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March 14, 2025 124 mins

Du hast schon mal von der Mensur und dem akademischen Fechten gehört, aber weißt nicht genau, was es damit auf sich hat? Unser Gast André Saul gibt tiefe Einblicke in die Welt der schlagenden Studentenverbindungen.

Wir sprechen über Traditionen, Rituale, Biertrinken und natürlich das akademische Fechten mit scharfen Klingen und dessen Unterschiede zum HEMA. Wie läuft eine Mensur ab? Wie bereitet man sich darauf vor? Und warum bleibt der Kopf einfach stehen, wenn die Klinge kommt? Außerdem klären wir gängige Mythen und Vorurteile über Verbindungen und die Mensur auf. Eine Folge voller ungefilterter Insider-Infos!

 

Shownotes, Transkription und mehr unter https://www.schwertgefluester.de/akademisches-fechten-mensur

Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.

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Transcript

Episode Transcript

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(00:02):
Schwertgeflüster, der HEMA Podcast mit AlexanderFürgut und Michael Sprenger.
Liebe Hörer, heute haben wir ein richtig spannendesThema, ein, man könnte sagen, sagenumwobenes,

(00:24):
wo es sehr viele Meinungen dazu gibt, die ichin meinem Leben festgestellt habe und wo es
auch sehr viel Unwissenheit gibt, denn es scheintmanchmal irgendwie so eine Parallelgesellschaft
zu sein, ein mystisches Ding, die Studentenverbindungund deren Rituale, insbesondere das akademische
Fechten. beziehungsweise die Mensur. aus diesemGrund haben wir uns einen Gast eingeladen,

(00:53):
der heute zufälligerweise mal nicht im Autositzt und irgendwo hinfährt und nebenher unseren
Podcast hört, sondern zu Hause am Schreibtischuns bei dieser Folge unterstützt, nämlich André
Saul. Hallo André. Hi. Und natürlich ist auchder Alex mit dabei. Hi Alex. Andre bevor wir

(01:18):
so ein bisschen in deine Chema Karriere einsteigen.Erst mal die die spannende Frage Was bist du
für ein Verbindungsstudent oder gewesen? Alsoich bin noch ich bin aktuell inaktiv. Das ist
der Status der kommt nachdem man aktiv war undzwar bin ich Kurststudent aus dem Kösener Dachverband

(01:42):
KSCV und hab an einer Uni in Mitteldeutschlandstudiert und in den Rahmen auch mehrmals auf
mitteldeutschen CSC gefochten. Also der Waffenring,das Regelwerk, dazu kommen wir dann noch. Deine
HEMA-Karriere hast du 2019, 20 angefangen, damalsnoch bei Tapfar, bist dann nach Nordhessen

(02:05):
gewechselt und hast dich dann in fünf Jahrenzumindest so weit entwickelt, dass du seit
2024 im Rapierkaderficht. Erste Frage ist Rapierund die Waffe beim Mensurfechten. Kann man
die vergleichen? Prinzipiell ja. Es gibt zweiWaffen beim akademischen Fechten. davon, der

(02:26):
Glockenschläger ist erschreckend nah an einenspanischen Rapier dran. Und es war tatsächlich
so, als wir mal eine Woche mit Tapfer unterwegswaren und ich Anschauungsstücke von Glockenschläger
dabei hatte. Den Glockenschläger habe ich mangelsAlternativen als Ersatzrapier verwendet. Der
lässt sich sehr ähnlich händen. Der Aufbau istquasi der gleiche. Kreuzstange, Glocke drüber,

(02:49):
Griff dran, fertig. nehme aber... Oder stumpferGlockenspiel. Ich wollte gerade sagen, ich
nehme an, dass das die stumpfe Variante war.Ja, genau. Die sind ja auch modular und modern
aufgebaut. Die Klinge kannst du jederzeit wechseln.Bei uns war es so, dass man quasi seine eine
Glocke hatte, mit der man geforten hat und fürdie Mensur wurde dann die stumpfe raus und
die scharfe reingemacht. Einen davon hatte ichdabei. Ah, okay. ist sehr praktisch. Es guckt

(03:13):
außen keine Kreuzstange vorne und hinten raus.Das ist der allergrößte Unterschied. Das ist
ja ganz cool, dass du dann einfach so das gleicheGehilz hast. bist gewöhnt, wie sich das an
Hand anfühlt und so. Ja, die Klinge und auchdie Paukulite ist ein Tick steifer, als man
es von vielen HEMA-Klingen kennt, aber ist durchaushändelbar. Sie ist sehr viel steifer als eine
CG-Lite. Sie ist kein E-Rection-Störungs-Simulator. HEMA hat dir aber nicht gereicht. Du machst

(03:39):
auch nebenher noch MMA. Also so Boxen, Kickboxen,BJJ, Ringen. Und machst die ... Du bist Furry
und machst da Lichttechnik bei der Eurofirms.Ja. Und bist Airsoft-Spieler und da Moderator
im größten deutschen Forum. Wobei da spielendauch inaktiv im Airsoft war. Sobald man Moderator

(04:04):
ist, hört man eigentlich auf mit Spielen. Okay,das ist dann wie bei Studentenverbindungen
so auch. Ja. Inaktiver Airsoft-Spieler. Undinaktiver Kurstudent. Jetzt natürlich die Frage,
wie bist du in die Studentenverbindung gekommen?Das ist gerade ein perfekter Übergang. bin

(04:25):
nämlich übers Airsoft dahin gekommen. LiebeHörer, wir haben das nicht gescriptet. Ja,
das ist mir gerade aufgefallen. Das ist wahrscheinlichdein Film. Ich habe beim Airsoft-Spielen und
da ist ja auch Im mitteldeutschen Raum gibtes sehr viele Airsoft-Spielfelder und ich war
Anfang 2009 auf einem von denen unterwegs, habejemanden getroffen, habe mich mit denen unterhalten

(04:48):
und er steht fest, ach du studierst Physik,komm doch mal dann und dann da und da vorbei.
Dann bin ich da einfach mal ganz offen hin,macht mir jemand die Tür auf, hat einen...
Also ich mit meinem Metal-T-Shirt und meinerJeans gehe dahin, mache die Tür auf und da
steht er mir dann gegenüber. Ich weiß gar nicht,ob er... Ich glaube, er hatte Anzug und Band

(05:08):
an. Also quasi über die rechte Schulter zurlinken Hüfte, dann ein dreifarbiges Band. Dann,
ah, schön, du da bist, komm rein. Und dann stehtman da, da sind dann viele Studenten, die auch
so angezogen sind. In dem Fall war es auch so,ich glaube, von einer anderen Verbindung wurde
gerade ein Reserveoffizier befördert oder sowas, zum Oberstleutnant oder so. Und stand
da auch in kompletter, er hatte seine Felddienstuniformin Fleckthahn an und band drüber. Und da konnte

(05:33):
man sich auf einmal mit erwachsenen Akademikernund Menschen unterhalten und ich war auch nie
so der Disko-Typ und Das war halt eine Atmosphäre,der man sich einerseits mit Erwachsenen, studierten
Menschen unterhalten kann, andererseits in Ruhemit Studenten unterhalten kann, ohne sich bei
lauter Musik anzuschreien. Und das war insgesamteine Atmosphäre, die mir da gefallen hatte.
Weil man das als Student sonst so relativ wenighatte, beziehungsweise sehr viel in der eigenen

(05:56):
Blase unterwegs ist, wie man heute sagen würde.Und wusstest du damals schon, was eine Studentenverbindung
prinzipiell ist? Was es damit auf sich hat?Ich würde sagen eher nein. Mir ist nur später
aufgefallen, ich hab mich schon früher als jungrelativ viel für Geschichte interessiert und
ich wusste von der Existenz von sowas und einerbei einer historischen Person war rein zufällig

(06:21):
die einzige Verbindung, die ich kannte, dannnachher tatsächlich auch die, wo ich aktiv
geworden bin und diese historische Person warda auch. Okay. Das war reiner Zufall, aber
ich wusste nicht, was Studentenverbindungensind, was sie machen. Ich wusste, es gibt da
Vorurteile, aber ich bin dahin und habe mirdas Ganze angehört. Angesehen. Welche Vorurteile
kanntest du, als du da ... Wenn du sagst, duwusstest, es gibt Vorurteile, was war dir da

(06:44):
bekannt? Also hauptsächlich tatsächlich, dasssie sich mehr in der rechten bis konservativen
Ecke aufhalten sollen. Überschlagend wussteich, glaub ich, dem Zeitpunkt gar nichts. Okay.
Aber ich dachte mir ... Als sehr liberal eingestellterMensch kann man da auf jeden Fall hingehen
und sich zumindest selbst angesehen haben. Mhm.Und du bist dann ... dabei geblieben ... Und

(07:07):
warst wie lange aktiv? Mit Unterbrechungen kannman ungefähr zehn Jahre sagen. Also es ist
ja als überzeugter Langzeitstudent. Wir habenüber meine Hobbys am Anfang gesprochen. Irgendwas
anstatt zu studieren, musste ich ja machen.Und da war das eine wunderbare Möglichkeit,
die zeitlichen Lücken, in denen man nicht studierthat, zu füllen. Und tatsächlich war es auch

(07:30):
so, dass ich relativ früh als noch nicht Mitgliedwar ich auch mit der Person, die ich beim Airsoft
kennengelernt hatte unterwegs und wir sind zumBeispiel auch auf Pogtage gefahren. Das sind
die Veranstaltungen, denen gefochten wird. Zudem Zeitpunkt ist man so quasi assoziiert mit
der Verbindung, mit der man da ist, ist aberdefinitiv kein Mitglied. Und das ist ein Zustand,
der heißt Spähfuchs. Fuchs in Spähfuchs istein Mitglied auf Probe. Können wir auch nochmal

(07:54):
wahrscheinlich im Detail später darauf eingehen.Und da war ich quasi als Person ohne Band,
stehe da und alles voller Akademiker. sowohljung, studierend an sonstigen Unis, ich damit
nicht mal 20 Jahre, und auch fertig studierteLeute, mit denen man sich unterhalten kann.
Der eine, ich hatte mich mit einem alten Herrnunterhalten, der kam aus Berlin und hat mir

(08:17):
erzählt, wie er mit Band und Mütze zu der 68erZeit mit der Bahn zur Uni gefahren ist. Und
das hat mich total fasziniert und allein dieMöglichkeiten, die man da hatte, vielen unterschiedlichen
Menschen gleichzeitig in Kontakt zu treten,die... einigermaßen gerade aussprechen können,
war schon ein schönes Erlebnis. Und das passierthalt auf Pauktagen. Weil da kommen die Leute
von überall zusammen und dieses Ereignis ansich war schon spannend. Was da an Partien

(08:42):
gefochten wurde, ich habe keine Ahnung, ichhabe nichts erkannt. Für mich haben da zwei
Leute mit ihrer Hand und Klinge irgendwie rumgefuchteltund standen sich gegenüber. Für mich sah es,
glaube ich, auch so nach Hubschraubern aus.Stellt es euch am ehesten so vor, wenn jemand
mit einer Hand, zwei Leute stehen sich gegenüberund versuchen ... Beide einen Twerkopter zu
machen, hauen sich aber über den Kopf drüber. So sah das für mich damals aus. Also auf das

(09:05):
Fechten an sich, wie das aussieht und woraufes ankommt, da werden wir im Detail eingehen.
Kannst du mal einen Überblick geben, was machenStudentenverbindungen? Das, was du jetzt gemacht
hast, klingt nach Networking, Leute zusammenbringen,Leute, die fertig studiert haben mit Studenten.
Was ist deren Sinn und Zweck am Ende? Also,ich definiere den ... Ich sage es einfach,

(09:30):
wenn ich, Kursstudenten, Kursstudententum sage,das Ding ist, wir sind ein gewisser Teil von
dem gesamten Spektrum von vielen Dachverbänden,es gibt. glaube, da werden wir auch noch mal
drüber reden. Und vieles, was ich jetzt abersage, für Kursstudenten gilt auch allgemein.
Und was ich sehr gerne sage, der Zweck oderdie Haupttätigkeit von Kursstudenten ist es,
über den Sinn des Kursstudententums zu reden.Das klingt, der Zweck ist, warum du dich beim

(09:55):
Hema so wohlfühlst. Ja. Ja, und das ist auchbeim LARP gar nicht so unähnlich. Weil die
OT-Gespräche, die man hat oder die man in Forenführt, sind auch beim LARP darüber. Wie larpt
man eigentlich richtig? Und sehr viel ist fastSelbstbeschäftigungstherapie, die sich aus
Problemen mit anderen Verbindungen oder anderenDachverbänden ergeben oder was man jetzt da

(10:15):
irgendwo doof findet und... Geil. Es ist wieHEMA. Nur halt, HEMA dreht sich irgendwie
um das Fechten. Airsoft dreht sich irgendwieum die Spielzeugwaffen. LARP dreht sich darum,
dass man sich verkleidet und vorstellt, manwäre jemand anders. Dieses eine Etwas beim

(10:37):
Verbindungs-Studententum ist es eigentlich selber.Wie macht man das richtig? Das ist relativ
schwer zu fassen und es ist eigentlich nichtskonkretes. Was macht ihr eigentlich? Das Einzige,
wo ich jetzt sage, was es sehr stark von anderenHobbys unterscheidet, die ich hatte, der zentrale
Anlaufpunkt, den man dann vor Ort hat. Das Haus,die Aktiven sind da. Mittlerweile oder heutzutage
wohnen sie die Aktiven meistens auf dem Haus.Die in Aktiven wohnen in der Nähe und kommen

(11:00):
oft vorbei. Und da kommt relativ viel zusammenund man hat einen Raum sich auszutoben und
da drin auszuleben. Man hat einen riesengroßenSaal zur Verfügung. Gut, wir kommen jetzt alle
drei noch aus der Generation, LAN-Partys existierten.Dafür ist sowas sehr gut geeignet. Und wenn
man da dann als junger Student auf einmal Zugangzu einem Raum hat, der dafür sehr gut geeignet
ist, ist das sehr praktisch. Oder Tabletop,Warhammer Fantasy, Warhammer 40k spielen oder

(11:24):
irgendwas. Da sind dann ein Raum mit Stühlenund Tischen und das ist dann alles da. Das
kann man dafür nutzen. Man kann sich da sehrviel ausleben. Aber also das, du jetzt beschreibst,
ist ja dieses da Studentenverbindungen, Häuserunterhalten, wo dann die Leute der Verbindung,
die zu dem Zeitpunkt noch studieren, drin wohnenkönnen. Und es gibt irgendwie Gemeinschaftsräume,
die man dann nutzen kann für Veranstaltungen.Ja, das ist das, was am meisten auszeichnet

(11:49):
im Vergleich zu den anderen von den Möglichkeiten,die man da hat. Wenn ich Student bin, ich
mir überlegen, Mieten sind ganz schön teuer,aber gibt eine Studentenverbindung. Wenn ich
mich da anschließe, kann ich da unter Umständenkostenlos wohnen? Kostenlos wirst du nach meinem
Wissenstand heutzutage nicht mehr in Deutschlandfinden. Je nachdem, welcher Uni statt, die

(12:12):
Mietpreise erschreckend nah an den normalen.Es ist aber an sich meistens schon so, dass
du unter den normalen Mietspiegel bist. Okay,also theoretisch komm ich da in für günstigsten
Wohnraum ran. Plus das Netzwerk mit Leuten.Prinzipiell wohnst du als Verbindungsstudent
günstiger am Ende. Als du so gesagt hast, dassdiese eine Sache, um die sich alles dreht,

(12:39):
da ist mir direkt so gottloser Alkoholmissbrauchin den Kopf gekommen. Ja, das hatte ich auch
direkt im Kopf, ne? Machen wir mal hier dieVorurteilskiste auf und gucken mal was da rauskommt.
Der blaue Zauberwürfel kommt da raus. Der blaueZauberwürfel ist bei durchaus bekannt als ein

(13:00):
Kasten Öttinger. Ich weiß nicht ob der Griffheute noch gebräuchlich ist, ich war in den
2010ern aktiv, das ist jetzt eine Weile her.Aber ich glaube ja und sehr viel Alkoholkonsum
auch unter der Woche, auch über die Woche verteiltist, gehört, ist ein fester Bestandteil von

(13:22):
den Sachen, die da passieren. Ich kenne auchLeute, die von Anfang an keinen Alkohol getrunken
haben, die aktiv geworden und teilweise gebliebensind. Es ist aber halt... Man ist dann halt
sehr oft in Gesellschaft von sehr vielen betrunkenenMenschen und ich als jemand, der jetzt seit
einigen Jahren eigentlich keinen Alkohol mehrtrinkt. merke wie anstrengend sowas oft ist

(13:43):
und das tollste ist eigentlich, dass man jederzeiteine Party verlassen kann. Aber ja, es wird
sehr viel Alkohol getrunken und es gibt auchRituale und Veranstaltungen, bei denen extra
viel getrunken wird. Von dem, was sich abervon anderen Leuten aus der, wie auch immer
das dann heißt, Pfingstjugend, Freiwilligenfeuerwehr,Dorfjugend etc. Es scheint ähnlich bis vergleichbar

(14:03):
zu sein. Also es ist jetzt nichts, was Studentenverbindungirgendwie alleine auszeichnet, aber ja, Alkoholkonsum
ist ein sehr großes Thema. Insbesondere auchder Lage sein, Alkohol schnell zu trinken.
Ja. Insbesondere auch der Lage, Alkohol schnellwieder aus dem Körper rauszukriegen und wiederzutrinken.
Also ich hatte selber mal das Vergnügen.Also ich hab auch bekannte Freunde, die in

(14:28):
einer Verbindung sind. Und die haben mich auchmal mit aufs Haus genommen. Und dort hab ich
festgestellt, eine Menge Fehler machen. Also... sowas Triviales, wie du sagst zu jemandem
Bierjunge und plötzlich kriegst du ein Glasvorgesetzt, was du jetzt zu exen hast. Oder

(14:50):
noch noch besser, dir wird gesagt, ey Leute,mal die Glocke. Und das habe ich gemacht und
von überall her plötzlich so Leute hängt, hängt,hängt. Ja und jeder der hängt sagt, mit dem
trinkst du dann ein Bier auf ex. Und das isteine Möglichkeit, wirklich sehr, sehr rapid

(15:11):
völlig wegzuballern. Und also ich war, alsoich würde sagen, bin schon robust im Alkoholkonsum.
geht schon. Und kann auch mal schnell ein Biertrinken. Aber was die Jungs da vorgelegt haben,
also du hast nicht die geringste Chance alsNormalsterblicher dort irgendwie im im Wettzauffen

(15:37):
irgendwie einen Stich zu sehen. es war sehrfaszinierend. Ja, also gerade die Aktiven,
die dann länger als ein Semester dabei sind,sind in den meisten Fällen sehr geübt darin,
auch schnelle Mengen in relativ kurzer Zeitzu trinken und teilweise sogar im Körper zu
verarbeiten und dann durchsichtig wieder auszuscheiden. Und es ist tatsächlich der Alkoholkonsum ist

(15:59):
eigentlich über mindestens die gesamte Aktivitäteher so eine Art Dauerbeschaddung und es ist
ein Dauerzustand. Also, es ist ... nicht unbedingtMontag, Dienstag, Mittwoch. Du kannst aber
davon ausgehen, dass du drei bis vier Abendedie Woche ... gehst du nicht nüchtern ins Bett.
Und ... es geht auch ... Es kann auch an einemSonntag früh um zehn losgehen, und dann bist

(16:19):
du Montag um zwei ins Bett und in dieser Spannezwischendurch wird getrunken. Und das ist aber
auch ... Ich persönlich sehe das sehr starkim Zusammenhang mit der Mensur, weil es sehr
viel Selbstüberwindung über die eigenen Grenzenhinausgehen und diese Dauerbeschallung, diesen
Dauerdruck gewohnt sein, ist meiner Ansichtnach ein fester Bestandteil daran, der sich

(16:40):
auch daraus ergeben hat. Man kann auch, wennman sehr wild ist, eine Linie ziehen zwischen
Bierjungen und Mensur oder wenn man noch weiterzurückgeht zum Duell. Dann gehen wir jetzt
mal ein bisschen weiter zurück, nämlich zu denAnfängen von Studentenverbindungen. Denn irgendwann
Da sind ja Leute mal auf die Idee gekommen,jetzt machen wir sowas. Jetzt gründen wir Studentenverbindungen.

(17:07):
Wann war das? Warum ist das passiert? Wie kames dazu? Also Studentenverbindungen können
erst ab dem Moment existieren, wo wir Studentenhaben. Studenten können erst dann existieren,
wir Universitäten haben. Die erste Universitätin Bologna wurde 1088 gegründet. In Deutschland
die erste Uni Heidelberg 1386. Ab diesem Moment,wo du Unis hast, kommen Studenten von überall

(17:34):
her dahin. Und wenn jetzt zum Beispiel aus SchwabenLeute nach Bologna gehen, um da zu studieren,
steht da der einzelne Schwabe traurig und alleinein der Uni, und stellt fest, ist noch einer.
Und dann kommt noch einer, und dann auch komm,wir sprechen die gleiche, sehr komische Sprache,
ziehen wir doch mal zusammen, und ab dann istes so ein gewisser Anziehungspunkt für alle

(17:57):
Schwaben, die in Bologna studieren. Und so ähnlichverhält es sich dann auch, wenn die Unis in
Deutschland kommen. Und auf einmal hast du quasiStudentenverbindungen, die erst mal daraus
existieren. Ja, also wir sind vor Erfindungder deutschen Nationen, die dann erst mal aus
ihren Regionen zusammenkommen. Und daher hastdu jetzt viele Namen, die Schwaben sind dann

(18:18):
zum Beispiel Soevia. Es gibt dann Chor Soevia.Micha aus, wenn dann aus Dresden nach Bologna
geht, das wäre dann Saxonia. Es gibt viele ChorSaxonia. noch mehr Borussia-Preußen und noch
mehr Westfalia-Westfalen. Und das ging wirklichschon damit los, dass die Leute zusammengezogen
sind? Also so Vorgänger der heutigen WG-Kulturso ein bisschen? Ja, grundsätzlich. Also, kannst

(18:44):
auch ... Insbesondere ein Chor ist am Ende einesehr stark erweiterte Männer-WG mit ... ja,
doch Männer-WG mit sehr vielen Pflichten. Dasist interessant, das, was wir vorher aufgezählt
hatten, so von wegen bei der ... freiwilligenFeuerwehr und bei der Musikkapelle, so wird
auch ordentlich gesoffen. ist der Witz, dieseganzen Organisationen haben ja alle einen anderen

(19:06):
Hauptzweck, eigentlich außer zu saufen. Siemachen's halt auch. also, dieses Wohnen ist
dann ja wirklich ein total zentraler Aspektvon diesem ganzen Verbindungsleben. Also, Leben
als auch von dem Zweck, oder? Wobei es da auchmit den Zusammenziehen ist, ja relativ zu sehen.
Zum Beispiel haben im 19. Jahrhundert und auchAnfang des 20. Jahrhunderts sehr viele nicht

(19:28):
auf dem Haus gewohnt. sondern eher so ... wiedie Frische um den Teich verteilt. Und sind
halt zu den Hausinnen, weil das Haus immer nochder zentrale Anlaufpunkt dafür war. Also tatsächlich
eine frühe WG. Ich glaube, das wäre wirklichübertrieben, das in der Form zu sagen, aber
... Ah, okay. Eine Gruppe, die sich zu Zeitpunktzusammenfindet. Die WGsache ist mehr so eine

(19:50):
Nachkriegsgeschichte. Okay. Aber schon mit dieserIdee, dass es einen zentralen Anlaufpunkt gibt.
Und alle wissen, da kann ich rein, da treffenwir uns. Da ist halt montags was los oder so.
Das ist das Haus der Schwaben. Gehen wir malzu den Schwaben und betrinken uns. Wenn sie
uns denn was geben. Wie haben sich diese Häuser, ich sag mal, wie kam es dazu, dass man ein

(20:11):
Haus hatte? Also ich stelle mir jetzt vor, Studentenwaren damals vielleicht nicht unbedingt reicher
als heute. Woher hatten die plötzlich ein Haus,wo sie sich treffen? Also damals meistens über
Mitsehen. Irgendjemand, sagt, mir ist geradedanach, ich gebe euch viel Geld und stelle
euch das zur Verfügung. Gab's einen Gönnianminund der hat gesagt hier ... Nach meinem Wissen

(20:35):
stand ja lang ... Man kann mich da korrigieren,ist auch viel zu stark vereinfacht. Damals
lief das noch eher darüber. Du musst auch bedenken,Studenten waren in fast allen Fällen Adlige.
Und deren Eltern hatten dementsprechend auchin den meisten Fällen Geld. die Möglichkeit
war, damit ihr nicht langweilig ist, kauf ichdir da mal ein Haus. kannst du da mit deinen

(20:56):
Freunden hingehen und dich auch da schon anständigbetrinken. Das war schon da ein sehr großes
Thema und eigentlich zu jedem Zeitpunkt derStudentenverbindungen ist exzessiver Alkoholkonsum
ein sehr wichtiger Teil. Und jetzt hast du jagesagt, da kamen Studenten aus eben verschiedenen
Regionen. Die Sachsen, die Schwaben, die Westfalen,die Preußen. Und dementsprechend haben sich

(21:22):
dann Namen gegeben und waren dass dann Landsmannschaften,also weil die Landsmänner sozusagen zusammengekommen
sind? wie ist da die Begrifflichkeit? Ja, alsodie genaue Bezeichnung, welcher Teil der Studentenverbindungen
wann wie hieß und was wo entstanden ist, istauch so ein bisschen in das Spectrum ein bisschen

(21:44):
komplizierter. Man kann sagen, ... Es hattezunächst den Namen Landsmannschaften. Es gab
die Ordias, die wurden von den Landsmannschaftenabgelöst. Das hieß damals Landsmannschaften.
Was da Landsmannschaften hieß, heißt heutemeistens Chor. Und die ältesten Verbindungen,
die wir heute haben, sind Chors. Und das sinddie, die um 1800, ein bisschen eher noch. Kannst

(22:10):
ein paar Jahrzehnte zurückgehen teilweise. Undda wurden die ersten Chors, die heute noch
existieren, gegründet. Hießen damals aber Landsmannschaften.Okay, und was sind heute Landsmannschaften?
Heute sind Landsmannschaften, die wurden spätergegründet als die Chors. Der größte Unterschied
ist fast, sie, oh Gott, Akri. Ich sage das jetzteinfach, der größte Unterschied ist, dass sie

(22:31):
in anderen Dachverbanden insbesondere für Außenstehende.Okay. Und die sind an sich später gegründet.
Und die Landsmannschaften sind halt im ChorburgerKonvent. Die Chors sind entweder im KSCV-Kösener
Seniorenkonventsverband oder im WSC WeinheimerSeniorenkonvent. Die beiden Städte spielen
keine so große Rolle, außer dass da rein zufälligsich die Leute getroffen hatten und gesagt

(22:54):
haben, machen Dachverband. Und Dachverbändevon Studentenverbindungen an sich, waren jetzt
nur drei Beispiele für Schlagende. deutschsprachigenRaum Dachverbände für Studentenverbindungen
haben wir mehr als die italiener Himadachverbände. Und die sind direkte Konkurrenz zueinander,
so wie du das formulierst? Nee, also KSZV undWSC. Kösner-Weinheimer-Kur-Studenten arbeiten

(23:21):
sehr eng zusammen. Die sind sich zum Beispielsehr bewusst, dass das, was sie unterscheidet,
nahe null weniger ist. Konkurrenz wäre danndie Frage, in welchem Sinne. Man ist sich meistens
einig, dass man unterschiedliche Interessengebieteund Spektren abdeckt. Also ich hab mal geguckt,
in Ulm gibt's nicht so wahnsinnig viele Studentenverbindungen,da kam die Uni auch erst relativ spät. Ich

(23:43):
wär jetzt bei denen auch mal parallel so einbisschen auf der Homepage. Und da gibt es halt
einige Unterschiede. Also der eine sagt irgendwie,wir sind eine katholische Studentenverbindung.
Das heißt, wenn du nicht katholisch bist, duraus. Der andere schreibt extra, wir sind unpolitisch
und so weiter. Also ist das so bisschen dieses,dass man sich in verschiedene Kästchen noch
mal einsortiert und sagt, ey, das ist das, waswir machen, dass das die anderen machen? Prinzipiell

(24:03):
ja. Also wenn man jetzt bei Wikipedia Studentenverbindungeingibt und in den Verbindungsarten teilguckt.
Alleine bei katholischen Studentenverbindungensind da zehn oder fast zehn aufgeführt, die
beiden größten CV und KV. Sie heißen beideKartellverband, der eine mit C und der andere
mit K geschrieben. Kartell, nicht katholischerVerband. Ja, ist Kartellverband. ist auch

(24:24):
ein Stil. Kartellverband der katholischen-deutschenStudentenverbindungen ist CV und Kartellverband
katholischer deutscher Studentenvereine istder KV. Und ich vermute, die beiden könnten
jetzt ganz genau erklären, der Unterschied zwischendenen ist. Für mich hat es sehr stark Volksfront
von Judea-Vibes. Ich glaube aber auch, dassdie wenig sagen können, der Unterschied zwischen

(24:45):
KSCV und WSC ist. Hast du irgendeine Ahnung,wie viele Leute eigentlich in Studentenverbindungen
sind so in Deutschland? Kann man das irgendwie,also rein so von der Größenordnung her? Das
kann man vom Überschlag machen, aber Studentenverbindungenan sich habe ich tatsächlich jetzt gar nicht
geguckt. Ich hatte... Moment. Das kommt fasthin, ist fast meine Schätzung, aber hier ist

(25:09):
eine Zahl von 1984, wären um die 200.000, dasist ungefähr mein erster Schuss ins Blaue gewesen.
200.000 kommt grob nach meinen Schätzungen hin,weil ich hatte es mal überschlagen, es kann
sein, dass ich mich komplett falsch erinnere,aber ich glaube, ungefähr 80.000 Menschen in
Deutschland müssen eine scharfe Menso gefochtenhaben im Schnitt. Und das bildet halt nur die

(25:29):
schlagenden Verbindungen ab und Leute, die ausgetretensind. Also, ist nichts ... Das sind nicht so
wahnsinnig viele Leute, wenn man auf die Bevölkerungrumbrechen. der anderen Seite, wie viele von
der Bevölkerung studieren am Ende und so. Vonden Studenten macht's auch nur einen Teil aus.
Aber es klingt immer so bisschen wie so Parallelgesellschaft,die da läuft. Die sind zwar auch neben dem
normalen Leben teil, aber wenn man da niemandenkennt, man da ja nicht einfach so rein. wüsste

(25:54):
zumindest nicht ... Am Ende ist das genausoeine Parallelgesellschaft wie Ferris. Ja. Also,
man trennt sich ja nicht von ab, sondern Siesind unter uns. Das ist auch wie Hema, ne?
Kommst zu den Leuten nach Hause, zack, Schwertan der Wand. Machst du ein Durndauer-Freizeit.
Ich bin da in so einem Rechtverein, aber nichtso wie du denkst. Nebenbei kommt das natürlich

(26:20):
auch sehr stark auf die Zählweise von Verbindungsschüttendenan. Weil du hast den ... In unserem Fall ist
er eine aktive CC, das ist der Chor-Borschen-Konventoder den Aktiven-Konvent. Ich weiß gar nicht,
ob es bei den anderen dann Bundeskonvent heißt.Sehr viel, ich sage, Kurhaus ist dann... Ist
das Bundeshaus? Keine Ahnung. Egal. Du hastden CC. Das sind die aktiven und die inaktiven.

(26:44):
Und das ist, sagen wir mal, 10 plus minus beivielen Tendenzminus. Und du hast die alten
Herren. Kannst du ungefähr sagen 100 aufwärtsbei manchen Tendenz weniger. Also 100 Personen.
100 alte Herren. Pro Verbindung. Heißt in demFall... Ja, genau. Eine Verbindung hat ungefähr

(27:04):
10 aktive inaktive plus minus manchmal 30 inaktive,weil Gründe. Und wenn die inaktiven fertig
studiert haben und Geld verdienen, werden siealte Herren. Und das ist so wie heutzutage
das Haus und die Studentenverbindung finanziertwerden. Die alten Herren bezahlen ein, verglichen
mit anderen Hobbys relativ hohen Beitrag, verglichenmit teuren Hobbys unter ferner liefen oder

(27:25):
für das Einkommen eines Akademikers oft. Unddie finanzieren die Tatsache, dass das Haus
existiert und viele andere Sachen drum herum. Hauptsächlich so ein bisschen aus der Motivation
heraus. hatte als aktiver Spaß und ich ein paarMal im Jahr eingeladen. Und man hat als alter
Herr jederzeit einen Anlaufpunkt sowohl in dereigenen Uni statt. Man findet immer raus, ist
gerade... Es kommen andere Leute nach und dannhat man immer so eine Geschichte, was gerade

(27:48):
mit dem Chor an der Stadt passiert. Man hataber auch durch die Verbindungen von... Die
Verbindungen von Verbindungen untereinander,Verbindungen von Chors untereinander, Anlaufpunkte
in allen anderen Ecken der Republik. Also istes schon so gedacht, heutzutage ist eigentlich
auch Lebzeitmitglied, sofern man nicht rausgeschmissenwird oder verbrockt ist. Man geht als Student

(28:09):
rein und wird dann hinterher alter Herr, soin der Idee. ja. Sobald man mit der Inaktivität
durch ist, der Vorgang heißt dann Filestriert,Filista, alter Herr. Das ist Begriff, den andere
verwenden. Dann ist man theoretisch sein gesamtesLeben lang drinnen. Wichtig ist aber, sowohl
als aktiver ... Als Sache ist inaktiver, alsSache ist alter Herr kann man jederzeit austreten

(28:31):
und das auch komplett ohne Konsequenzen undich kenne auch sogar, es gibt auch Verbindungen,
da ist gar nicht so üblich, dass da sehr vieleLeute, die nicht aktiv geworden sind oder die
wieder ausgetreten sind, immer noch regelmäßigaufs Haus kommen, weil die es einfach schön
finden, aber keinen Bock auf die Verpflichtungen,das drum herum hatten. Was ich von der Herangehensweise
eigentlich sehr viel schöner und sinnvollerfinde, die Leute, denen es gefällt, können
dann dahin gehen und den Quark mitmachen. Die,denen es nicht gefällt, gucken sich die Ihre

(28:56):
zwei, drei Veranstaltungen im Jahr an, an denenSie Spaß haben oder zu denen öffentliche Gäste
sinnvolle machen oder erleben können. Jetzthaben wir das ja erst mal so weit zusammengefasst,
dass eine Studentenverbindung immer, zumindestfrüher, Verbindung von Menschen war, die oder

(29:18):
Studenten war, die gemeinsame Interessen oderHerkunft hatten. bei dem, was jetzt Kurs sind,
so ist die gemeinsame Herkunft. Dann kenne ichTurnerschaften und Sängerschaften zum Beispiel.
Da war wahrscheinlich das Turnen bzw. das Singenso ein gemeinsames Interesse. Wie ist das aber
bei Burschenschaften? denn den Begriff kannteich lange als stellvertretend für Studentenverbindungen.

(29:45):
Also bevor ich da irgendwie einen Einblick bekommenhatte, hatte ich immer die Assoziationen, das
sind Burschenschaften und es gibt nur diesenBegriff, bevor ich dann alles Mögliche kennengelernt
habe. Was ist da so der Punkt, der Sie zusammenhältoder verbindet? Ja, also das merkt man sehr

(30:06):
stark zum Beispiel an den Namen von den Burschenschaften.Also kurz um sie historisch einzuordnen. Die
Ur-Burschenschaft ist von 1815. Relativ vielpassiert ist auch noch mal nach 1848. Und die
Burschenschaften an sich wurden tatsächlichmehr oder weniger so ein bisschen Gleichgewicht
zu dem Kurs gegründet. Weil bei dem Kurs hastdu immer diesen regionalen Bezug. Du hast Leute,

(30:28):
die aus Westfalen nach ... Halle gegangen sindund da ihre Verbindung gegründet hatten. Und
sie als Westfalen-Geselliger untereinander ihrWestfalen-Kram gemacht hatten. Jetzt sind wir
aber Anfang des 19. Jahrhunderts in der Zeit,wo Nationen erfunden werden. Und Teil davon
ist auch die Erfindung der deutschen Nation.Und da kommen dann Leute mal, warum trennen

(30:49):
wir uns in Westfalen, Sachsen, Thüringer undSchwaben? Wir sind doch alles Deutsche. Und
dann gründet man eine Borschenschaft Germania,eine Borschenschaft Alemania oder eine Borschenschaft
Armenia. Was alles relativ allgemein wird. GeradeGermania als Name zeigt ja, wir sind eigentlich
eins, wir sind eine Nation. Und Borschenschaftenwurden in den zusammen am ehesten noch mit

(31:15):
einem politischen Ziel tatsächlich gegründet.Nämlich Deutschland dahin zu bringen, dass
es ein einheitlicher Nationalstaat wird. Inden Anfangen 19. Jahrhundert. Ja. Okay. Da
die Entstehung. wenn wir jetzt tatsächlich,dann ziehen wir ruhig mal den Bogen zu heute.
Man kann ja auch sagen, dieses Ziel haben dieBurschenschaften tatsächlich erreicht. Es gibt

(31:38):
jetzt auch immer, ich weiß gar nicht, ob 100Prozent geklärt ist, wo jetzt die Farben von
Deutschland herkommen. Also die Story ist jazumindest, dass das von den schönen Verbindungen
kam. Ja. Und die Farben der Urborschenschaft,also die Urborschenschaft hatte auf jeden Fall
vor Deutschland ihre Farben, weil sie älterist als Deutschland in der Form. Und Deutschland
hat die Farben der Urborschenschaft, ob jetztdie Farben der Urborschenschaft von den Uniformen

(32:02):
von, ich habe es vergessen, wem kamen oder wieauch immer. Auf jeden Fall schwarz rot gold
bezieht sich auf die Urborschenschaft. Und dadurch,dass sie einerseits dann immer noch dieses
politische Ziel hatten und diese etwas nationaleOrientierung, zieht sich das von den Borschenschaften
teilweise bis heute. Dass sie eine etwas nationalereOrientierung haben? Kurz, stark vereinfacht,

(32:27):
ja. Okay. Und auch politischer orientiert sindoder in der Verbindung etwas mehr ... nicht
unbedingt zur politischen Aktivität angehaltenwerden, aber politisch Stellung zu nehmen,
das Sinn ergibt. So sich da eine Meinung zubilden. Und dadurch ergibt sich auch, du hast
definitiv einen Dachverband, den ich als problematischbezeichnen werde, das ist auch der Älteste,

(32:49):
die deutsche Borschenschaft. Und aus denen sindsehr viele ausgetreten. Es gab eine Welle,
die in den 70ern ausgetreten ist. Das ist dieneue deutsche Burschenschaft. Und es gibt eine
Welle, die ich glaube, 2013 plus minus, daswar dann die allgemeine deutsche Burschenschaft.
Da sind Burschenschaften, die sich mit politischenEntwicklungen im Dachverband nicht einverstanden

(33:11):
waren, ausgetreten. Und tendenziell, wenn dumit den Mitgliedern redest, vernünftiger Mensch
empfindest, du die meistens auch als vernünftigerist, wenn du mit einem deutschen Burschenschaften...
Redest du im Durchschnitt okay findest auchin allen sowohl den drei Beispiel ich genannt
habe als auch in allen anderen das Spektrumin beide Richtungen es fließt aus wie eine

(33:31):
Gesellschaft halt so ist aber die Tendenzensind da schon relativ klar erkennbar auch anhand
von Anträgen von deren großen wie auch immerihre Konvente heißen also so im Klischee hätte
ich jetzt irgendwie gedacht oder im VorteilDass im Botschaften vor allem, wenn sie dann

(33:52):
schlagend sind, tendenzweise eher rechtskonservativgerichtet sind, auch so bisschen im Kontrast
zu vielen Studentenstädten, die ja eher linkerausgerichtet sind. Aber du meinst, das passt
nicht auf alle, sondern das gibt so ... Alsobei manchen stimmt das vielleicht, aber im
Mittel kannst du das nicht sagen. Ja, alsoin Studentenverbindungen findest du prinzipiell
alles. Von der Mitte an kannst du aber natürlichdavon ausgehen, dass wenn wir es über traditionelle

(34:17):
Vereine und reden, dass wir uns im demokratischenRahmen von der Tendenz ja ein Stück weiter
rechts aufhalten, aber mit einem sehr breitenSpektrum und du findest auch zum Beispiel den
Ferdinand-Lazal-Kreis in der SPD, der aus Verbindungsschüdenbesteht. Und bei den meisten, von denen ich

(34:39):
weiß, ich weiß nicht wie die aktuellen Entwicklungensind, Ich kann dir aber sagen, Zeit vor 2013
hatten sehr viele Verbindungen Unvereinbarkeitsbeschlusszum Beispiel mit der NPD. Okay. Also offene
Nazis wirst du in den meisten Verbindungen nichtfinden. Und die Ausnahmen ... findest du dann
in den Medien. Und das ist das, worüber berichtetwird. Okay. Die anderen sind ja langweilig.

(35:03):
Ja, wollt ich grad Ich muss mich noch ganz kurzkorrigieren, die NDB ist nicht aus den 70ern
entstanden, sondern 1996. In den 70ern war ganzviel anderes Drama, weil im Rahmen der 68er
Bewegung wurde die Mensurenfrage gestellt unddie Idee dieser gesamten Konstrukte an sich
dadurch was durcheinander gebracht. Okay, wennman jetzt nach Studentenverbindungen guckt,
auch was so politische Sachen angeht, dann sinddas durchaus die Treffer, die man halt findet,

(35:26):
dass gewisse Verbindungen und so weiter haltin die eher im rechtsextremen Spektrum sogar
eingeordnet werden. Aber das ist nicht stellvertretendfür alle sozusagen. Auf keinen Fall. Das ist
tatsächlich wirklich ein relativ spezifischesProblem bei den Burschenschaften, insbesondere
beim DB. Du findest auch noch vereinzelt dasGanze woanders, aber im Rahmen der Menge an

(35:49):
Studentenverbindungen, die es gibt und an Dachverbänden,die es gibt, ist das runtergebrochen eher zu
vernachlässigen oder hast du vermutlich beiKaninchen Züchter Verein ähnliche Probleme?
Dann noch zwei Fragen zu den Studentenverbindungenan sich, bevor wir mal in die Mensur selber
reingehen. Frauen? Mitglieder? Ja, nein, mussman Deutscher sein, um Mitglied zu werden.

(36:13):
Also, Deutscher auf keinen Fall. allen vernünftigenNachverbindenspäters überhaupt keine Rolle.
Du findest auch eine Doku über ... War es jetztder Äthiopische Prinz oder was auch immer?
glaub ... Sagen wir so, der König hat seinenSohn nach Deutschland zum Studieren geschickt.
Damit er deutsche Kultur kriegt, er aktiv gewordenund fand das alles toll. Du hast in vielen
Verbindungen tatsächlich auch Leute, teilweisesehr gebrochenes bis kein Deutsch verstehen,

(36:39):
die da aktiv werden, aber sehr viel Spaß habenan den sehr deutschen Zeug, was da passiert.
Und die sehr viel überzeugtere Verbindungsstudentenwerden als sehr viele der Deutschen, die aus
dem Dorf nebenan dahin ziehen. Frauen ... imRahmen der schlagenden Verbindungen haben die
leider nicht die Möglichkeit. Wenn wir jetztkurz bei dem Spektrum der Studentenverbindungen

(37:02):
bleiben ... Wenn wir jetzt unsere Charakter-Astellungeiner Studentenverbindung machen, kannst du
dir so eine Checkliste vorstellen, die du abhackst.Und an den einen Extrem hast du eine WG. Auf
den anderen Extrem hast du ein Kösener-Kor.Und jetzt kommen da verschiedene Eigenschaften
dazu, wie zum Beispiel, wenn ein Konvent stattfindet.Es gibt die, die nehmen gemischt auf. Da sind

(37:24):
Männer und Frauen aktiv. Die tragen aber nochkein Band. Die fechten aber auch noch nicht.
Das ist dann zum Beispiel die ATV. Also akademische... Verbindung. Dann geht das weiter und relativ
früh in diesen Spektrum, wenn wir jetzt dieCheckliste abhaken, diese konservative Eigenschaft
nehmen wir, diese nehmen wir, diese traditionelleEigenschaft nehmen wir, kommt das Drang von

(37:45):
Band. Fast zeitgleich kommt auch, dass wir nehmennur Männer. Es gibt auf der anderen Seite schon
lange Darmverbindungen, aber nicht schlagend. Okay, dann erklär doch mal jetzt... übrigens
auch... Ja, ja. Das ist ein Superpunkt. Dannerklären wir, was mit dem Schlagend auf sich
hat. Die meisten HEMA-Leute verstehen, dassSchlagend damit zu tun hat, dass man akademische

(38:07):
Mensur ficht. Aber was, was, was, wer und wannso? Dann steigen wir mal genau hier in das
Thema ein, was das Praktischen heißt. In unsererCharakter-Schulsch-Checkliste setzen wir alle
Haken. Wir tragen Band, wir nehmen nur Männer.Wir fechten, und dann gibt's noch vom Fechten
an sich Freischlagend. die fechten prinzipiellnicht. Wenn aber einer sagt, ich hab Bock zu

(38:31):
fechten, findet man für den irgendwo eine Möglichkeit.Meistens, dass er sich bei einer anderen Verbindung
am Ort, am gleichen Uniort einpaugt und dannfecht. Fakultativschlagend, die bereiten sich
auf eine Mensur vor, müssen sie aber zwangsweisenicht machen. Wobei da auch die Tendenz in
die eine oder andere Richtung stark vorhandenist. Sehr viele Fakultativschlagende kommen

(38:51):
gar nicht auf die Mensur tatsächlich, nichtauf die Idee tatsächlich eine scharfe Mensur
fechten zu wollen. Und dann gibt es den Bereich,wo ich herkomme, der zum Beispiel Kösener ist
ein pflichtschlagender Dachverband. Jeder aktivebei uns ficht scharfe Mensuren. Und das heißt
... Wie viele Pflichtmensuren habt ihr da? Daskommt darauf an, man muss zum Beispiel, um

(39:16):
Bosch zu werden, sprich, man ist Mitglied aufProbe, man ist Fuchs, man hat noch keine Stimme
in den ... und noch keinen Sitz in den ganzennervigen Konventen. Als Fuchs weiß man immer
nicht, wie angenehm man das Ganze hat, weilder ganze anstrengende Scheiß im Verein, wie
Kassenführung und so, muss man nicht machen,das ist ganz toll. Bierkästen schleppen ist
schöner als eine Kasse zu führen. Und um dannvom Fuchs in den Status eines Bosch zu kommen,

(39:43):
muss man mindestens eine Fuchsenpartie geschlagenhaben, das steht so im Dachverband drin, weil
die meisten sind es mehr. Das sind dann zweiFuchsenpartien. In unserem Fall im Mitteldeutschen
CSC sind das zwei sogenannte hohe Partien, wodie Trefferfläche nur oberhalb der Paukbrille
ist. Und um inaktiviert zu werden, bin ich mireigentlich recht sicher, auch mindestens einer

(40:05):
Borschen-Partie gefochten werden. Die ist dannvon den Bedingungen her ein bisschen schärfer.
Ich denke dazu kommen wir. Und damit kannstdu von mindestens zwei ausgehen, nach oben
offen. Ich meine es gibt auch Leute, die vierBorschen-Verbindungen als Pflichtpartien haben.
Es gibt aber auch Regelungen wie, mindestenseine im Semester muss jeder fechten. Da hast

(40:26):
du keinen Bock, lange aktiv zu sein in Zweifel.Oder du bist wahnsinnig. Das geht auch, was
völlig legitim ist. Und das verteilt sich dann,also ist das so, wenn du jetzt sagst, man muss
eine bestimmte Anzahl gemacht haben, ich treteda ein, trainiere für eine bestimmte Zeit,
dann muss ich den Redacuff kurzer Anabfolgemachen, bin ich fertig oder verteile ich das
so gleichmäßig über meine Studentenzeit? Daskannst du dir fast vorstellen wie im Studium

(40:50):
eine mündliche Prüfung, die du dann schreibenkannst, wenn du Bock hast. Du kannst dir alle
direkt vor Abgabe deiner Bachelorarbeit machen.Dann staut sich das alles, du hast aber viel
Zeit zur Vorbereitung und du kannst es Stückfür Stück vorher machen. Üblich ist, du wirst
aktiv, zum Beispiel zu Beginn eines Wintersemesters.Über dieses Wintersemester wirst du eingepaukt.

(41:11):
Pauken ist der Vorgang des Vorbereitens ausFechten, das das Trainieren dafür. Das ist
Begriff und der kommt auch daher. Und dann bistdu irgendwann bereit für deine erste Fuchsenpartie
und machst deine erste Fuchsenpartie. Wollenwir über die erste Fuchsenpartie reden oder
ist gerade noch ein Thema offen? Warum, warummache ich das überhaupt? Also kurz, weil es

(41:32):
in das Gesamtkonstrukt, in meinem Fall Coa CoaStudentum, dazugehört. Mir gefällt es in der
Gesellschaft, in der Gemeinschaft, wo ich dabin. Ich habe da Spaß. Und eine von den vielen
Dingen, die ich da mache, ist im Zweifel das... Das kann auch eine Sache sein, die einen
sehr viel Spaß hat. Also, ich hatte ja schonerwähnt, Pauktage fand ich allein schon als
Besucher super. Pauken und Vorbereiten auf Fechtenfand ich auch gut. Das hat mir Spaß gemacht.

(41:57):
Das war einigermaßen sportliche Betätigung.Über den scharfen Vorgang an sich kann man
diskutieren, ob man jetzt daran Spaß hat odernicht. Hattest du daran Spaß? Während das...
Nein. Also quasi... Zwischen den ersten undletzten Gang hatte ich eher so keinen Spaß.
Das war ein Vorgang der höchsten Anspannung.Wollen wir jetzt über den Sinn der Mensur reden

(42:19):
oder wollen wir uns das für den Schluss aufheben?Reicht euch das für warum macht man das? Oder
soll ich mehr ausholen? Nee, ich glaube daspasst für den Moment, dann lass vielleicht
Tuber reden, was man da tatsächlich tut undwas man da nicht tut, dann muss man glaube
ich ein bisschen besser verstehen, um den Sinndahinter dann auch nochmal durchdrehen zu können.
Das ist ein ganz großes Problem, weil das wirklichein sehr breites Spektrum ist, als ich schon

(42:41):
mal, wenn ich es anderen Leuten erkläre, ichkann erklären, wie die Techniken aussehen und
was man da macht, was sehr seltsam ist, auchfür Fechter, weil es ein völlig anderer, alles
ist eigentlich anders, insbesondere der Rhythmusund der Kontext. Um zu verstehen, wo das herkommt,
muss, oder warum man diese Techniken macht,muss man die Regeln kennen. Um zu wissen, wo

(43:01):
die Regeln herkommen, muss man einiges überdie Vorgeschichte kennen. Das heißt, wir fangen
jetzt einfach mal bei der Geschichte der Mensuran. Grob, ja. Okay. Also, noch mal für mich
zur Einordnung. Wir sind Beginn des 19. Jahrhunderts.Studenten ... Studenten tun sich zu Studentenverbindungen
zusammen. Ich mach mal ganz kurz einen Speedrun.Wir haben ja jetzt unsere ... Wir haben jetzt

(43:25):
unser Chor Suevia ... Blue Media, wo auch immer,gegründet. Und die Studenten müssen von zu
Hause dahin kommen. und sich im Zweifel verteidigen,das heißt, die kriegen erst mal Waffen. Da
reden wir über 14. bis 15. Jahrhundert. Richtiggute Idee übrigens, Leuten, die zum ersten
Mal von zu Hause weg sind, halbstarken Waffenin die Hand zu geben. could possibly go wrong?

(43:47):
Okay. Ja. Ja, da hattet ihr gerade bei der Folgemit Zimmermann, ich meine, das war die 69,
kam das Thema dann Recontre auf, der deutscheBegriff dafür ist Rauchduell. Zwei Studenten
begegnen sich, können sich nicht leiden undstechen sich ab. Dann haben wir Stoßmensuren,
sterben viele Leute, stoßen ist gefährlich undungefähr 1850 plus minus 30 Jahre haben wir

(44:09):
so eine Entwicklung, dass wir zur Hiebmensurübergehen, Säbel oder zum Hiebduell übergehen.
Erstmal der Säbel spielt eine größere Rolleund aus den Säbel regulieren wir uns langsam
davon weg, dass wir mit dem Säbel auf den Oberkörperhauen. Da sind wir im Duellbereich und wir
bewegen uns langsam darauf hin, dass wir miteiner leichteren Waffe auf den Kopf hauen.

(44:31):
Es war Wenn ich es richtig erinnere, dass währendSebelduellen nicht auf den Kopf gehauen werden
durfte. Das Problem ist, wenn du da was Heftigesan den Arm oder an die Brust bekommst, dann
musst du in Zweifel mal von Musik- oder Medizinstudiumumsatteln auf Jura. Ich empfehle dazu die

(44:52):
aktuelle Version von Die Sebel-Fechskunst vonFriedrich Schulze aus dem WJK-Verlag. Das Vorwort
da alleine ist sehr interessant. Das ist von2005. Und da wird auf solche Sachen auch nochmal
eingegangen und wie dann aus dem Säbel sichlangsam die Menso entwickelt, weil der Kopf
mag als ungefährliche Trefferfläche erstmalsehr unintuitiv wirken. Wenn wir uns jetzt

(45:15):
aber ein Bleiben wir beim Rapier angucken undwir nur über Hiebereden, die dann auch nur
aus dem Handgelenk gemacht werden, kann da erstmalgar nicht so viel Schaden am Kopf entstehen.
Du zerschneidest halt die Haut und das Fleischüber den Schädel. Die Wahrscheinlichkeit jemanden
dauerhaft. zu verletzen ist eher gering. Duwirst niemandem einen Trizeps durchschlagen.

(45:36):
Zweifel, im allerschlimmsten Fall, entstellstdu ihn halt durch einen Schmiss. Und in diesem
Kontext entsteht daraus die Mensur. Jetzt nochmal einen kleinen Schritt zurück. waren bei
einem Duell, wir waren irgendwie im 14., 15.Jahrhundert. Und da haben erst mal junge Menschen
Waffen dabei. Wir entwickeln uns über die Jahrhunderte,die haben immer noch Waffen dabei. 16. Jahrhundert

(45:59):
Degen, 17. Jahrhundert Stoßrapierer. Und sieführen jetzt Duelle vor den Toren der Stadt
aus. Aus Gründen, die ihr in unserer Folge 79anhören könnt. Und ... jetzt führen wir dann
irgendwann Duelle mit dem Säbel aus. Und ...wie kommt es jetzt von ... Das Duell hat ja

(46:26):
immer noch irgendwie einen ... einen Grund,der mit ... eher Verteidigung zu tun hat. Also
irgendjemand hat aufs Größte meine Mutter beleidigtund da hab ich in Handschuhe geworfen und gesagt,
hier, pass auf, wir treffen uns. Und jetzt,das war auch immer noch der Fall bei Säbelduellen.

(46:47):
Ja. Und jetzt machen wir plötzlich aus dieserSache, dass es darum geht, Ehre nach einem
Affront sozusagen zu verteidigen oder wiederherzustellen.machen wir jetzt ein regelmäßiges Ritual.
Dieses akademische Fechten. Und da fehlt mirnoch so ein bisschen der Übergang. Okay. Also,

(47:14):
wir haben unsere Duelle und irgendwann ist esso, dass es in Studentenverbindungen untereinander
... Die meisten haben dann irgendwie gefochtenund man stellt aus Folge daraus an die nachfolgenden
Mitglieder auch irgendwie den Anspruch, dasssie gefochten haben sollen. Auch wenn sie jetzt
nicht eher der Typ sind, die sich ständig inihrer Ehre angegriffen fühlen oder Leute in

(47:36):
ihrer Ehre angreifen. Und irgendwie müssen dieauch dahin kommen. Und zusammen mit der Entwicklung,
das vom Säbel-Duell und der Mensur, bewegenwir uns weg von der reinen... Wir müssen jetzt
miteinander fechten, weil wir uns beleidigthaben, hin zu... Wir müssen uns miteinander
fechten, weil miteinander fechten müssen. Weildas in unserer Verbindung mit dazu gehört.

(47:58):
Mhm. Okay. Also sozusagen die vorhergegenenGenerationen, für die war das ein Riesending.
Und die haben das auch entsprechend gelebt undweitergegeben. Und dann war die Nachfolgerätation,
wenn das so ein Riesending ist, müssen wir dasauch machen. Ja. Okay, also steht jetzt nicht
mehr ... Die Ehre hat jetzt nicht mehr so denriesigen ... Das ist jetzt nicht mehr so ein

(48:19):
krasser Begriff, sodass wir jetzt sagen ...Schwertestens bei der Mensur an sich nicht
mehr, weil ... Ich meine, hatte, wurde hierin dem Vorwort auch noch erwähnt, das ist übrigens
Dr. Peter Hauser von ... aus einem WeinheimerChor erwähnt, dass die Ehrenbereinigende Sache
steht immer im Zusammenhang mit dem Duell. Nichtmit der Mensur. Das hängt dann auch damit zusammen,

(48:42):
wenn wir uns zu 1953 begeben. Nach dem Kriegwo man sich in Absprache mit Theodor Heuss,
den Bundespräsidenten, entscheidet, das Duellund den Säbel komplett fallen zu lassen in
Deutschland und nur noch Mensuren zu fechten,ist der ganz wichtige Punkt dabei, dass es
zu keinem Zeitpunkt bei der Mensur um Ehrenhändelgeht. Und das kannst du ... Ja, die Ehre ist

(49:04):
halt ein ähnlich erfundener Begriff wie Nation,das ist irgendetwas, was in unseren Köpfen
rumschwebt. Aber man sagt, es geht nicht mehrum Ehre. Und damit ist das so. Aber das heißt,
wenn wir beide jetzt Schlagenden Verbindungenwären und wir geraten irgendwie aneinander,
dann wäre das nicht so, dass ich dich zu einerMenstruation fordere, wenn ich mich meiner
Ehre angriffen fühle. Oder kann ich das theoretisch,aber ich mach's einfach, nicht in der Praxis?

(49:28):
Einmal verweise ich da auf die relativ guteTatortfolge Satisfaktion vom Tatort Münster.
Da wird auch genau dieser Vorgang beschriebenund ziemlich gut dargestellt. Selbstverständlich
hat die Ehre überhaupt kein EhrenbereinigendesDuell mehr und wir würden auf keinen Fall untereinander
oder miteinander fechten, weil wir irgendeinMissverständnis ausräumen, weil wir uns irgendwie

(49:51):
zerschritten haben. Das würde natürlich niemalsjemand machen. Genau das wurde ja 1953 genauso
geklärt. Ah ja, das verstehe. Ja, schön. Okay.Und was wir aber natürlich machen können, es
gibt die Bestimmungsmensun. Im mitteldeutschenCSC sind das zum Beispiel sechs Hiebe. A30
Gänge, das heißt jeder haut sechs mal und dannist der Gang vorbei und das machen wir 30 mal.

(50:16):
Und neben der Bestimmungsmensur gibt es aberauch noch verschärfte Mensuren, die natürlich
zu keinem Zeitpunkt zum Austragen von ihrenHändchen verwendet werden sollten. Und das
machen wir aber außerhalb von der Absprache.Bei einer Bestimmungsmensur gucken wir alles
klar. Ich habe hier Fuchs Fürgut. Der ist großund hat lange Arme. Ist eher so durchschnittlich
schnell, ist durchschnittlich stark und durchschnittlichtechnisch. habt ihr einen Fuchs ja dazu passt

(50:39):
und die beiden stellen wir gegenüber. Das machenwir bei den Borschen auch noch so. Wenn dann
aber der aktive CB für gut, Kurbusch, vorgutoder der inaktive sich mit Bundesbruder Sprenger
zerstreitet, könnten sie sich darauf einigen,einfach mal aus rein Spaß eine Mensur auf verschärften

(51:02):
Coman im mitteldeutschen zu machen. Dass mandann zum Beispiel nicht 6 Hebe pro Gang, sondern
8 Hebe. oder wenn so evia plomidia ulm undsaxonia dresden sich zerstreiten können sie
auch sagen wir schreiben mal jeder drei namenvon uns auf eine liste das heißt dann pp das
dann ein pro patria suite und das sind dannmeine ich sechs hiebe a 40 gänge pro party

(51:29):
und davon dann mindestens drei vielleicht mehrdie hintereinander ausgetragen werden Die Verschaften
heißen PC, persönliche Kontraharsch. Aber dashat nichts mit einer Forderung oder eben.
Ja, das ist gut zu wissen. Hätte ich jetzt irgendwievom Wort her, aber gut zu wissen, dass er das
klären konnte. ist nichts. Dazu ist ja dieserPodcast da, hier Vorurteile auszuräumen, das

(51:54):
find ich wirklich gut. Um Themen abschließendzu klären. Themen abschließend zu klären. So
PP klingt für mich wie so ein Mannschaftsturnier.ist ja stark zu vergleichen mit einem Staffellauf.
Üblich ist dann auch zum Beispiel, ähm, die...Eine aktive Verbindung hat quasi eine Führungsregel,
die meistens aus drei Personen besteht. ZumBeispiel, möglich bezeichnet Senior, Consenior,

(52:18):
ja, also der wichtigste, älteste, das hat nichtsmit Alter zu tun, der wird jede Woche, oder
kann jede Woche abgewählt werden, der wird zuBeginn des Semesters gewählt und kann immer
abgewählt werden. Finde mal so einen demokratischenVerein woanders. Genauso ist mit dem Consenior,
das ist der zweite. Das ist derjenige, der dieLeute trainiert. war ich zum Beispiel. Das
ist der, der den Leuten Fechten beibringt. Unddu hast den drittschargierten, das ist der,

(52:38):
der den Schriftverkehr macht. Und oft idealerweiseist es dann zum Beispiel in einer PP so, dass
die drei Chargierten, heißen die von der einenVerbindung, auf die drei Chargierten der anderen,
der erste, zweite, dritte Treffen. Aber dasist nicht zwangsweise so, das ist eine Idealforstellung.
Okay. Und nehmen wir an, das ist dann ... läuftdann und Vielleicht hatte man vorher Dinge

(53:07):
anders gesehen, hat natürlich dann diese PPnicht deswegen gefochten, aber hat eine PP
gefochten. Ist dann danach wieder alles gut?Trinkt man dann Bier zusammen oder wie ist
das? Tatsächlich im Idealfall in den meistenFällen ja. Es hat eine relativ bereinigende
Wirkung, etwas auf so einer Art Weise zu klären.Dafür muss halt der Gesamtablauf und alles

(53:29):
im Umfeld auch richtig laufen, weil ansonstenDurch Abweichungen von dem Protokoll oder dem
gefühlten Protokoll, was dazugehört, kann esdann wieder zu anderen Schwierigkeiten kommen.
Es ist eine sehr formale, durchritualisierteGeschichte, sowohl im Vorfeld als auch während
des gesamten Ablaufs. Aber in solchen Fällenist ja Ritual an sich was Gutes, weil du weißt

(53:51):
halt, dass wir wir machen A, B, C, D, und soweiter, da können sich alle drauf einstellen.
Und dann, das ist ja eigentlich, um Missverständnissezu vermeiden am Ende. war halt sozusagen, wenn
jeder das Ritual kennt und weiß, was passiert,und man macht das einfach, dann kann keiner
sagen, oh, aber ihr habt sowieso, so bisschenwie Regeln halt für die Auseinandersetzung
selber. Ja, und dafür ist es zum Beispiel auchnotwendig, dass wenn aus Erlangen eine Verbindung

(54:16):
auf mitteldeutschen CSC ficht, sie sich idealerweiseWaffenschutz bei einer Verbindung vor Ort holen,
die die Geflogenheiten von den Komor kennt.Weil der Erlangener Waffenring hat ein ganz
anderes Regelwerk als der Mitteldeutsche. Hatein ganz anderes als Göttingen oder Hannover.
Schön, auch wie im Hema, das gefällt mir richtiggut. Warum ich nie in der Studentenverbindung

(54:39):
war, das spricht mich direkt an. Aber lass dochmal genau über das reden. Du kannst dir eine
Kurzübersicht geben. Wir hatten's schon, derKopf ist Trefferfläche. Aber jetzt müssen wir
auch mal drüber reden. Auch dieses mit denGängen, was ist ein Gang, was ist kein Gang,
was hab ich da an, was hab für Schutzausrüstung,gibt da mal so den Kurzuüberblick. Genau, wer

(55:02):
steht da noch mit rum? Das würde mich auch interessieren.Wer ist da alles dabei und wie kommt's überhaupt
dazu? Ja. Also ... ich hole jetzt einfach malso weit aus, dass wir ganz kurz über die Ausrüstung
reden, die getragen wird. Oder die Waffen, verwendetwerden. Wir hatten den Glockenschläger schon
erwähnt. Da könnt ihr euch am ehesten spanischenRapier vorstellen, bei dem ihr vorne und hinten

(55:26):
die Kreuzstange absägt. Der hat dann noch einenBügel vorne drauf, was du beim Rapier ja nicht
immer hast, der aber relativ dünn ist. Du kannstdir vorstellen, die Hand dabei ist relativ
ungeschützt. Das ersetzt dann ein riesig großerKlump-Handschuh, der Ringmittel und Kleinfinger
deckt und sehr unfürmig ist und du tropfst eigentlichnur deinen Daumen und deinen Zeigefinger irgendwie

(55:48):
da rein und steckst fast diesen Glockenschlägerda drauf. Und das Ding hat so ungefähr das
Handling von einer Stahlstange. Mhm. Das istdas, was eher im Osten verwendet wird. Es gibt
diese ganz grauenvolle Richtlinie oder den Merksatzöstlich der Elbe, was, wenn du's dir anguckst,
völliger Quatsch ist. Aber ... ehemaliges Gebietder DDR, grob Glocke. Vor 1990 nur in Berlin

(56:14):
Glockenschläger. Alles andere Korbschläger.In Jena hast du noch beides, und von da an
ungefähr nach Westen hast du einen Korbschläger,ist wie ich finde sehr viel eleganter designt.
Du hast ein, das ist eigentlich ein definiertesGefäß, bestehend aus diesen Drahtgestellen,

(56:35):
du es von den italienischen Rapiern kennst.Der Griff ist sehr nah an ein Säbel, so leicht
nach vorne gebogen, dass du mit deinem Daumenschön auflegen kannst. Und dann hat der Korb
eine ganz tolle Sache, dadurch dass der keineKreuzstange hat. kannst du ja theoretisch den
Zeigefinger nicht so benutzen, um das Ganzemit zu beschleunigen, wie du es beim Raab hier
beim Hau machen kannst oder um ihn zu steuern.Zwischen Griff und Korb ist da eine Lederschlaufe.

(57:01):
Du nimmst einfach nur so, keine Ahnung, 10 cmLederband, vielleicht auch weniger, machst
an beiden Enden ein Loch, faltest das einmalzusammen, schraufst den Griff ab, machst die
Schlaufe drauf, schraufst den Griff drauf undjetzt hast du in deinen Korb über deinen sehr
säbelartigen anatomisch geformten Griff eineSchlaufe, du deinen Zeigefinger reinstecken

(57:21):
kannst. Und die wilde Folge, dazu kommen wirdann, ist, du kannst den Griff loslassen, weil
das Schwert bleibt in deiner Hand. Wenn du scheitelhauartigüber die Deckung drüber hauen möchtest, kannst
du den Griff loslassen. Da hast du auf einmalsehr viel spannenden Winkel. Und der Korbschläger
ist auch, das Gewicht ist sehr viel weiter hintenund sehr viel schöner zu führen. Das ist zum
Beispiel eine der ganz großen Diskussionen,die du immer bei allen Schlagenden Verbindungen

(57:44):
machen kannst. Korb oder Glocke. Was ist besser?Also ich habe nur auf Glocke gefochten und
ich finde Korb ist die sehr viel schönere Waffe.Okay und Schutzes Rüstung, was trage ich da
dazu? Erstmal wichtig ist dann die Trefferflächeist kinnaufwärts im Tiefkommand. Alles unterhalb
vom Kinn darf nicht getroffen werden bzw. istauch anständig gepanzert. Also tief heißt

(58:09):
bis zum Kinn runter, hoch heißt sozusagen nur über den Augen. Es gibt hohe Partien, d.h.
Trefferfläche ist ausschließlich oberhalb desBereichs der Brille. Tief heiß ist, auch unten
getroffen werden. Okay. Aber Körper ist immerraus. Ja, genau. Hände, Dings und das. Die
Leute sind sowieso sehr anständig eingepackt.Und in den 80ern wurde auch das Kettenhemd

(58:34):
eingeführt. Dadurch hat das auch ein sehr martialischesAussehen. Und es ist dann sehr großartig, mit
Leuten zu sprechen, die scharf geforten haben,bevor das Kettenhemd erfunden wurde. Davon
gibt es ja erst noch sehr viele, weil vor 1980war das alles noch über Leder und wir hatten
zum Beispiel auch teilweise Käffler drunter,was man vom Sportfechten kennt. Also Hals abwärts

(58:56):
ist gut geschützt, mit teils vielen SchichtenKette, Leder, was auch immer und du kannst
dich darin auch kaum bewegen. Dieses Kettenhemdist auch sehr lang und der Paukant geht eher
so in Tippelschritten an seine Position undman soll sich auch überhaupt nicht bewegen.
Wichtig ist, dass idealerweise der Kopf vonbeiden immer an der gleichen Stelle steht.

(59:17):
Es gibt keine Arbeit mit Oberkörper oder Kopf.Du weichst nicht aus. Das ist das Allerwichtigste.
Das kann ich auch nochmal. Ich glaube, das wirdjetzt noch öfter kommen. Das Wichtigste ist,
dein Kopf ist da und wenn die Klinge auf deinenKopf zukommt und du hast irgendwas falsch gemacht,
dein Kopf bleibt da. Wenn du diesen Kopf wegziehst,ist die Partie für dich gelaufen. Und das entscheidet

(59:38):
kein Unpartei- scher, das entscheidet dein Kampfrichter,das entscheiden deine Co-Brüder, die das sehen.
Der Vorgang heißt dann Mucken. Aber ich glaube,das schieh mir mal so ein bisschen nach hinten.
Lass uns die Ausschussung fertig machen. Ja.Eine Fechtmaske habe ich da ja zum Beispiel
nicht an. Genau. Ich habe keine Fechtmaske auf.Auf dem Gesicht habe ich eine Paukbrille. Diese

(01:00:02):
Paukbrille ist auch fast vergleichbar mit Airsoft,so eine Gittermaske und dann hast du da...
schützt kurz deine Augen und die schützt deineGehörgänge. Die sorgt dafür, dass da nicht
aus Versehen eine Klinge irgendwo reingeht.Auf dem Bildern sieht es ein bisschen aus wie
so eine Taucherbrille, nur ein bisschen größer.Oder halt, also scheint unterschiedliche Versionen

(01:00:23):
zu geben. so bisschen, ja, wie so ... Du nimmstnur das Gitter von der Fechtmaske, machst das
über die Augen drüber. Ja, Das hat man vielleichtmal gesehen, diese Airsoft-Gitterschutzbrillen,
die mittlerweile einige fürs Bloßfechten verwenden.Anstatt einer Maske. Die sieht man ab und zu
auf Hima-Events. Da kommt das nah ran nur einbisschen massiver und altertümlicher und sehr

(01:00:45):
viel besser schützend. Dann, ganz wichtig, dastehen sich zwei Salzsäulen gegenüber und das
einzige, was sich bewegt, ist der rechte Arm.Dein linker Arm bleibt, wo er ist, dein Kopf
bleibt, wo er ist. Und der Arm ist von Schulterbis Fingerspitze geschützt. Bei der Glocke
hast du diesen großen Handschuh, der selberschnitzsicher ist und sehr dick gepolstert

(01:01:10):
ist. Es tut aber schon tierisch, wie wenn duda was auf den kleinen Finger bekommst, auch
beim Pauken. Beim Korb hast du den relativ großen,der die gesamte Hand schützt. Und hast dadurch
aber mangels Handschuh sehr viel mehr Bewegungsfreiheit.Und jetzt direkt Frage für mich als Linkshänder.
Kann ich mit links fechten oder muss ich aufrechts einpauken? Du kannst mit links fechten.

(01:01:34):
Idealerweise findet man dann einen anderen Linkshänder.Es ist dann in sehr vielen Waffenringen teilweise
so, dass Linkshänder sehr oft mit ... Eine Verbindunghat einen Linkshänder, die andere hat einen
Linkshänder, der ungefähr gleichzeitig aktivgeworden ist. Die beiden fechten teilweise
mehrere Partien miteinander, weil sie sonstniemanden finden. Ansonsten vom Mitteldeutschen
kann man zum Beispiel nach Berlin fahren, derComan ist sehr ähnlich, und da so bisschen

(01:01:57):
austauschen. Ich hab gehört, ihr habt einenLinkshänder, man da fechten? Es geht aber
auch rechts gegen links, macht's aber für alleBeteiligten komplizierter. Also, ich hab jetzt
hier auch noch gesehen, auch an dieser Schutzbrille,hängen teilweise auch noch so Stücke dran für
die Nase, dass die Nase quasi auch noch ummanteltist. Das heißt, Endeffekt, komplette Körper
ist eingepackt. Am Hals sehe ich fast alle Bilder,sowohl auf den Fotos, als in Zeichnungen, dicke,

(01:02:20):
dicke Krämpel, dass am Hals nichts passiert.Der Arm ist eingepackt, mit dem geschlagen
wird. Der andere auch, aber bisschen weniger,aber wird auf dem Rücken gehalten. Bis runter,
ja, mindestens bis zur Fünftwille. Dann nochdie Brille mit Nasenschutz. Endeffekt, das,
was halt nicht geschützt ist, ist der Kopf abdem Kinn aufwärts. Und da auch nur das, was

(01:02:42):
nicht Augen und Nase sozusagen sind. Man könntefast sagen, Wange, Schläfe, Stirnhaare. Viel
mehr bleibt ja am Ende nicht übrig. Hab icheinen Körperteil vergessen. Nasenblech ist
bei fast allen so. Die Österreicher machen,das zieht sich auch durch die Geschichte, durch
die Säbelduelle, machen wie Österreichers machen.Wenn Deutsche zu 100 Prozent machen, machen

(01:03:05):
Österreichers zu 120 Prozent. Da hast du teilweisekein Nasenblech. Und so eine Klinge kommt durch
Knorpel prinzipiell durch. Das kann unschöneFolgen haben. In tendenziell technischen Universitäten
hast du mehr Schutzausrüstung wie Ohrenleder.Das ist dann schon fast headsetgroß, was die
Ohren schützt. Das siehst du in den Tatort Münsterauch, das Ohrenleder. Und es gibt teilweise

(01:03:30):
noch... Ach, wie heißen die Frontspoiler denn?Wie auch immer. Das ist dann das, was im Zweifel
die Wange beschützt. Dass Tiefe Treffer nichtdie Wange treffen. Wenn wir über einen reinen
Hochkommand reden, kann man... Ja, das... Wangenleder.Genau, Wangenleder heißt. Kann man das Wangenleder
anbringen lassen. In Braunschweig zum Beispielwird eigentlich nur hochgeforcht. Da kann sich

(01:03:52):
freiwillig Wangenleder machen. Weil auch wennman nur hoch zuhauen möchte, es sein, dass
ein Hieb tief kommt und dann hat man einen schönenSchmiss im Gesicht. Wichtig übrigens, wir stehen
mal kurz unseren Gegenpaukanten gegenüber unddie Trefferfläche ist nur oben links, oben
rechts und unten rechts. Unten links wird sowiesonie hingehauen bei rechts gegen rechts Partien.

(01:04:17):
Ich meine ohne Ausnahme. diesen Teil kannstdu technisch nicht schützen. Unten links von
mir aus gesehen als Schlagenden oder als Getroffenen?Wenn du dich selber anguckst, darf deine linke
Wange getroffen werden. Wenn du den Gegner anguckst,die von dir aus linke Wange darfst du nicht
treffen. Ah, okay, Du darfst einen rechten Unterhaumachen, du darfst keinen linken Unterhau machen.

(01:04:41):
Okay, alles klar. Und ich stehe jetzt sozusagen,ich hab den ... Ich nehm jetzt an, ich bin
Rechtshänder, ich hab den linken Arm auf demRücken gebunden. Ja. Und hab den Rechten über
dem Kopf? da meine Waffe? nimmst den ... DerFechtmeister beschreibt das so. Du stellst
dich wie eine Seilzolle vor deinen Gegner. Oderden Gegenpaulkanten. Der Begriff Gegner ist

(01:05:05):
ähnlich wie im Kampfsport. Unterschiedlich istes der Partner, der Gegner, fegt man gegeneinander,
miteinander. Der Begriff Gegenpaulkant ist normal.Meine rechte Hand nehme ich da quasi ... Ich
gucke geradeaus und packe sie oben links indie Ecke von meinem Sichtbereich. Idealerweise
bleibt sie da und sie kann auch mal nach obenwandern um ich sag mal scheitelhauartig über

(01:05:29):
die Gegner Deckung zu hauen. Und diese Handbleibt da und dein Ellenbogen bewegt sich dann
quasi zwischen den Positionen oben rechts undunten links hin und her. Und was du dabei merkst
ist, dass deine Hand, dass dein Handgelenk sichso bewegt, dass du dabei immer wenn dein Ellenbogen
unten ist, deckst du deine linke Kopfhälfteund haust Idealerweise so eine Art rechten

(01:05:54):
Oberhau. Man könnte fast sagen, ich sag maleinen Schilhau mit der langen Schneide. Ja,
du schiebst deine Glocke weit nach links undhaust mit der langen Schneide einen rechten
Oberhau. Und bist dadurch an der gesamten linkenSeite geschützt. Und die Waffen, die Pauchschläger

(01:06:14):
sind scharf. Wie scharf. Das Ziel ist es, Meistens,du nimmst ein normales Blatt Papier. Besser,
ein bisschen mehr als so eine graue Zeitung.Und kannst das Papier in der Luft halten und
mit der Schneide sauber eine Ecke abtrennen,ohne dass es irgendwie ausfranst. Okay. Das

(01:06:36):
ist aber jetzt keine Sowho, ich würde so zusagen. das ist so ein Bereich, da kannst du
auch mit einem Schwert irgendwie Schnitttestmachen und so. Aber es ist nicht so super extra,
noch mal dreimal nachgeschärft. Ja. viel schärferwird es auch nicht und bringt ja auch tatsächlich
gar nicht so viel mehr es gibt dann es gibtsehr komische urban legends und räuber pistolen

(01:06:58):
und dann ich weiß nicht ob ihr den begriff laserschliffschon mal gehört habt ja zu recht okay viel
schärfer als das kriegst du bringt ja auch nichtskurz da machst du mehr ausrüstung kaputt als
irgendwie mehr was auch immer schaden anzurichtenich weiß nicht was das hier sein soll Ich frag
deshalb, weil zum Beispiel dieses in der FechtschuleFechten bis zur höchsten blutigen Kopfhunde

(01:07:20):
oder so, da hat man ja ... Diese Waffen würdeman heutzutage nicht als scharf bezeichnen.
Die waren ja vor allem halt sehr dünn so. Aberdas, womit da gefochten wird, ist mehr als
das. Das ist tatsächlich scharf, aber auch nicht auf Maximum getrimmt, sondern halt so, dass
man sagt, kann man mitschneiden. Ja. Es istsogar, die Klinge wird vorher vom Unpartei

(01:07:45):
schon kontrolliert, ob sie anständig scharfist. wenn die tatsächlich einerseits in einem
schlechten Zustand ist, wie scharf ich geschlagenoder so, geht er sowieso nicht. Wobei am Ende
von einer heftigen Mensur kannst du dir diebeiden Klingen mal angucken und in der halben
Schwäche hast du da tendenziell eher so zweiSägen gegenüber. Aber das sind zum Glück nicht

(01:08:06):
die Bereiche, mit denen du meistens auch triffst.Und Eine zu stumpfe Schneide ist gefährlicher,
weil die für Platzwunden und irgendetwas sorgt.Ein sauberer Schnitt, gerade auch auf der Kopfhaut
oder an der Schläfe, ist auch sehr viel einfacherzu nähen. Tut auch, wenn du getroffen wirst,
nicht so wie ... Blutet aber auch dieser, Ander Schläfe, ja, da ist die Temporales. Da

(01:08:31):
kannst du den Puls von den anderen sehen. hastdu zum Beispiel ... Und das erkennt man sogar
noch durch die Fauchbrille, wenn man getroffenhat. Und das Ziel ist, also wir fechten grundsätzlich
eine bestimmte Anzahl Gänge. Und das Ziel istaber schon, den anderen tatsächlich auch zu
treffen? Kurz nein. Tatsächlich ist es eherdas Ziel, die Mensur zu überleben, ohne was

(01:08:58):
falsch zu machen. Und da stehen sich zwei Leute,man könnte fast sagen, da stehen sich zufällig
zwei Leute gegenüber, die zwei Bewegungen, teilweise wenig miteinander zu tun haben, durchführen.
Und die werden jeweils von ihren eigenen Bundbewertet. Mhm. Der Unparteiische ist überhaupt
nicht dafür da, entscheiden, ob die Paukantengut geforten haben oder ob irgendeiner besser

(01:09:21):
war als der andere. Der ist einfach nur dafürda, zu gucken, ob irgendjemand gegen Regeln
verstößt. Und für den Ablauf zu sorgen. Undder Sinn ist es wirklich einfach nur, deinen,
in meinem Fall Ko-Brüdern zu zeigen, vereinfachtgesagt, dass du bereit bist, Kopf für diese
Verbindung hinzuhalten. Und deshalb auch dieseganze Nummer mit, darf den Kopf nicht wegziehen.

(01:09:42):
Ja. Ja. Also, das ist halt immer das, einemals historische oder moderner Fechter ein bisschen
komisch erscheint. So, fechten, Distanz, Mensurarbeit,das A und O, hat ja sogar Mensur im Namen.
Aber irgendwie weder bewegen sich die Leutenoch Man ist ja auf der Mensur und an dieser

(01:10:02):
Festgekettet, alle beide. Und man bewegt sichvon dieser Mensur nicht weg. Das ist auch so
ein bisschen, wenn man jetzt hier, ich hatteschon mal erwähnt, Friedrich Schulze Säbelkunst
liest, der Gedanke dahinter. Man kann ruhigmal dann das Buch lesen oder den Film gucken,
der Untertanen dieser, diese Idee, wo das allesherkommt, ist auch in den deutschen Quellen

(01:10:23):
dieser Zeit relativ gut rauszulesen. Also FriedrichSchulze lästert tatsächlich auch so ein bisschen
über die Säbelfächter aus den anderen Nationen,die zurückgehen. Weil der Deutsche geht nicht
zurück. In den deutschen Säbelkommand, oderin den akademischen bleibt der linke Fuß, wo
er ist. den Rechten kannst du beim Säbel vorund zurückgehen. Aber er hat dann so quasi

(01:10:43):
zwei Absätze. Wenn einer nach dem Fuß haut,das ist in Deutsch auch nicht erlaubt, ziehst
du ihn zurück. gehst du wieder nach vorne. Aberder Deutsche weicht nicht zurück. Diese Idee
steht schon einem sehr starken Zusammenhangdamit. Okay, also bei solchen Sachen, bei Gruppierungen,
die sich sehr stark auf Tradition berufen, hastdu häufig ja so die Situation ... Es gibt A,

(01:11:04):
das, was man sich selber erzählt, warum mandas macht, und B, dass es vielleicht auch noch
andere Gründe hatte. Also, der Deutsche gehtnicht zurück, ja so, die Story, die man sich
selber erzählt, hat das auch irgendwelche ...Das ist die Entstehungsstory. Ja. Auf jeden
Fall, dieses Nichtbewegen hat sehr viel Sicherheitsaspekt.Ding ist, wenn du dir vorstellst, dass dieser

(01:11:26):
... Wenn du mich jetzt haust ... Deine Handist ja in dein oberen linken Bereich und von
da kommt auch die Klinge. Die fällt dann soim 45 bis 58 Grad Winkel auf meinen Kopf drauf.
Wenn du sauber triffst, hast du einen sauberenSchnitt auf meiner näherungsweise Kugelkopfoberfläche.
Wenn ich jetzt aber auf einmal anfange michnach hinten zu lehnen, wird auf einmal deine

(01:11:50):
Einflugschneise deiner Klinge, deiner Schnittrichtungerschreckend parallel zu meiner Stirn oder
zu meiner Kopfhaut, je nachdem wohin ich michentscheide, da zu gehen. Und auf einmal haben
wir keinen senkrechten schnitt der den kürzestenweg von außen richtung schädeldecke nimmt Sondern
wir haben dann der begriff heißt dann zum beispieltasche wenn es nicht ganz durchgeht weil du
quasi wie rasieren nur ein stück zu tief einganzes stück haut wegnimmt fast parallel zur

(01:12:16):
schädeloberfläche Wenn das ganze durchgeht heißtdas ganze scherzel und dann schneidest du ein
stück kopf haut inklusive haare ab die fliegtdurch die gegend also diese wahrscheinlichkeit
ist viel höher wenn derjenige anfängt zu muckenund sich wegzubewegen. Stehenbleiben ist das
Sicherste. Wenn ich stehenbleibe und nicht getroffenhabe ich einen Schnitt an der Stelle. ich mich

(01:12:36):
zurückbewegen würde, passieren, dass ein Hautlappenabgeschnitten wird. Die Wahrscheinlichkeit
ist höher. Das kann auch bei unsauberen Fechtenpassieren. Das kann im Zweifel der Sekundant
bemerken. Nächster Punkt, zusätzlich zu denUnparteiischen, der die Partie regelt und wie
sie abläuft. bringt jeder Paukant einen Sekundantenmit. Die Sekundanten und der Unparteiische

(01:13:00):
sind die einzigen, während der Mensur reden.Der Sekundant ist, man kann durchaus sagen,
besser eingepackt als der durchschnittlichehistorische Langschwertfechter. Und nebenbei
ist der Sekundant auch die Rampensau der Mensur.Das ist der, der währenddessen die Aufmerksamkeit
auf sich zieht. Das ist ein wunderbarer Jobfür Narzisten. Und der passt auf, dass da

(01:13:22):
vor allem der andere kein Quatsch macht. Wenner zum Beispiel außerhalb der Gänge anfängt
seine Klinge unkontrolliert zu bewegen, kannder Sekundant reinspringen. Der Sekundant selber
hat eine stumpfe Klinge dabei. Eigentlich immerein stumpfen Korbschläger. Und wenn die Gänge
geschlagen sind, springen beide Sekundantenrein und hindern beide Paukanten daran noch

(01:13:46):
Hiebe durchzuführen. Und je nachdem wie intensivdie Menzur ist, meistens geht das recht schnell.
Teilweise hast du da dann halt aber ein KlingenMikado mit vier mit zwei scharfen zwei stumpfen
klingen und sechs armen die da versuchen daserst mal alles wieder zu entfizen weil die
Sekundanten hocken unter den paulkanten undspringen von schräg unten rein wenn sie den

(01:14:09):
gang abbrechen und das machen sie zum beispielauch wenn der blödsinn macht und wenn ich sehe
mein paulkant, selbst wenn ich wahrscheinlichsehe, mein paulkant lehnt sich weg und kriegt
das ding gleich in die nase dann springe ichals Sekundant rein und verhindere das und ich
gucke auf den von den beiden, dessen Sekundantich bin, dass der keinen Scheiß macht oder
der andere? Kurz, ja. Als Sekundant solltestdu immer beide im Blick behalten. Dein Hauptfokus

(01:14:32):
liegt aber auf deinem eigenen. Damit du zumBeispiel siehst, wenn er ... kann zum Beispiel
passieren, dass er an seinen Kettenhemd hängenbleibt mit seiner ... Mit seinem Ort. Und dann
kann er nicht mehr aufziehen und kann dich dementsprechendnicht mehr verteidigen oder der Arm ist irgendwo,
wo er nicht sein sollte. Was ... Und dann geheich als Sekundant auch rein, um was zu machen.
Im Zweifel sollte ich auch sehen, der gegenPaukant Blödsinn macht oder vielleicht was

(01:14:57):
der taktisch an Hieben fährt, aber das ist nichtso wichtig. Coaching tut der Sekundant eher
weniger. Das macht jemand anders. Und dass dieSekundanten sich aber in die aktive Mensur
einschreiten, das wird aber wahrscheinlich nurder Ausnahmefall sein. Also ahn natürlich,
wenn diese Mensur vorbei ist, wie du geradegesagt hast, aber Es geht ja darum, dass die

(01:15:18):
beiden Parkanten das machen. Ich darf das wahrscheinlichnur tun, wenn es um Sicherheitsgründe geht
oder wenn es einen Anlass gibt. Das wird sicherlichauch von der Mannschaft Genau. Wenn man einfach
ohne genügend Anzahl der Hiebe Es muss immereinen Einfallgrund geben. Es besteht immer
die Gefahr, dass der Gegensekundant fragt, warum halt? Warum wurde der Gang jetzt unterbrochen?

(01:15:43):
Der häufigste Grund ist genügend Anzahl derHiebe. Wenn man sich dann uneinig ist, Unparteiischen
fragen es ist eigentlich nicht vorgesehen aberprinzipiell denkbar dass wenn ich als sekundant
da bin feststelle jetzt hat mein paukant geradezumindest blödsinn gemacht aber nicht so falsch
und da kommt gerade die klinge vom gegner paukantengenau auf seinen kopf zu kann ich mich spontan

(01:16:06):
entscheiden reinzugehen obwohl keiner der einfallgründegegeben ist dann sage ich irgendwas zum beispiel
genügend anzahl der hiebe dann fragt der gegengegen sekundant den Unparteiischen war das
der Fall der Unparteiische sagt war nicht derFall und dann kann ich mich entschuldigen oder
mit den Schultern zucken und der Ablauf dannda gibt es dann auch Kreiden und sowohl paukant

(01:16:29):
als auch Sekundant können je nach Kummer bestraftwerden und dann wird die Partie theoretisch
irgendwann auch vom Unparteiischen unterbrochendas ist aber extrem selten der Fall und kommt
sehr stark auf den Kummer an und den Sekundantensuche ich mir selber oder im meisten Fällen
ist der Sekundant Eine Person aus den eigenenVerbindungen. Relativ oft ein Inaktiver, der

(01:16:52):
schon relativ viel gefochten hat. Manchmal auchein alter Herr, der das seit teilweise Jahrzehnten
macht. Sehr witzig in dem Zusammenhang von erfahrenenSekundanten. Es gibt Leute, die haben hunderte
Partien sekundiert. Und der Gang wird ja immervon den beiden Sekundanten gestartet. Also
der eine sagt zum Beispiel, bei uns heißt esauf die Mensur. Dann prüft der andere alles

(01:17:15):
klar, die Klingen sind da, wo sie beim Startsein sollen. Fertig und dann ruft der erste
wieder auf die Mensur, fertig, los. Und beiden Los fangen dann die Pokanten aufeinander
einzuhauen und dann gehe ich bei Halt rein.Und diese Kommandos werden bei erfahrenen Sekundanten
entwickeln sie sich ungefähr wie die Unterschrifteines Doktors oder eines Qualitätsprüfers.
Also aus der sauberen Unterschrift wird zuersteine Wellenlinie und dann ein waagerechter

(01:17:38):
Strich. aus... auf die Mensur, fertig, los.Hörst du teilweise ein... Und wenn du das
dann 28 oder 30 mal hörst ist das teilweisehochgradig unterhaltsam. Da trainiert man übrigens
auch die Paukanten darauf, dass sie bei sowasnicht anfangen zu lachen. Das wäre auch ein

(01:18:01):
Abfuhrgrund, also dann zieht die Partie fürdenjenigen nicht. Und dann jetzt noch mal zu
diesem Thema Gänge. wir reden die ganze Zeitüber Gänge und über Anzahl Hiebe und so. Was
kann ich mir darunter vorstellen? Also einmalbesteht ein Hieb aus drei Bestandteilen. Wir
sind ja jetzt an dem Punkt, dass unsere Glockeist in unseren oberen linken Ecke von unserem

(01:18:22):
Sichtbereich. Unser dazugehöriger Ellenbogenist über unserer rechten Schulter. Das heißt,
wir haben so ein, zwei Linien, eins, drei, undschützen. Und der Ort zeigt eher so nach unten.
Also ist auf der Höhe meiner linken Schulteraber vor mir. Könnt ihr das so vorstellen?
Das ist so eine Verhangene. Glocke und Ort links.Mein Arm schützt mich rechts. Man kann's sehen

(01:18:46):
im Podcast, aber Micha macht das grad richtigvor. Ich seh grad aus wie die V-Fox von Lydia.
Ja, das kann sein. Und jetzt nehme ich den Ortund ziehe quasi von unten auf. Das heißt mein
Ort bewegt sich nach hinten und oben und irgendwannkommt der Moment wo mein Ellenbogen runterklappen
muss. Ich rotiere einfach nur mit der Klingeauf der linken Seite. Wichtig ist dabei die

(01:19:09):
lange Schneidezeit zum Gegner. Und das ist derMoment wenn du da noch einen Gegner Kopf treffen
möchtest, da trainierst du eine ganze Weilebis dein Handgelenk soweit ist. Das merke
ich gerade schon so einfach in der Luft üben.Ich habe jetzt nur einen dicken... aber wenn
ich mir vorstelle diese diese armen polsterdann noch zu haben ja also wir landen dann

(01:19:35):
tatsächlich an einen moment wo unser handgelenksehr weit nach innen geneigt ist für den fechter
also das ist tatsächlich beim säbel beim molinéaus den handgelenk kommt man nicht so weit
wie bei den durchschnittlichen hiper inner mensound ja okay und dann geht er nach vorne und
dann geht er zurück also Dann gehen wir nachvorne, treffen meistens auf die Gegnerklinge,

(01:19:58):
selten auf den Kopf. Und wir können zum Beispielden gleichen Weg zurücknehmen. Jetzt ... Jetzt
machen wir das. Wir machen das einmal, zweimal,dreimal. Einen Schritt zurück, Wer fängt an?
Also, ist die Reihenfolge festgelegt? Oder ichhab's so in Erinnerung, es ist festgelegt,

(01:20:19):
eins, zwei, eins, zwei und so weiter. Also,das ist kein ... kein wildes Draufhacken gibt,
sondern dass die Reihenfolge der Hiebe reglementiertist. Kommt kurz auf den Kommand an. Üblich
ist, dass bei Fuchsenpartien abwechselnd gehauenwird. der eine geht in die verhangene Position.
Das ist eine Position, der du theoretisch nirgendwogetroffen werden kannst, weil alle drei Richtungen,

(01:20:42):
du wo ein Hieb kommen kann, bist du geschützt.Rechts Oberarm, oben Unterarm, links Klinge.
Da haut jetzt einer drauf. Wenn er anfängt,Zum Beispiel in Berlin ist es konkreter geregelt,
dass das älteste Chor anfängt. Im Mitteldeutschenmuss es, glaube ich, abgesprochen werden. Dann
wird dir da einmal draufgehauen, derjenige gehtzurück. Und währenddessen, während er zurückgeht,

(01:21:02):
fängst du deinen Hieb an. Und das ist dann aberWechseltempo. Und das ist einfach nur ein gegenseitig
auf die Deckung hauen. Bei uns heißt das Fuchsenpartien.Es gibt Comences in anderen Städten, da sind
das Boschenpartien. Also da ist die Mensur soweit runter geregelt, dass eigentlich abgesehen
von... Dummheiten und Unfällen nichts passierenkann. Und das ist jetzt ... Also, ... Ich mach

(01:21:24):
das jetzt, ich ... Mach die Auszuholbewegung,mach den Angriffsbewegung. Der andere pariert
das, macht das seinerseits. Und das ist jetztein Gang? Oder ein Das ist ein Hieb. Und zwar
... den Zum Beispiel einer Fuchsenpartie, mitden Mit den vierten aufgezogenen Hieb. Wenn
ich anfange ... Ich bin der Fuchs, anfängt,ich mache meinen ersten Hieb. Ich geh zurück,

(01:21:47):
ich fange den zweiten an. Ich geh zurück, ichfange den dritten an, ich geh zurück, ich fange
den vierten an und in dem Moment wo meine Klingezu den vierten Hieb ausholt, springen beide
Sekundanten rein und rufen halt, oder zumindestmeinen Sekundant, weil der beobachtet mich,
der andere Sekundant beobachtet sein und dervierte Hieb kann noch ankommen oder kann nicht
ankommen, je nachdem wie schnell ich oder Sekundantsind. Und da ist es immer so, dass die gleiche

(01:22:09):
Anzahl der Hieber stattfindet, auch im Wechseltempo.Im Wechseltempo ist es dann so? Ja, Wechseltempo.
Ja genau. Im A-Tempo. ist es so, dass man gleichzeitiganhauen kann. Und das heißt im Mitteldeutschen,
beide können sich bei Start der Mensur gleichzeitigentscheidend zuzuhauen. Das heißt, beide Klingen
bewegen sich gleichzeitig in den Kopf Richtungdes anderen und dann stoßen wahlweise Klingen

(01:22:32):
aufeinander, dann wird es ein bisschen Kraft-Kontest,aber auch nur für das Ereignis und dann hast
du Klon, Klon, Klon und die Hebe kommen immergleichzeitig, aber auch da mit den sechsten
aufgezogenen Hieb, also ich haue fünfmal undsobald ich den sechsten anfange, springt der
Sekundant rein und dann ist der Hieb vorbei,der Gang vorbei. Vier Hiebe, 30 Gänge. Und
die 30 Gänge aber nicht die gleichen Personen,sondern das war ja das Beispiel von vorher

(01:22:55):
mit den Mannschaften. Nein, das ist eine Person.Eine Person, 30 Gänge, vier Hiebe. Ah, okay.
Wie lang dauert das Du musst 30 mal vier malzuhauen. Der eigentliche Vorgang ... Ich hab
immer so zehn bis 15 Minuten gerechnet. 15 Minutenwäre schon lang, wenn die Sekundanten zwischen
... durch relativ viel eingreifen und vielgeregelt werden muss. Idealerweise kann sowas

(01:23:20):
sogar in 5-6 Minuten abgeregelt werden, weildann bei einer Fuchsenpartie, wo der eigentliche
Vorgang sehr kurz ist, hast du auf die Mensur,fertig, los, klon, klon, klon, klon, klon,
klon, klon, halt! Ja, mit dem vierten aufgezogenenHieb, von dem der angefangen hat. Und das ist
Eingang. Dann, alles klar, Kling wieder entwirren,Hände zurück, Ausgangsposition, auf die Mensur,

(01:23:45):
fertig, los! Klon, klon, klon, klon, klon, klon,klon, klon, klon. Und da halt ... Und da haben
wir es zwei von denen in der Praxis 28 schaffengehen. Und ... okay. Und das mach ich. Und
wichtig ist, dass ich mich an die ganzen Regelnhalte, an die ganzen Rituale halte, da nicht
zurückzucke und mucke und so weiter. Und ...ob dann ... Also, das ... passiert das häufig,

(01:24:11):
dass dann überhaupt jemand getroffen wird? Oderist das schon so eine Ausnahme, wo man sagt
... Na ja krass hätte ich gedacht, dass wirda jetzt mal tatsächlich jemand haben, auch
mal was trifft. Kommt auch da wieder auf denKoma an. Es gibt, wie gesagt, also bei... Es
gibt so den wunderbaren Spruch, bei Fuchsenpartienpassiert nichts. Das ist aber, ja... Ich meine,

(01:24:33):
eine der vier Co-Studentischen Lügen. Damitan einer Fuchsenpartie was passiert, müssen
eigentlich drei Personen was falsch machen.Das ist der Paukant, der getroffen wird und
beide Sekundanten in den meisten Fällen. Bei...und ich meine, man sagt so ungefähr die Quote
bei uns in Mitteldeutschland, man ungefähr sagt,bei jeder 40. oder 50. Fuchsenpartie passiert

(01:24:54):
mir was. Ich habe aber auch Pauktage erlebt,wo ich glaube bei sieben Fuchsenpartien sechs
blutig ausging, aber das waren auch alles eherKleinigkeiten, aber da waren auch die Füchse
eher schlecht vorbereitet. Grundsätzlich kannman tatsächlich sagen, bei Fuchsenpartien ist
es sehr schwierig, dass irgendjemand was passiert.Im Mitteldeutschen schwankt das immer so ein

(01:25:15):
bisschen, wie gut die Leute eingepaugt sind.Zu meiner Zeit war es so, dass kaum eine Partie
ausgepaugt wurde. Bei fast jeder ist ein Treffer.Eine ausgepaugte Burschenpartie ist in manchen
Semestern schon Glück. Und ausgepaugt heißt,es passiert ein Treffer und dann ist es aber
vorbei? Ausgepaugt heißt, es findet kein Trefferstatt und es werden alle 28 plus 2 Gänge gemacht.

(01:25:36):
Am Anfang und Ende ein Ehrengang, wo keine scharfenHiebe fallen. Und wenn jemand getroffen wird?
Ist dann vorbei oder geht es dann weiter? Dasentscheidet prinzipiell der Paukarzt. Ach ja,
da könnten sich mal andere Kampfsportdisziplineneinen, einen Schalt von abschneiden. Bei jeder
Mensur sind ja pro Seite ein abprobierter Medizineranwesend. Und sobald getroffen ist, wird gesagt

(01:26:01):
Halt, Paukarzt und dann guckt er sich das an,stellt fest, okay, kann er noch weiter, kann
er nicht weiter. In den meisten Fällen entscheidetman sich heute, dass er danach nicht mehr weiter
macht. dann wird sich für die Partie bedanktund abgeführt und die Partie zieht dann für
beide. den meisten Fällen. jetzt, also ob mangetroffen wird oder nicht, erstmal nichts damit
zu tun, ob die Partie zieht oder nicht. Du kannstnicht getroffen werden, nicht treffen, mucken,

(01:26:26):
dann zieht die Partie nicht. Du hast eine gewisseAnzahl an Pflichtpartien zu machen, zum Beispiel
zwei Fuchsenpartien und die müssen beide ziehen.Wenn du während der Partie was falsch machst,
mucken, liegen bleiben. Liegen bleiben heißt,seine Klinge nicht mehr bewegen. Du hast einen
Rhythmus, in dem du die Klinge immer wiederbewegst. Ja? Hieb, zurück, hieb, zurück, hieb,

(01:26:48):
zurück. Und wenn du dich einfach nur entscheidstzwischendurch stehen zu bleiben mit der Klinge,
ist die Partie für dich gelaufen. Das ist nebenmucken das schlimmste, was du machen kannst.
Und du musst, vereinfacht gesagt, einfach nurdurchgehend deine Klinge bewegen und deinen
Kopf da lassen, wo er ist. Und dann zieht diePartie. Okay, zieht heißt einfach zählt. Also
sie zählt quasi für das, was du mit erreichenwürdest. Genau. Von den zum Beispiel zwei Fuchsenpartien

(01:27:10):
wäre das dann eine ziehende Fuchsenpartie. Eskann auch sein, dass im ersten Gang der Gegner
muckt und abgeführt wird und dann zieht diePartie für dich trotzdem, obwohl du keinen
scharfen Hieb gemacht hast. Und wie schlimmist das, wenn ich mucke oder mit meiner Klinge
nichts mehr mache, also wenn den Kopf weg bewege?Ist das so ein, ah ja, blöd gelaufen, jetzt

(01:27:33):
trainierst du noch mal und dann darfst du wiederund Oder ist das so eine, oh mein Gott, wie
konntest du nur? Kommt auch so ein bisschenauf den... Es kommt nicht auf den Cromont an,
aber in der... Die Verbindungen, die auf demCromont sind, haben immer so eine Einstellung,
die sich sehr stark ähnelt. Also von Stadt zuStadt ist das unterschiedlich. Kommt dann aber
vor allem auf die Verbindung an. Du hast immermindestens eine Reinigungspartie. Reinigung

(01:27:57):
heißt, er hat seine vorhergehende Partie vermuckt.Und macht das jetzt noch mal. Bei den meisten
Fällen ist die Reinigungspartie so was wie dieDrittprüfung. Also wenn du die auch noch verkackst
als zweites ist vorbei. Manchmal hast du auchde facto laut Vorgaben in der Verbindung, das
ist auch festgehalten in der Konstitution oderwie auch immer das dann bei denjenigen heißt,

(01:28:20):
sprich die Satzung von den Vereinen, auf derBasis, die grüne ist, da steht das ganz genau
drinnen, ob du theoretisch ganz viel Reinigungmachen kannst, aber es wird sehr schnell albern,
es ist selten mehr als eine. Also wenn einervermuckt und danach noch mal vermuckt ist es
eigentlich gelaufen. Was hat das für Konsequenzendann? Dann fliegst du raus. der Verbindung?

(01:28:40):
Ja, das ist ein Ausschussgrund. Und kannst dudann nochmal in eine andere Verbindung eintreten?
Ich meine sogar, vielen Fällen kannst du indie gleiche Verbindung noch mal als Wuchs eintreten
und alles noch mal machen. Ah, okay. Quasi vonNull anfangen. Aber du kannst normalerweise
auch bei einer anderen, auch bei dem gleichenDachverband reingehen. Was sowieso keiner irgendwie

(01:29:03):
reglementieren kann, ist, ob du in anderen Verbandaktiv wirst. Also wenn du jetzt bei einem Chor
zwei Partien vermuckst und dann bei einer Landsmannschaftaktiv wirst und dann die besten Partien der
Welt ablieferst, kann da keiner irgendwie wasgegenmachen. Mhm. Außer natürlich, wenn es
am gleichen Ort ist, die meisten anderen schlagendenVerbindungen dann die entsprechende Landsmannschaft
auslachen, wenn sie so jemanden aufnimmt. Vielleichtnicht mehr, nachdem er zwei geile Partien geliefert

(01:29:25):
hat. Okay. Wie würdest du das denn fechterischeinladen, was da passiert? Also du hast ja
den Vergleich sowohl zum historischen Fechten,als auch jetzt mit anderen Kampfsportarten
und so. Weil es kommt einem natürlich so vor,ja gut, ich da bin, ich mache keine Schritte,
ich bewege irgendwie den Körper nicht, ich musseigentlich nur den Arm da oben so ein bisschen
mulinieren. Easy. Ja. Ist das das oder istes das nicht? Technisch ist es extrem einfach.

(01:29:49):
Die Bewegung ist auch sehr einfach zu beschreibenund sehr einfach zu lernen. Wenn wir jetzt
wollten, könnten wir ein Fuchsführgut nehmenund im schlimmsten Fall in einer Woche, vielleicht
sogar in einem Wochenende, auf eine Fuchsenpartievorbereiten. Wenn du das körperlich die 30
Gänge hinbekommst. Bei Fuchssprenger wird dasschwieriger, weil da müssten wir wahrscheinlich
ein Linkshänder finden. Und das dauert dannlänger als Fuchssprenger einzupauken. Also

(01:30:14):
wir könnten Fuchssprenger auf rechts einpauchen,oder? Das können wir auch machen. Wenn er damit
kein Problem hat, geht das schnell. Und dieAnzahl der Hebel, die du machen kannst, ist
sehr begrenzt. also oben rechts ist unsere Glocke.Wir können dann zum Beispiel einen rechten
Oberhau machen. Wir können aber auch einen linkenmachen. Dafür nehmen wir meistens den Ellenbogen
nicht runter und decken uns oben. Das ist nurso ein Schütteln aus dem Handgelenk. Wir haben

(01:30:38):
oben links unsere Hand. Unser Ort ist unten.Und wir nehmen einfach nur den Ort ein bisschen
nach hinten, oben und hauen oben drauf, währendunser Ellenbogen da bleibt. Genau. Das ist
eine Terz. Guck deinen Gegner an. Alles wasdu jetzt auf links siehst, seine gesamte rechte
Seite ist die Terz-Seite. Die heißt Terz. Unddas, dieser Heap ist eine Hochterz. Das was

(01:30:58):
ich vorher beschrieben habe. Alles was du aufdeiner eigenen rechten Seite siehst, sprich
die linke Kopfhälfte vom Gegner ist die Quart-Seite.Der normale Heap ist die Hochquart. Und...
ich... Es gibt sehr viele Fechter, die in ihremgesamten Leben ausschließlich Hochquarten hauen.
Nichts anderes, auch scharf. Die da im 45°-Winkeleinschlägt. Es gibt da noch auf 12 Uhr genau

(01:31:19):
mittig, wäre ne Prim, wird in der Praxis eigentlichnicht gemacht, auf 6 Uhr unten, das heißt Sekund.
Also wir haben die Begriffe aus den Fechten,die aber was völlig anderes bedeuten. Ja, kurz,
hieb auf die linke Seite des Terz, hieb aufdie rechte Seite des Quart. Wenn wir jetzt
einen Mittelhau uns vorstellen, der direkt überder Brille trifft, das ist eine Horizontalquart.

(01:31:39):
Es ist kein Twerhau, das ist wichtig, weil esmit der langen Schneide ist. Stellt euch einfach
nur einen Mittelhau vor und jetzt bewegt ihreure Hand über euren Kopf. Das ist eine Horizontalquart.
Ihr trefft auf der rechten Seite. Ihr bewegteuren Ort von der linken Seite hinter euren
Rücken rum und trefft auf der rechten Seiteden Gegnerkopf. Ein ganz normaler Mittelhau.

(01:32:03):
Und das ist eine Horizontalquart und von derkannst du dir eigentlich vorstellen 45 Grad
weiter oben treffen ist die Hochquart. 45 gradweiter unten treffen ist die tiefquart. Da
hört man auch auf den begriff zier von ziehenweil wenn du den ort so weit fallen lässt und
jetzt stellt euch mal vor was ihr handgelenkdafür machen muss ja eure hand ist in euren

(01:32:24):
oberen linken sichtbereich und ihr lasst eurenort so weit nach rechts unten fallen dass er
ihren gegenüber auf die wagen von unten aufdie wange hauen könnt während aber euer arm
da bleibt linker ober, euer rechter unterarmschützt die ganze zeit eure linke seite und
jetzt fallt ihr nach unten und macht einen rechtenunterhau auf die linke wange kommt mal so tief

(01:32:50):
das sind alle hebe die es gibt, sind de factovier hebe und der ist zier weil ich lande dann
an einer stelle in seiner deckung wo ich dieklinge nach hinten rausziehen muss, ich kann
sie nicht zurücknehmen weil wahrscheinlich istdann sein arm wieder da und der zier ist man
kanns auf Wenn man das ein E und eine H weglässt,kann man es formzieren und das ist dann der

(01:33:13):
berühmte Schmiss auf der Wange. Und diese vierHiebe sind alles. Du musst dir aber vorstellen,
dass für sehr viele Hochquart und vielleichtmeine horizontal Quart das einzige sind, was
sie machen. Das klingt jetzt erstmal nicht sowahnsinnig anspruchsvoll. Das ist nicht viel.
Aber die Leute üben das verdammt viel, diesewenigen Optionen, die sie haben. Gehe da davon

(01:33:36):
aus, dass jeder aktive Student Montag bis Freitag90 Minuten, Paukt. Jeden Tag? Ja. 15 Wochen
im Semester. Die Leute können... Diese eineTechnik können die dann weitestgehend, verglichen
mit HEMA. Wenn du jetzt irgendwelche alten Herrenoder Leute, die sich für die Mensur interessieren

(01:33:59):
fragst, sind natürlich alle technisch scheißeund unsauber. Überleg dir mal die anzahl der
wiederholungen wenn du da an ein tag mehrerehundert von dieser ein hochquart machst Und
das beherrschen die und das ist halt auch soein bisschen körperliche ertüchtigung während
des studiums jetzt nicht sonderlich herausforderndaber die Technik variety ist sehr gering und

(01:34:22):
es ist dann eher eine frage wie schnell machstdu das und Kleinigkeiten wie du den hieb aufziehst
und wieder den hieb zurücknimmst Und mal vonder Handgelenksbeweglichkeit abgesehen, wie
körperlich anspruchsvoll ist das, wenn du sagst,limitierende Faktor ist teilweise einfach,
dass man die Anzahl Gänge dann nicht durchsteht?Jeder Student von ungefähr jedem Körperbau,

(01:34:46):
den ich erlebt habe, ist eigentlich dazu inder Lage, wenn er seinen rechten Arm bewegen
kann. Oder halt als Linkshänder seinen linken.Es gibt auch ... Man kann Mensuren auch im
Sitzen machen. Wenn man das aus dem Rollstuhlherausmacht. Man kann auch gegen eine normale
Person fechten, indem man den Rollstuhl einfach... den Sitz von denen aus man Fecht einfach
entsprechend hochbringt. Das würde auch passieren,wenn Fuchs Führgut und Fuchs Sprenger fechten.

(01:35:09):
Dann muss Fuchs Sprenger auf eine Euro-Palette,damit eure Scheitel auf der gleichen Höhe sind.
Okay. Nice. Also, halt mal fest, es ist nichtso sehr anspruchsvoll vom Umfang her, aber
die Leute nehmen das schon sehr ernst, was dasTraining angeht. Was dann natürlich vorkommt.
Wenn du dir grade das Wechseltempo vorstellst Was das A-Tempo vorstellst, was oft im Wechseltempo

(01:35:32):
startet. Sprich, zwei Leute hauen sich abwechselndgegenseitig auf die Deckung. Da kannst du ausbrechen,
wenn du A-Tempo bist. Das kannst du einerseitsmachen, indem du einen Doppel-Heap machst.
Wenn wir jetzt sagen, ein Heap ist ein Tempo.Und ich mache jetzt direkt einen Oberhau und
gehe direkt über einen Unterhau. Oder ich machezwei Oberheuer hintereinander. Und spare mir

(01:35:52):
das Aufziehen. Da mache ich quasi anderthalbTempi in der Zeit. Und damit habe ich das
gesamte Tempo gebrochen und bin synchron mitihm. Und kann jetzt aber auch daraus zum Beispiel
meinen Heap einfach mal langsamer machen. Unddamit kann ich es so steuern, dass mein Heap
dann ankommt, wenn er gerade zurückgeht. Undich haue in die Lücke, die zwischen seinen

(01:36:14):
Unterarm und seiner Klinge ist rein. Und dasist eine extreme Timingfrage, weil du darfst
ja nicht stehen bleiben mit der Klinge, du darfstnicht warten, der Begriff heißt lauern. Du
darfst auch nicht... auf der stelle kleine kreisemachen sondern du musst eigentlich immer im
hieb sein du kannst den hieb aber langsam machenoder du kannst den hieb das heißt dann überstürzen
schnell machen ich kann wenn ich zu haue zumBeispiel mache drei hochquarten bap bap bap

(01:36:38):
und dann bap bap bap bap weil ich einfach dievierte komplett überstürze weil ich zum beispiel
an deinen rhythmus sehe zu diesem moment bistdu da offen und dann gehe ich da rein und damit
verengt sich das gesamte game auf sehr wenigaspekte die du sehr genau trainierst Und das
mach ich, wenn ich tatsächlich Trefferabsichthab, sozusagen. Ja. Genau. Ja. Ja. Trefferabsicht

(01:37:02):
ist auch ein sehr großer... Ah. Und Atem...Ja? Ja. Es gab auch mal Beschwerden, dass man
sich beim Unparteiischen beschwert, dass dieGegenseite mit Verletzungsabsicht ficht. Was
aber dann meistens dazu führt, dass man ausgelachtwird, wenn man sich über so was beschwert.
Und Atempo ist ja auch was, was du selber gemachthast. Ja, genau. Atempo tief. Das ist so von

(01:37:26):
den Steigerungsformen viel verrückter, kriegstdu's kaum hin. Da müsstest du für schon nach
Österreich gehen. Und Glocke wollen die meistenauch nicht, aus naheliegenden Gründen. Ja.
Jetzt ... würde mich mal noch interessieren,wir haben jetzt schon viel gehört über die
anwesenden Personen bei so einem Entwurf. Also,haben die beiden Paukanten mit ihren zugehörigen

(01:37:46):
Sekundanten. Das ist ja auch was, was wir ...was wir aus dem Duell dann übernommen haben,
die Also war ja auch so, du hattest die beidenDuellanten und die hatten ihre Sekundanten,
die alles miteinander abgemacht haben und dafürgesorgt haben, dass das alles mit rechten Dingen
zugeht und sich dann weitestgehend rausgehaltenhat. Dann haben wir auf jeder Seite einen Arzt,

(01:38:10):
den Paukarzt und den Unparteiischen. Mhm, ja.Und dann gibt, das war aber noch nicht alle,
oder? Ja, genau. Zu einem Paukant gehört grundsätzlicheine Paukmannschaft. Klar, Sekundant ist dann
der zweite, das ist die Person, die am meistengesehen wird. Wir haben... Ja, okay. Der nächste.

(01:38:34):
Ich hatte ja gesagt, der Sekundant guckt inerster Linie auf seinen eigenen Paukanten.
Und der kann ihm zum Beispiel auch Tipps geben,wie deine Glocke... Du wirst tief beim Zurückgehen,
nimm den Arm hoch. Wander mal ein Stück höher,wenn du aushiebst, dann kommst du vielleicht
drüber oder sowas. Aber hauptsächlich auf denPaukanten bezogene Dinge. Neben dem Paukanten,
oder hinter dem Paukanten eher, steht der Schlepper.Der Begriff kommt daher, das war früher oft

(01:38:59):
auch mal Schleppfuchs. Es gab eine Zeit, inder waren Insolen verboten und da musste die
Ausrüstung an den Ort geschmuggelt werden odergeschleppt werden und das war Verantwortungsbereich
des Schleppers. Zwischen den Gängen ist derSchlepper derjenige, der aufpasst, dass der
Paukant keinen Blödsinn mit der Klinge macht.Wenn Fuchs Fürgut also ficht und nicht mit

(01:39:19):
seinem Schlepper stehe ich hinter seiner rechtenSchulter Gang findet statt, Hiebe fallen Sekundant
fummelt Fuchs Fürguts Arm und Klinge aus demChaos raus Dann geht Fuchs Fürgut in die steile
Auslage Das heißt Über seiner rechten Schulterist direkt in direkter Linie der Arm, die Glocke

(01:39:41):
und der Ort Er zeigt einfach nur senkrecht nachoben Ich gehe ran und als Zeichen, dass ich
da bin, klopfe ich ihn auf die Hand und er lässteinfach ganz entspannt den gesamten Arm runterfallen.
Ja, also aus der steilen Auslage, boop, lässter einfach den Arm runterfallen und ich fange
ihn mit meinen beiden Händen auf. Ah ja, okay.Das heißt, ich habe seinen Arm unter Kontrolle
und ich greife mit meiner Hand an seine Glockeoder quasi in die ganze Stärke rein und gucke,

(01:40:06):
dass mit der Klinge kein Blödsinn passiert undwährend den Gängen, zum Beispiel während die
Sekundanten sich noch mit den Unparteiischeneinigen müssen, kann ich auch so ein bisschen
quasi Hand und Arm massieren, Hand so ein bisschenbewegen, dass das Handgelenk mal entlastet
wird. Und das Zeug ist ja schwer, auch der Armist schwer. Gerade so ein Glockenschläger ist

(01:40:27):
... Es ist anstrengend, das eine Weile zu behalten.das nehme ich außerhalb der Gänge als Schlepper
meinen Pauchanten ab. Und währenddessen stehtrechts von mir der Testhand. Und der Testhand
ist nur dafür da, die Klingel zu desinfizieren.Das heißt, ich bewege schön entspannt das Handgelenk
von meinem Pauchanten. mach eine kurze Pause,gucke, aha, Testant geht mit seinem Schwamm

(01:40:50):
an die Klinge, desinfiziert einmal die Klinge,macht einen Schritt zurück, alles klar, Testant
ist aus Reichweite und dann kann ich je nachdemzum Beispiel auch den Arm vom Fuchs direkt
hochschmeißen, dass er direkt zurück in diesteile Auslage geht. dann in der steilen Auslage
im mitteldeutschen, das ist die Haltung, inder beide Paukanten starten. Das heißt, dein

(01:41:12):
Kopf ist über dir und links von dir ungedeckt,wenn die Partie losgeht. Und du stehst erstmal
denjenigen gegenüber und du hast so mit deinereigenen Klinge siehst du so, gerade als Fechter
diesen freien Bereich zwischen deiner Schneideund seinen Kopf siehst du und dann geht es
los und beide beginnen ihre Hiebe. Und das istschon ein Moment wo was passieren kann. Wenn

(01:41:34):
derjenige nicht schnell genug zum Beispiel ausder Steine in die Verhangene geht, sprich Ort
über der rechten Schulter und Hand über derrechten Schulter zu Hand über der linken Schulter
und Ort links Ja, weil da klapp ich einfachnur zu. Da mach ich dich, da kann ich nicht
mehr getroffen werden. Wenn ich dafür zu langsambin, ist da die Gegnerklinge drinne. Und da
kann direkt mit meinem ersten Hieb, kann ichtreffen. Oder getroffen werden. Aber ich mach,

(01:42:00):
also es heißt dann Hochbitte? dann wird das... Hochbitte ist es, glaube ich, im Halle
Leipziger Waffenring, Bei mir ist es auf dieMensur. Auf die Mensur. Und da nehm ich das
in die steile Auslage? Ja. Und dann kommen... Und von da startet dein erster Hieb. Von
da startet mein erster Hieb. Ja. Du kannst zumBeispiel ... auf ... Ja. Dann mach ich dann

(01:42:25):
klassischen Oberhau. kann ich mir das vorstellen?Was sehr schön geht, ist, wenn in der freien
Stellenauslage bist. Deine rechte Hand ist überdeiner rechten Schulter, senkrecht ist der
Ort. Wenn du jetzt einfach deine Hand nach linksnimmst, bleibt durch die Trägheit dein Ort
rechts stehen. Und du hast so ein Dreieck gebildet.Mhm. Und wenn du dann einfach nur die Klinge

(01:42:46):
nach vorne fallen lässt, fällt sie relativ gutRichtung Gegnerkopf. Das heißt, du machst einfach
nur quasi aus der Hut vom Tag über den Kopfeine Oberhau. Bei denen du deine Hand nach
links bewegst. Und das kann ein sehr schnellerHeap sein und darauf musst du vorbereitet sein.
In A-Tempo-Partien ist es ja üblich, dass beidedirekt erst mal genau das machen. Und bei einer

(01:43:10):
A-Tempo-Partie würde ich dann nicht... Das warA-Tempo. einer Wechseltempo-Partie dreht einer
ab. Das heißt, er nimmt einfach nur sein Ortund seine Hand nach links. Er macht zu, du
haust drauf. Dann macht er zu, du haust drauf. Und dann ... Bob, Bob, Bob, Bob, Bob. Warum
würde ich bei einer A-Tempo-Partie nicht alsErstes in die Deckung gehen? Das kannst du

(01:43:31):
machen. Das ist durchaus ein legitimes Vorgehen.Es kann aber durchaus ... bei der Auswertung
der Partie an deinen Angriffsgeist gezweifeltwerden. Ah, okay. Ist ein völlig okayes Vorgehen,
aber ... Angriffsgeist zeigen während der Mensurist wünschenswert. Das heißt, könnte passieren,
dass die Mensur dann für mich nicht zieht? Alleineaufgrund dessen wird es bei den meisten Verbindungen

(01:43:55):
nicht vorkommen. Es kann aber einer von vielenFaktoren sein, damit reingeht. Okay, verstehe.
Wenn viele andere Sachen fragwürdig sind, dutechnisch heiße bist und du das nicht zeigst,
du gelernt hast, etc. kann das einer der Faktorensein. Wenn du jetzt bei einer Verbindung bist,
sagt ... Das wird dir vorher gesagt, du hiebstan, egal was ist, dann solltest du nicht abdrehen.

(01:44:15):
Ja. Und wann erfahre ich, ob die Mensur ...gezogen hat oder nicht? Idealerweise ist unmittelbar
nach der Partie der Mensurenkonvent. Konventist genau das, was war jede Woche, wo man ...
die Chancen abwählen kann. oder andere Beschlüssemacht, wie wer viele Würstchen für das Stiftungsfest

(01:44:38):
kauft. Und bei Mensurenkonvent wird das direktentschieden. Und der ist genau in dem Gebäude,
wo der Pauk-Klack stattfindet, genau an demTag, wo der Pauk-Klack stattfindet, meistens
unmittelbar nach der Partie oder wie es zeitlichgerade passt. Wenn zum Beispiel dreimal hintereinander
Co-Brüder fechten, kann es sein, dass alle dreiPartien einfach nach der letzten abgehakt werden.

(01:45:00):
Aber wenn du ausgepaugt hast oder wenn... abgefuhrenwurde wegen Blut auf einer Seite, kannst du
relativ sicher sein, dass die Partie zieht.Oder Leute werden es dir schon sagen, wenn
du so scheiße gefochten hast, dass sie nichtssieht. Okay. Die Tendenz ist da erkennbar,
und es ist auch eher so ein ungeschriebenesGesetz, dass man prinzipiell für eine Mensur

(01:45:23):
stimmt, wenn nichts drastisch schiefgegangenist. Weil es kann zum Beispiel in der Konstitution
stehen, die zweite Gegenstimme heißt, die Partiezieht nicht. Eine Gegenstimme, okay. Die zweite
ist schon ein Problem oder einfache Mehrheit.Das hängt dann aber von den Verbindungen ab.
Neben den Leuten, die das aufgezählt hat, dabeisein müssen, ist aber ja auch noch die die

(01:45:45):
Leute aus der Verbindung dabei. Ja. Ist dasein öffentliches Ereignis? Das sollte man zugucken,
weil man darüber abstimmt, ob das gepasst hatoder nicht. Ja, also prinzipiell sind die
Aktiven da, ein paar Inaktive und ein paar ...blutlustige alte Herren. Und das siehst du
dann zum Beispiel auch als Im mitteldeutschenCSC ist noch relativ formal. Da bist du grundsätzlich

(01:46:07):
Anzug, Band, Mütze. Und du siehst dann auchanhand der Mützenverteilungen wer gerade ficht,
weil direkt von dir aus auf 2 Uhr steht dirgegenüber dein Chor. Da stehen genau die Leute,
die dich bewerten müssen. Nee, schuldigung.Nee, falsche Seite. Vorne links. Auf 10 Uhr.

(01:46:27):
Also du siehst ja quasi... Genau. Die guckensich genau die Einflugschneise des Gegners
an. Wenn du getroffen wirst, sind sie in derPole-Position das zu sehen. Und da stehen
die. Und je nachdem, wie sehr die Paukbrilledein Sichtfeld einschränkt, siehst du sie während
des Vorgangs auch. Und zum Beispiel sind dazehn von dir. Und je nach Größe des Pauktages

(01:46:50):
50 oder 100 andere, die aber genauso in Bandund Mütze im Kreis da drum herumstehen und
genau nur dieses eine Ereignis sehen und fürsich bewerten. Die einzige Bewertung, für dich
relevant ist, aber die von deinen Leuten. Okay,verstanden. Wir sind jetzt auch schon fast
zwei Stunden wieder dabei und wir haben nochein großes Thema, was wir noch ansprechen müssen,

(01:47:12):
nämlich die Legalität des Ganzen oder wie dasda aussieht. Micha, wolltest du noch irgendwas
anderes vor Zwischenfragen oder gehen wir RichtungAbschluss? Ich überleg grad. Also wir haben
den historischen Aspekt. Wir haben sich Studentenverbindungenentwickelt. Wie ist aus Duellen ein Das studentische

(01:47:34):
Fechten entstanden. Wie läuft das ab? Wer istdaran so beteiligt? Was gibt es für Waffen?
Da haben wir einen ziemlich guten Rundumschlaggemacht. für Leute, die sich damit nicht so
auskennen. Ich dass das recht umfangreich war.Mir fällt gerade nichts mehr ein, außer der

(01:47:59):
die Frage nach der Legalität, denn wir fechtenda mit scharfen Waffen. Und ja, auf Trefferabsicht,
ne? Jetzt nicht so mit zu tun als ob, sonderndas ist ja ein Teil. Ja genau, es ist kein
Schnitttest, sondern Schnitttest am lebendenObjekt, Ja. Ich, also, nachdem wir da im Podcast

(01:48:21):
drüber reden können und du dich ja wahrscheinlichauch nicht straffer machen möchtest in der
Öffentlichkeit, gehe ich mal davon aus, dasses grundsätzlich erlaubt. Ja. Ich hatte es
schon angerissen, das wurde 1953 in Deutschlandgeklärt. Da haben sich die Vorsitzenden der
schlagenden Verbände mit dem Bundespräsidentenzusammengesetzt und gesagt, folgender Vorschlag,

(01:48:45):
wir fechten nicht mehr Duelle, wir fechten nichtmehr auf Ehre, dafür können wir aber unser
Mensurkram machen. Und in dem Zusammenhang istes rechtlich halt, wie Boxkampf und MMA eine
Sache, wo zwei Leute einvernehmlich sich gegenüberstehen und Bereits sind Teile von ihren Körper
zu opfern. Sei es das Gehirn oder in dem Fallder Schmiss. Also die langfristigen Schäden

(01:49:09):
vom Boxen sind vermutlich sehr viel dramatischer.Das gilt aber nur, wenn man diese ganzen Sachen
einhält, die du aufgezählt hast. Also dieseFormalien sozusagen, das war jetzt eine Mensur
in der Akademische so. Weil wenn man irgendwienach Artikeln sucht, findet man halt auch so
Stories wie ... Ja, es gab schwere Verletzungen,war nicht klar, wurde Schutzausrüstung ausreichend

(01:49:32):
verwendet, wie es eigentlich üblich ist, diePolizei ermittelt und so weiter. Ja. Da gibt
es einerseits den Comment, wo Dinge festgeschriebensind. Es gibt zum Beispiel Klingengewichte.
Und schwere Klingen sind nicht nur sehr vielanstrengender zu führen und langsamer, sondern
haben das Potenzial, viel mehr Schaden anzurichten.Und in der einen Geschichte ging es ja, glaub

(01:49:54):
ich, darum, dass die Schädeldecke mit beschädigtwurde. Ja. Und für mich las sich das im Kontext
so, dass sie ... Es gibt quasi eins- oder zweier-und dreier-Klingen. Kurz ... Eins ist ganz
leicht, drei ist sehr schwer. Zwei ist die,die in 95 Prozent der Fälle von allen verwendet
wird. Eins ist es sehr oft so, dass die wirklichdünn und wobbly sind. Und da besteht tatsächlich

(01:50:17):
die Gefahr, dass, wenn die Klinge sich biegt,ein Stück Haut mitfliegt. Weil du tatsächlich
rausschälst, weil sich die Klinge durchbiegtbeim Hauen. und dann hochschnappt. Daher werden
auch Einzerklängen nicht verwendet. Genau, beider ganz leichten. Die Zweier wird noch mal
verwendet, bei der Dreier ist schon viel Impactdahinter. Jetzt ist die Frage, steht in den
Commod zum Beispiel, es werden keine Dreierklängenverwendet, aber es wurde eine verwendet, wurde

(01:50:41):
ein Heap außerhalb von den vorgesehenen Regelngeführt. Genauso wie beim Boxen oder MMA, wenn
jetzt jemand in den Cage springt und da jemandvom Publikum außerhalb des Kampfes einen der
Kämpfer die Nase bricht, ist das auch nichtmehr in den Regelmond drinne. Dann auch analog
dazu ist hier das nicht im Gesetz irgendwo drin.Folgende Vorgaben gelten bei einem Studenten,

(01:51:01):
bei einem akademischen Fechten, bei einer Mensur,sondern abgemacht ist quasi, wenn das als anständige
Mensur abläuft, bzw. regelkonform, nicht anständig,oder regelkonform ist das, worauf wir halt
unter verstehen in den Studentenverbindungen,dann passt das sozusagen. Dann ist das erst
mal nicht strafrechtlich relevant, selbst wennjemand einen Schmiss davon trägt. Das ist zumindest

(01:51:25):
komplett mein Wissenstand dazu. Es wäre sehrspa... Also ich glaube, wenn sich da drastische
Sachen geändert hätten, hätte ich das mitbekommen.Und diese Story, dass das mit dem Bundespräsidenten
so vereinbart wird, das klingt so bisschen nacheinem politischen Kompromiss. Ihr könnt diese
Tradition grundsätzlich erhalten, aber wir schränkenden Teil, den wir nicht haben wollen, nämlich
da, wo Leute tatsächlich bei Sterben noch stärkerein, ohnehin schon der Fall war. Ja, ich

(01:51:50):
gucke grad, ah ja, steht irgendwie sogar derRechtslage bei Wikipedia mit drinne. Also,
Göttinger-Mensuren-Prozess ist der eigentlicheAnlass. Ich weiß gar nicht, ob 53 oder so das
Treffen mit Heuss war oder wann das genau, aberda wurde rechtlich der gesamte heute stehende
Teil geklärt. War das jetzt deine Frage? Ja,so bisschen. Also ich mein, das wurde, also

(01:52:16):
es gab quasi... Auf recht seite aber das wasdu jetzt gemeint hat, dass diese einigung mit
dem bundespräsidenten das das klingt nach politischenfrage dass er nicht richtig das ausgemacht
sondern Politisch wurde da noch mal was nachgeschärft.Ja, okay hier steht es noch mal nach wieg seit
1953 bestätigten delegierte der schlagendenverbinder die den verzicht auf austragungen

(01:52:38):
von ehrenhändeln mit bundespräsident heuss alsoDie relevantere Sache ist offenbar wirklich
der Göttinger-Mensuren-Prozess. Und der Restist eine Geschichte, die man gerne übrigens
dazu erzählt. Mhm. Aber ist keine rechtlichso Da hab ich noch eine Frage. Du hattest gemeint,
gab Zeiten, in denen Mensuren verboten waren.Wann war denn das? Oh ... Also, die ... Wusst

(01:53:04):
... Einerseits natürlich kein Problem seit 1953.Dann war es kein Problem zur Weimarer Republik.
Also seit 1953 reden wir von der BundesrepublikDeutschland. 1953, genau. Ja, aber von der
Bundesrepublik oder nicht? während der WeimarerRepublik war es auch kein Problem. Im Rahmen
des Nationalsozialismus wurde verboten. Ichmeine, weil es damals zwei Staaten gab. In

(01:53:27):
der DDR grundsätzlich gar nicht. Da war allesverboten. In der DDR gab es auch... Da war
nichts mit Studentenverbindung Ende der 80er.passieren sehr wilde die aber nicht so richtig
konnte. Das würde viel zu weit führen, daraufeinzugehen. Okay, das heißt, wir reden hier

(01:53:50):
nur von der Bundesrepublik Deutschland und seit1953 erlaubt, in der Weimarer Republik erlaubt
dazwischen? Im Kaiserreich prinzipiell erlaubt.Jetzt muss es aber zwischen ungefähr 1850 und
19... 1914, 1918 irgendwann Moment gegebenhatten, wo sie noch verboten waren. Das kann

(01:54:13):
ich jetzt nicht aus dem Kopf sagen. Okay. Undzwischen Weimarer Republik und 1953, wie war
das da? Mensuren grundsätzlich gar nicht. Esist übrigens auch so, dass die Pflichtpartien
nach dem Krieg Leuten, die im Krieg gedienthaben, erspart wurden. den wurde einfach mal

(01:54:34):
unterstellt, dass sie ... oder Schlimmereshinter sich hatten. Während des Nationalsozialismus
waren prinzipiell Studentenverbindungen verboten,beziehungsweise wurden umgewandelt in Kameradschaften.
Das war dann teilweise so, dass man unter denDeckmantel der Kameradschaft weitergemacht

(01:54:54):
hat wie bisher. Man hat halt nur irgendwie imRahmen von den Führerprinzip halt jemanden
bekommen. Das wurde halt auf einmal umgedrehtvon oben nach unten. Kurs sind zum Beispiel
von unten nach oben organisiert. Die Mitgliederbestimmen jedes Semester, wer ihr Senior ist.
Im Führerprinzip war das andersrum. Da wurdegesagt, du bist jetzt der Chef von denen. Und

(01:55:16):
in dem Kontext gab es Kameradschaften und manhat da teilweise drunter weitergemacht, viel
aufgehört, aber an sich Kurs in der Form undMensuren in der Form waren verboten. Säbel
auch. Ich habe jetzt auch einmal sowohl 33 alsauch 36 irgendwie im Kopf, dass es da Verbote
gab, aber kann ich jetzt auch nicht direkt ausdem Kopf sagen, kurz während des Nationalsozialismus,

(01:55:37):
weder Duelle noch Mensuren. Okay. Und auch wichtig,im Gesamtspektrum, Kurstudenten findest du
auch von bis genauso wie alles andere von bis.Du findest auch ganze Bücher über Kurststudenten
im Widerstand, aber auch genauso Kurststudentenim Nationalsozialismus, die Mitläufer und mehr
waren. Ja, verstehe. Ja, ist ja aber glaub ichauch noch mal relevant, einfach zu erwähnen,

(01:55:58):
weil vielleicht denkt man auch irgendwie, drittesReich, ist ja eh alles ultramarziales gewesen,
passt ja wunderbar zusammen, aber halt überden Aspekt, dass Studenten, sich politisch
organisieren, dann natürlich überhaupt nichtgut ankamen, ist das dann so eher das Gegenteil.
Ja, da gab es sehr viele Verbindungen, sindauch freiwillig suspendiert in dem Moment,

(01:56:18):
wo sie hätten ihre jüdischen Kurbrüder rauswerfensollen. Manchmal sind die auch freiwillig
ausgetreten oder irgendetwas, aber das sinddann Konstruktionen, die sehr individuell für
jede Verbindung sind. viele Verbindungen gehendamit mittlerweile auch, wie Deutschland verglichen
mit anderen Ländern, doch relativ aufklärendmit der Geschichte um. Steht das irgendwie

(01:56:39):
im Raum, ob man die Mensur heutzutage doch nochmalso weit einschränken will, dass sie de facto
nicht mehr möglich ist? Oder ist das so einpolitischer Kompromiss, wo man sagt, na gut,
das läuft eigentlich so weiter? Ja, also 2014habe ich jetzt gerade festgestellt, gab es
noch mal vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages,hat man sich damit beschäftigt und festgestellt,

(01:57:01):
aus verfassungs- und waffenrechtlicher Sichtunproblematisch. Das ist jetzt elf Jahre her
und damit halte ich die Sache erst mal bis aufweiteres für geklärt. Gut, also ich meine,
ja, krasses Thema auf jeden Fall, weil das hatja... Ich habe noch zwei Punkte zumindest hier
stehen. Ja, welche Punkte hast du noch? Alsowenn jetzt natürlich abschließend, also einmal...

(01:57:21):
kurz thema frauen und zweitens das thema dersinn der mensur heute für das individuum Ja,
dann machen wir kurz sind das echt schon langedabei Neue schallmarke hier das war mein ziel
das habe ich doch angekündigt ich möchte denrekord brechen Also ganz kurz ich finde es
tatsächlich nicht gut dass frauen nicht diemöglichkeit haben Wir leben aber momentan de

(01:57:46):
facto nicht in einer postgender Gesellschaft,wo völlig egal ist, wer welches Geschlecht
hat, sondern im gesellschaftlichen Kontext spielt'seine Rolle, was du zwischen den Beinen hast.
Und da ist es sinnvoll, dass junge Männer eineMöglichkeit haben, sich untereinander auszutoben,
ohne dass erst mal Frauen anwesend sind. Ichwürde mich aber freuen, wenn Frauen die gleichen
Möglichkeiten hätten. Da gibt das für euch Sinn.Es ist aber jetzt nicht ... Frauenverbindungen

(01:58:09):
gibt's ja. Es gibt Darmverbindungen, keine schlagendenDarmverbindungen. Frauenverbindungen sind nicht
verboten. Sie haben sich nur auch nicht so durchgesetzt,wahrscheinlich auch mit aus gesellschaftlichen
und sozialen Gründen. Okay, aber das ist jetzt...Aber es gibt es auch und es gibt die Möglichkeiten
und da kann man eigentlich viel dafür tun. Dasist jetzt... aber nicht danach aus, als würde
sich irgendein Dachverband in Richtung Damenbewegen. Okay, also es gibt jetzt keine Initiativen

(01:58:32):
von Dachverbänden, äh, von Dachverbänden, ähm,Darmverbindungen zu fördern oder zu fosieren.
Äh, kurz, nein. Fun fact, es gibt auch allepaar Jahre, ploppt mal eine Darmverbindung
auf, die fechten möchte. Meistens stellen siedann fest, dass sie die Einzige in Deutschland
sind, und das Ganze geht wieder ein. Seltengibt es mal zwei, die tatsächlich miteinander

(01:58:53):
fechten, aber das ist eher wirklich eine Randnotiz.Braucht man so eine Mailing-Liste, melde dich
an, falls du Interesse hast, einer schlagendenDarmverbindung beizutreten. Und dann, wenn
genügend auf der Liste stehen, dann kann maneine gründen. Ja. Und das zweite, was ich
tatsächlich noch stehen habe, was mir ein relativwichtiges Thema ist, weil ich abschließend

(01:59:15):
für das Thema, warum macht man sowas heute überhauptnoch freiwillig und warum stellt man sich da
als 20-jähriger Mensch hin und macht das? Istes eine verrückte, veraltete Tätigkeit? Ich
würde sagen, sie ist zumindest anachronistisch.Aber was findet statt? Für das Verglichen zum
Beispiel mit MMA, Vollkontakt in den Cage gehenoder Boxen, ist es eine riskante Tätigkeit?

(01:59:38):
die in kontrollierten Umfeld stattfindet. Undman hat, wie beim Extremsport, sehr extremes
Erlebnis, was die Persönlichkeit einigermaßenprägt. Für mich persönlich ist es dann sehr
stark ein... Mir fällt es dadurch sehr vieleinfacher, mich nicht über andere Personen
zu stellen. Wenn ein Mensch sich tatsächlichsagt, ich bin ein besserer Mensch als jemand

(02:00:00):
anderes, weil ich eine scharfe Menzur gefochtenhabe, dafür haben wir auch in der Szene einen
Fachbegriff, der heißt peinliche Wurst. Fürmich ist es so, wenn ich jetzt irgendetwas
sehe, sei es ein Hobby, eine Tätigkeit, whatever,was total bescheuert ist, ist für mich immer
der erste Gedanke, who am I to judge? Ich habmich irgendwo hingestellt und habe mir mehrmals

(02:00:22):
mit scharfen Klingen auf den Kopf rumhauen lassenund habe das bei den anderen versucht, was
völlig bescheuert ist, was aber im Kontext micheinigermaßen geprägt hat und dazu gehörte zu
dem Lebensentwurf, ich zu dem Zeitpunkt hatte.Und damit kann ich sagen, okay, Vielleicht
sollte ich jetzt nicht andere Menschen auf derBasis von dem bewerten, was sie tun oder was

(02:00:43):
sie für richtig und falsch erachten und dann,gut, ich kann mir durchaus Situationen vorstellen,
in denen ich in denen ich verrückte Sachen gemachthabe. Dann ist es für die Verbindung selber
ein einschließendes und ein ausschließendesMoment. Sprich, die Leute, die das nicht tun
wollen, die nicht bereit sind, so etwas aufsich zu nehmen und zu riskieren, ja, machen

(02:01:03):
es doch nicht und werden nicht Teil dieses Lebenslang... Bundes dieser langen Vereinigung, was
sie auch von anderen Verein unterscheidet. Unddann demzufolgen einschließendes Prinzip, weil
du weißt, jeder, der jetzt mindestens inaktivoder alter Herrs, hat genau das gemacht. Du
sitzt da und auf der einen Seite steht dir einergegenüber, bei denen du weißt, der muss das

(02:01:25):
in ein paar Semestern machen oder Wochen. Aufder anderen weißt du, der hat das vor Jahren
schon gemacht. Und das bringt zumindest dieGemeinschaft in Gruppe einigermaßen zusammen.
Für mich persönlich ist es auch immer ein Maßstabfür bekloppte Sachen, die ich persönlich gemacht
habe. Völlig banales Beispiel. Ich war mit einemFreund, auch aus der Airsoft-Szene eher der

(02:01:47):
totale Weichei und Feigling. Und dann geht derda beim Schwimmen auf den 5-Meter-Turm und
springt runter. Ich habe so einigermaßen Höhenangst.Ich kann genug schwimmen zum Überleben. Ich
gucke da hoch. Eigentlich hast du jetzt keinenBock drauf. Aber du hast so ein paar Mal scharf
gefochten. Wenn der das hinkriegt, kriegst dudas auch hin und es ist so ein Maßstab für
das, man mit dem eigenen Leben finden kann.Ganz wichtig ist, dass die Mensur nicht die

(02:02:11):
einzige Möglichkeit ist, so was zu finden. Dagibt es ganz viele Möglichkeiten. Aber es ist
eine davon, die im Kontext schlagende Studentenverbindungenein Mensch machen kann. Und dadurch viel Positives
für sich selber rausziehen kann, sowohl um selbstüber sich hinaus zu wachsen, als auch sich
genau nicht über andere zu stellen. Also ichfinde, ist ein sehr schönes Schlusswort heute

(02:02:33):
für den Podcast. Und wenn ihr, liebe Hörer,und diesmal jetzt halt wirklich nur die Hörer
Interesse habt, das mal auszuprobieren in eurerStadt, wenn ihr studiert, Studenten seid, dann
schaut doch mal, ob ihr eine Studentenverbindungfindet. Wenn ihr vorher ein bisschen beraten
lassen wollt, steht André euch sicher zur Verfügung.Kommt dazu einfach in den Schwertgeflüster

(02:02:57):
Discord Server. Da findet ihr ihn. Es ist der,immer schreibt, dass er Schwertgeflüster gerade
auf der Autofahrt von, nach und sonst wo hinhört. Aber wenn ihr da keinen Bock drauf habt,
dann muss auch keiner. Das ist das, was heuterelativ klar rauskam. Das ist was für Leute,
die verrückt genug sind, das machen zu wollen.Und für den Rest ist auch okay, oder? Genau,

(02:03:22):
der Rest kann auch einfach weiter zum Traininggehen. Aber das ist ein Absolutismus. Genau,
in diesem Sinne. Ja, umfangreiches Thema auch.Ist tatsächlich auch jetzt was, was oft nachgefragt
wurde, also auch in den Hörerumfragen. Hiermal wieder der Verweis, wir gucken uns da auch
an, dass ihr so schreibt, wurde durchaus öftersgewünscht, ob wir mal was zum Studentischen

(02:03:43):
Fechten zur Messe so machen können. Das habenwir hiermit getan. Und abschließend geklärt
das Thema. Abschließend geklärt, genau. Hoffen,es hat gefallen. In diesem Sinne macht's Tschüss.
Tschüss. Halt bitte noch nicht weglaufen. Ihrkönnt diesen Podcast nämlich noch unterstützen.
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(02:04:09):
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I’m Jay Shetty host of On Purpose the worlds #1 Mental Health podcast and I’m so grateful you found us. I started this podcast 5 years ago to invite you into conversations and workshops that are designed to help make you happier, healthier and more healed. I believe that when you (yes you) feel seen, heard and understood you’re able to deal with relationship struggles, work challenges and life’s ups and downs with more ease and grace. I interview experts, celebrities, thought leaders and athletes so that we can grow our mindset, build better habits and uncover a side of them we’ve never seen before. New episodes every Monday and Friday. Your support means the world to me and I don’t take it for granted — click the follow button and leave a review to help us spread the love with On Purpose. I can’t wait for you to listen to your first or 500th episode!

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