erfahrung heraus, diesehr individuell ist, ist,
glaube ich, authentisch sein dasabsolut Wichtigste, und einen
gewissen Raum für sich schaffenUnd einen gewissen Raum für sich
schaffen, in dem eine gewisseTransparenz und ein Support

(28:36):
deinesgleichen auch ebenvorhanden ist, ein gewisses
Netzwerk aufbauen, sichgegenseitig unterstützen, und
das ist natürlich in derKunstwelt, finde ich, noch nicht
ganz so präsent.
Also das sind schöne Momente,wenn man es schafft, sich
gegenseitig wirklich auch überseine Erfolge zu freuen und sich
wirklich damitauseinanderzusetzen, dass nicht

(28:59):
jeder Erfolg der gleiche ist,sondern individuelle Erfolge
verschiedener Art, also wie einganzer Garten.
Über den freut man sich ja auch, über jedes einzelne Blümchen
und jedes Ästchen, und jederBaum und jeder Grashalm

(29:22):
gestaltet diesen Garten.
Und ich glaube, das wäre meinTipp, den ich geben könnte The
Garden of Even, also Gleichheit,den Garten der Gleichheit, in
dem man aber Gleichwertigkeitsieht und versteht, dass mein
Erfolg anderen Menschen dieMöglichkeit gibt, erfolgreicher
zu sein, genauso wie andere,mehr Erfolgreichere uns die

(29:44):
Möglichkeit geben.
Also das ist so das Give andTake, glaube ich ja.

Sibel Brozat (29:49):
Das ist ein toller Tipp, und vielen Dank, liebe
Ida-Marie, dass du uns so schöneEinblicke in deine Arbeit
gegeben hast.
Ganz herzlichen Dank für deineZeit.
Das war ein ganz spannendesGespräch mit dir heute.
Vielen Dank.

Ida-Marie Corell (30:03):
Ich danke dir sehr für die Einladung, und ich
wünsche dir sehr viel Erfolg mitdeinem Podcast, dankeschön, und
dass wir viele schöne Episodenvon dir hören werden.
Vielen Dank.
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