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September 30, 2025 74 mins

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Woher kommt die Kinderwüste – und warum reden Unternehmen über Talentknappheit, aber nicht über die 20 Jahre, die vor dem „Talent“ liegen? Gemeinsam mit Stefan Schulz legen wir offen, wie die Kernfamilie als Produkt des Kohlezeitalters entstand, warum Kirche und Politik die Sphärentrennung von Fabrik und Familie verfestigten und wieso diese alte Logik heute Familien überlastet, Wohnungen verteuert und Sorgearbeit unsichtbar macht. Wir sprechen Klartext über die fast eine Billion Euro unbezahlte Care-Arbeit, die unser System trägt, aber aus den Bilanzen fällt.

Der rote Faden führt zur eigentlichen Lücke: Nicht das Geschlecht erzeugt den Bruch, sondern die Geburt. Child Penalty statt Gender Pay Gap – mit Folgen für Einkommen, Aufstieg, Rente und Sichtbarkeit. Wir entzaubern den „Mutterinstinkt“ als soziale Verfestigung von Zeitverteilung, zeigen, wie Schulen, Ärztinnen und Behörden „Hauptbezugspersonen“ reproduzieren, und fragen: Wie sähe ein System aus, das Bindung, Zeit und Geld fair verteilt? Von Care-Budget pro Kind über verlässliche Infrastruktur bis zu Steuerlogiken, die unten entlasten und oben beteiligen.

Praktisch wird es, wenn wir Arbeitgeber in die Pflicht nehmen: Co-Leadership als Standard, Promotions-Fastlanes nach Care-Pausen, Gehaltskorridore mit Aufhol-Mechanik, Care-ROI und Mentoring für Wiedereinsteiger. Mütterschaft und Vaterschaft als Kompetenzen – nicht als Karrierekiller. Und ein politischer Hebel mit Wumms: Wahlrecht ab null, vertreten durch Sorgeberechtigte bis zur Mündigkeit, um Familieninteressen dauerhaft mit Macht zu koppeln und den „nächsten Jahrgang“ endlich zum zentralen Politik- und Wirtschaftsprojekt zu machen.

Hör rein, denk mit und sag uns: Welche eine Maßnahme würdest du morgen umsetzen, um die Child Penalty abzuschaffen? Abonniere den Podcast, teile die Folge mit Kolleginnen und Freunden und lass uns eine ehrliche Bewertung da – damit mehr Menschen diese Debatte finden.

Mark as Played
Transcript

Episode Transcript

Available transcripts are automatically generated. Complete accuracy is not guaranteed.
Speaker 1 (00:00):
Die Kirche hat gesagt , wir dürfen uns auf gar keinen
Fall in dieEigentumsverhältnisse der
Kapitalisten einmischen, nurweil irgendwelche Arbeiter da
Ansprüche haben, sondern wirmüssen die befrieden, und wir
schaffen diese zweite SphäreFamilie.
Also, auch die Kirche kam erstrelativ spät drauf, dass die
Familie ein heiliger, zuschützender Ort ist.
Und dann, 100 Jahre später,ronald Reagan also, in die

(00:23):
Aufgabe der Mutter dürfen wiruns politisch gar nicht
einmischen, weil das ist GottesWerk, der Auftrag kommt direkt
von Gott.
Da hat die Politik nichts zusuchen.
Also, mutter sitzt zu Hause,steht am Herd, versorgt alle,
sorgt für den nächsten Jahrgang,und so.
Das ist relativ neu.
Diese Fehlspezifikation kamdurch ökonomische und politische
Verwerfung, weshalb ich sage,das könnten wir wieder einfangen

(00:45):
.
Also, wir können die Familieheute wieder reformulieren, wenn
wir auf die ökonomischen undpolitischen Entwicklungen
seitdem Rücksicht nehmen.

Speaker 2 (00:53):
Money, money.
I want more money.
I don't even know why.

Speaker 3 (01:02):
Willkommen zum Corporate Therapy Podcast.
Deutschland ist reich anMeetings und armen Kindern.
Unternehmen sprechen überTalentknappheit, bilanzieren
aber nicht, wovon sie leben Dieunsichtbare Sorgearbeit.
In der heutigen CorporateTherapy Folge sitzen wir
zusammen mit Stefan Schulz Jahallo, oft gesehener Gast in

(01:24):
diesem Podcast, aber auch Autorvon Die Kinderwüste Nicht mit
uns heute im Schlagabtausch,aber im Sparring.
Wir legen seine Diagnose aufunsere Systemkarte Politik als
Machtmaschine, wirtschaft alsZahlenapparat, recht als Rahmen
Und Familie als das verdrängteReproduktionssystem.
Wir testen die These, schärfendie Widersprüche und übersetzen

(02:02):
sie in die Praxis.
Was heißt das für Organisation,governance und Führung?
Wie misst man Child Penalty,ohne Intimität zu ökonomisieren,
und welche Kopplung lassen sichtatsächlich ändern?
Und natürlich mache ich diesenPodcast nicht alleine, denn
meine fabelhafte Kollegin MaryJane Bolton ist heute als
Partner mit unterwegs.
Guten Tag Mary.
Hi Mary, was denkst du über dieChild Penalty?

Speaker 4 (02:15):
Ich finde sie blöd.
Ich wünschte mir das Gelbe sienicht.

Speaker 3 (02:18):
Ist es etwas, worüber du ernsthaft nachdenkst?
Ja, auf jeden Fall Alle meineFreundinnen auch, 100%.

(02:47):
Die Frage ist quasi, wenn manKinder bekommt, also dass es
Einschränkungen gibt finanziell?
ich glaube, damit sind alle inOrdnung, aber bedeutet das
einmal den Karriereeinbruch, undbedeutet das auch den
finanziellen Einbruch und damitdie finanzielle Unabhängigkeit?
Darüber denken alle meineFreundinnen nach.
doch kein Organisations oderMeta-Wirtschaftsthema.
Und du meintest damals zu mirdoch, doch, du vertust dich da.
Anscheinend hast du recht.

(03:07):
aber vielleicht kannst dunochmal für die Menschen, die
das Buch noch nicht gelesenhaben und ich empfehle das jedem
Menschen, natürlich allenMenschen, sich das Buch zu holen
und zu lesen was ist dieKernthese deines Buches?
Weil es geht nicht unbedingt so, um so keine Ahnung,
kinderprogramme sollen bessersein, sondern du machst ja
eigentlich einen großenradikalen Wurf da drin.

Speaker 1 (03:28):
Ja, ich war ja schon mal hier, um über ein Buch zu
reden.
Damals habe ich erklärt, warumes Altenrepublik und nicht
Rentnerrepublik heißt, weil manein Wort vermeiden möchte, bei
dem Leute abgeschreckt sind.
Diesmal ist es fast ähnlich,nur das Wort Kinder schreckt
nicht so ab.
Allerdings ist das Wort Kinderauch nicht sehr attraktiv für,

(03:48):
sagen wir mal, hier im CorporateTherapy Podcast, in dem
Corporate Germany zuhört.
Deswegen würde ich sagen,ersetzen wir das Wort Kinder
doch einfach durch den nächstenJahrgang.
Und auf den nächsten Jahrgangdas wissen wir, warten so
ziemlich alle, so ziemlich alle.
Die Bundeswehr dazu haben wireine große politische Diskussion
wartet auf den nächstenJahrgang.
Die Behörden würden sich gernedigitalisieren und wissen auch,

(04:09):
wie das geht.
Nämlich, man braucht einfachjunge Leute, die ohnehin schon
mit einer digitalen, sagen wirmal, lebenskompetenz so
reinkommen.
Dieser Jahrgang fehlt da auchin den Behörden.
Also, der Staat, die Bundeswehrwartet und die Unternehmen
natürlich erst recht.
Also haben wir von der AltenRepublik noch im Hinterkopf,
dass es so Nachwuchsproblemegibt im Sinne von auf eine

(04:29):
ausgeschriebene Stelle bewerbensich nicht mehr sieben Leute,
also haben wir einenFachkräftemangel, wissen wir
heute im Handwerk zum Beispiel.
Auf die Hälfte derausgeschriebenen Stellen bewirbt
sich einfach niemand, und dasist Kinderwüste.
Und jetzt ist die Frage, wennman auf einen nächsten Jahrgang
wartet, dann hat man es die 20Jahre vorher mit Kindern zu tun,
oder sagen wir mal, 15 Jahredanach muss man sie im Gespräch

(04:53):
mit ihnen Jugendliche nennen undso.
Aber man hat es 20 Jahre langmit Kindern und Jugendlichen zu
tun, die die Wirtschaft einfachausblendet.
Und dann wundert man sich quasi20 Jahre zu spät, wo ist denn
mein nächster Jahrgang?
Und dann kommtundert man sichquasi 20 Jahre zu spät, wo ist
denn mein nächster Jahrgang?
Und dann kommt Mary und sagt ja, über den haben wir viel
nachgedacht, und wir haben unsdagegen entschieden, oder
zumindest laufende Diskussionensind noch zu keinem Urteil
gekommen, und kein Urteil heißtkeine Kinder, und in der

(05:16):
Hinsicht sind wir jetzt in einersehr brenzligen Situation.
Die zentrale These will ich malwie folgt formulieren Wir haben
ein Familienmodell heute, vondem uns, von der AfD und anderen
Neurechten wir sehen es ja inAmerika jetzt gerade gesagt wird
Vater, mutter, kind.
Das ist Gott gegeben, das istder natürliche Zustand, ist

(05:38):
irgendwie eine Zeugung, diezustande kam, wie auch immer,
und danach sind Kinder da.
Die Erfindung der Kindheit daskennen wir mittlerweile, das
Bonbon ist relativ frisch, undich sage, die Familie der
Kernfamilie, wie wir sie heutehaben, ist das Pendant zur
Erfindung der Fabrik Abend hat,wo jemand sich um seine Sachen

(06:13):
kümmern muss, zum Beispiel dieWäsche der Kohlearbeiter.
Und so gab es irgendwann dieIdee der Hausfrau und Mutter,
die sich sowohl um den Ehemannals auch um den nächsten
Nachwuchs der Fabrik kümmert.
Man hat das in meinerHeimatstadt Jena kann man sehr
gut sehen bei Carl Zeiss sehrschön separiert organisiert.
Wir tun nicht mehr alle Arbeiterin ein Bettenlager, wo sie sich
womöglich noch organisieren unddem Kapitaleigner auf die
Nerven gehen, sondern nein, nein, jeder kriegt sein eines
Wohnzimmer, sein einesSchlafzimmer und dann dieses
Kinderzimmer, das man halt nochso braucht.

(06:34):
Und wir haben eigentlich nieeine Antwort darauf gefunden,
wie wir das jetzt mal in dieModerne holen, sondern wir sind
immer noch in diesemFabrikzeitalter 1850 und
folgende.
Aus diesem Zeitalter sind wirlange raus.
Und jetzt habt ihr euch indiesem Podcast zum Beispiel
schon lange gefragt warumverwandeln sich die Unternehmen

(06:54):
alle so in so Quasi-Familien,die es so dem Mitarbeiter gut
machen wollen, wo der Chef soein bisschen ach, hier komm, ich
, kümmere mich mal um dich, wiedie Mutter, die du jetzt nicht
mehr an deiner Seite hast?
Und in meinem Buch drehe ich jadiesen Spieß dann einfach um und
frage wenn wir jetzt eineFamilie haben, wo ist eigentlich
dieser ökonomische Teil davon,Wo ist die politische Diskussion
zur volkswirtschaftlichenKennzahl, was auch immer, in der

(07:17):
wir das alles mal einfangen,was wir jetzt für
Familienmodelle undFamilienbedarfe so haben?
Und ich glaube, diesesgigantische Mismatch war mir das
zentrale Anliegen, dass wirüber Familie nochmal neu
nachdenken.

Speaker 4 (07:29):
Also die historische Perspektive gefällt mir
natürlich immer sehr gut, undich finde, wenn man es
historisch betrachtet, dann istes immer schon klar gewesen,
dass Familie und Wirtschaftirgendwie zusammengehören und
nicht so ganz separiert werdenkönnen.
Also, wenn wir jetzt irgendwiean einen Hof denken zum Beispiel
, da ist ja auch die ganzeOrganisation, ist über Familie.
Auch die Zünfte sind häufig,dass man quasi reingeboren wird

(07:50):
oder nur sehr schwer reinkommt,wenn du nicht eine familiäre
Verbindung herein hast.
Und dann sagst du quasi, dieKleinfamilie ist eine Erfindung
des Kohlezeitalters, undtheoretisch, wenn man jetzt ans
Kohlezeitalter denkt, dann wäredas ja also, es ist ein
Angestelltenverhältnis, und esist quasi außerhalb des Hauses
wird gearbeitet im Vergleich zuquasi innerhalb des Hauses oder

(08:11):
irgendwie so vereinbart.
Das ist ja heute aber immernoch der Fall.
Was ist dann jetzt anders?
quasi, dass du sagst, wirmüssen jetzt neu über Familie
nachdenken.

Speaker 1 (08:20):
Also diese Trennung von Haus und Hof, die hängt eben
mit dem Kohlezeitalter zusammen, weil es da möglich war, dass
überhaupt jemand einer anderenArbeit nachgeht, als Bauer zu
sein, so Landwirt und so.
Jetzt mal ganz grob, und sagenwir mal, die letzten 200 Jahre

(08:41):
hat sich das so ereignet, dasswir diese Art anderer Arbeit,
die man dann auch nicht mehr zuHause ausführt hat, vorher das
Familienmodell.
Wenn man sich jetzt fragt okay,familie so wie wir es kennen,
kernfamilie ist einZeitalterprodukt des
Kohlezeitalters, kohl und Öl.
Das ist ja noch nicht so langher.
Ja, genau vorher gab es ebendieses Mutter-Vater-Kind-Prinzip
gar nicht, sondern da hat maneinfach einen Hof gehabt in
einem Dorf, in dem man in einerVillikation so der Fachbegriff

(09:03):
für diese Mittelalter-Neuzeit woeinfach klar war, die Männer
arbeiten auf dem Feld, werdenvon den Frauen unterstützt, aber
es hängt jetzt nicht alles wieheute so hart an dieser
Geburtenfolge, sondern auf demHof waren halt Anwesende.
Und dann gab es da noch eineMagd und ein Kind, bei dem man
nicht genau weiß, wo kommt denndas jetzt her, und so nicht
genau weiß, wo kommt denn dasjetzt her, und so.
Und dann hat man soWillikationen 10 bis 30 Leute,

(09:26):
die sich um eine Liegenschaftkümmern, die sie von ihrem
Fürsten oder Abt halt bekommenhaben, und da gab es gar keine
große Trennung zwischen wergehörten hier, wohin und so,
sondern da waren einfach Leuteanwesend.
Und dann kam plötzlich diesegroße Trennung und dann auch
dieses raumübergreifendeWirtschaften.
Raumübergreifende WirtschaftenAlso, dass man sein Getreide gar
nicht vor Ort, sondern das hatman dann auf dem Markt, dann
wurde es wegtransportiert, wieauch immer Diese ganzen Ideen

(09:48):
des Handels, die da reinkommen,und dieses Kohlezeitalter, was
wir haben, hat die Familie, wiewir sie heute haben,
hervorgebracht in diesemelementaren Sinn.
Aber wir wissen ja heute noch,vor 30, 40 Jahren konnte man das
so managen, dass man sagte,wenn der Vater arbeitet, reicht

(10:09):
es.
Und dann begann aber ebeneinfach, dass die Wirtschaft
sich nach Trennung von Haus undHof und eben was weiß ich, dem
Florieren von Handwerk oder wasauch immer, plötzlich diese
Verbriefungswirtschaft begann,die wir zum Beispiel nicht
eingefangen haben, die aber dazuführt, dass Grund und Boden
einfach heute 10.000 Mal so vielkost.
Geld wird überwiesen, sofortweitergereicht werden, also

(10:31):
Wohngeld, unterstützung, dieseganze Aufstockerei, die da
stattfindet, und so.
Das hat ja nichts mitFamilienunterstützung zu tun,
sondern das ist ebenFinanzströme für Arbeitgeber und
Vermieter und Vermieter.

(11:02):
Und was wir jetzt feststellen,ist, dass sich Familien das
Leben, das wir für sievorgesehen haben, nämlich in der
Kernfamilie, in dem Eigenheimund so weiter gar nicht mehr
leisten können.
Also, es ist einfach historischschon aussortiert, aber noch
nicht im politischen Denken,erstmal nur in der
wirtschaftlichen Praxis.
Und dieses Wismatch, darum gehtes mir, denn wären wir einfach

(11:23):
dabei geblieben zuBusinessbismatch, darum geht es
mir, dann wären wir einfachdabei geblieben zu sagen ja, der
Mann arbeitet und die Fraukümmert sich dann um diesen,

(11:44):
kommt dann in den Kindergarten.
Wir hatten in Hamburg teilweiseKindergartenpreise von 800 Euro
im Monat.
Das heißt, die Frau ist dannnur noch arbeiten gegangen, um
in der Arbeitswelt zu bleiben,und das Kind hat allein für den
Kindergartenplatz das ganzeEinkommen der Mutter
aufgebraucht, plus, das Kind hatja auch noch ein Kinderzimmer.
Wer bezahlt eigentlich dasKinderzimmer?
Typischerweise nicht das Kindselber, also muss das auch noch

(12:05):
als Mehrwert in der Familieerbracht werden, und diese
Finanzströme gibt es einfach garnicht.

Speaker 2 (12:10):
Von daher war es mir auch ein wichtiges Anliegen zu
sagen eine Billion Euro Und nurweil wir diese Care-Arbeit,

(12:41):
diese reproduktive Arbeit,abseits der produktiven Arbeit
einfach so ausblenden und derMutter übergeben.
Als natürliche göttlichePflicht können wir diese Podcast
hier unterbreche.
Aber ich wollte nur sagen, wenndu diesen Podcast wirklich
wirklich liebst, dann wirst duganz sicher auf Spotify oder
Apple Podcast eine5-Sterne-Bewertung hinterlassen
und das Ganze noch mit einempositiven Kommentar garnieren.
Und wenn du dich dafürinteressierst, was wir als

(13:02):
Unternehmensberatung so machen,dann schau doch mal auf unserer
Website vorbei,www.1789consultingde, oder
spreche uns direkt bei LinkedInan.
Wir freuen uns, und jetztgeht's weiter mit den
Erkenntnissen.
Viel Spaß.

Speaker 4 (13:20):
Ich will noch ganz kurz, einfach weil ich nicht
weiß, ob man über Film undFernsehen das so akkurat
gespiegelt bekommt.
Historisch Ich habe das Gefühl,man hat immer so im Kopf was
ist so?
das natürliche Familienbild Istirgendwie ja mit Anfang 20
heiraten, kinder kriegen, unddann eben was du gesagt hast
Anfang 20?
.
Ja, so Mitte 20, keine Ahnung.

Speaker 1 (13:40):
Stefan Schulz hat doch relativ früh seine Kinder
gekriegt, also meine Elternhaben ihre Kinder also, die
haben einfach unter 20geheiratet, und bis 25 war die
Familie zahlenmäßig vollständigin der DDR, und davon sind wir
ja hier schon weit entfernt.

Speaker 4 (13:55):
Ja und genau, und jetzt gibt es ja immer
Diskussionen, alle kriegen sospät Kinder und so weiter.
Also das ist ja schon malirgendwie so ein Knick,
insbesondere im Vergleich zu denBabyboomern.
Aber das ist halt auch dieGeneration, die historisch
gesehen im Schnitt am jüngstenvon allen Generationen
geheiratet hat no-transcript,mitte, ende 20 geheiratet, weil

(14:29):
man erst heiraten durfte, wennman sich das leisten konnte,
eine Familie zu gründen.
Und ich glaube, da sind wirjetzt wieder gelandet, quasi
dass man sich das entweder sehrspät oder halt gar nicht leistet
, wenn man vorlegen muss, wieviel Geld da ist, um eine
Familie zu gründen.
Aber nur, dass dieses Bild keinnatürliches Bild quasi ist, von
wann solche Sachen natürlichpassieren.

Speaker 1 (14:48):
Also, dass man früher wartete, bis die Mitgift
geregelt war, und man da auchdas sozusagen über die konkrete
Person hinaus organisierenkönnte, weil immer so Familien
verschmolzen wurden.
Wir haben ja heute so RunningGags im Datinggeschäft, dass es
sehr viele Ausarbeitungen dazugibt, welche neuen Erwartungen
man so hat, also dass jemandgerne groß blond Trustfund und

(15:12):
so weiter.
ich meinen, Körper in Ordnungbringen, dann das Einkommen
sichern, dann eine Bude haben,und dann kann ich mir Kinder
zutrauen, und dass Frauen daseinfordern.
Nur in der Realität würde ichsagen, wissen wir halt nach dem,

(15:34):
was man hört, was Frauensichtbar einfordern, entsprechen
dem Anspruch ungefähr einProzent der Männer.
Also, es geht ginge gar nichtauf, und in der Realität schlägt
sich das dann nieder, dass wirso Diskussionen über Red Flag,
green Flag irgendwie keineAhnung.
Also wir haben wieder so einMitgift-Denken, würde ich sagen,
wo wieder Sachen abgefragtwerden, wo Dates im Nachhinein

(15:57):
als Bewerbungsgesprächeklassifiziert werden oder wie
auch immer.
Also diese ökonomische Denkesteckt eben drin.

Speaker 4 (16:04):
Man sehe dazu den neuen.

Speaker 1 (16:05):
Film, materialist oder Was die Liebe wert ist, wo?

Speaker 4 (16:07):
quasi das komplett die ganze Zeit auf diesen
ökonomischen Faktoren verhandeltwird, was ich aber auch
verständlich finde, weil wie dusagst, man muss ja gucken kann
man zusammen dieses Lebenbeschreiten, weil es alleine
oder mit eineinhalb vielleichtauch nicht so gut funktioniert.

Speaker 1 (16:20):
Es ist total verständlich, weil hier die
politische Diskussion undDimension fehlt, und macht man
es halt individuell.

Speaker 3 (16:28):
Wir wissen ja, du bist ja ein Systemtheoretiker à
la Luhmann, und ich habe imVorfeld mal für mich versucht,
das ganze Ding so aus einerSystemperspektive zu mappen.
Da kannst du mir vielleichthelfen.
ich bin ja kein originärerSystemtheoretiker.
aber was wir haben, ist ja imGrunde wir haben das politische
System, macht, unmacht, dassteuert das Wirtschaftssystem,
einzahlung, keine Einzahlung.

Speaker 1 (16:49):
Bitte, was Das steuert, das Wirtschaftssystem?
Ich lass das mal durchgehen.

Speaker 3 (16:51):
Das reguliert, das koordiniert, das reagiert, das
irritiert, das koppelt sich, wieauch immer, Das bewertet das
Rechtssystem Recht, unrecht, unddiese wiederum begrenzt die
Familie und die Erziehung, diein der Logik funktioniert, liebe
, nichtliebe, die aber wiederumdie humanen

(17:13):
Reproduktionsfundament liefert.
Also nach dieser modernenErzählung, die sie ja
beschrieben hat, mit dieserKohle, bla, bla, bla, dass das
heute nicht mehr hält, wie siemiteinander gekoppelt sind,
insbesondere der letzte Teil,den man sagt, das ist ja die
private Sphäre, liebe,nicht-liebe, das sollten wir

(17:35):
bloß nicht sozusagen in Form vonirgendwelchen anderen
Kategorien denken, denn das istja das, was du gerade mit dieser
einen Billion gesagt hast, istja das, was du gerade mit dieser
einen Billion gesagt hast DieseSphäre produziert eine Billion
an Wert, die überhaupt dazuführt, dass die anderen Systeme
funktionieren.

Speaker 1 (17:51):
Also, wir haben es in der Tat mit einer historischen
Fehlspezifikation zu tun, diesich einfach eingeschlichen hat.
über, würde ich heute sagen,vielleicht würde ich es heute
sogar noch deutlicher sagen alssagen wir mal, vor drei, fünf

(18:19):
oder zehn, zehn Jahren überreligiöses Denken das ja so eine
Art fatalistische Loop-UnDenken unterbrochen, von dem ich
sage, das könnten wir jetztruhig mal wieder aufnehmen, denn
wir wissen ja, wo das religiöseDenken eigentlich zu verorten
ist.
Also, es hat durchaus seineFunktion, aber hier stört es so
ein bisschen, und wenn wir jetztdiese Funktionssysteme
durchgehen, würde ich sagen,erst einmal Diagnose.

Speaker 3 (19:00):
Wir müssen festhalten die Familie wie wir sie heute
leben.

Speaker 1 (19:03):
Vater Touran und.
Opel Zafira, es gibt den RangeRover Kids Edition.
Man kann ihn als Siebensitzerkaufen.
Also wir sind sehr limitiertauf dieses oder limitiert, der
heißt festgefahren, auf Vater,Mutter.
also zwei Leute bekommen zweiKinder, und damit reproduziert
sich die Gesellschaft.
Wenn es nur ein Kind wäre, wäreblöd, weil dann halbiert sich
alles innerhalb von einerGeneration.

(19:24):
Drei oder vier Kinder führtimmer so zu Turbulenzen, sehen
wir in Ägypten So.
und jetzt diesesystemtheoretische Beobachtung
Wir haben die Familie derPolitik und der Ökonomie
untergeordnet.
Dann haben sich aber Politikund Ökonomie weiterentwickelt.

Speaker 3 (19:41):
Also untergeordnet, oder hat man sie rausgehalten?

Speaker 1 (19:44):
Naja, also rein logisch geht es ja voll auf,
dass ein Unternehmer sagt, CarlZeiss zum Beispiel oder wer auch
immer, ich brauche hier eineFabrik mit Arbeitern, die jeden
Morgen 6 Uhr ankommen und dannbis 18 Uhr arbeiten, Liebe
Politik, bitte mach Vorschläge,Und die Politik so ja, dann
bauen wir dieses Familienmodellalso jetzt mal ganz plastisch so
und so zusammen.

(20:05):
Dann holt man sich noch Hilfebei der Kirche.
Das ist eine Pointe, die konnteich im Buch nicht unterbringen,
weil ich erst darauf gestoßenbin, als jetzt Leo XIV gewählt
wurde.
Weil Leo XIII hat ja vor 150Jahren eine Sozialencyklika
geschrieben, in der daraufreagiert wurde, dass die
Arbeiter sich immer so auflehnen, Angestachelt von Marx und
Engels-Texten und so.
Und dann kam die Kirche auf dieIdee, wir machen hier eine

(20:26):
Sphärendrennung, Wir sagen ebenFabrik und Familie.
Es steht fast wörtlich so drin.
Also, alles, was wir heute inunserer Sozialpartnerschaft
haben, kommt aus dieserSozialenzyklika.

Speaker 4 (20:36):
Deswegen ganz wichtig ja, die Kirche ist heute
aussortiert aber wenn Papstirgendwas publiziert, dann nimmt
die Jens Spahn und so das ernst, dann machen die daraus Politik
.
Also, die Kirche hat quasigesagt es gibt Fabrik und es
gibt Familien jetzt bringt dasmal nicht so zusammen vermischt
das mal nicht so.
Das sind eigentlich Die.

Speaker 1 (20:49):
Kirche hat gesagt, wir dürfen uns auf gar keinen
Fall in dieEigentumsverhältnisse der
Kapitalisten einmischen, nurweil irgendwelche Arbeiter da
Ansprüche haben, sondern wirmüssen die bef, zweite Sphäre,
familie.
Also auch die Kirche kam erstrelativ spät drauf, dass die
Familie ein heiliger, zuschützender Ort ist.
Und dann, 100 Jahre später,ronald Reagan, also die Aufgabe

(21:13):
der Mutter dürfen wir unspolitisch gar nicht einmischen,
weil das ist Gottes Werk, derAuftrag kommt direkt von Gott.
Da hat die Politik nichts zusuchen.
Also Mutter sitzt zu Hause,steht am Herd, versorgt alle,
sorgt für den nächsten Jahrgangund so.

(21:35):
Das ist relativ neu.
Diese Fehlspezifikation kamdurch ökonomische und politische
Verlungen seitdem Rücksichtnehmen, was bedeutet, wir haben
uns für Demokratie entschieden,15-jährige sind Menschen,
artikel 1, menschenwürde und soweiter.
Das Wahlrecht ist allesformuliert.
Wahlrecht ist ein Menschenrecht, aber Menschen dürfen in

(21:55):
Deutschland nicht wählen, wennsie minderjährig sind.
Also Wahlrecht ab Null ist eineder Konzepte.

Speaker 3 (21:59):
Du springst jetzt natürlich schon zu deiner
Konklusio.
Ich bin ja noch eigentlich aufdem Weg dahin, weil ich würde
gerne die Radikalität deinerIdee nochmal versuchen
aufzudröseln und nochmal in dieDekonstruktion gehen.
Wir haben jetzt sehr viel überdie Kernfamilie gesprochen, aber
du hast ja noch eine zweiteSache.
Also bei der Kernfamilie, würdeich sagen, sind viele

(22:20):
wahrscheinlich dabei.
Bei der zweiten Sache kann ichmir vorstellen, dass eine oder
andere Person so ein bisschensagt wirklich.

Speaker 4 (22:27):
Also das Argument ist , dass die Kernfamilie so kein
natürliches Konstrukt ist, istein soziales Konstrukt.
Ich glaube, da gehen viele mitMutterinstinkt.

Speaker 3 (22:34):
Weil das zweite Ding, was du gesagt hast, ist auch
irgendwie konstruiert und nichtunbedingt etwas.
Also es ist einhistorisch-sozial entstandenes.

Speaker 1 (22:44):
Konzept, die Idee, dass ein Kind von zwei Menschen
geboren wird, dieAufgabenteilung, der eine zeugt,
der andere gebärt ist, und dieSchlussfolgerung na, die Mutter
hat sich ja schon neun Monatelang mit dem Heranzüchten des
Fötus in ihr selbst beschäftigt,also kann es nach der Geburt

(23:13):
einfach so weitergezogen werden.
Das ist eine Idee, die ganzkürzlich aufgegriffen wurde von
amerikanischen Autorinnen, dieechte Wissenschaft gemacht haben
, indem sie die Frauen einfachin Kernspintomografen schoben,
um sich das Gehirn anzuschauen,um nachzuvollziehen, was
passiert da eigentlich?
Wenn man es jetzt ein bisschenabsurd beschreiben will, kann

(23:35):
man einfach fragen ja, sieht manjetzt irgendwann im Moment der
Schwangerschaft oder in derZeugung so einen göttlichen
Funken, der in dieses Gehirneinschlägt und das ganze?
Wesen Frau auf Wesen Mutterumpolt?
Und die Antwort ist nein.
Aber man sieht natürlichhormonelle Umstellungen durch
die Schwangerschaft, und diekann man auch im Gehirn sehen.

(23:56):
Aber schon drei Monate nach derGeburt kann man nicht mehr
allein durch die Beobachtungeines Gehirns nachvollziehen, ob
es erstens überhaupt männlichoder weiblich ist und zweitens,
ob da eine Schwangerschaftvorlag oder nicht.
Was bedeutet alles, was wirheute als die mütterliche
Aufgabe, der mütterlicheInstinkt, der mütterliche
Auftrag, der gottgegebeneAuftrag, der Naturzustand die

(24:17):
Mutter muss sich um das Kindkümmern ist tatsächlich eine
soziale Komponente, eine sozialeKomponente, also der
Mutterinstinkt, um genau zu sein.

Speaker 3 (24:25):
Das was man ja öfter mal hört.
ja, das ist ja derMutterinstinkt, mutterwissen,
bla, bla, bla Und der wird auchsozial verfestigt.

Speaker 1 (24:32):
In dem Moment, wo ein Kind fremd betreut in der
Schule, in der Betreuung, imFerienlager, wie auch immer in
dem, was passiert, heißt es jasofort.
die Sorgeberechtigten müssensofort informiert werden, damit
die sich weiterhin darum kümmern.
Und die Frage ist dann wen ruftman denn dann an?
Und die Antwort ist denjenigen,der sich am meisten und das ist
eine rein zeitliche Aussage dersich zeitlich am meisten um

(24:55):
dieses Wesen kümmert, und dasist typischerweise die Mutter.
Wäre es der Vater, würde manden Vater anrufen.
Wäre es die Oma, würde man dieOma anrufen.
Wäre es die Leihoma, die garnicht aus der Geburtenfolge
reinrutscht, würde man dieanrufen.
Genauso mit Pflegeeltern und soweiter und so fort.
Also, wir haben eineSchwangerschaft.

(25:17):
Die ist natürlich einbiologischer Vorgang.
Dieser biologische Vorgang hataber in der Mutter keine Folgen,
sondern nach der Geburtentwickelt sich das Wesen.
Ich bin schwanger, dieschwangere Frau verwandelt sich
zurück in eine Frau, die nichtschwanger ist, aber sie ist dann
nicht plötzlich Mutter, der soneue und so weiter Aufgaben

(25:40):
mitgegeben wurden, sondern undwir knüpfen das eben heute sehr
eng an Geburtenfolge.
Die Mutter verbringt am meistenZeit mit dem Kind, also ist sie
im Auge aller und deswegen auchdie erste Ansprechpartnerin
immer wieder, die in diese Rollereingezwängt wird.
Das muss aber nicht so sein.
Das ist rein.
Ich verwende diesen Begriff ausvielen Gründen selten, aber in

(26:00):
dem Fall lässt sich kaumvermeiden.
Es ist tatsächlich sozialkonstruiert.

Speaker 4 (26:05):
Es gibt ja auch Studien zum subjektiven
Empfinden dazu, und auch daskorreliert eigentlich mit
verbrachter Zeit.
Also die, die quasi viel Zeitmiteinander verbringen, da hat
man ein größeres Bindungsgefühl,und wenn die Väter mehr Zeit
mit dem Kind, dann steigt auchbei denen das Bindungsempfinden.

Speaker 1 (26:19):
Ja, wir haben auch eine ganz traurige medizinische
Geschichte, die noch so einbisschen in Arbeit ist, dass
Mütter zum Beispiel das Kindgebären und danach
Befremdungsgefühle haben und esgar nicht richtig annehmen
können und da erst Hilfebrauchen und so weiter, und das
ist eigentlich ein natürlicherVorgang, und das wird aber heute
natürlich so dramatisiert, weilder Mutter dann gesagt wird

(26:39):
naja, dein Leidensdruck isterstmal du liebst dein Kind
nicht, obwohl du solltest.
Ich glaube, auch.

Speaker 3 (26:49):
Es kommt nicht das Gefühl, was man erwartet, weil
einem immer erzählt wird du hastja danach dieses Gefühl.

Speaker 1 (26:53):
Genau.

Speaker 3 (26:54):
Und dann fragt man sich ja, ist was falsch mit mir?
Genau, das ist tatsächlich auchspannend, aber oder schade.
Aber ich glaube, was für michwichtig ist, ist ja, diese
Dekonstruktion machst du ja.
Um deutlich zu machen das,worüber wir reden, ist
kontingent.
Das bedeutet, diese Vorannahmen, diese Dinge sind Gott gegeben,

(27:15):
bla bla bla.
Die sind grundsätzlich nichtvorgegeben, sondern sie sind
sozial konstruiert.
Aber gleichzeitig wissen wiraber auch, dass soziale
Konstrukte ja super hart sind.
Sie wirken trotzdem.

Speaker 1 (27:26):
Ja, das Familienmodell ist super hart.
Wir kennen zum Beispielhistorisch nicht mal diese roten
Khmer da in Kambodscha oder wodie ja wirklich gesagt haben wir
nehmen allen die Kinder weg underziehen die ganz zentral.
Sowas hat nie funktioniert.
Die Chinesen nicht mal.
die Chinesen haben echtenZugriff auf Familien, wo die bis
unter die Bettdecke regieren.
Die Nazis haben sich auchdarauf berufen, einfach zu sagen

(27:48):
komm, wir geben hierMutterkreuze und so ein Kram.
Also wir machen es überIncentives und haben da nicht
reingefunkt.
Die DDR hat versucht, das so inStrafprinzipien irgendwie zu
formulieren Wir nehmen dich inSippenhaft, wenn du flüchtest,
ist deine Familie dran.
um da so eine emotionaleDrucksituation.
Also das begegnet uns überall,und wir kommen da auch nicht
raus, Und ich will da auch nichtraus.
Also ich habe ja selber dreiKinder und sage nee, nee, das

(28:09):
ist schon ganz richtig, dass sieso bei mir leben, dass ich die
versorge, dass ich auswähle, wasdie essen, weil wer anders, wem
sollte ich das zutrauen, wieauch immer.
Nur, wir können eben neueUnterstützungsprinzipien wieder
formulieren, um dieses System,das ja mal gut funktioniert hat,
und ich will jetzt nicht dieVergangenheit verklären, aber

(28:30):
diese Idee von einFabrikarbeiter sucht sich eine
Frau und hat dann mit der zweiKinder, Also jeder, der 1 plus 1
rechnen kann, weiß, das hatsehr viel Versprechen auf
Stabilität einer sozialenOrdnung und hat ja auch
entsprechend gut funktioniert.
Das funktioniert schon, und ichhätte jetzt auch keine bessere
Idee.
nur, ich sehe ja, wie Familienleiden, und wenn in Frankfurt am
Main sich nicht malÄrzte-Ehepaare noch zwei

(28:51):
Kinderzimmer leisten können,weil einfach eine Immobilie 1,5
Millionen Euro kostet, dannhaben wir es mit dieser
historischen Spielspezifikationzu tun, die wir mal wieder
einholen müssen.

Speaker 3 (29:00):
Ja, Und ich glaube, was dann ja spannend ist, wir
haben ja dieses Kontingent, wirsehen die Herausforderungen und
so weiter, und damit macht manja zumindest mal den Lösungsraum
auf zu sagen naja, wir habenhier vielleicht mehr
Gestaltisierung.
Ich meine, da gibt es mehreres.
Ich habe ganz zu Beginn zudeinem Buch erklärt, dass das

(29:27):
Familienministerium eigentlichein wirtschaftspolitisches
Ministerium ist Eine Sparte derWirtschaftsministerien.
Ja, Und im Wesentlichen hast duja zwei Kernargumente.
Das eine ist, du versuchst, das, was unsichtbar ist, sichtbar
zu machen, die reproduktiveArbeit.
Ich glaube, das ist statistischsolide.

(29:49):
Da gibt es, glaube ich, keineDebatte darüber, dass die Zahlen
wie auch immer, ungefähr eineBillion Euro im Jahr.

Speaker 1 (29:56):
Das sind die Zahlen der Bundesregierung.
Das macht die so sehr solide.

Speaker 3 (29:58):
Da gibt es gar keine Diskussion, die Zahlen sind
solide.
Ich glaube, das gibt es auch anvielen Stellen.
also es gibt ja mehrereStatistiken, und alle kommen auf
einen ähnlichen Wert.
Und dann, und das isttatsächlich sehr spannend, ist
das Konzept der Child PenaltyAlso und das ist natürlich auch
wieder man könnte argumentierenein bisschen provokant
formuliert, dass du ja erstmalden Satz formulierst es gibt gar
keinen Gender Pay Gap, sondernes gibt eine Child Penalty.

(30:20):
Kannst du das nochmal erklären?
Was ist dieses Child Penalty?

Speaker 4 (30:23):
Moment, bevor wir da reingehen, einfach nur, weil ihr
das gerade so angeführt habt,als ob jedem klar ist, was die
Zahlen dazu sind, auch zurSorgearbeit.

Speaker 1 (30:31):
Das habt ihr jetzt einfach so ja, das ist klar das
hat niemand.

Speaker 4 (30:33):
Aber ich möchte die Zahl bitte noch sagen.

Speaker 3 (30:35):
Eine Billion.

Speaker 4 (30:36):
Also ja, 987 Milliarden Euro
Brutto-Wertschöpfung durchunbezahlte Sorgearbeit.

Speaker 1 (30:42):
Ja, und diese Zahl wurde vor ungefähr zehn Jahren
erhoben und zuletzt im Februar2020 publiziert.
Also da ist sie mal wieder soeingerutscht in so eine
Publikation der BundesregierungVom Statistischen Bundesamt.
Im Buch nenne ich auch malrichtig, wer im Statistischen
Bundesamt ist denn für dieseBerechnung verantwortlich, und
so, damit man richtig klar ist,da sind wirklich Leute, die das

(31:02):
durchrechnen.
Und wir wissen ja, im März 2020begann dann der Lockdown.
Seitdem ist diese Zahl nichtwieder aufgetaucht in den
Publikationen.
Ich würde sagen, ja, denn diemüsste aktualisiert werden, denn
der Lockdown hat uns ja gezeigt, wie sehr wir eigentlich in
diesem Modell verfangen sind.

Speaker 4 (31:17):
Also da ist die Care-Arbeit Und also nur um das
auch nochmal zu betonen, das istdie unbezahlte Sorgearbeit.
Also in dem Beispiel, das duvorher gebracht hast, wo eine
Familie in Hamburg lebt und einKind für 800 Euro im Monat
abgibt, diese 800 Euro, die sindim Wirtschaftssystem Das ist
quasi die Bezahlung dafür.
Das ist BIP.
Aber zusätzlich dazu quasi undzu den zwei Vollzeitjobs, die

(31:41):
irgendwo anders in derWirtschaft verbucht werden, gibt
es dann eben noch diesen ganzenTeil unbezahlter Sorgearbeit.

Speaker 1 (31:46):
Also, ein Kind kommt nach der Betreuung oder nach der
Schule nach Hause, und dannbeginnt auch für die Eltern das
zweite Arbeitsleben, nämlichCare-Arbeit.
So, sie investieren da sehrviel Zeit.
Und ich würde sagen ja, dannnehmen wir die statistische
Bundesamtrechnung und sagen okay, das Kind wurde jetzt mit Essen

(32:07):
versorgt.
Das Essen kostet Geld.
Das Herstellen, das Zubereitendes Essens kostet Geld.
Danach wird sich um das Kindgesorgt.
Das kostet Zeit, dieBetreuungssituation kostet Zeit.
Also, wenn man einen Babysitterhat, der wird typischerweise
auch bezahlt, warum werden dieEltern nicht bezahlt?
Und dann vergehen 20 Jahre, undden Eltern wird so gesagt das
reicht völlig, wenn du einfacham Wochenende Spaß hast mit
deinem Kind, das muss dirgenügen.
Denn der erste Arbeitgeberdieses Kindes sagt herzlichen

(32:30):
Dank, dass sie 20 Jahre langdieses Kind aufgezogen haben.
Ich biete ihm jetzt für denersten Monat 800 netto der
Maschine sagen achso, die kostet1,5 Millionen.
Ja, klar muss ich jetztbezahlen, weil wir kommen ja
nicht drumherum.
Aber so ein Menschenleben, soein Arbeiterkind, also ein
arbeitendes Kind, das da in denArbeitsmarkt reinrutscht, kriegt

(32:52):
einfach so die ja, du bistjetzt hier angekommen.
Der erste Monat ja 800.
Netto Ausbildungslohn 800 Netto.

(33:19):
Genau ja, ausbildung kostetvielleicht sogar noch.
Diese Dramatik, die möchte ichgern finanziell entgolten haben.
Und jetzt kann aber vorher dieFamilie schon im laufenden
Betrieb entschädigt werden.
Also, man schreibt wie aufeinem Fahrtenbuch einfach auf
was hat man denn heute sogemacht?
Und meine Kalkulation ist ebenpro Kind und Tag 125 Euro für
jede Familie, und dann hat mandas entgolden.

Speaker 4 (33:39):
Wow, dann lohnt es sich richtig, kinder zu kriegen.
Ganz genau Dann hätten wir keinProblem.

Speaker 1 (33:44):
Dann würde die Zahl von 1,4 Kinder sofort auf 2,1
springen.

Speaker 3 (33:48):
Du bist jetzt seit wieder bei der Conclusio.
Ich bin ja noch bei der Analyse.
Und wir hatten noch den zweitenTeil, child Penalty Und Child
Penalty.
Ich glaube das erste auch dawieder, das geht jeder mit Auch
nachvollziehbar.
Aber das Thema bei der ChildPenalty, das ist spannend, weil
du machst ja eigentlich einArgument auf, dass es
prinzipiell nicht am Geschlechtliegt, wie das Gender Pay Gap

(34:12):
ist, sondern es geht darum indem Moment, wo oft eine Frau ein
Kind bekommt oder in der Regeleine Frau, dass dann
signifikante Gehalts undKarriereeinbußen stattfinden.
Signifikante Gehalts undKarriere-Einbußen stattfinden.

Speaker 1 (34:25):
Also wir hatten ja Corona, das war ja ein großes
Reallabor, da hat man einfachdie Entscheidung bei jedem
gesehen, denn es hieß plötzlichkeine Schule mehr, keine
Betreuung mehr, die Kindermüssen zu Hause bleiben.
Das heißt, einer von beidenEltern im idealtypischen
Zwei-Eltern-Familien-Modell.
die beiden müssen sich dannverständigen.

(34:45):
wer von uns bleibt denn jetztzu Hause, um dieses Kind zu
betreuen?
Also, man konnte nicht mehrtagsüber produktive Arbeit
machen und dann abends diereproduktive, sondern die
reproduktive Arbeit ist auch inden Tag mit hineingerutscht,
weil das Kind ja zu Hause warund nicht mehr professionell
betreut wurde.
Und da war einfach völlig klar90, 95 Prozent der Familien, die
Mutter, bleibt zu Hause, weilsie hat weniger Gehalt.

(35:08):
Jetzt ist aber Zeit ins Landgegangen, und wir haben jetzt
auch erste Statistiken, dass dieEinstiegsgehälter junger Frauen
, allein weil sie besserausgebildet sind, höher liegen
als die von Männern.
Das heißt jetzt, obwohl espolitisch gerade ganz anders
aussieht und wir in Amerikakrasse Diskussionen haben zum
Thema Mutter, die Rolle vonMännern und Frauen und so, wenn

(35:30):
wir sagen, jetzt geht nochmalzehn Jahre ins Land, und ein
junges Paar muss sichentscheiden, wer bleibt denn
jetzt hier zu Hause, wirdwahrscheinlich die Frau mehr
Geld verdienen als der Mann.
So das haben wir jetzt schonals Realität.
aber ich würde mal sagen lassmal noch zehn Jahre setzen,
damit es dann auch alle einsehenund ich mich nicht so ewig
verkämpfen muss in so einerArgumentation Ja, ja, das ist
jetzt schon so.
aber es ist jetzt schon so So,die Frauen sind schon seit zwei

(35:52):
Generationen besser ausgebildet,und jetzt kommt die erste
Generation in den Arbeitsmarkt,die besser verdient.
So das heißt, erst wenn dasKind kommt, schlägt das, was wir
als Gap im Einkommen so richtigzu, das heißt diese
Corona-Situation.
ein junges Paar muss sich jetztfragen explizit wer von uns

(36:19):
kümmert sich denn jetzt ums Kind?
Und wir machen es daran fest,wie die Familie besser
durchkommt in Sachen Einkommen.
Dann würde recht häufig derMann einfach sagen müssen ja,
ich habe kein Abitur, anders alsdu, ich habe nicht studiert,
und mein Job ist einfach nichtso gut.
Ja, also, ich muss jetztzurückstecken.
Dafür sind wir gar nichtvorbereitet.
Also, wir können nur hoffen,dass Corona nicht kommt, wo das

(36:39):
die ganze Volkswirtschaft aufeinmal entscheiden muss und dann
festgestellt wird ah ne, alsowenn die Familien individuell
entscheiden, bleiben die Männerplötzlich alle zu Hause.
oh Gott, das würde ja wirklichTurbulenz im Nahverkehr und im
Fernsehen Abendfernsehenbedeuten.
Von daher wir haben schon seitsehr langem kein Gender Pay Gap,
sondern wir haben eine ChildPenalty, die wir auch lebenslang

(37:02):
rechnen müssen.
erst dann ergibt sie Sinn.
Denn typischerweise ist einderartiger Bruch in der
Biografie, in der Werbsbiografie, der zahlt sich hinten raus
nicht aus, weil die Frauen nichtwieder auf die Beine kommen.
Jetzt hören wir immer GenderPay Gap 15%.
Nee, der Child Penalty ist 30%.

Speaker 4 (37:32):
Wir müssen spezifisch auf die Mütter gucken, und es
sammelt sich auch alles bei denMüttern.
Also, das Problem ist riesigund sogar zahlenmäßig noch viel
größer, aber es betrifft dieMütter und nicht alle Frauen,
sondern sozialisiert kümmernsich Frauen dann doch öfter.
Und dann, dass es auch nichtaufhört mit der einmaligen Lücke
, wo man vielleicht irgendwieein Jahr zu Hause bleibt oder so

(37:52):
, sondern weil danach Childcareja noch weitergeht.
Und dann sind es ja die Sachenwie wer macht mehr?
Homeoffice zum Beispiel istweniger visibel, welche Stunden
können gearbeitet werden, und soweiter, und dann addiert sich
das ja.

Speaker 1 (38:05):
Ja, das Problem ist ein bisschen, man könnte jetzt
denken, das Kind ist ja nur dreiJahre, und dann ist es schon im
Kindergarten, wie auch immer.
Aber dieses Motherbrain wird jain diesem Moment programmiert,
das heißt, die Mutter wird vielimmer die erste
Ansprechpartnerin sein, wenn mitdem Kind was ist Statt, dass
einfach der Vater von der Arbeitnach Hause gerufen wird und so,
und das tradiert sich einfachunendlich.

Speaker 4 (38:39):
Schon beim Einstellungsgespräch, ich kann
jetzt wieder zurück in denArbeitsmarkt, ist klar, noch nee
, das sollte dann die Fraumachen, und das ist ja dann auch
häufig der Wunsch vieler Frauen, das zu machen, weil man ja
damit auch in ein Zielbildsozialisiert ist.
Und dann wird es natürlichkritisch mit können wir uns das
überhaupt leisten, ist dasüberhaupt möglich, und so weiter

(39:01):
.
ganz häufig, dass Männerhäufiger Hobbys haben, die
außerhalb des Hauses stattfinden, und dann weg sind und dann
entsprechend in dieser Zeit eineErholung sowohl von der Arbeit
als auch von der Familie haben,während Frauen häufig Hobbys
nachgehen, die man zu Hausemachen kann, wo der
Erholungseffekt aber dann ja garnicht eintritt, wenn dreimal
dazwischen irgendein Kindvorbeikommt und sagt hey,

(39:22):
bespaße mich.

Speaker 1 (39:23):
Wir wissen auch seit Jahrzehnten, dass nicht nur
Frauen auf ihren Berufverzichten, wenn das Kind da ist
, sondern dass Männer dann, ohWunder, plötzlich länger
arbeiten.

Speaker 4 (39:31):
Weil sie erst nach.

Speaker 1 (39:31):
Hause kommen wollen, wenn das Kind schon schläft, und
so.

Speaker 3 (39:36):
Vorteile, die ich leider nicht genieße.
Oh, ich hoffe, meine Frau hörtdas nicht.

Speaker 1 (39:41):
Vorteile, die du dir nicht rausnimmst, weil du es
besser weißt Ein sehr modernerMann hier, der Humann.

Speaker 3 (39:47):
Ja, selbstverständlich immer.
Also wir haben jetztDekonstruktion der Kernfamilie
und des Mütterinstinkts.
Es ist kontingent, es ist imGrunde verhandelbar, und
gleichzeitig sehen wir dieseökonomischen Effekte.
Wir sehen eine Billion Euro,die erwirtschaftet wird, aber

(40:22):
nicht eingerechnet wird.
Und ich finde, du hast zweiinteressante Punkte will ich mal
reinwerfen, die du in deinemBuch hast über das
Familienministerium.
Zum einen sagst du das habe ichja schon gerade gesagt das
Familienministerium betreibteigentlich primär
Wirtschaftspolitik.
Denn du sagst wörtliches Zitatdas Familienministerium macht
Wirtschaftspolitik fürArbeitgeber und Vermieter.

(40:43):
Die Hauptausgaben desMinisteriums über 10 Milliarden
Euro für Kindergeld undElterngeld dienen der
Stabilisierung von Arbeitgeberund Vermietereinkommen, nicht
direkt der Förderung der Familie.
Echte Familienförderung, wieder Kinder und der Jugendplan
ist mit rund 240 Millionenmassiv unterfinanziert.
Das heißt, da ist der Blicknicht drauf.

(41:06):
Und die zweite Aussage, die dumachst, sagst, jemand anderes
macht aber Familienpolitik, undzwar das deutsche Steuersystem
ermöglicht eine exklusiveFamilienpolitik, und zwar für
Milliardäre.
Während normale Familien umUnterstützung ringen, können
superreiche Erben durch diebeispielsweise
VerschonungsbedarfsprüfungMilliardenvermögen steuerfrei

(41:28):
erhalten, und die stellt einehochwirksame, extrem ungleiche
Form der Familienförderung.
Ich habe das nochmalgefact-checkt, um
sicherzustellen, und ja,tatsächlich, durch die
Verschonungsbedarfsprüfung ist.
Das ist juristischer Fakt.
Offizielle Statistiken belegenmassive Steuererlasse in
Milliardenhöhe für eine sehrkleine Zahl von Erben, und damit

(41:49):
hast du eine ganz spannendeArgumentation.
Also im Grunde haben wirFamilieninvestierung macht keine
Familienpolitik, sondernWirtschaftspolitik.
Und das Steuersystem machtFamilienpolitik, aber für eine
ganz kleine Gruppe von Menschen.

Speaker 1 (41:57):
Genau.
Also, es ist ganz wichtig, hierimmer zu unterscheiden zwischen
arm und reich.
Und in dieser Zeit, in der wirdie Familie als Fabrique Pendant
gegründet haben, waren dieseFamilien verhältnismäßig nicht
arm, Sagen wir mal so.
Und heute sind Familien abertypischerweise arm.
Also sie halten nicht mitanderen, was weiß ich, Matthias

(42:23):
Döpfenos und so die dannplötzlich eine Milliarde
geschenkt bekommen.
Also, während die normaleFamilie um die Mehrwertsteuer im
Supermarkt nicht herumkommt, umEinkommenssteuer nicht
herumkommt, alles mussversteuert werden.
Sagt einfach Matthias Döpfnerals Beispiel für so einen
Superreiche, weil bei ihm wissenwir es, dass er es einfach

(42:46):
angewendet hat, um auf null Eurozu kommen.
All mein Vermögen ist geradeirgendwo investiert.
Ich habe es nicht bar zu Hauserumliegen, aber es wird nur auf
diesen Bar-Teil dieErbschaftssteuer angerechnet.

Speaker 4 (42:59):
Das ist, wie wenn jemand sagen würde all mein
Vermögen ist in irgendwelchenWohnungen, ich kann deswegen das
Pflegeheim nicht bezahlen.
Was muss man dann machen?
Man muss die Wohnung verkaufen.

Speaker 1 (43:08):
Ja, genau.
Also, die Vorschläge sind jaauch, dass man sagt nee, wir
gehen ja mal die ganzen Vermögendurch, und du kannst ja dann
durchaus vom künftigen Gewinndavon wird dann Abrechnung
gemacht.

Speaker 3 (43:21):
wie auch immer, Da würde ich ganz kurz reinspringen
, weil die Strategie nicht, dieHäuser zu verkaufen, sondern man
macht es, wie Elon Musk esmacht.

Speaker 4 (43:30):
Man holt sich Darlehen und finanziert das.
Diese Finanzierungskosten sindja wiederum Kosten die du dir
von der Steuer wiederum abziehenkannst.
Das heißt, das Letzte, was dumachen würdest, ist Geld
wirklich rauszuziehen sondern dumachst Schulden, die wiederum

(43:50):
deine Gewin Ich meine dasArgument von denen ist ich kann
das nicht, weil ich habe hierzwar 27 Wohnungen, aber leider
kein Cash.

Speaker 1 (43:54):
Also, Familienpolitik , die Familien wirklich fördert,
also die ihnen mehr Geld übriglässt, mit dem sie dann neues
Handlungsvermögen gewinnen, gibtes erst ab einer gewissen Höhe.
Darunter ist es diesesAufstocker-Prinzip Damit du
überhaupt deine Miete bezahlenkannst, kriegst du hier Wohngeld
, ein bisschen Kinder Zuschläge,wie auch immer.

Speaker 4 (44:10):
Und das hast du ja vorher gesagt das bleibt ja
nicht bei einem selbst, sonderndas geht direkt an den Vermieter
.

Speaker 3 (44:27):
Das wird überwiesen auf das Konto der Familie, und
einen Tag später ist es schonwieder weitergegeben, weil die
Frage ist ja am Ende.
Was wir beobachten, ist ja diesogenannte Kinderwüste und ein
Punkt, den du in dem Buch machst, was ich eigentlich interessant
finde.
Man könnte ja sagen, ja,vielleicht wollen ja die
Menschen weniger Kinder.
Das stimmt aber nicht, denn derKinderwunsch ist größer als der
Wunsch, ist größer als dieRealität.
Wir haben hier eine Lücke, undgenau da müsste jetzt eigentlich

(44:48):
Politik oder wer auch immereigentlich die Politik das ist
ja im Grunde in Finanzsprache,das ist jaizielle Studien, die
da durchgeführt wurden, und wirkönnen sie zahlenmäßig so
unterbrechen.

Speaker 1 (44:59):
Wir sind jetzt bei konkret Kinderzahl pro Frau 1,4,
kinderwunsch 2,4.

Speaker 3 (45:15):
Ein ganzes Kind liegt dazwischen, ein ganzes Kind pro
Elternpaar wird nicht geboren

Speaker 4 (45:42):
no-transcript.
Abgesehen davon, dass haltmanche Leute gerne mehr Kinder
hätten und dass es fürindividuelle Familien ist
schwierig oder individuelle nochnicht Familien schwierig ist,
familien zu gründen, und soweiter.
Und das eine ist ja Demografie,also Arbeitskraft, talente,
also Fachkräfte bekommen, und soweiter und so fort.

Speaker 1 (46:02):
Da hast du schon gesagt, dauert ewig

(46:26):
no-transcript, der sagt oh Gott,wir haben zu wenig Kinder.
Jd Vance hat recht, wir müssenhier irgendwie genau Sondern.
Ich sage ja nur, derKinderwunsch, der da ist, den
kann man ja einfach nutzen, alsopolitisch, man muss ja
niemanden motivieren.
No-transcript, fakt und so.

(47:08):
Du bist dann kurz ein bisschenbehäbig, und da könnte man dich
aber auch umgarnen und so weiter.
Nur, wenn das Kind dann da ist.
Und deswegen diese BillionenEuro, wenn wir diese Care-Arbeit
, mit der sich Eltern und ichwill es ganz drastisch sagen
wirklich einfach freikaufen vonder Pflicht, jetzt abends noch
Kartoffeln mit grüner Soßekochen zu müssen, nur weil sie
vor drei Jahren ein Kindbekommen haben, das kann man

(47:29):
sich auch einfach servierenlassen, und wir wissen, sehr
viele Menschen in Deutschlandlassen sich ganz schön viel
servieren.
Also, politiker habentypischerweise keine Sorgen mit.
Ich brauche mal eine Bewirtungoder eine Beförderung, das ist
völlig selbstverständlich.
Die haben ihren Fahrdienst, dawird Essen serviert, da wird
Essen serviert.
Warum ist das in Familien nichtauch so?

Speaker 3 (47:44):
Aber die große Frage, die bei der ganzen Sache mir
durch den Kopf geht und dashatten wir auch schon bei dem
Alten Republik Buch als Thema,das ist ja etwas, was einer
analytischen Diagnose relativklar ist.
Das ist ja jetzt keine Annahmeund irgendwelche keine Ahnung

(48:05):
interessensgeleitete Ableitungen, sondern es gibt eine Lücke, es
gibt einen Bedarf, Es gibt alsowir wissen, Eltern leisten was
in diesen Situationen.
Vielleicht mal so einen kleinenSidestep.
Ich bin ja jetztElternbeiratsvorsitzender in der
Grundschule meiner Tochter, Undich war jetzt bei den ersten
Elternabenden, Und ich musssagen, die Menge an das, was die

(48:28):
Eltern leisten müssen, was dieSchule sozusagen delegiert an
die Eltern, das ist richtig viel, Und ich meine Die Menge auch
von dem, was LehrerInnen leistenmüssen, abgesehen von ihrer
Lehrleistung, ist auch alsoprivat, ist auch wahnsinnig viel
Auch da delegiert.

Speaker 4 (48:46):
Dieimschule ist krass .

Speaker 3 (48:47):
Ja, aber guck mal, ich denke mir, und das ist halt
eine sozial schwache Region, undwenn ich halt drüber nachdenke,
was die Eltern da alles leistenmüssen und wo es vielleicht die
Kapazitäten nicht da sind, dasses geleistet werden kann, da
ist auch wieder ein Riesenlücke,Potenzial, wo man sagen würde,

(49:09):
das ist doch das Interesse desStaates, diese jungen Menschen
von Tag 1 versuchen so zufördern, dass wir eine gute,
gemeinsame, starke Basis haben.
Das ist wieder Aladin ElMahbane.
Der hat genug dazu geschrieben,aber da ist es mir persönlich
auch nochmal aufgefallen.

Speaker 1 (49:43):
Wohin ich hin will, ist ja der folgende Punkt Es ist
offensichtlich, es ist klar, esist berechenbar, es ist
einsteuerbar.
Es findet nicht statt.
Warum ist diese Kopplungzwischen einem politischen
System, wirtschaftssystem unddann bei der Familie?
es findet nichts statt.
Das Problem kann man ganzeinfach beschreiben.
Die Lösung liegt deswegentrotzdem nicht näher.
Das Problem ist einfach einevolkswirtschaftliche Investition
von einer Billion Euro pro Jahrin den nächsten Jahrgang für
alle an dieservolkswirtschaftlichen
Beteiligten, also für alle, kannman nicht partikular zurechnen.
Das heißt, irgendwer muss dieseBillionen Euro in die Hand

(50:05):
nehmen, und niemand hat für sichein konkretes Return on
Investment Versprechen daraus.
Weshalb es gut gehen.
So, weil er dann weiß, meinemKind geht es dann gut.
Wenn aber einfach der Staatkommt und sagt, wir machen es

(50:31):
jetzt mal schön für alle, dannsteht sofort irgendwer im
Bundestag und sagt, jetzt müssenwir für die Ärztekinder das
Mittagessen in der Schulebezahlen.
Also ich bin gegen diesesGießkannenprinzip.
Oder wenn jemand kommt und sagtkomm, wir machen mal wie in
Hamburg einen Volksentscheid zurFrage ist unser Schulsystem
eigentlich so richtig, odersollten wir das mit diesem
gymnasialen Oberstufendingnochmal überdenken?

(50:52):
Dann kommen sofort 40 Prozent,und zwar die, die wirtschaftlich
und entsprechend auch politischhochfähig sind, und sagen wir
müssen auf jeden Fall dasGymnasium erhalten.
Wir brauchen diese Segregation.
Ich will auf gar keinen Fall,dass meine Kinder in irgendeinen
Topf mit irgendwelchen anderen.
Also, weil wir es nichtpartikular verrechnen können,
sondern es einfach nur allenzugute kommt und niemand ein

(51:13):
Konzept von wer sind eigentlichalle?
Ich sehe doch hier überall nurGegner.
Kriegen wir es nicht verrechnet, weshalb mein Beruf natürlich
verheilt.

Speaker 4 (51:26):
So klar und deutlich, dass es ist Aladin hat das auch
gesagt, aladin El-Mafalani dassdas größte Problem sind die
Eltern, die wollen, dass ihrKind aufs Gymnasium kommt.

Speaker 1 (51:32):
Genau.

Speaker 3 (51:33):
Aber wir haben ja jetzt ein ökonomisches Problem,
slash ein ökonomisches Potenzial, aber dann ist ja die
Motivationslage doch.
Also ich meine, ich verstehe,dass man das historisch nicht
gemacht hat, weil der Bedarfnicht so groß war, aber heute
Also, und das war so sehr indiesem alten Denken festgehalten

(51:54):
dass man sagt ja, wir könnenjetzt eigentlich dafür sorgen,
dass das demografische Problemnicht mehr so groß ist und dass
wir echt Spitzenkräfte ausbildenkönnen.
Aber nee, dem Arzt möchte ichtrotzdem keinen Mittagessen
geben.

Speaker 1 (52:03):
Jan, um dieses Problem anzugehen, bräuchten wir
noch sehr viel klügere Denkeraus der Soziologie, die sich mal
um die Sachen wirklich kümmern,also Alma Falani hat ja zum
Beispiel Der Götter Dobrindt ist.
Soziologe, ja, den blenden wiraus.
Also, aladin Alma Falani hat jamal von dem Integrationsparadox
geschrieben.
Das ist ja auch so ein Phänomen, gewahr, was Integration und

(52:27):
Ausländer überhaupt bedeuten,wenn sie dir plötzlich in Form
des Staates begegnen.
Du machst die Amtsstube auf,und plötzlich sitzt jemand mit
Kopftuch vor dir.
So dann plötzlich wirst durichtig getriggert in das Ding
rein.
Wir haben im Osten diese großenNo-Go-Areas für Ausländer, wo
nicht mal mehr Touristenhinkommen, und die AfD 40
Prozent in Sachsen anAnhalt alsPrognose für die nächste
Landtagswahl, und so.
Das heißt, die Gesellschaftsteht sich in ihrem politischen

(52:48):
Diskurs immer selbst im Weg,weshalb ich sowieso seit langem
dafür werbe einfach gar keinepolitischen Diskurse mehr zu
führen.
Wenn jemand eine inhaltlicheFrage hat, einfach GPT jetzt die
Frage stellen und wissend, dassGPT kein Mensch ist, der sich
gerade mit Bias da irgendwieeinmischt Man kann ja eine
Million Rückfragen stellen undkriegt immer noch eine geduldige
Antwort dass man sich hier imDenken verlaufen hat.

(53:09):
Also, wir brauchen hier neuePrinzipien der Aufklärung.
Der politische Diskurs, dieAbendveranstaltungen, die
Diskussion zu einem Buch, wohinten wieder jemand aufsteht
und dann nochmal hier einenPunkt macht und so.
Das ist es wahrscheinlich nicht.
Eine andere Möglichkeit wäre ja,deutschland als eben nicht
partikularistischeSchicksalsgemeinschaft nochmal
neu zu fassen.
Nur, wer lässt sich darauf ein?

(53:33):
Also, da haben wir ja sofortdie einen, die ganz viele
Vorschläge haben Deutschland istSchicksalsgemeinschaft sofort.
Nehmen wir doch denVolksbegriff, der liegt schon
auf der Breite.
Und dann kommen die anderen undsagen nee, irgendwie nicht.
Es geht ja drunter und drüber,wenn man einmal aus seinem
partikularistischen Interesseausbrechen und nach
Handlungsvermögen erhalten will,und von daher sitzen wir hier

(53:53):
leider in einer Sackgasse.
Ich empfehle, da immer nurAkzenterist zu sein.
Bauen kann statt das Dingnochmal tankermäßig um die Kurve
zu lenken, wie ihr es imletzten Podcast behandelt habt,
ob so Tanker nochmal oder wiedas so für China beschrieben
wird, da hat man ja so eine Ideevon das ganze Land ordnet sich

(54:16):
unter, und dann kümmert sich diePolitik aber auch ganz konkret
darum, dass die Parade, als dasist unser China, angesehen wird
und nicht alle wie der Amerikadrüber lachen, dass der
Präsident jetzt eine Paradeveranstaltet, und so.

Speaker 3 (54:27):
Und jetzt die Konklusion Du machst ja im
Grunde zwei, also einenVorschlag, das gibt auch noch
den Teil mit der Care-Arbeit alsVorschlag.
Aber ich glaube, den großenVorschlag, den du machst ich
nehme mal an, das ist auch eineForm von Irritation ist

(54:49):
Wahlalter ab null, weil ichnehme mal an, dann das
politische System gekoppelt wirdan die Familie, weil die ist ja
aktuell uninteressant, weil sieist ja kein Wahlpotenzial.

Speaker 1 (55:04):
Ja, also, wir haben ja Bundesländer das waren ja die
Jokes aus der alten Republik inmehr Menschen mit Pflegestufe,
die wählen dürfen als Wählerunter 30.
Und da ist natürlich völligklar, wie ein politischer

(55:37):
Diskurs, der auf diese Wahlhinausläuft, aussieht, denn man
müsste ganz schön viel jungeLeute überzeugen, in eine
Richtung für einen Kandidaten zustimmen, überzeugen, in eine
Richtung für einen Kandidaten zustimmen, und dann hat man aber
sechsmal mehr Ältere, weil esgibt ja auch noch Alte ohne
Pflegestufe.
Also sehr riesengroß einfach,und deswegen kommen wir da nicht
richtig raus.

(55:58):
Nun ist das gar nicht so eingroßer Zentral.
Also die wählen ab null alsMenschenrechtsausformulierung.
Alle Menschen, also gerade dieKonservativen, sagen ja immer
das Kind ist ja im Grunde schonein Mensch, bevor es geboren
wird, und so.
Aber das Menschenrecht wählen,das gestatten wir dem nicht so.
Da frage ich mich wo ist dieKonsistenz in der Argumentation?

Speaker 3 (56:21):
Warte mal ganz kurz.
Da muss ich natürlich jetzt denKritiker spielen.
Wir lassen auch nicht ein KindAuto fahren.

Speaker 1 (56:25):
Ja und warum nicht?
Weil Ja, warum nicht ein KindAutofahren?
Ja und warum nicht?
Weil das Kind etwas kaputtmachen kann.
Wer fährt stattdessen das Auto?
Die Eltern des Kindes oderjemand anders?

Speaker 4 (56:33):
Und so ist das ja beim Wahlen.
auch Beim Autofahren ist es jaan der Fähigkeit gekoppelt.
Du machst einen Test, und dannist es ja nicht, dass jeder
Autofahren.

Speaker 3 (56:40):
Ja, bei der Wahl ist es doch auch eine.

Speaker 4 (56:41):
Form von Fähigkeit.

Speaker 1 (57:04):
Also ja, die Frage ist Ums.
Also, kinder sind Menschen, umdie man sich kümmert.
Man bezahlt für sie die Miete,man bezahlt für sie im
Restaurant, man fährt für siedas Auto, man entscheidet für
sie, was die Bildungsinhaltesind, man entscheidet für sie,
was der Arzt machen darf.
Lage sind, straff mündig zusein, eine Entscheidung zu
treffen, wie auch immer.
Das heißt niemals.
Würden wir sagen, das Kind kannim Restaurant nicht viel sein
Essen bezahlen, dann kriegt eshier nichts zu essen, es muss
hungern.
Das Kind kann nicht selbstentscheiden, wie die Therapie

(57:24):
aussehen soll, dann kriegt eseinfach gar keine Therapie.
So läuft ja der Diskurs nichtIn der Politik, ist Punkt.
Das heißt, wenn wir sagen, einKind ist erst ab 14 strafmündig,

(57:51):
ja, dann gilt das halt auch inder Politik.
Und für unter 14-jährige Kinderwählen einfach die Eltern.

Speaker 3 (57:57):
Ich finde, du könntest einfach ein ganz
leichteres, ein ganz entspanntesArgument ziehen.
Wir kennen ja alle das SchildEltern haften für ihre Kinder.
Dann sollten sie auch für ihreKinder wählen dürfen.

Speaker 1 (58:05):
Genau bisher ist das immer eine Lüge, weil das geht
ja für Straffähigkeit und so Daswar eine Lüge.
Naja, also Kinder unter 14, dahaften auch nicht die Eltern.
Eltern gehen nicht für ihreunter 14-jährigen Kinder ins
Gefängnis, wenn die was machen,sondern die werden dann einfach
ausgeblendet.
Aber da, wo Eltern für ihreKinder Verantwortung übernehmen
und da sind sehr viele Felder dakann man die Politik einfach

(58:26):
einpreisen.
Ich möchte gern sagen, dass dieletzte Wahlrechtsreform, die
wir hatten da waren soVorschläge drin wie auch drei
Wahlkreissiege reichen nicht fürFraktionen, und da bestand die
Gefahr, dass die Linken oder dieCSU jetzt nicht 60 Leute im
Bundestag haben.
Das ist eine tiefgreifende ja.
Wer jetzt wirklich glaubt,eltern die sowieso schon wählen,

(58:48):
und dann würde die Mutter undder Vater jeweils noch eine
halbe Stimme für ein Kindabbekommen, dass das jetzt
unglaublich viele Verwerfungenin Deutschland hervorrufen würde
.
Nee, der Bundestag sähevielleicht ein bisschen so aus
wie jetzt, aber perspektivischwürden sich die Wahlkämpfe sehr
verändern, weil wir plötzlichmehr Gesprächsthemen, jugend und
so weiter drin hätten, und dasdarauf zielt es ab.

Speaker 4 (59:09):
Ich verstehe das Argument, ich bin aber noch
skeptisch, wenn dann ja mancheLeute faktisch einfach zwei
Stimmen haben.

Speaker 1 (59:15):
Ja, manche Leute bezahlen auch doppelt Miete,
weil sie Kinder haben.

Speaker 4 (59:18):
Das stimmt.
Also, da ist jetzt gerade quasiden großen politischen Rahmen
aufgemacht, also ja nicht mal soInhalte der Politik, sondern
Formen.
Ich würde gerne noch einmalkurz auf Arbeitgeber gucken,
weil dort ist vorher auch dasBeispiel gemacht mit Zeiss, und
wir kennen ja auch aus derIndustrialisierung die ganzen

(59:38):
Vorstöße mit Arbeitersiedlungenbauen, wo man dann ja
Sozialprogramme irgendwie sohalb politisch, aber auch halb
privat organisiert hat.
Über Arbeitgeber Siehst duirgendwelche Entwicklungen, die
aktuell schon über Familiengemacht werden?
Ich denke jetzt also im kleinenRahmen an Benefits und so
weiter und so fort.
Ich meine, wir haben jetztElternurlaub, das wurde ja schon

(59:58):
von manchen privat vorher schongemacht.
Also Privat heißt nichtgesetzlich vorgeschrieben in dem
Fall.
Und zweite Frage siehst du dieArbeitgeber in irgendeiner Art
Verantwortung in der Zukunft,oder ist das auch?

Speaker 1 (01:00:11):
ein bisschen gruselig .
Also, die Billionen Euro mussja irgendwo herkommen, und ich
würde sie gerne als Abschöpfungaus der allgemeinen
Produktivität, da würde ichgerne erschöpfen.
Jetzt haben wir, finde ich, dasPrinzip Arbeit schon sehr gut
versteuert, aber das PrinzipErben relativ wenig, das Prinzip
Unternehmensgewinne sehrdisbalanciert, sage ich mal.

(01:00:32):
So ein Handwerksbetrieb wird dagleich ausgepresst, und die
großen Unternehmen mit tausendFreiheiten, also die würde ich
da gerne in die Pflicht nehmen.

Speaker 4 (01:00:43):
Ich glaube das ist ein wichtiger Punkt.
Also die Frage ist auch immerso ein bisschen die
Größenordnungen.
Da gibt es sehrunterschiedliche Maßstäbe, weil
häufig ist ja dann so, aber dannkann ja ein kleiner Betrieb gar
nicht mehr.
Aber um die geht es nicht, daskann man ja alles einpreisen.

Speaker 1 (01:00:51):
Außerdem wir haben nicht ganz so diese Trennung von
Fabrik und Familie, wie wir esheute mal glauben.
Also in Amerika zum Beispielist völlig klar solange du
beschäftigt bist, sind deineKinder halt mit Kranken
versichert, und wenn nicht, dannnicht.
Und das ist eine sehr krasseSache für Familien, ob man jetzt
krankenversichert ist odernicht.
In Deutschland gibt es daähnliche Prinzipien, also diese

(01:01:15):
ganzen SachenBürgergeldsdiskussionen, und
verdient man eigentlich mehr,wenn ja?
ja, also wenn man einfach nurvergleicht, was ist Bürgergeld
und was sind soEinstiegsgehälter?
Nur, die Einstiegsgehälterqualifizieren halt für alles
mögliche Geld, kinderzuschlägeund der ganze Kram.
Also dann greift sofort derSozialstaat.
Von daher ist diese Fragewelchen Einfluss haben
Unternehmen auf Familie?
der ist schon ganz schöngewaltig.
Also wenn man sich das malgenauer anschaut.

Speaker 4 (01:01:35):
Und siehst du irgendwelche ähnlichen Programme
?
also gibt es sowas schon, woman sagt, irgendwie ja, okay,
wir haben nicht genug Nachwuchs,sag ich mal also nächste
Generation nicht genug Talents,Wie können wir das für uns
herstellen?
dass wir mehr kriegen, Ist dannwieder sehr partikular, aber
ich kann eine kleineVeranstaltungsanekdote erzählen.

Speaker 1 (01:01:57):
Hier in Frankfurt gab es vor einigen Wochen eine
Veranstaltung mit Deutschlandseinziger Bankvorständin oder
jüngster Bankvorständin von derDZ Bank ich habe den Namen jetzt
vergessen Die kommt aus diesemInvestmentbanking Deutsche Bank
und so weiter und so fort.
und sie wurde.
Ich hatte dann selber erzähltin ihrem Vortrag, wie sie damals
nach London flog, um ihrem Chefzu sagen, sie ist jetzt

(01:02:17):
schwanger, und sie meinte, nochnie hatte sie so viel Angst
davor, ihrem Chef irgendwas zusagen, wie dass sie jetzt
schwanger ist, was ja schon sehraussagekräftig ist, Was ja

(01:02:40):
schon sehr aussagekräftig ist.
Dann ist sie da hingeflogen undwurde aber ach, das ist ja die
tollste Sache überhaupt, ichfreue mich so für dich, und so
weiter und so fort.
Ich habe sie dann in der ganzschön weit einmischen und auch
Eltern ganz schön vielPerspektive geben, Also wirklich
programmatische Perspektive mitja, also, dass sie jetzt Mutter
werden, also diese drei Jahrekein Problem, das haben wir ja
vorgesehen.

(01:03:00):
Wir schreiben jetzt einen Plan,und dann ist das so und so, und
jetzt, wo sie so langsamanfangen zu merken, dass sich
ihr Körper verändert, geben wirihnen schon mal ein Coaching,
und so.
Also, Unternehmen haben daoffenbar ganz schön viel
Handlungsmöglichkeiten, ganzschön viel Budget.
Aber das ist jetzt sozusagen soeine anekdotische Sache, bei
der ich auch sagen würde ja, dieUnternehmen wissen nämlich, was

(01:03:24):
ihnen ihre Arbeitnehmer wertist, und sie wissen auch, wie
sehr der Staat ausfällt, daeinfach für Geruhsamkeit zu
sorgen.
Also organisieren sie daseinfach selber, wenn Sie wissen,
jemand, der schwanger ist,könnte ja rechnerisch ist sehr
wahrscheinlich noch 30 JahrePerspektive in diesem
Unternehmen haben, weiltypischerweise wird man ja nicht
kurz vor Rente schwanger,sondern eben relativ früh, Und
das kann man ja durchauseinpreisen und einplanen, Und

(01:03:46):
man könnte dem jetzt malnachgehen no-transcript.

Speaker 3 (01:04:12):
Einen zentralen Widerspruch könnte man in deinem
Buch formulieren.
Darüber haben wir auch gesternschon gesprochen.

Speaker 1 (01:04:16):
Ein paar mehr bestimmt auch, aber versuchen
wir.

Speaker 3 (01:04:18):
Das wird ja jetzt hoffentlich nicht überrascht
sein Ist, dass du ja auf dereinen Seite bei der Familie das
kritisierst, unter welchemökonomischen Druck sie entstehen
.
Das im Grunde Elternschaft istein unkalkuliertes,
kalkulierbares Risiko, dieKosten, die auf einen zukommen,
und so weiter.
Eigentlich stehen Eltern vorder Herausforderung, dass

(01:04:39):
ökonomisch eine Herausforderungist, aber auf der anderen Seite
suchst du die Lösung genau inder Ökonomisierung.
Was du ja willst, ist ja, duwillst die Kosten sozusagen
berechnen und dann einspielenoder sozusagen in das System
verhandelbar machen, in demMoment, wo du ja sozusagen nicht
mehr die Familie als ein System, wo es nur um Lieben oder

(01:05:00):
Nichtlieben geht sondern sagstnee, hier ist eine Zahl.
Wird dir diese Zahl jetztsozusagen verarbeitbar in
angrenzenden Systemen?

Speaker 1 (01:05:10):
Ja, also ich definiere das, was wir
typischerweise für die ganzeFamilie immer sagen Man muss
sich lieben, verantwortungübernehmen, aufgaben verteilen,
wie auch immer.
Das will ich ja gar nichtausblenden, sondern ich will es
genau im Gegenteil wiederschärfen, ermöglichen.
Wie wäre es denn, wenn Elternoder zwei Menschen, die sich
lieben, die sich alsofüreinander entschieden haben

(01:05:32):
und sie wissen gar nicht genau,warum, jemand hat irgendeine
Macke, und die findet man soliebenswert und wie auch immer,
man verbringt so gerne Zeitmiteinander, wenn man diese Zeit
dann auch wieder hätte, trotzKinder, die Liebe nicht etwa dem
ökonomischen Diktat unterwerfen, sondern ich möchte, dass sich
Eltern wieder Möglichkeiten fürLiebe zueinander kaufen können,

(01:05:54):
dem ihnen einfach Budget gegebenwird und gesagt wird liebe
Babysitterin, lieber Koch,lieber was auch immer,
uber-fahrer, es wäre ganz toll,wenn du jetzt das Kind einfach
und wir haben dich jetzt kurzgesehen, und wie so weiter, wir
setzen dich jetzt nicht in dieBahn, um zur Oma zu fahren Steig
hier ins Auto, steig da wiederaus, die Oma empfängt dich.
Die Fahrt kostet 300 Euro.
Lass uns nicht drübernachdenken, wo wir die 300 Euro

(01:06:16):
herabkratzen.
Lass uns einfach ein schönesAbendessen haben, ohne dass es
vorher eine halbe Stunde Arbeitkostet.
Lass uns einen bisschen darinkümmert sich.
Das sind alles Sachen, die dasBeisammensein, das liebende
Beisammensein von erwachsenenMenschen fördert.
Aber es kostet halt einfachGeld, und ich finde auch nicht,
dass man jetzt alles kostet,halt Geld und das halt auch.

(01:06:37):
Also die Liebe zueinander, dieman hat, wenn man dann endlich
mal ohne Kinder im Kinosesselzusammen rumknutschen kann, darf
ruhig Geld kosten, das nimmtdem nichts weg.

Speaker 4 (01:06:52):
Nicht ohne Grund guckt man sich die meisten Filme
an über sehr wohlhabende Leuteweil die Zeit haben und das Geld
haben, sich nur darauf zukonzentrieren, worum es gerade
in diesem Film geht oder indieser Geschichte geht.

Speaker 3 (01:07:02):
Mit Blick auf eine Ziellinie würde ich dann noch
versuchen, diesen Schritt, weiles ist natürlich ein sehr großes
Thema.
Das ist kein Thema, wo man sagt, was kann jetzt die einzelne
Organisation machen?
Wir reden hier über ein Thema,das ist ja gesellschaftlich
relevant.
Aber ich würde sagen, ichkönnte mir Dinge vorstellen auf
so einer ich sag malregulatorischen Ebene, sodass

(01:07:23):
zum Beispiel auch Unternehmensowas wie Care Return on
Investment bilanzieren müssen.
Also prinzipiell wäre das jamöglich, da Kennzahlen zu
definieren, metriken zu haben,die sowas auch sozusagen mit
einpreisen.
Aber ich glaube, der Teil, dervielleicht für die meisten
Unternehmen heute schon relevantist, ist das Thema Child
Penalty, weil ich glaube, dasThema Pay Gap ist ein Thema, das

(01:07:45):
wird heute sehr viel verhandelt.
Aber das wird auch über ganzandere Vorzeichen verhandelt,
und die Frage wäre ja, könnteman nicht dieses Thema wirklich
sehr stark fokussieren und sichdann schauen, wie sich das Pay
Gap entwickelt?
Man könnte sich ja überlegengibt es Promotion, fast Lanes,
so wenn du ein Kind hast, gibtes sozusagen eine Möglichkeit,

(01:08:07):
dass du diese Zeit irgendwieüberbrücken kannst, oder eine
andere Form derGehaltssteigerung, dass du dann
sozusagen dem nicht hinterherrennst, und so weiter?
Ich meine, wir hatten ja maldieses Beispiel.
Ab einer gewissen Führungsebenehat man Co-Leadership, wo
sozusagen Menschen, die inTeilzeit gehen, auch die
Möglichkeit haben,führungsrollen wahrzunehmen,

(01:08:27):
weil alle Führungsrollen sindTeilzeit Führungsrollen, und ich
meine, das wäre ja sowas wie.
Also ich meine, worum geht's?
Es geht darum, dieses ein Kindbekommen, kann es ein Regret
werden Und so eine Art No-RegretLogik zu kommen, zu sagen naja,
in meiner Firma kann ich einKind bekommen, denn ich weiß das

(01:08:47):
und das und das sind Systeme,die mich auffangen.
Ich glaube, das bei der ChildPenalty, was ein großes Thema
ist, bei dem Buch, da könnenschon Unternehmen in eine
Umdenklogik zu kommen, wasnatürlich auch attraktiver ist
als Arbeitgeber für Frauen.

Speaker 4 (01:09:01):
Man könnte das ja sogar in den, also einfach über
eine Statistik abbilden.
in was sind unsereGehaltsbänder und wie schnell
wachsen die an welcher Stelle?

Speaker 3 (01:09:10):
Allein darüber könnte man das machen, Wenn man das
wachstumt da irgendwo?

Speaker 4 (01:09:14):
ein bisschen verlangsamt quasi, sodass wenn
jemand neu einsteigt und danneben einmal ein Gehalt ruft,
dass man schneller wieder aufeiner Stufe ist.

Speaker 3 (01:09:20):
Ich glaube, nur bei den Maßnahmen muss man sich
natürlich bewusst machen, wasdas bedeutet.
Also, ich glaube, da muss mansich weil am Ende ist es ja
nicht, wenn du in einemUnternehmen bist, ist es ja
nicht nur Gehalt oder so,sondern du musst eine gewisse
Anschlussfähigkeitsicherstellen- Klar, es ist auch
die Rolle, es ist das Netzwerk,es ist die Position oder die
Stufe.

Speaker 1 (01:09:38):
Also, ich würde zum einen sagen, die deutsche
Wirtschaft hat jetzt dieErfahrung gemacht, dass
irgendwie alle zurück ins Bürosollen, weil Homeoffice nicht
richtig gut funktioniert, wiealle zurück ins Büro sollen,
weil Homeoffice nicht richtiggut funktioniert.
Es gibt also an derArbeitsstelle so ein paar Sachen
, die bisher immer so verlachtwurden, die aber doch ganz
wirkmächtig sind Das spontaneGespräch, die Freundschaft, die

(01:09:59):
sich entwickelt, der gemeinsamgeplante Feierabend, was auch
immer, was man typischerweise ineinem Meeting zu acht online,
wo sich alle nur verabschieden,nicht hat.
Das heißt, ganz schön vielSoftie-Kram, der bisher verlacht
wurde, scheint ganz schönwichtig für die Produktivität zu
sein.
Jetzt könnte man ja überlegen,was würde denn eine Mutter, die
drei Jahre zu Hause sich umFamilie und Kinder gekümmert hat
, so an Softie-Qualitätenplötzlich mitbringen, die man

(01:10:22):
als Unternehmen oh Wunder, danndoch ganz schön braucht, an
Gruhsamkeit, neue Perspektive,etwas anders mit zeitlichen
Horizonten umgehen, was auchimmer, grundsätzlicher Umgang
innerhalb von Kolleginnen oderauch mit Kunden oder wie auch
immer, also, dass einfachMutterschaft an sich schon mal

(01:10:43):
ein Pluspunkt ist, den einfachVäter, die produktive Arbeit
only machen, gar nicht leistenkönnen.

Speaker 4 (01:10:50):
Ich habe das schon gesehen im anglo-sachsischen
Raum, als quasi, dass Leute sichdas in Lebenslauf geschrieben
haben.

Speaker 1 (01:10:55):
Genau, es gibt ja auch in Deutschland so Scherz.
Also da wird so ein bisschenscherzhaft aufgegriffen als
Werbung.
Ich führe ein sehrerfolgreiches
Familienunternehmen und so, unddann sind das einfach die Kinder
, die man halt zu Hausedurchbringt und so.
Und zweitens würde ich sagen,wir haben in Deutschland keinen
adäquaten Diskurs, finde ich,zur Qualität des nächsten
Jahrgangs.
Wir sehen dann immer, 600.000sind so Needs und ach, die

(01:11:19):
können ja noch nicht mal lesen,wenn sie im Studium ankommen
oder wie auch immer, undoffenbar kann die Schule gar
nicht so viel leisten, wie wirfür den nächsten Jahrgang
brauchen.
Also brauchen wir per sefunktionierende Familien.
Da haben wir auch sozusageneine Lücke im Diskurs, und den
Rest würde ich sagen ihr eiskaltdurchkalkulieren, bis auf jede
einzelne Arbeitsstunde, die manals Care-Arbeit definiert, zack,

(01:11:44):
preisschild dranhängen, unddann zumindest mal ein
Minuskonto führen, so wie derStaat ja Unterhalt vorschießt,
wenn Väter nicht bezahlen, unddann läuft das schon mal als
negativ bei dem Vater auf, istseiner Pflicht nicht
nachgekommen, dass mangrundsätzlich so ein Konto
laufen lässt.
Wir haben das teilweise in derRente, diese Mütterrentenpunkte,

(01:12:05):
die jetzt wieder für Mütter mitGeburten vor 91 und so.
Aber wir haben ja gesehen, wieder Diskurs da läuft Mütter und
Rente, oh, bloß nicht, das istja voll, das Wahlgeschenk und so
.
Ja, also, da sieht man das.
Und das finde ich haltbesonders betrüblich, dass das
so aus progressiver Richtungkommt, also Grüne, linke, also
nicht die Linke, sondern die SPDso als linke Seite.
Spd und Grüne werfen dannplötzlich der CSU und der
Koalition vor, dass da irgendwieso ein Wahlgeschenk gemacht

(01:12:28):
wird, wo ich mir denke nee, dahaben Leute den nächsten
Jahrgang produziert, und so.
Das heißt ja, in Deutschlandhaben wir Familie wirklich hart
ignoriert und ausgeblendet.
Deswegen Wahlrecht ab null,hand in Hand mit dieser
Billionen-Euro-Forderung Dergroße Wurf.
Ich finde, es wäre Zeit dafür,zumindest einmal das groß

(01:13:03):
aufzumachen.
Der große Wurf diskutieren,aber wir sind hier nur 200 Leute
in einem Raum.
In Deutschland leben aber 80Millionen.
Wir wissen, wie die diskutieren, wir wissen, was ihnen wichtig
ist, wir wissen, was dieJournalisten ihnen als wichtige
Themen vorsetzen.
Also hier gibt es keineHoffnung.

Speaker 4 (01:13:17):
Yay, also, dann schauen wir mal.

Speaker 3 (01:13:21):
Dann schauen wir mal.

Speaker 4 (01:13:24):
Sehr gut, vielen, vielen Dank, dass du da warst.
Das Buch wird natürlichverlinkt, und hier auch nochmal
die Erinnerung daran, dass duschon häufiger im Podcast zwar
nicht zu sehen, aber zu hörenwarst, und auch die werden wir
natürlich verlinken, danke dir.

Speaker 1 (01:13:37):
Sehr gut, danke euch Ciao.

Speaker 4 (01:13:39):
Bis zum nächsten.

Speaker 2 (01:13:39):
Mal Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die
göttliche Kraft.
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