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September 17, 2025 8 mins

Max Eyth: Vom Dampfpflug-Pionier zum DLG-Gründer und Erfolgsautor – Ein Technikvisionär seiner Zeit

.

Quellen:

  • Max-Eyth-Schule Kassel: Auszüge aus "Der Techniker – Max-Eyth-Schule Kassel". (Ohne spezifischen Autor oder Publikationsdatum innerhalb der Auszüge)
  • Wikipedia: Auszüge aus "Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft - Wikipedia". (Ohne spezifischen Autor oder Publikationsdatum des Wikipedia-Artikels innerhalb der Auszüge)
  • Christ, Gerhard: Auszüge aus "Max Eyth 06.05.1836 – 25.08.1906", verfasst von Gerhard Christ am 12. Oktober 2005.
  • Esterer, Magdalena; Esterer, Klaus: Auszüge aus "Max Eyth: Vom einfachen Schlosser zum genialen Ingenieur, Schriftsteller und Zeichner", eingestellt am 25. August 2006, 10:53 Uhr, Quelle: DLG e.V. (www.dlg.org).


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Episode Transcript

Available transcripts are automatically generated. Complete accuracy is not guaranteed.
(00:00):
Du kennst das vielleicht, du siehst nen Straßennamen oder ne
Schule Max Eid und fragst dich kurz, wer war das eigentlich
heute? Schauen wir uns den mal genauer
an. Ja, machen wir.
Wir haben da biografische Notizen, Infos zur Deutschen
Landwirtschaftsgesellschaft, derDLG und ja, verschiedene
Webseiten über ihn gesichtet. Was steckt also hinter diesem

(00:20):
Namen? Genau das wollen wir heute so n
bisschen erkunden. Max Eids Leben ist ja eine
faszinierende Reise, muss man sagen.
Von dieser frühen Technikbegeisterung über seine
wirklich prägende Arbeit als Ingenieur, vor allem bei den
Dampfpflügen. Genau, die Dampflüge.
Bis hin zur Gründung der DLG unddann ja seiner fast
überraschenden Karriere als Schriftsteller und sogar

(00:42):
Zeichner. Ja, Wahnsinn.
Die Frage ist halt, wie konnte eine Person so viele
verschiedene, aber doch irgendwie verbundene Spuren
hinterlassen? Lass uns mal ganz am Anfang
starten. Geboren 1836 in Kirchheim unter
Teck und ein Schlüsselmoment scheint ja dieser Besuch im
Hammerwerk Ansbach gewesen zu sein.

(01:04):
Da war er 10. Ja, das wird oft genannt.
Es gibt da diese Gedenktafel. Zitat in Ernstbach beim Klang
der Eisenhämmer erwachte im Knaben die schöpferische und
gestaltende Liebe zur Technik, das muss ja ein prägendes
Erlebnis gewesen sein. Absolut.
Das war wohl der Zündfunke, kannman sagen.

(01:24):
Danach stand für ihn fest, er will Ingenieur werden, okay und
er hat das dann noch durchgezogen.
Ausbildung an der Polytechnischen Schule in
Stuttgart und sogar noch ne Schlosserlehre dazu, also
wirklich von der Pike auf gelernt.
Und von der Werkbank ging s dannja ziemlich steil bergauf bis
nach England, richtig. Genau also nach erster
Berufserfahrung bei Gotthilf Kuhn.

(01:45):
Hier in Stuttgart ging er 1861 rüber nach Liez zur
Maschinenfabrik John Fauler. Ah ja, fauler.
Das war damals die Adresse für Dampfpflüge.
Wichtig ist hier aber, Ace hat den Dampfpflug nicht erfunden,
das war fauler selbst. Aber ACE hat ihn entscheidend

(02:06):
weiterentwickelt, verbessert, stell dir das mal vor, riesige
Dampfmaschinen am Feldrand, die ziehen über Seile, pflüge, die 4
bis 6 Furchen auf einmal schaffen und tiefer als mit
Pferden. Das war echt ne Revolution
damals in der Landwirtschaft. Bis dann der Traktor kam,
nämlich an. Genau der hat das dann später

(02:26):
abgelöst. Und ACE war nicht nur
Entwickler, sondern auch so ne Art globaler Technikbotschafter
für fauler. Ja, das kann man gut so sagen.
Er wurde als wissenschaftlicher Generalstabschef der Firma
Fauler bezeichnet. Wow.
Seine Aufgabe war es, diese dochkomplexe Technologie weltweit
einzuführen. Das brachte ihn nach Ägypten, in

(02:48):
die USA, nach Peru. Peru sogar, ja.
Peru, Russland, überall hat er die Einführung der Dampfpflüge
begleitet, und nebenbei hat er noch 26 eigene Erfindungen
angemeldet, meist in England. Und sein Horizont war ja noch
breiter, oder er hat ja nicht nur über Technik geschrieben.
Richtig, er hat auch über Wasserwirtschaft publiziert,

(03:11):
Binnenschifffahrt und sogar die Cheops Pyramide hat ihn
interessiert. Ziemlich vielseitig.
OK, also 20 Jahre im Ausland etabliert in einer Top Firma und
dann kehrt er 1882 nach Deutschland zurück.
Warum eigentlich? Was hat ihn bewogen hier was
Neues zu starten? Ja, das ist ein spannender
Punkt. Er kam zurück mit einer Vision,

(03:33):
inspiriert von der englischen Royal Agricultural Society, er
wollte eine nationale, unabhängige Organisation für die
Landwirtschaft in Deutschland gründen.
Um sie zu modernisieren, wissen zu verbreiten durch
Ausstellungen, Wettbewerbe. Aber das deutsche Vereinswesen
war doch damals total zersplittert und oft, na ja,
staatlich gelenkt. Wie wollte er denn da eine

(03:56):
unabhängige, reichsweite Organisation aufbauen?
Das klingt schwierig. Das war es auch absolut.
Er stieß auf viele Widerstände, aber Alf hatte eine ganz klare
Vorstellung. Und politisch soll es sein,
finanziell unabhängig, getragen von den Mitgliedern selbst.
Ehrgeizig. Und wie.
Er hat unermüdlich und auf eigene Kosten um Unterstützung

(04:18):
geworben, hat sich extrem hohe Mitgliederziele gesetzt, 500 in
6 Monaten, 2500 in 2 Jahren und hat sie tatsächlich erreicht.
Das ist beeindruckend. Das zeigt seine enorme
Überzeugungskraft und sein Organisationstalent, ja.
Und daraus entstand dann die DLG, die deutsche
Landwirtschaftsgesellschaft. Genau am 11.
Dezember 1800. 85 wurde sie in Berlin gegründet und die

(04:41):
Abkürzung DLG. Die hat Eif selbst geprägt.
Ach, wirklich, ja, der Auftrag war von Anfang an klar, Land und
Ernährungswirtschaft zukunftsfähig machen durch
Fortschritt, Wissensaustausch schon 1887, gab s die erste
große Wanderausstellung in Frankfurt.
Quasi der Vorläufer von Agritechnica und Eurotierhäute.

(05:04):
Genau so kann man das sehen. 11 war bis 1896 der Motor als
geschäftsführendes Mitglied. Und die DLG gibt S ja bis heute,
prüft Maschinen, Lebensmittel. Das DLG Siegel kennt ja fast
jeder. Aber jetzt kommt ja noch ne ganz
andere, fast überraschende Facette von Aids ins Spiel.
Richtig, und das ist wirklich faszinierend.

(05:25):
Neben all der Technik und Organisation hat er im späteren
Leben dann in Ulm eine beachtliche Karriere als
Schriftsteller entfaltet, wobei sein erstes Buch das Wanderbuch
eines Ingenieurs, er zufällig durch seinen Vater entstand.
Der hat einfach Briefe von AIDS reisen zusammengestellt und 1871
veröffentlicht, ein Riesenerfolg.

(05:46):
Aber er hat ja dann bewusst weiter.
Geschrieben oder hinter Pflug und Schraubstock zum Beispiel.
Das wurde doch ein Bestseller. Absolut über 440000 Exemplare,
das war ne gute Mischung würde ich sagen.
Humorvolle autobiografische Skizzen, auch Gedichte.
War das dann reine Unterhaltung oder auch Teil seiner Mission,
Technik zu vermitteln? Wahrscheinlich beides.

(06:08):
Er schrieb ja auch Romane wie der Kampf um die Cheops
Pyramide. Etwa ein Fünftel seiner
Publikationen waren literarisch.Sicher auch ein Weg, seine
Faszination für Technik und fremde Kulturen einem breiteren
Publikum nahezubringen. Und als wäre das alles nicht
genug, war er auch noch ein talentierter Zeichner.
Ja, ein begnadeter Zeichner, wiees heißt.

(06:29):
Stift und Aquarellfarben waren wohl seine ständigen Begleiter
auf Reisen, aha, er. Hat der Stadt Ulm rund 1000
Skizzen hinterlassen? Ein Leben in Skizzen wird das
genannt, die sind nicht nur persönlich, sondern auch
kulturhistorisch wertvoll, sie zeigen sein Leben, seine
Beobachtungsgabe. Wenn man das alles mal
zusammennimmt. Ingenieur Toporganisator von

(06:51):
nationaler Bedeutung, erfolgreicher Schriftsteller,
Künstler. Das ist schon eine
beeindruckende Bandbreite, wirklich enorm.
Absolut. Er würde dafür ja auch vielfach
geehrt, sogar geadelt als Max von Eid.
Sein Name ist präsent geblieben in Straßennamen, Schulen, dem
Max Eyth See in Stuttgart. Stimmt der Max Eyth See?

(07:14):
Und die DLG führt sein Erbe ja weiter, auch wenn das DLG Siegel
heute manchmal diskutiert wird wegen des Fokus auf Sensorik.
Ja, die Kritik gibt es. Aber die Grundidee lebt fort.
Eid starb 1906 in Ulm und hat sogar testamentarisch Geld für
eine Stiftung hinterlassen, für Hinterbliebene von
Arbeitsopfern. Also was nehmen wir für dich?

(07:36):
Aus dieser ganzen Erkundung mit Max Eid ist eben mehr als nur
ein Marmor auf einem Schild. Definitiv.
Er zeigt eindrucksvoll, wie jemand technische Expertise,
visionäres Organisationstalent und die Fähigkeit zur
Kommunikation, sei es durch die DLG oder seine Schriften, ja wie
er das alles verbinden konnte. Und genau diese Kombination, das

(07:57):
ist vielleicht der springende Punkt auch für uns heute.
Wir leben ja wieder in einer Zeit rasanter Umbrüche,
technologisch. Absolut.
Ähnlich wie damals zur Industrialisierung.
Und da stellt sich doch die Frage, wie gelingt es uns heute,
Innovationen nicht nur zu entwickeln, sondern sie auch
gesellschaftlich zu verankern, verständlich zu machen und

(08:17):
organisatorisch so zu gestalten,dass sie wirklich Fortschritt
bringt. Eine gute Frage.
Ja, ey als Altspiede über diese Verbindung von Technik,
Organisation und ja, Kommunikation neu nachzudenken,
das weist über seine Zeit hinaus.
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