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April 11, 2025 112 mins

Andreas Fuchs ist Gründer von Schwert und Bogen und heute bei uns zu Gast! In dieser Folge spricht er darüber, wie er vom Schaukampf und Karate zum HEMA kam, warum er mit Holzschwertern in Motorradjacke anfing und wieso er eine Dorfwirtschaft zur Trainingshalle umgebaut hat.

Wir reden über Prüfungen, Trainingsphilosophie, das Bogenschießen als mentaler Ausgleich und warum ein schwarzer Gi einfach cooler ist. Wenn du wissen willst, wie sich HEMA seit 2004 entwickelt hat, wie man eine Schule mit über 20 Trainer:innen führt und was das Bogenkino damit zu tun hat – hör rein!

Foto von Andi Pontanus.

Shownotes, Transkription und mehr unter https://www.schwertgefluester.de/andreas-fuchs/

Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.

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Transcript

Episode Transcript

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(00:02):
Schwertgeflüster, der HEMA Podcast mit AlexanderFürgut und Michael Sprenger.
Schwerdfechter hatten wir jetzt nun schon einigeim Programm, Podcast auch zu Gast. Heute haben

(00:22):
wir jemand, der aber nicht nur mit dem Schwertficht, sondern auch mit dem Bogen schießt.
Folge 177 mit Schwert und Bogen, mit dem einzigenvon Schwert und Bogen, dem Gründer, Chef-Trainer
könnte man wahrscheinlich auch sagen, AndreasFuchs. Hallo Andreas, schön, dass du heute
da bist. Einen guten Abend. Und ansonsten natürlichimmer willi... üblich mit mir und Michael.

(00:45):
Hi, hi. Hallo, hallo. Ja, wer den Titel gelesenhat und den Namen, kann sich das wahrscheinlich
schon denken. Wir werden heute so ein Stückweit darüber reden, wie du zum HEMA gekommen
bist, wie du deine HEMA-Gruppe gegründet hast.Die heißt ja auch Schwertbogen. Historisches
Bogenschießen. Und ihr habt ja auch sonst nochso ein paar Besonderheiten, die vielleicht

(01:09):
jetzt nicht jeder auf dem Schirm hat. Ich binmega gespannt. Aber sag doch erstmal, fang
mal ganz chronologisch an. Wie bist du eigentlichzum HEMA gekommen? 2004 hab ich gelesen, steht
zumindest auf der Homepage. Äh, ja. Das wardann für mich so, wo HEMA begonnen hat. sag
mal, wo HEMA als HEMA begonnen hat. Aufgewachsenbin ich auf Burg Hohenstein und meinen ersten

(01:34):
Schwertkampf habe ich 1987 geführt. Das istmein Geburtsjahr tatsächlich. Da er schon ein
bisschen dabei. Da hatten wir Holzschwert undhaben Schaukampf für die Besucher von Burg
Hohenstein gemacht. Für 50 Pfennige. Das istja geil. Du kannst original sagen, ich habe
schon Schwärzkampf gemacht, da hast du nochin die Hosen geschissen, Alex. Im letzten Jahrhundert.

(02:01):
Meine Großeltern haben die Burg verwaltet undwir mussten da immer Eintritt kassieren. Ich
habe da sehr viel Zeit verbracht. war so dasThema Ritter und so war immer da. Und wie es
dann endlich die Gelegenheit gab, Schwertkampfzu lernen, dann war das für mich natürlich
irgendwie, das wollte ich unbedingt tun. Waswar da die Gelegenheit? 2004. Kennt ihr noch

(02:24):
den Richard Becke? Sagt mir nichts. Mir auchnichts. Das war ein Nürnberger Fechtlehrer,
der sich das selber beigebracht hat. Das warso wirklich die Anfangszeiten von HEMA, wie
ich die mitgekriegt habe. Und der hat Kurseangeboten. Und da bin ich dann gelandet. Das
hat damals 90 Euro im Monat gekostet. 2004.Das ist ja, also wenn du da die Inflation mit

(02:51):
rein rechnest, ist das Haufen Geld. Wahnsinn,oder? Und da hat's dann ein regelmäßiges Training
pro Woche? Oder wie kann ich mir dann einenKurs vorstellen? Richtig, das waren drei, vier
Leute, haben da trainiert, einmal die Woche.Und der hat, kann ich mich noch erinnern, der
hat von Talhofer das eine Handbuch gehabt, daseine Taschenbuch. Und hat halt nach diesen

(03:16):
Tafeln sein Training aufgebaut. Also ich hab'sgerade mal ausgerechnet mit so einem Inflationsrechner.
Da geht er aber tatsächlich nur bis 2006 zurück.sind so knappe 140 Euro, wenn das einfach nur
eins zu eins umrechnen ist. Ja, aber das warso der, ich fand es so toll, dass das endlich
ging. Und das wollte ich unbedingt tun. Da ichbereit, das auch zu geben. Der Unterricht

(03:37):
war auch gut. Wie alt warst du da? Irgendwoso in die 30. Weißt Männer ab 50 fragt nicht
nach ihren Alter. Ja, das ist der Trick dannzu fragen, wie alt warst du damals? Ja, genau.
Aber das heißt, bist jetzt so, ja, also so dieserBereich Reenactment, Schaukampf und so weiter,

(03:59):
hast das eine ganze Weile ja dann auch gemacht,bist irgendwie in die 30er rein. Und dann gab
es diesen Kerl, den Richard, und da hast dudann gesehen, okay, da geht sogar noch mehr.
Ja, nicht ganz, sondern ... Das, was ich vonBurg Hohenstein erzählt habe, da waren wir
wirklich Kinder, Jugendliche, die das eher ausFreude gemacht haben. Und dann war ich eher

(04:22):
weg, weil es dann halt in den 90ern gab es fürmich noch keinen Schwertkampf und dann habe
ich Karate gelernt, seit 1991. Ah, okay, duhast dann sozusagen den Weg gefunden in die
Kampfkünste. Also du hast ja vor allem mehrals Karate gemacht. habe gesehen, siebte dann
Karate, siebte dann Jiu Jitsu. Das war meinAusbilder. Der war siebter Dahn. Ich habe den

(04:45):
zweiten Dahn in Karate und den dritten Dahnin Jiu Jitsu. Ah, dann habe ich mich verlesen.
Damit bist du quasi 1991 gestartet mit den asiatischenKampfkünsten. Richtig. Was war da so der Antrieb
dahinter? Schon immer das Gleiche. So praktischKampfkunst lernen, sich mit diesen Kampfkünsten

(05:09):
beschäftigen und Dass es jetzt für mich keinenZugang zu den Europäischen gab, ich weiß nicht,
ob das damals jemand schon gemacht hat bei unshier, war einfach der Weg zu den Asiatischen
einfach offen. Also ich habe mal nachgeschaut,in deutschsprachig im Europa, die erste Gruppe
war, ich, also, hier immer offizielle Gründungund dann wahrscheinlich ein, zwei Jahre davor

(05:30):
noch irgendwo im Park, war, glaube ich, 1995und so zwischen 1995 und den 2000er sind ein
paar entstanden in der Zeit. Aber so Anfangder 90er saß hier ziemlich ziemlich rar aus.
Weißt du noch wer das war? da in den 90ern?Also ich glaube tatsächlich Ars Gladys war
die 95er, mit einer von den ersten. glauberelativ bald danach war Zornhau dran, wenn

(05:51):
ich es noch richtig im Kopf habe. Ich weiß dasist... Und drei Schläger sind natürlich auch
sehr früh dann gestartet. Ich weiß das istglaube ich irgendwann gab es ein Treffen in
Bayreuth, da waren viele von Ox dabei und damalsglaube ich Thorsten von Zornhau war dabei,
wo sich die... Aber das war später in den 90eroder Anfang der 2000er schon. Warst du da auch

(06:12):
schon mit dabei? Nö, da habe ich nur in Gerüchtenerzählt bekommen. Das ist dieses eine Event,
wo dann halt immer die Fotos rumgezeigt werden,wie halt irgendwie 20 Leute in dieser Halle
stehen. Das heißt, das waren halt alle, diees gab damals. Ja, genau. Das war damals die
HEMA Community. Genau. Und dann nach RichardBecker, dann habe ich den Zugang gefunden zu

(06:37):
den ganzen Fecht-Handschriften. dann gab esin Nürnberg, oder was heißt gab, gab es immer
noch die Kollegen vom Schwertbund, die damalsauch schon sehr aktiv waren. Und dann hatten
wir mit denen Kontakt. Und dann hatten wir dasgroße Glück, jemanden zu finden, der bei uns
trainiert hat und Hans Heim sehr gut kanntevon Ox. Und dann erinnere ich mich noch, wie

(07:00):
aufgeregt ich war bei unserem ersten Lehrgang,den wir gemacht haben, auch mit 20 Leuten in
so einer kleinen Halle, wo wir Hans Heim eingeladenhatten. Und der kam dann und hat uns dann auch
einfach in guter Kontakte entstanden, hat unsviele Jahre unterstützt und einfach so, sag
ich mal, durch diese Anfangsjahre geholfen.Dann bisschen als Mentor sozusagen gedient.

(07:22):
Würde ich so sagen. Cool. also ich erinneremich, dass ich irgendwann dabei war, wo ja
Hans auch die Ehrenmitgliedschaft gegeben hatund richtig. Da war es glaube ich auch so das
Thema, dass er das erste Seminar umsonst gegebenhat und dann hat ne ne ne, Butterbreze hat
er schon gekriegt zum Mittagessen. Also derhat irgendwie Fahrtkosten bekommen, wirklich

(07:44):
so. Das, er damals war ja international bekannt,hat glaube ich in Amerika Workshops gegeben,
da wir das alles nicht wussten. Einfach malgefragt. Genau. Das war ein Gathering. wo
er die Ehrenmitgliedschaft bekommen hat. Ah,ja, das stimmt. Ich hatte es kurz überlegt,

(08:06):
wahrscheinlich Gathering oder hier das Dürrenturnier,aber Gathering ist wahrscheinlich ... Mich
interessiert noch mal dein Weg von den asiatischenKampfkünsten bis hin zum HEMA. Hast du noch
was anderes gemacht außer Jiu-Jitsu und Karate?Also, jetzt lachst du gleich, Michael, weil

(08:27):
der Weg war natürlich bisschen kulfiger. Ichhabe Karate trainiert und dann hat mir ein
Freund einen Kurs geschenkt Holzbogenbau. Unddann saßen wir aus so einer Berghütte und haben
tatsächlich Holzbögen gebaut aus Esche und soein Wochenende kriegst du einen Bogen hin und

(08:48):
dann hatten wir viel Spaß und geschossen. Unddann kam er tatsächlich ein Jahr später nochmal
und gesagt, es gibt noch was Neues, es gibtjetzt Bogenparcours. Und das war ein weiterer
Jugendraum, dass du durch den Wald gehen darfstund einfach auf was schießen. Und das war damals
so der Anfang, standen auf einmal diese Gummitiereda rum im Wald und ich war total gehypt. Mir

(09:12):
hat das unglaublichen Spaß gemacht. Und dannhat man diese Holzbögen und einen Bogen geschossen.
Und dann hatte ich damals Pferde und dann sindwir bei der Petra Engerländer gelandet. Die
hat Reiterbogenschießen unterrichtet. wie geil. Das wird ja immer besser. Erst Bogen, dann
im Wald und dann auch noch vom Pferde. Richtig.Und halt dann auch wirklich so. Die hatte den

(09:38):
ungarischen Meister, den Laiaš Kášaj. Und dannso mit Pferd und dann, weißt auch so, reit
durch den Wald und dann waren da so Pfostenmit Medizinbällen drauf, die du dann runterstoßen
musstest mit einem Speer oder mit einem Schwert.Also war... Irre Abenteuerurlaub. Und über

(09:59):
das bin ich dann bei HEMA gelandet. Das istja geil. Und für diesen Abenteuerurlaub musste
man ... war da die Voraussetzung, dass man schonreiten konnte. ich hab einmal auf dem Pferd
gesessen und versucht, da noch mein Schwertzu halten. Und irgendwas Sinnvolles damit zu
machen. Da war ich schon bisschen beschäftigt.Und da hat jemand das Schwert an der Leine,

(10:23):
hätte ich gesagt. quasi am Zügel geführt. Also da nehme ich an, waren schon bisschen
ein Vorkenntnisse notwendig oder die hattestdu dabei schon? So ein bisschen, genau. Ich
sage es mal so, Michael, meine Frau war dabeiund die kann sehr gut reiten, die hatte sehr
viel Spaß, wie sie mir zugesehen hat. Aberich kann das 100 Prozent nachvollziehen, bei

(10:50):
uns in der Nähe von Dresden gibt es Wildgehegein Moritzburg. da gibt es auch so ein, also
jetzt sagt das Bogenparcours, musste ich direktdran denken. da sind man das Gummi, Gummifiguren,
ist genau dasselbe. Da läufst du quasi danndurch den Wald und da hast du dann eben so
Gummi Fuchs, Gummi Hase, Gummi Wildschwein.Und dort gab es dann auch noch so ein, wie

(11:13):
beim Sportunterricht, ein Pferd, einfach so,wo man sich draufsetzen konnte. Und dann konnte
man quasi von dem stehenden Pferd unterschießen. Also muss ich auch sagen, ich habe das jetzt
mit dem Bogenparcours noch nie gemacht, wieer das jetzt beschreibt, das spricht mich direkt
an so. Weil auf eine Zielscheibe geschossenhabe ich schon, das ist okay, aber wenn man

(11:35):
sich dabei bewegt und irgendwie Ziele hat unddann noch draußen ist, das klingt schon irgendwie
gut. Und das ist tatsächlich eine schöne Ergänzungzu diesen, sag ich mal, sportlich sehr sehr
aktiven, dynamischen Sport-Hema-Fechten, waswir haben und dann Du raus und bist im Wald
und wo es wirklich auch darum geht, du kommstzur Ruhe und versuchst den Schussablauf immer

(12:00):
wieder gleich zu machen. Und möglichst um dasgleiche Schussergebnis herzustellen. Also
für mich war das ein sehr schöner Ausgleich,so diese beiden Seiten zu haben und natürlich
auch den Spaß dabei, wenn man so da draußenist. Und hast du dafür dann auch deine Bögen
alle selber gebaut? Oder wie hast du das gemacht? Also ich sag mal so meine, die ich verwendet

(12:25):
habe, die habe ich selber gebaut, aber sobaldwir dann Kurse gemacht haben, sind wir umgestiegen
auf, das nennt sich jetzt Blankbögen, das heißt,das sind Holzbögen mit einer Trägermasse aus
Fieberglas und das ist das Ding, was schießthinten. Also die haben wir gekauft dann einfach,
weil die Holzbögen, die muss man schon pflegen,muss ölen und dann schießen sie ein bisschen

(12:47):
anders, dann gehen sie kaputt und diese Bögenvom Botnik, die wir damals hatten, die Die
waren quasi unkaputtbar. da war für den Kursgebraucheinfach einfacher. Wenn du sagst, ihr habt
da in so einem Wochenende so einen Bogen zusammengebaut,das wäre jetzt nicht so super kompliziert.
Man stattert aber schon einfach, dass man passendesStück Holz hat. was fängt man da an? Damals

(13:11):
hatten wir Esche. Esche gibt es jetzt geradenicht mehr so viel. Aber damals hatten wir
Esche. Dann nimmst du quasi ein Baumviertel,das aussieht wie so ein Tortenstück und zwei
Meter lang ist. Dann ist deine erste Arbeit,dass du mit dem Zieheisen, das ist so ein Messer
mit zwei Griffen, das man so bewegen kann, machstdu die Außenseite, wo die Rinde ist, die machst

(13:34):
du glatt, sodass ein Jahresring die ganze Zeitda durchgeht. Und wenn du das hast, dann machst
du den Innenhalt noch bisschen dünner, bis ersich biegt. dann kann man da, sag ich mal,
50 Pfeile damit schießen. auf so ein Ziel, das20 Meter entfernt ist und trifft. Ob der dann

(13:54):
noch länger hält, das mag unterschiedlich sein.Aber das ist so diese einfache Form. Und das
glaube ich, wenn man bisschen Durchhaltevermögenhat und bisschen handwerklich geschickt ist,
kriegt man das auch ganz gut hin. Ich dachteimmer, wäre so ein, dass man irgendwie, jetzt
habe es geschrieben, nehme es mal ganz zusammen,irgendwie, dass man zwei unterschiedlich harte

(14:15):
Holzsorten aneinander macht oder irgendwie einHolz hat, was irgendwie so unterschiedliche
Bereiche hat. Ist das irgendwie ein Thema? Dabist du vollkommen richtig. Es gab später so
Kompositbögen, die aus unterschiedlichen Hölzernoder aus, ich habe hier einen, ist praktisch
Holz und hinten habe ich eine Schlangenhautdraufgeleimt. die, die die Fasern dann zusammenhält.

(14:37):
Oder unsere Eibe hat genau das, was du sagst,Alex, dass die praktisch, das Kernholz ist
sehr Das ist zugstabil und das in einer Holzsortewie ein Kompositenbogen. Dann musst du den
Bogen genau so reinlegen, dass der aus Splintund Kernholz liegt.

(15:04):
Ich habe das Spaß gebaut, aber ich würde dieDinge nicht verkaufen. Da gibt es Leute, das
richtig gut und die toll aus. Wir haben dannso bisschen die Form des Baumes, weißt du,
hast ein Ast drin oder sind dünner und dannwieder dicker. Also quasi die sehen einen Baum
stehen und denken sich schon, ah, da kann manso und so, wenn ich den jetzt so schneide.

(15:26):
So wird es erzählt, Wie ist denn seitlich, dieBögen, die ihr jetzt gebaut habt? Ist das irgendwie
so 1300, 1500, kann man das irgendwie sagen?Nee, das kann ich nicht. letztendlich der eine
Bogen, das ist so praktisch so. Jetzt drückeich mich unfachlich aus. Mein Bogenbaulehrer

(15:49):
hat immer gesagt, das ist quasi ein europäischerStandardbogen. Den hatte im Prinzip Ötzi schon.
Okay, weil es halt einfach nur ein Stück Holzist und man muss es halt nur formen sozusagen.
Ja, genau. Und der sieht sicherlich bisschenunterschiedlich aus, welche Holzsorte du verwendest.
Aber im Großen und Ganzen ist das auch, hörtsich das über die Jahrhunderte durchgezogen.
Naja, spannend. Entschuldigung, Entschuldigung.Und dann gab es natürlich sicherlich jetzt

(16:12):
für einen Kriegsgebrauch oder für so viel komplexeraufgebaute Bögen. Ja, verständlich. Wo dann
so bisschen Hightech reingeflossen ist. Ichmeine, das ist interessant, dass du das mit
Ölzi ansprichst, weil das ist natürlich schonein Thema. ich meine, wahrscheinlich, glaube
ich, du hast wahrscheinlich mit Sperren oderso was angefangen, da kamen aber relativ schnell
schon die ersten Formen von Bögen, weil dieses,du machst, nimmst halt ein Stück Holz, was

(16:35):
sich dehnt, Sehne ran, so Tiersehnen. Das wurdeja wirklich schon ewig früh gestartet. Das
ist natürlich schon so bisschen das, warum Menschenauch so erfolgreich sind. Dieses mit den Werkzeugen,
ist schon eine gute Sache. Mich interessiertjetzt noch mal beim Karate und beim Jiu-Jitsu.

(16:55):
Hast du da auch Wettkämpfe gemacht? Oder wardas eine wettkampforientierte Form? Oder war
das, ich sag mal, ... in Anführungsstrichen,nur im Dojo? Mhm. Die ... Die Karate-Skule,
aus der ich kam, war sehr wettkampforientiert.Die waren durchaus auch sehr erfolgreich in

(17:18):
den Wettkämpfen. Ich persönlich eher weniger,weil ich mit diesem Semi-Kontakt, also die
Karateform, die ich gelernt habe, war immerSemi-Kontakt. Ich kann mich erinnern, mein
Ausbilder hat gesagt, es ist anzustreben, dassdu mit dem Fuß den anderen ins Gesicht trittst
und eine leichte Rötung erzeugt wird. Nichtmehr und nicht weniger. Und das konnte ich

(17:42):
immer nicht. Entweder ist der andere umgefallenoder ich habe ihn nicht getroffen. Das heißt,
ich wurde in den Wettkämpfen entweder disqualifiziertoder … Na ja, … haust dann einmal … Also es
war immer so, der andere kriegt Punkte, du kriegstkeine. Du denkst, jetzt werde ich sauer. Dann
haust du einmal zu und dann sagst jetzt wares zu fest. Also nach dem Wissen heute hätte

(18:05):
ich vielleicht eher Kickboxen machen sollen,aber ich kannte damals die Unterschiede einfach
nicht. Das heißt grundsätzlich auch Shotokanwahrscheinlich, Richtig, war Shotokan-Ausrichtung
über den Deutschen Karate-Verband. Und beimJiu Jitsu? Da habe ich nie Wettkämpfe gemacht.

(18:28):
Das ging dann nämlich so, dass ich Bei demDeutschen Karateverband gab es in den höheren
Graturierungen die Möglichkeit, dass du dreiFachrichtungen auswählst damals. hieß entweder
machst du Wettkampf, wenn du Prüfung machstoder du machst Kata, also so festgelegte Formen.
glaube, Alexander kennt Karate ein bisschen.Also festgelegte Bewegungsabläufe oder Selbstverteidigung

(18:53):
gab es als drittes. Das hat mich sehr interessiertund dann habe ich praktisch erst mal angefangen
hier mit einem Geo Jitsu Großmeister zu trainierenaus der Gegend mit dem Matthias Dülp. Und der
war so interessiert an den HEMA Ringtechniken,dass wir dann zusammen quasi diese ganzen Wallerstein

(19:15):
Sachen gemeinsam interpretiert haben. Er vorseinem Geo Jitsu Hintergrund und ich jetzt
so aus dem HEMA Grundkenntnissen heraus. Sowar dann eher der Weg in das Geo Jitsu rein,
Da hast du sozusagen schon HEMA gemacht. alsdu zum Jiu-Jitsu gekommen bist. Ah, okay. Alles
klar. Und ich habe mit meinem Karate-Wissendie Würfe nicht verstanden. Mhm. Muss ich ganz

(19:37):
ehrlich sagen. Und dann habe ich jemanden gesucht,der mehr Ahnung von Hebeln und Würfen hat und
bin bei dem gelandet. Und dem hast du dann quasi,oder der hat gefragt, was hast du sonst so
gemacht? Du hast gesagt, ja, hier Karate undHema und ach, was ist denn das? Ja, spannend.
Und dann hat er da Bock drauf gehabt. Und derhat, weil du das im Vorgespräch angekündigt

(19:58):
hast, so zum Thema Prüfungsprogramm, der hateine interessante Sichtweise. Der sagt zum
Beispiel, er hat keine Ahnung, zum Grünkurtzeigst du bitte vier Hebel. Welche vier Hebel
oder vier Würfe und welche ist mir egal. Dukannst Würfe aus dem Hema Kontext zeigen oder
aus dem Jiu Jitsu Kontext oder Judo oder soist mir egal. Ich will vier verschiedene Würfe,

(20:22):
vier Hebel sehen zum Beispiel. Und das heißtwir konnten dann im Chiyo-Chitsu-Graduierung
machen und haben Hämertechniken gezeigt undhatten darüber zu den Vorteilen, dass wir da
vorne Leute gesessen haben, die gesagt haben,das kenne ich doch, das ist doch das und das,
irgendein japanischer Name. Und er hat gesagt,ja, genau, ist im Wallerstein wird das als

(20:44):
Twerchwurf bezeichnet, zum Beispiel. Und dannkonnte man so darüber austauschen und halt
irgendwie das Wissen von denen haben. Manchmalhat sich das als sehr gleich herausgestellt.
Manchmal war es ganz andere Idee von dem Wurf.Also als universelle Sprache eine Kampfkunst.
So könnte man es verstehen, Oder eine Bewegung,was aus unterschiedlichen Kontexten analysiert

(21:10):
und gesehen. Das heißt, du hast dann mit Themaangefangen und dann, wie bist du dann dazu
gekommen zu dem Matthias Düb und zum Jiu-Jitsu?Das habe ich jetzt noch, das hatte ich noch
nicht ganz verstanden. Wenn du dir vorstellst,wie wir mit dem HEMA Training angefangen haben,

(21:32):
für mich von Anfang an so die Idee, dass manpraktisch sagt, die Ausbildung an der Waffe,
am Schwert, am Dolch und sonst wie, war nichtdas erste, was die Leute gelernt haben. Meine
Idee war, die haben erst mal gelernt mit Händenfüßenzu kämpfen, zu raufen, sonst irgendwas und
dann hat man im Nachhinein diese Kampfkunstimmer mehr verfeinert. Diese Idee folgend habe

(21:58):
ich dann aus meinen Karate- Kenntnissen herausin die historischen Kampfkunstbücher geschaut
und habe wenig Schläge und Dritte gefunden.Ganz viele Ringtechniken. Und wie gesagt, die
konnte ich äußerst leihenhaft nur verstehenund habe dann über das hinweg mich jemanden
gesucht, dem er weiterhelfen kann. Und so binich bei dem Matthias Dülp und dem Gio Jitsu

(22:20):
gelandet. Das war aber noch Vorschwert und Bogenoder? Als du es schon gegründet hattest.
Das war so 2010 ungefähr, da hatten wir Schwertund Bogen schon gegründet ein paar Jahre. Okay,
und da hast du gesagt, ich will jetzt meineAusbildung quasi auf ein ringerisches Fundament

(22:41):
stellen. Wir hatten Fragen und wir haben jemandengesucht, uns weiterhelfen kann. okay. Da vielleicht
noch kurz mal eingehakt, weil bevor wir zurGründung von Schwert und Bogen kommen, dieses
Faktum, dass heutzutage sehr viele Kampfkünstlerund Kampfsportarten Tritt und Schlag basiert
sind, das sich aber in den Quellen so sehr wenigwiederfindet. Ist ja auch ein Thema, was viel

(23:05):
diskutiert wird, woran das liegt. Hast du daeine Theorie dazu? Keine, die ich belegen könnte,
aber vielleicht eine Idee dazu, Ideen sind jaausreichend. kann ja sagen, ist eine Idee,
ne? Ja. Also aus meiner persönlichen Historieheraus würde ich sagen, naja. Wenn man Jungs

(23:27):
vor die Burg schickt, dann toben die sich ausund so hauen und treten ist ja jetzt nicht
so schwer. Also das ist etwas, was man relativeinfach erlernen kann. Meine Idee war, dass
das, sage ich mal, nicht als Kampfkunst galt,sondern das war einfach so verbreitet, das
konnte jeder. Einen Armstreckebel korrekt einzusetzen,erfordert viel mehr, das musste jemand erklären,

(23:52):
du musst das Prinzip verstehen, musst wissen,wie du das machst. Also die hatten praktisch
mit ihrer Ausbildung, haben die begonnen mitLeuten, die hauen und treten konnten. Sicherlich
jetzt nicht wie ein Karate-Meister, aber wasman im Dürer findet, ist der gerade Fußtritt
und ob der jetzt, sag ich mal, auf Bauchhöhe,auf Genitalhöhe oder auf Kopfhöhe ist, wenn

(24:14):
man das mal bisschen weglässt, dann ist dashalt ein gerader Fußtritt. Der sieht auch überall
relativ gleich aus. Also Idee ist, das hat mannicht aufgeschrieben, weil es jeder konnte.
Okay, und sozusagen das, was jetzt wirklichrelevant war, dass man es den Leuten beibringt,
weil das nicht so komplett selbst erklärendist, das ist das, wo man dann die Manuskripte
darauf fokussiert hat. Und sozusagen, wenn sichzwischendurch die Gelegenheit gibt, dem anderen

(24:37):
eine ordentliche Schelle zu geben, dann habendie Leute das auch selber hingekriegt. Einfache
pragmatische Idee. Gut, aber dann lass uns malzur Gründung von Schwert und Bogen gucken.
2007 steht auf der Homepage. Was ist denn da? Was ist denn da so passiert? HEMA 2004 so,
plus minus 2007 die Gründung von Schwert undBogen. Ist jetzt ja auch eine gewerbliche Schule,

(25:04):
also das ist dein Job, die Schule zu haben undda auch zu unterrichten. Wie ist denn das passiert?
War das von Anfang an das Ziel, dass du davonleben konntest? Oder wie ist das passiert?
Nein, natürlich nicht. Du hast es vorhin richtiggesagt, bevor man so eine Gründung angibt,
es so, dass man meistens schon bisschen zusammenIrgendwo im Park oder so. Auf mich kamen vor

(25:29):
2007 paar Leute zu und haben gesagt, kannstdu uns, die kamen aus dem Rollenspiel-Reenactment-Bereich,
kannst du uns was über Schwertkampf und Kämpfenbeibringen? Und dann habe ich das eher so gemacht
und daraus ist ein Training einmal die Wocheentstanden. dann wurde die Gruppe immer größer.
Dann ist das so sukzessive immer mehr geworden,erst in Nürnberg mit zwei, drei, vier Trainings.

(25:57):
Und 2007 war für mich dann so der Punkt. 2010habe ich das erste Mal 2007 als Gründungsdatum
angegeben, weil wir eine Jahreszahl gebrauchthaben. Also eigentlich ist da nichts Besonderes
passiert, Wir mussten irgendwann sagen, ab dagibt es Schwert und Bogen. ist so langsam nach

(26:19):
und nach wurde die Gruppe, mit der wir einmaldie Woche trainiert haben, immer größer. Das
war schon, wir haben Anfängerkurse dann gemacht.Das war ein großer Schritt. Wie habt ihr euch
dann organisiert gehabt, bevor jetzt das losging?Also wenn du sagst, ihr hattet eine Gruppe
von Leuten, das irgendwas, hatte das irgendeineoffizielle Form oder wie lief das ab mit Hallenzeiten
und so? In Nürnberg ist es so, dass du die auchprivat buchen kannst, die Hallen. die hatte

(26:47):
ich damals auch privat gebucht, weil ich jetztaus der Erfahrung von Karate heraus, ich wollte
keinen Verein, weil ich wollte trainieren. Daswar eigentlich so der Hauptgrund und ich wollte
nicht Vorstandssitzungen halten und ich wollteauch nicht, ich glaube das kennt ihr alle zumindest

(27:08):
aus Erzählen, dann gibst du es so, dann machstdu es zehn Jahre und dann wird der Vorstand
abgewählt, dann macht jemand ganz was anderesund so. Ich wollte Kontinuität und einfach
auch eine Ausrichtung, das gebe ich schon zu.Und damals war HEMA noch so, das hätte alles
werden können. Das Theater, Schauspiel oderRollenspiel oder Kampftanz werden können.

(27:32):
wir waren anliegend, dass es sportlich wird,sagen wir es mal so. Ja, ist sehr guter Punkt.
Also ich meine, heute, wenn du das machst, dannist es wahrscheinlich, dass es einer bestimmten
Richtung bleibt. haben sich ja gewisse Mustergefestigt. Aber das war halt also ja. wie
du sagst, da war ja alles offen. könnte allessein können. Hätte er auch wieder aufhören

(27:52):
können. So, wusste man ja nicht, dass das soein Hype wird. Was ist das dann jetzt für
eine Form des Gewerbes Schwert und Bogen? Alsoist es eine GmbH oder was ist das? Ich antworte
gleich mich ganz kurz zur Illustration noch,wie das Training damals aussah. Wir hatten
Holzschwerte vom Schreine, weil ich Also unswar nicht bekannt, dass man Metallschwerter

(28:16):
kaufen konnte. hatten Teufelszeug. Ja genau.Jetzt springen dann manche Leute aus der Hämerssee
gleich im Dreieck und sie sagen wir hatten alteMotorrad Helme und Motorrad Jacken. Aber es
war der erste Versuch von Schutzausrüstung. ich wusste nicht, dass es dann kamen Fechtmasken,
aber die mit 350 Newton. Also das waren dieersten, die wir verwendet haben. Und das war

(28:40):
so ein langer Weg der Professionalisierung,bis wir irgendwie jetzt die starken HEMA-Fechtmasken
und die HEMA-Fechtjacken hatten und alles so.Und die Fechtfedern auch, also bevor es das
überhaupt gab. Ja, ich meine, selbst wenn dusagst, du kaufst dir da so ein Schaukampfschwert
aus der Zeit, am Ende sind die irgendwie nochso spitz, dann hat das mal irgendwie einen

(29:01):
am Arm stecken, das kann ja auch alles passieren.Richtig. Genau. Ja, auch wenn man sich das
Setup in im Buch vom Herbert Schmidt anguckt.Das ist ja nicht weit entfernt davon sozusagen.
Die hatten halt diese langen Gambesons, aberdas ist schon alles sehr oldschool. So war
das halt damals. Ja, genau. Und das kam einbisschen später raus. Wir hatten ja nichts.

(29:26):
Kleine 330. Genau. Schwert und Bogen ist jetztein Einzelunternehmen von dem Andreas Fuchs
als Innerharber und Geschäftsführer. Und derName, wann das der entstanden? So, ich glaube
in dieser Zeit 2007. Das heißt, es war dir damalsschon klar, dass das irgendwie auf diesen beiden

(29:50):
Säulen ruht. Also, dass es sowohl den Schwertkampfdrin hat, als auch eben das Bogenschießen.
Ja, ich glaube schon. Das war eigentlich vonAnfang an klar. das war auch damals so, dass
2007 hatten wir bereits 20 Bogenschützen inder Gruppe. Und glaube ich, 10 Schwertkämpfe.
hat sich jetzt mittlerweile gedreht, aber damalswar das eher so rum. Wie sind die aktuellen

(30:14):
Zahlen von Schwert und Bogen? Es sind jetztviel mehr, auch durch die, dass wir nur in
zwei Standorten Bogenschießen anbieten und infünf Standorten Schwertkampf sind es natürlich
viel mehr Schwertkämpfe. Hast du ungefähr einenÜberblick, wie viel, was ist das dann, Mitglieder

(30:35):
sind es ja trotzdem. Ja, genau. Auch wenn duEinzelunternehmer bist. Wie viele Mitglieder
ihr habt in den einzelnen Kategorien? Das istwirklich schwierig zu sagen, Es ist ein dynamisches
Feld. in dem letzten Jahr merkt man schon, dassdie Kündigungen auch wirklich nach oben gehen.

(30:56):
Es war so, dass wir es oft hatten, dass Leutenicht mehr im aktiven Training waren und trotzdem
noch zwei Jahre Mitglied. Das kennt man ausden Vereinen, aber das war bei uns auch so.
Und das ändert sich gerade ein bisschen. Daskann ich jetzt nicht aktuell sagen. Was ich
immer tue, ist, melden beim DDAF 100 Schwertkämpfe.dann haben wir sicherlich nochmal im Bereich

(31:20):
50 Bogenschützen. So ungefähr. Und das dannfür alle Standorte, also nicht nur in Nürnberg?
Nee, über alle Standorte. Das finde ich jetzt...Insofern interessant, es gibt schon ein paar
Leute aus der Community, die auch so Bogengeschießenmachen. Dass das jetzt so integriert ist, gibt

(31:41):
es aber relativ selten. Ich weiß zum Beispiel,Thorsten Schneier macht das, mit der Stahlakademie
inzwischen, dass sie das auch haben. Aber dassman wirklich von Anfang an sagt, man setzt
da irgendwie auf beides, finde ich schon ganz,ganz spannend. Und das war einfach jetzt, weil
das quasi von dir ausgeht, verstehe ich jetzt.Du hast halt irgendwie beides gemacht, gesagt,
beides ist irgendwie cool, die Leute sind da,wollen es. Und dann ziehen wir das so auf.

(32:02):
Richtig. Und wie ist es jetzt? Also bin ich,wenn ich jetzt bei Schweren Bogen Mitglied
werde, bin ich dann entweder das eine oder dasandere oder irgendwie beides oder ist das einfach?
Nein, du bist halt Mitglied und kannst zu beidemkommen. Das Letzte ist, du hast einen Mitgliedsbeitrag
und du hast Anrecht auf zwei Trainings die Woche,so ungefähr. Wenn jemand öfters kommt, meistens

(32:23):
auch kein Problem. Und du kannst die Trainingseinheitenfrei raussuchen. Wir empfehlen den Leuten zu
sagen, Wenn du dich natürlich immer Mittwochum 20 Uhr ins Training gehst, dann lernst du
auch die anderen kennen. hast du mehr davon.Aber im Prinzip haben wir Polizisten oder Krankenpfleger,
Schichtdienst haben. kommen halt mal da undmal da. Das heißt, kannst Langschwert, das

(32:47):
ist natürlich viel, aber Langschwert, historischerSchwertkampf oder Wettkampffechten, Kurzschwert
und Schild, Säbel, Bogen, Ringen, sowas. Daskannst du dir raussuchen. Und ist das eher
so, dass die Leute entweder das eine oder dasandere machen oder eher so, dass sie beides
machen oder hat sich das irgendwie geändertüber die Zeit? Im Großen und Ganzen machen

(33:08):
die Leute entweder Bogenschießen oder Schwertkampf.Und dann gibt es wenige, die wirklich beides
machen oder alles machen. Und es ist so, dassviele Schwertkämpfer haben mittlerweile einen
Bogen daheim, kommen einmal im Jahr irgendwiezu unserem Burgfest und schießen. Aber da kommt
es natürlich auf einen Wettkampf beim Bogenschießenauch nicht weiter. Das hört sich ja auch ganz

(33:28):
schön. Also sozusagen, da setzt man schon auchgewisse Schwerpunkte und das andere macht man
vielleicht nur zum Spaß ab und zu mal, aberist es schon der Schwerpunkt, dass entweder
halt Bogen schießen oder das Schwert fechten?Richtig. Jetzt habe ich gesehen und sehe auch
immer bei Facebook neue Anfänger Kurse, beziehungsweisemeistens sehe ich den Post, der neue Anfänger

(33:50):
Kurs ist voll. Wie gestaltet ihr das? Alsowenn ich jetzt bei euch auf die Webseite gucke,
kann ich finde ich hier Infos zum Anfängerkurs.sind dann immer an, gibt es dann an jedem Standort
für Schwertkampf und Bogenschießen einen Anfängerkursin welchem, in einem bestimmten Zeitraum? Richtig.

(34:13):
Was sind da die Zeiträume? Wie oft macht ihrdas? Das ist wirklich von Standort zu Standort
unterschiedlich, Michael. Also in Nürnberg habenwir die quasi fortlaufend. Also der eine Kurs
ist rum und dann Warte ich zwei Monate bisdie nächste Ferienzeit rum ist, weil wir da
nicht trainieren können und dann fängt der nächstean. Unsere Außenstandorte, zum Beispiel in

(34:37):
Coburg oder in Hitzingen-Würzburg sind entstanden,weil Trainer von uns da hingezogen sind. Das
war nicht so geplant. Da sind Trainer hingezogen,die wollten weiter trainieren. Er hat gesagt,
naja gut, dann versuchen wir, ob wir da eineGruppe zusammenkriegen. Jetzt in Coburg gibt
es keinen Bogenschießkurs, weil da ist ein riesigeBogenschieß-Community, da brauchen wir nicht

(34:58):
auch noch was anbieten. Und so einen Anfängerkurs,ich sehe hier auf der Webseite gerade so eins,
zwei, drei, vier, fünf Termine, ist das so dieGrößenordnung für einen Anfängerkurs Schwertkampf
jetzt in dem Fall? Was das? Was ist das soder Umfang, den ihr in so einem Anfängerkurs

(35:21):
beibringt? Also der kann auch mal acht Terminehaben. Das hängt so ein bisschen von den Zeiträumen
zwischen den Ferien ab, die da liegen und wiedas so mit anderen Terminen reingeht. Der
Umfang ist für uns, da wir praktisch in jedemTraining einen Teil waffenlos haben und einen

(35:41):
Teil mit einem Langschwert. Heißt dann, du lernstin dem Waffenlosen eine linke Gerade, eine
rechte Gerade, einen geraden Fußtritt und einenSchwinger. und einfach so bisschen Körperbewegungen
stehen und im Schwertkampf lernst du... Im Anfangskurslegt man natürlich viel Wert darauf auf Spaß
und bisschen Prinzipien erklären und so ausprobieren.Aber wenn man das jetzt ein bisschen erweitert

(36:05):
auf die erste Trainingszeit, dann leg ich sehrviel Wert darauf, dass wenn man sich das so
vorstellt, jemand seinen ersten Freikampf einigermaßensicher überlebt. Natürlich ist er nicht real
gefährdet, wenn er jetzt bei uns irgendwo inder Szene einen Freikampf macht, dass er sich
verteidigen kann und es dem anderen nicht ganzso leicht macht. Das sind jetzt noch nicht

(36:29):
ausgefeilte Schwertstücke vielleicht, sonderneher so was wie kannst du deinen Rückzug decken
mit einem Langort, wie führst du den Oberhauvernünftig, dass er trifft und dass du nicht
getroffen wirst. Solche Ideen. Das sind sodie Basics sozusagen, die im Anfängerkurs drin
sind. Und danach kann man sich entscheiden,will man das jetzt weitermachen, will man jetzt

(36:51):
Schwert und Bogen Mitglied werden oder sagtman, ich habe jetzt mal einen Anfängerkurs
Schwertkampf im Lebenslauf stehen und das reichtmir. Genau. Na schön, okay. Wie ist da also
die Konversionsrate, wie man heute so schönsagt? Also wie viele nehmen an so einem Anfängerkurs
teil und wie viele werden dann Mitglied? Daskommt auf an, wer den Kurs macht, Michael.

(37:14):
Bei dir, bei dir natürlich. bei mir. Da habenalle schon den Vertrag unterschrieben, bevor
sie noch durch die Tür durch sind. Ja, genau.Das schwankt. Wir hatten jetzt einen Bogenkurs,
wo niemand weitergemacht hat. Woran liegt das?Ich weiß es nicht. Manchmal haben Leute irgendwie
keine Ahnung. Das war nicht das, was sie erwartethätten. Es war so kurz und die persönliche

(37:40):
Planung hat sich doch geändert. Dezember hattenwir einen Anfängerkurs Schwertkampf in Nürnberg,
wo zehn Leute weitergemacht haben von zwölf.Ich könnte aber nicht erklären, was an diesem
Kurs anders war als vorher. Genau so kannstdu vielleicht, um da nochmal darauf einzugehen.
Was? Wie würdest du denn die Grundausrichtungvon Schwert und Bogen so beschreiben? was wollt

(38:03):
ihr? Was wollt ihr erreichen? Was wollt ihrmachen? Was wollt ihr Leuten auch beibringen
am Ende? Ich würde das mal so formulieren. dassman jetzt so im im lauf der zeit hat sich das
vielleicht auch ein bisschen geändert Alexanderwas die leute bei uns haben können wenn sie
das wollen ist jetzt im schwertkampf eher sageich mal vielleicht ein bisschen ruhige historisches

(38:26):
fechten was für uns bedeutet du stellst dirdu kämpfst mit schutzausrüstung stellst dir
aber vor du stehst im bloß fechten und sehendie Techniken vielleicht ein bisschen anders
aus, als wenn ich jetzt sage, was unsere Wettkampfgruppetrainiert. Ich lese mir das Regelwerk vom nächsten
Wettkampf durch und bereite mich halt da gezieltdarauf vor, was da erlaubt und verboten ist.

(38:50):
Dann sieht vielleicht die gleiche Technik oderdas Training auch ein bisschen anders aus.
Oder du kannst jetzt neu so aus dem BereichHarnischfechten irgendwie versuchen, dich in
Vollplatte irgendwo zu vermöbeln. Bogenschiessenist auch so, das geht von einem eher mentalen
meditativen Ansatz, was die eine Trainerin beiuns unterrichtet, wie kann ich Stress abbauen,

(39:16):
wie werde ich ruhig, wie mache ich das mit Atemtechniken,bis hin zu wie gewinne ich den nächsten Wettkampf
im Plankbogenschiessen da auf einem Parcours. Also ihr versucht auch tatsächlich einen relativ
breiten Bereich da noch mit abzudecken sozusagen.Ja, das ist so das Interesse, was die Leute
bei uns haben, entwickeln. Du hast ja vorherauch gemeint, war von Anfang an bisschen das

(39:38):
Ding, dass du gesagt hast, du möchtest das hiermehr auch so auf eine sportliche Art und Weise
machen. Was hat es dir damals so darunter vorgestelltoder den Begriff? Für mich war damals der Unterschied
zu, auf der einen Seite zu, ich wollte keineKämpfe spielen, was so aus dem Bereich Live-Rollenspiel

(39:59):
oder jetzt hauen mich gleich die einen, Reenactmentkam, also ich wollte Damals gab es zum Beispiel,
kennt ihr noch, Codex Belly? Das war so einRegelwerk, wo du eigentlich den anderen immer
von hinten erstochen hast. So haben sie mirdas erzählt. Und da hatte ich den Eindruck,
das ist vielleicht noch nicht ganz so nah dran,wie ein Kampf aussah. Also da wollte ich es

(40:23):
einfach lebendiger, realistischer haben. Unddie andere Seite, wo ich auch nicht hinwollte,
war praktisch jetzt aus einem uralten Bucheine Zeichnung zu interpretieren. Vielleicht
auch noch in originaler Klamotte, aber ohneden kämpferischen Hintergrund, ohne die Bewegung
vorher. Sport hieß für mich das, was ich ausdem Karate kannte, dass du auch schwitzt und

(40:48):
dass du vielleicht auch einen blauen Fleckenhast. Also auch so bisschen dieses Training
gegen Widerstand so ein Stück weit auch. schon.Also sozusagen nicht unbewaffnet zu Hause einen
anderen K.O., aber der soll schon auch versuchen, dass er dich nicht machen lässt, verstehe
ich jetzt. Richtig, richtig. Und es gibt sicherlicheinen Bereich, wo man eine Technik erst mal
erlernt in Ruhe, wo man auch sicher ist. Aberirgendwann muss man sie anwenden und dann darf

(41:10):
der andere auch nicht mitspielen. Und du hastja auch gemeint, also heutzutage das Training,
was du jetzt mit langen Schwert macht oder generellhalt in den bewaffneten Kampfkünsten, das findet
grundsätzlich auch mit Ausrüstung statt. Abeinem gewissen Härtegrad und in gewissen Bereich
ja. Ich unterrichte durchaus auch mal jetztim normalen Kampfkunstanzug irgendwie einen

(41:33):
Oberhau oder eine einfache Versatzung und machedas bewusst auch, weil ich den Eindruck habe,
dass je größer die Ausrüstung oder je stärkerdie Ausrüstung, die Schutzausrüstung wird,
manchmal werden die Leute auch ungenauer dadurch.Aber das ist jetzt wirklich eine, habe ich
schon mitgekriegt, eine große Diskussion inder HEMA-Szene zwischen Menschen, die sagen,

(41:54):
ohne Schutzausrüstung ist es unverantwortlich.Und die anderen sagen, eigentlich kann ich
mit Schutzausrüstung überhaupt nicht mehr richtigtrainieren. Da würde ich sagen, befinden wir
uns in so einem sowohl als auch irgendwo dazwischensozusagen. Ja, manchmal so, manchmal so.
Spannend, weil also was früher halt auch immersehr rausgestochen ist, wenn du halt auf der

(42:17):
Homepage warst oder auch mal irgendwie Leutevon Schwerdenbogen, getroffen hattest. Andere
HEMA-Kuppen ist halt, wenn die nicht ihre Fechtausrüstungtragen, da hast du halt irgendein altes, laveriges
T-Shirt an und irgendeine Jogginghose. Vielleichtnoch irgendeine Rashguard inzwischen, wenn
es sie vom Verein gibt. Aber ihr habt ja tatsächlichmit einem Gietornier mit einem Schwarzen. Tun
wir, tun wir immer noch. Wir haben jetzt auchRashguards seit drei Monaten. Ah ja. Weil das

(42:45):
war immer so ein Element, wo man halt die Leuteklar wiedererkannt hat, aber schon so ein kurzer
Moment war, wo man auch kurz dachte so, Okay,das habe ich jetzt irgendwie noch nicht gesehen
und kommt ja auch eher aus dem asiatischen Raum.Wie seid ihr denn da dazu gekommen, das so
zu machen? Ist das so eine Art Schuluniformauch, dass man das im Training machen, tragen
muss dann auch? Ja, also ich kann mich, weildu sagst, ich habe die Szene live vor Augen,

(43:08):
stand man ganz am Anfang zu neunt in den Jugendzentrum,weil wir noch keine Halle hatten. Und das kennt
ihr auch als Trainer. Da kamen halt Leute inschlapprige T-Shirts rein. Und ich weiß noch,
ich habe damals irgendeine Ringeinheit. trainiertund habe dann die Hälfte des T-Shirts in der
Hand gehabt von den anderen. Ich habe gesagt,Leute, das geht so nett, ich möchte, dass ihr

(43:30):
gescheite Sportklamotten habt und das stimmt,ich aus dem Karate kam, war für mich, einfach
diese Anzüge waren in jeder Grüße und preisgünstigverfügbar. Und dann haben wir uns darauf eingelassen.
Die Diskussion war, ob wir in Punika trainieren.Das war damals hip. Tunika in also so Römer

(43:52):
Tunika oder wie? Ne, so ein Mittelalter Tunika,weißt du, das gab es damals und so und halt,
dann hab gesagt, ja, aber das zerreißt auchund diese Kampfgrundanzüge sind halt dafür
gedacht, dass man sie packt und zerrt und so.Also das war ein Grund und der andere Grund
war für mich immer, sag ich mal, aus den Sportgedankenheraus und da wo ich herkomme, ist es schon

(44:14):
so, Wenn jemand bei mir Training steht undich sage, wir machen jetzt 20 Liegestützen,
dann gehe ich davon aus, dass der 20 Liegestützenmacht. Und ich erwarte diese Disziplin auch.
wenn wir aus dem Training rausgehen, dann hoffeich, dass er das nicht mehr tut, was ich sage,
sondern wieder selbstständiges Denken anfängt.Da wollte ich planen Unterschied machen und

(44:36):
das ist das, was du gesagt hast, mit Schuluniform,wenn man so ausdrücken will. Also wenn ich
diese diesen Anzug anziehe und ins Traininggehe, ist das auch quasi ein Commitment. Ich
lasse mich auf das Training ein und übe auchdas erstmal, was der Trainer mir sagt. Natürlich

(44:57):
ist es so, dass man eine Technik diskutiert,aber ich bin der Meinung, man sollte sie vielleicht
erstmal üben und ausführen können und dann kannman darüber diskutieren, ob sie nicht gut ist.
Ansonsten landet man so in so einem Diskussionsforum. Ja, Entschuldigung. Nee, das ist dann so ein
bisschen auch dieses... also eins von den Ritualensozusagen, die die Leute so ein bisschen aus

(45:19):
Training einstimmen. Das ist halt anderer Bereich,es gelten eigene Regeln und das ist ein Zeichen
davon, sehr sichtbares. Richtig. Ihr habt abereuch dagegen entschieden, klassisch weißen
Gi zu nehmen. Ja. Also es ist... Gutes Hemablack,war das damals schon so ein Ding, dass man
gesagt hat, da trägt man schwarz oder... Diesahen einfach gefährlicher aus. Ich sag mal

(45:44):
ganz ehrlich, ich konnte keinen Weiß mehr sehen.hab immer noch welche, aber wenn ich mal ins
Karate Training noch gehe, ich die immer nochanziehen. ich, Cooles Faktor hat überwoben.
Ja, genau. Im Karate Training sind Schwarzwiesnicht erlaubt oder sind die dann irgendwie
Meistern, Großmeistern vorbehalten, irgendwiesowas? Alexander, die Frage war an dich. Beim

(46:09):
Karate kann ich es nicht sagen. kann da sagen,bei BJJ ist in den meisten Schulen Schwarz-Weiß
oder ... Blau? Blau, genau. Beim BJJ ist eseh so wild. Da hast du teilweise auch so Flecktarngieße
und so weiter. Das geht dann vielleicht nichtüberall. Also Schwarz-Weiß, Blau geht da fast

(46:30):
immer. Karate ist ja eigentlich nur Weiß. Ja.Da in der Jiu-Jitsu. Bei den Großmeistern,
bei wir trainieren, Michael, das ist so, derakzeptiert das alles. Bis er Fleck tarn. Das
mag er nicht. Aber weiß-blau. Der eine kam letztendlichmit rot. Das ist so. Ich finde das geil, als
du sagst, am Ende war es halt der coolste Faktor.Weil, wenn man das heute so sieht, man sich

(46:51):
vielleicht, der Andreas hat sich da richtigwas dabei gedacht, das bestimmt wochenlang
hat er sich überlegt, dies und das und jenes.Und jetzt stellt sich heraus, wir waren ein
bisschen jünger und haben uns gedacht, das siehteinfach cool aus. Richtig. Und das waren alles
irgendwie so Metal-Fans, und die haben eh schwarzgetragen. Da musste keiner reinpugeln, von

(47:11):
wegen das weiß tragen, alle schwarz schwarzgleich mit engagieren. Und tatsächlich, Alexander,
ist cool, dass sagst, ganz viel von, ich weißjetzt nur bei Schwert und Bogen, ist tatsächlich
genauso entstanden. Irgendeine Lösung, oderhattest du eine Idee, und es war cool, es hat
Spaß gemacht. Manchmal hat man sich was gedachtdabei und manchmal habe ich einfach wirklich

(47:32):
improvisiert. jetzt im Nachhinein kann man natürlicherzählen, das war alles, das stimmt aber nicht.
Wir sind ja wieder bei dem Punkt, wir hattenja damals nichts, also du warst ja darauf angelesen
an vielen Stellen zu improvisieren. wer heutereinkommt, denkt sich wahrscheinlich, der Großmeister-Sensei
Sifu Andreas Fuchs, nee Andreas verwendet mannicht, nur Fuchs. Der hat da wochenlang, das

(47:57):
stellt sich heraus, nee so. So eng sind damalsnicht ... Aber ich find das einen sehr interessanten
Punkt. Wenn ich mich zurückerinnere, als ichKung Fu gemacht hab, war das auch so ... Einmal
war es schon ein ... Du hast die Kleidung übergebenbekommen. Also bei Kung Fu hatten wir kein

(48:17):
Gi, sondern eine Hose. Du hast halt das Shirtder Schule, und dann bekommst du als Anfänger
direkt ... Nee, du bekommst keine weiße Schärpe.Du kommst keine Scherpe beim Kung Fu, die musst
du in eine Prüfung machen. Das war aber trotzdemso ein Moment. Shifu dann vorne stand und gesagt,

(48:37):
hier, neues Neuling. Und dann gehst vor, übernimmstdas. Das war was Besonderes. Und es war auch
immer irgendwie was Besonderes, dann das anzuziehen.Du hast es auch besonders behandelt. Du hast
es ordentlich zusammengelegt auf eine gewisseArt und Weise. Hast es vernünftig verwahrt
in deiner Sporttasche. Hast es rausgenommen.Und ich jetzt gucke, wie ich meine ... Sportklamotten

(48:58):
jetzt in die Tasche packe, das ist schon einbisschen Unterschied. Ich mein, du kannst
doch gucken, irgendwie so, weiß ich nicht, Hiaidooder sonst was, wie akkurat ihre Schwerte vor
sich ablehnen und so. Und dann guckst du beieinem beliebigen HEMA-Event an die Wand und
dann liegen ja 50 Schwerte auf dem Stapel unddie Ausrüstung kreuz und klären und so. Und
das ist guter Punkt. Wir hatten letztendlichmit dem Training, wo der eine quasi auf das

(49:23):
Schwert von jemand anders getreten ist. Sichernicht absichtlich. Aber ich habe das ist ein
No-Go, das geht nicht. Im Kampf kann das passieren,wenn die einfach auf der Seite liegen und er
war halt unachtsam, dann hätte gesagt, das Dingkönnte im Zweifelsfall, also das Schwert, hier

(49:43):
hängt, irgendwie 3000 Euro wert, da trittstdu bitte nicht drauf. Und zu den Anzügen, also
ich empfand es, empfand es, empfinde es alshilfreich, wir hatten mal Jetzt in den vielen
Jahren ist mal verschiedene Geschichten passiert.Eine war es kam ein junger talentierter Fechter,

(50:05):
der dann quasi, der war zwei Monate da und dannwar ich in der Stunde, ich einen Dwerghau unterrichtet
und er sagte, du machst das falsch. Das ist,ich habe Videos angeschaut bei YouTube. Der
macht das ganz anders. Freut man sich immerals Trainer. Er glaube ich eins von Schwabenhau
angeschaut. Nein, stimmt nicht. Und damalshabe ich gesagt, das geht so nicht. Also wenn

(50:35):
du zu mir kommst, du kannst das lernen, wasich kann. Und das ist ja nicht richtig, aber
ich kann nur das unterrichten. Und wenn du esanders lernen willst, du woanders hingehen.
Und das konnte man über diese Disziplin, Geschichteund Kleidung ganz gut mit unterstützen. Also
sozusagen die Leute, die sich bereit sind, daraufeinzulassen, sind tendenziell auch eher dazu

(50:57):
bereitet sich auf den Rest einzuschließen, wiedas was du jetzt erwähnt hast. So ist die Grunderfahrung.
Und wir haben dann so in unserem Prüfungssystemist es so, dass du ab einem gewissen Grad schreibst
du eine Arbeit zum Beispiel zu einer Schwertechnikund das ist es x-mal schon passiert, dass Techniken
neu interpretiert wurden von Leuten und dasübernehmen wir, wenn das vernünftig ist und

(51:20):
alle abnicken. im Trainerkreis übernehmen dasauch in den Unterricht. das ist nicht so, dass
das nur in meinem Hirn entstanden ist, sondernmittlerweile ist das eher so. Also warum erzähle
ich das? Ich damit sagen, dass es nicht so ist.Nur das, was der Fuchs sagt, ist richtig. Aber
ich möchte auch nicht in jeder Stunde allesdiskutieren nach 20 Jahren. Das eine ist ja,

(51:40):
wenn du mit Leuten redest, die selber schonsehr viel Erfahrung haben und auch gewisse
Erfahrungen gemacht haben, da kannst du aufeinem anderen Niveau einsteigen als Leute,
die ganz frisch dabei sind. Richtig. Jetzthast du dein Prüfungssystem oder euer Prüfungssystem
ja gerade angesprochen. Das finde ich eigentlicheine sehr schöne Überleitung. das rundet ja

(52:01):
auch dieses Gesamtbild, was du jetzt beschriebenhast. So dieses ein Stück weit Disziplin, Stück
weit Annehmen von bestimmten Werten, Vorgaben,Regeln, die eben gegeben sind, sich eben auch
einer Prüfung zu unterwerfen. Bist du als duSchwert und Bogen gegründet hast, direkt damit

(52:21):
reingegangen und hast gesagt, es wird definitivauch ein Prüfungssystem geben oder war das
etwas, was sich dann entwickelt hat? Es gabes von Anfang an, auch wieder aus der Tradition
des Karate heraus, wo ich herkam, war mir dassehr vertraut, dass du, genau, Punkt, erst
mal. Also das gab es von Anfang an und es hatsich sehr weiterentwickelt. Das, was jetzt

(52:46):
stattfindet, mit denen von 2007 nichts mehrzu tun. Dann gib uns doch mal einen Einblick
in die beiden Extreme sozusagen 2007 und heute.Wie hat es denn angefangen zuerst mal? Also
angefangen war, so hatte ich das im Karate kennengelernt.Das heißt eher wie in der Schule. gehst in

(53:08):
eine Prüfung. Es gibt einen Lernstoff. auf dendu dich vorbereitest und am Ende sagt dir jemand,
ob das richtig oder falsch war und sagt letztendlichauch, hast du die Prüfung bestanden oder nicht.
Und das hat man tatsächlich am Anfang auch sogemacht. Das andere Extrem ist mittlerweile

(53:30):
so. Ingolf hat das mal, also du hast in derVorbesprechung irgendjemand von euch gesagt,
das ist nicht so üblich, es gibt öfters alsman denkt. Ingolf hat sein Prüfungssystem Leistungsschau
genannt oder so ähnlich, glaube ich. Also dawar das eher so, du hast dasselbe in der Hand
und ritz auf und bereitest dich vor relativfrei. Aber du zeigst vor einem Publikum, was

(53:53):
du kannst. Also mehr so wie ein Vorspielen füreinen Posten im Orchester. Das ist ein schöner
Vergleich. Und jetzt ist es so bei uns. Alsoanders extrem gerade, dass es einen Lehrplan
gibt, der auch jedem zur Verfügung steht beiuns. Das hat den Vorteil, dass wenn ich in

(54:16):
die Halle komme und da sind 30 Leute, dann kannich sagen, sortiert euch bitte mal, wer den
ersten, wer den dritten, wer den siebten Grad.Und das heißt, auch wenn die Leute sich nicht
kennen, wissen die, die können mit dem, derihnen gegenüber steht, ähnliche Techniken üben.
Also das hilft uns, den Unterricht sehr zu strukturierenund die Prüfung sieht am Anfang schon so aus,

(54:38):
es die Technik-Auswahl gibt, die du könnenmusst. Ich lege mittlerweile sehr viel Wert
darauf, dass wir dann sagen, wir als Trainerhaben die Verantwortung, dass die Leute das
können. Wenn jemand das nicht kann, dann würdeich nicht sagen, du bist so weit, dass du die

(54:59):
Prüfung zeigen kannst, dass du das vorspielenkannst. Sondern müsste ich ihm vorher helfen,
dass er das lernt. Also es ist nicht mehr einePrüfung, du dann praktisch jemanden hast vorne,
sagt richtig und falsch, sondern eine, auf dieman sich gemeinsam mit dem Trainer vorbereitet,
die du eher für dich selber machst, wie einenPunkt, dein Lernen strukturiert übers Jahr.

(55:20):
So dass das nicht so hin daddelt, sondern duhast halt immer wieder so Fixpunkte, wo du
wieder was können musst. Die Erfahrung zeigt,sich die Trainingsbeteiligung vor den Prüfungen
sprunghaft erhöht. Also ist auch nicht schlimm,wenn nicht jeder bei jeder Prüfung antritt.

(55:41):
So ist es nicht, aber trotzdem kommen schonmehr Leute. Ihr markiert das nur vielleicht,
weil sonst ist im Kampfsport sehr bunte Gürtelchen üblich. Wenn das bei euch noch so ist, ihr
habt ja so einen Ledergürtel, wo dann so kleineMarken drauf sind, aus Messing aus, was die
sind. Richtig, genau. Und wie weit geht es dabei euch? was ist das Hülsen? Bis neun. bis

(56:03):
neun. Es gibt auch, um das vorwegzunehmen, gibtkeine Meistergratulierungen. du kannst einfach,
wir haben keine Titel, es gibt neun gerade.Und letztendlich ist es Fortschrittskontrolle,
so wie du es jetzt beschrieben hast. ist Fortschrittsanzeigevielleicht sogar eher. Genau. Lernorganisation,

(56:24):
Fortschrittskontrolle, schon auch Motivation.ich merke, ich, für mich ist es so, ich merke,
dass ich habe jetzt bereite mich im Giojitsuauf eine nächste Prüfung vor, dass es mir hilft,
einfach weiterzumachen, dran zu bleiben, michmit was Neuem zu beschäftigen. Hast du denn
dann generell irgendwie einen Unterschied gemerkt,wie sich diese Systeme über die Jahre verändert

(56:47):
haben, was die allgemeine Motivation angeht?Du hast gemeint, vor der Prüfung, da sind die
Leute dann immer da. Aber stellst du irgendwiefest, dass das die Leute tatsächlich auch länger
irgendwie im Sport hält? macht das? Wie istda der Unterschied? Ich weiß nicht, wie eure
Erfahrung sind in euren Schulen. Ich habe denEindruck, dass es die Verbindlichkeit und das

(57:11):
sich auf eine Gruppe einlassen, sich nach Coronaseit mal wieder trainieren dürfen verändert
hat zu vorher. Also ich meine, dass es wenigerwird und dass die Leute eher unverbindliche
Angebote suchen. Ja, ich kann auf jeden Fallsagen, dass bei uns die Die Zusammensetzung
der Gruppe ist sehr viel mehr casualer. Vorherwaren mehr Leute bei Prozentual und auch absolut,

(57:37):
die sehr ambitioniert waren oder sehr oft dawaren. konnte man die Uhr nachstellen. Damals
hat sich schon jeder gewundert. Jetzt ist eherso, dass Großteil der Gruppe siehst alle zwei
Wochen. Genau. Das liegt bei euch an den...Sind das die neuen Mitglieder bei euch, Alex?
Oder sind das auch die Älteren, die dann quasieher casual geworden sind? Beides, also die

(57:59):
von den Älteren, vorher sehr motiviert waren,die gibt's eigentlich nicht mehr. Also, weißt
du, bis auf einzelne Ausnahmen abgesehen. Unddie Leute, danach ... Leute, die früher sehr
motiviert waren, jetzt casual. Und die Leute,die dazukamen, sind zum Großteil casual. Wir
sind insgesamt mehr Leute. Aber das ist schonein sehr deutlicher Trend, den man feststellen

(58:20):
kann. Wie ist es dann bei euch, Andreas, mitdem Prüfungssystem? hat das dann einen entsprechenden
Einfluss darauf, dass die Leute eben, wenn siezu euch kommen, eine höhere Verbindlichkeit
mitbringen? Das kann ich dir nicht ganz beantworten.Ich weiß, dass es für manche Leute ein Ausschlusskriterium

(58:42):
ist. Also dass sie sagen, da gibt es eine Prüfung,da gehe ich nicht hin. Richtig, richtig. Und
für mich ist es, das was Alexander jetzt beschreibt,das stelle ich schon auch fest und das ist
ein Weg, über den wir versuchen, die Leute zumotivieren, sich in schon auch anzustrengen.

(59:03):
Nicht ganz so freizeitmäßig da zu sein, sondernauch versuchen zur Leistung zu motivieren.
Leistung heißt dann Lernen, Zuwachs oder Lernen,also neues Erlernen, Bewegungen. Richtig. unser
Wettkampftraining, das wisst ihr auch, ist einfachvielleicht nicht für alle Körpertypen und für

(59:26):
alle Menschen was muss man auch nicht mögenaber HEMA ist so vielfältig, du auch wenn du
nicht Wettkampf machst, dich trotzdem weiterbildenkannst die ganze Zeit und den Anspruch habe
ich schon also jemand der nur einmal die Wocheins Training kommt um sich zu bewegen der wäre
jetzt bei uns nicht so gut aufgehoben auf Daueralso du hättest lieber auch eine Gruppe wo

(59:48):
die Leute auch ein bisschen ambitioniert oderambition ist vielleicht das falsche wort aber
sowieso gesagt das verbindliche auch kommendie irgendwie öfters regelmäßiger da sind ja
ist das dann schon schon auch aus dem hintergrundich erinnere mich an eine szene in coberg da
haben wir mit der uni zusammengearbeitet undda kam also bei uns ist es so du musst dich

(01:00:08):
schon anmelden mit adresse telefonnummer wenndu kommst gerade auch im anfänger training
und da kam beim ersten drei leute Das warendrei andere als die, sich angemeldet hätten.
Da habe ich sie darauf ansprungen, das gehtnicht. In der zweiten Woche kamen wieder drei
andere. Und dann weiß ich noch, da hat einejunge Frau zu mir am Ende des Trainings gesagt,

(01:00:29):
jetzt verstehe ich das. Wenn du sagst, hau denanderen mal, das braucht schon Vertrauen, dass
man da stehen bleibt. hat gesagt, das ist Grund,wir bisschen Verbindlichkeit wollen. Dann kamen
sie nimmer. Jetzt habt ihr Schwertkampf undBogenschießen und im Schwertkampf dann quasi

(01:00:52):
nochmal so bisschen das wettkampforientierteFechten und aber auch verschiedene Disziplinen.
Also ich weiß Langschwert und Schwert und Bukler.Auf jeden Fall gibt es noch mehr Disziplinen,
die ihr habt? Säbel gibt es. Beginnt geradeso noch nicht als feste Gruppe. Dann Wuhurt,
also gerüsteter Kampf, gibt es im Hintergrund. Das sind natürlich zwangsweise ein bisschen

(01:01:17):
weniger, weil die Ausrüstung dann nochmal teuerist. Und Stab, glaube ich, ganze lange Zeit.
Die schleift gerade ein bisschen ein, weil derTrainer weg ist. Und dann gibt es für all diese
Disziplinen auch ein komplettes Prüfungssystem. Das wollte ich eh fragen. Also ist es das
Prüfungssystem pro Waffengattung oder ist dassozusagen, nee, du fängst vielleicht mit Langschwert

(01:01:41):
an und dann hast du aber noch das und das unddas mit drin. Also es sind quasi, stell euch
vor, gibt eigentlich ist es so gedacht, dasses ein waffenloses Prüfungsprogramm gibt, das
ist gleich für jede Waffenkarton. Also du musstin jeder, auch wenn du Bogen schießt, solltest
du einen geraden Fuß tritt können. Die Bogenschützenweigern sich seit 20 Jahren. Sehen sie nicht

(01:02:06):
ein. Das war mal der Plan. Und dann gibt eseins für Bogen, eins für Langschwert, eins
für Schwert und Bukler. Die sind auch unterschiedlich.Schwert und Bukler gibt es bei uns nur sechs
gerade. Matthias Bär, der Trainer, einfach gesagt,er kriegt da alles Wissen drin unter. Vielleicht
entstehen noch mal drei, kann sein, aber geradegibt es nur sechs. Wenn du das jetzt ansprichst,

(01:02:31):
lässt du quasi dann auch, wenn jetzt jemandsagt, ich mache jetzt Schwert und Bukler, so
wie Matthias zum Beispiel, oder Säbel, was jetztneu entsteht. Das überhilfst du dann jemandem,
den du dafür geeignet hältst und sagst dannaber bitte auch Prüfungsprogramm dazu entwerfen.
So im Groben, ja Michael. Oder ist das optional,also dass du sagst, ob du jetzt eine Prüfung

(01:02:54):
machen willst oder nicht, ist dir überlassenfür dein Training. Der Weg wäre glaube ich
so, dass ich schon immer die Idee hatte, wennihr in eure Trainingsgruppe denkt, ich würde
auch nicht jeden Fechte jetzt unbedingt diegleichen Kampftaktiken beibringen, sondern
der eine bewegt sich anders wie der andere.Der eine ist 1,90, die andere ist 1,60 oder

(01:03:17):
so. Und so ähnlich hatte ich die Idee bei denTrainern auch immer, dass die schon eine Leidenschaft
für was haben. Also jetzt kam einer zum Beispiel,der hat sich ganz lange mit, was hat er jetzt
gemacht? Rapier beschäftigt. Ne Quatsch, Montante.will jetzt einer anfangen. sich sehr viel mit

(01:03:40):
Montante beschäftigt und dann wäre die Diskussionmit mir immer, okay, was hast du dir ausgedacht,
was hast du gelesen, auf welchen Workshops warstdu, welche Quellen gibt es, aber wen gibt es
auch in der Szene, wer kann gerade was unterrichtenund wenn die Leute dann bereit sind, dort hinzugehen,
dann wäre schon, dass man gemeinsam einen Lehrplanentwickelt, aus dem dann auch ein Prüfungsprogramm

(01:04:03):
entsteht. Und das machst du dann mit den Leutenzusammenarbeitet oder ist das eine größere
Trainergruppe, die sich dann zusammensetzt undda drauf schaut? Es ist so, der einzelne Trainer
würde das vorbereiten in Zusammenarbeit mitmir, dass es halt so in die Gesamtstruktur
passt. Und dann ist immer der Weg, dass manes praktisch unseren Trainern vorstellt und

(01:04:25):
die das diskutieren. wir so, ich kenne auchimmer so verschiedene Punkte über, ist es praktisch
stimmig in sich? kriegt man es irgendwie mitden Quellen zusammen, ist es Volksprinzipien,
die in anderen Kampfkunstarten auch gelten,ist es im Freikampf umsetzbar, also nach solchen
Punkten wird es dann relativ intensiv durchdiskutiertund wenn es die Prüfung besteht, dann geht

(01:04:48):
man, dann unterrichten wir danach. Wie vieleTrainer habt ihr eigentlich, wenn wir uns da
die ganze Zeit darüber reden? Alles in allemdürften es 20 sein, so ungefähr. Jetzt über
die ganzen Standorte verteilt und so. Ja, abermit 20 Trainern kannst du eine Menge Training
auch anbieten. Es gibt ja nach wie vor Gruppen,du halt irgendwie im Einnahmen mit Vertretung

(01:05:09):
irgendwie den Laden schmeißt. Ich habe dieErfahrung gemacht, das versuche ich auch immer,
wenn eine Trainingseinheit mit zwei Trainernbesetzt ist, dann ist die A sehr stabil, weil
man hat einfach Urlaub, krank oder Kinder sindkrank oder sonst was. Und zum anderen hat man
auch immer so ein bisschen Austausch. Das hatsich bei uns sehr bewährt. Wie sehr bist du

(01:05:31):
eigentlich noch das eigentliche Training gebeninvolviert? Also gerade auch jetzt unter dem
Hintergrund, dass ihr 20 Trainer habt, hastdu da gewisse Dinge einfach abgegeben und du
lässt die Leute das machen und kümmerst dichmehr so ein bisschen um die Verwaltung oder
stehst du immer noch jeden Tag mit dem Schwertoder dem Bogen in Hand auf der Platte sozusagen
oder in der Halle? Ich habe jetzt seit, glaubeich, zwei Jahren einfach das große Geschenk,

(01:05:55):
ich reise rum. Ich bin jeden Abend in einemanderen, also nicht jeden Abend, sondern drei,
vier Tage die Woche in einem anderen Trainingund besuche die Trainingsgruppe und habe dann
das große Geschenk, dass ich da nicht Prüfungsprogrammunterrichten muss, sondern ich mache dann,
keine Ahnung, irgendein Prinzip, irgendwas Schönes,mal sehr seltene Würfe aus einer ganz anderen

(01:06:20):
Kampfkunstart was oder so und genau so. Dasheißt, mir ist der Kontakt zu den Menschen
wichtig. Ich möchte sehen, die Leute, die beiuns trainieren und kennen immer noch. Aber
ich bin jetzt wenig. Und ganz ehrlich, im Markswettkampftraining,da komme ich vielleicht mal als Onkel vorbei,
aber da mache ich ihn nicht mehr mit. Das istimmer zu anstrengend. Schwere Bogen ist jetzt

(01:06:44):
auch nicht darauf angewiesen, dass du persönlichirgendwie in jedem Training auf der Matte stehst,
weil sonst bricht das alles irgendwie zusammen.Ich glaube nicht. Ich bin der Meinung, dass
wir hervorragende Trainer haben, die fachlich manuell wahrscheinlich aktueller sind als
ich, das merke ich schon auch. Also Trainer-Ausbildungsteht ja auch bei euch als Stichwort auf der

(01:07:05):
Homepage. Ist das irgendwie so, gehst du daauf die Leute zu und sag, hey, ich kann mir
das irgendwie gut vorstellen, dass du Trainerwirst, Trainerin oder kommen die Leute da zu
dir und sagen, boah, ich hab total Bock da irgendwiein Training für Waffe X. Wie läuft das ab bei
euch normalerweise? Schon beides. jetzt, alsoes kommen manchmal Leute, die sagen, sie möchten
haben vielleicht auch Vorbissen aus dem Bereichoder aus einem anderen Bereich und kommen dann

(01:07:31):
und dann schauen wir, ob das passt und versuchendas möglich zu machen. Manchmal ist es auch
so, dass ich irgendwo auf Leute zugehe, weilich weiß, dass ein Trainer aufhören möchte
oder beruflich irgendwie weg muss oder sonstwas und dann schauen wir natürlich, wer könnte
das mit übernehmen. Also ich nehme dann auchmal an, wer bei euch Training gibt, kriegt
auch ein Entgelt für die Stunde. Unterschiedlich. Also da muss man deutlich sagen, Die Bandbreite

(01:07:56):
ist bei uns schon so von Menschen, die wirklichsehr wenig haben, bis Menschen, eine eigene
Firma haben. Und da richtet sich manchmal auchder Beitrag ein bisschen. Und bei den Tränen
ist es auch so, dass manche sagen, du, ich interessieredas nicht, ich mache das einfach aus Freude.
Und die anderen sind froh, wenn sie was kriegen.Also das klassische, ich bin hier irgendwie
am Student studieren, habe keine Kohle, da braucheich jeden Cent so. Genau. Okay. Und wir hatten

(01:08:22):
das auch als Prinzip immer wir gesagt haben,wenn jemand sich engagiert, dann sollte Geld
nicht das Problem sein, dass er bei uns trainierenkann. Also du hast immer so eine eine Selbsteinschätzung
noch, wie viel du zahlst bei uns in einer bestimmtenRange. Das ist so ein bisschen, wie soll ich
das sagen? Also das Menschenbild, was ich daso raus höre, ist ja schon auch sehr auf individuelle

(01:08:45):
Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es gibt ja auchso das Gegending, dass du sagst, naja, Fairness
verstehe ich so, dass es halt Regeln gibt unddie gelten halt für alle gleich. Aber das ist
ja so ein bisschen das Gegenstück, dass manhalt guckt individuelle Situationen und daran
sich auch an sowas wie die Beitrag orientiert.Und da hast du genau das Spannungsfeld erwischt.
Das ist natürlich immer Thema. Also es gibtseit ich denken kann Diskussionen. Jetzt bei

(01:09:11):
dir in der bei Schwert und Bogen oder allgemeinerArt? Also der Punkt, den Alexander aufgegriffen
hat, wenn man es so individuell macht, es danngerechtfertigt für alle, ist es gleich oder...
Und dann falle ich mal auf der einen Seite vomPferd und sage, jetzt ist es für alle so, Punkt,

(01:09:32):
alle gehen jetzt links rum. Nach einem halbenJahr denke ich mir, okay, warum eigentlich?
Und dann mache es wieder total locker und dannändert es sich doch aus. Okay, also wenn man
jetzt sozusagen... den Andreas von einem halbenJahr erlebt hat, dann sollte man noch mal vorbeikommen
und gucken, ob's jetzt irgendwie ... besserpasst. Ja. Genau. Weil wir jetzt das Thema

(01:09:58):
Trainerausbildung angesprochen hatten, was istdenn deine eigene Ausbildung? Hast du da noch
mal irgendwas Spezielles gemacht, oder war daseinfach so Learning by Doing und dann halt
nebenher, wie man das so macht, Seminare undCo.? Hm. Ähm ... Also, ich hab ne ... Also
von der Trainings-Dedaktikpädagogik habe ichvor vielen Jahren als Sozialpädagogik studiert

(01:10:23):
und habe da so bisschen den Hintergrund. Ichhabe dann eine Ausbildung als Konflikttrainer,
Mediator, sowas. Das alles spielt da so einbisschen mit rein. Und im Sportlichen hatten
ich Fachübungsleiter Klettersport. Ich daTrainingslehre gelernt und habe da auch ganze

(01:10:44):
Zeit lang mitgearbeitet. Über das Karate hattenwir die Idee beim Deutschen Karateverband,
dass man einer gewissen Graduierung Traininghalten darf. Das haben sie mitvermittelt im
Unterricht. Aber jetzt speziell habe ich dannkeine weitere Ausbildung. Ich weiß gar nicht,

(01:11:04):
gibt es gerade noch eine Trainerausbildung inHEMA? Verschiedene wahrscheinlich. Ja, genau.
meine, es gibt ja zum Beispiel die von der Akademieder Fechtkunst, was Christian Bott gemacht
hatte. Aber das ist jetzt nichts, wo du selberirgendwie mit drin warst. Die Akademie der
Fechtkunst ist manchmal terminlich etwas schwierigzu erreichen. Also ich habe mich da mal interessiert
dafür, aber wir kamen nie zu einem gemeinsamenTermin und dann ist das Projekt auch wieder

(01:11:31):
nach Nächten gescheitert. okay. Weil ihr seidja auch Also, es gibt den Schwertring. Und
da hängen verschiedene Schwertkampfgruppen mitdrin. Unter anderem zum Beispiel Griefern von
Christian Bott und auch Schwert und Bogen vondir. Noch sieben Schwerte, Institut für Stabfechten,

(01:11:52):
Asterea, Fechtergilde Münster und der Fechtboden.Und der Partner ist die Akademie der Fechtkunst
Deutschland. Ähm Das ist auch so ein Ding.Ich hab jetzt nur grad die Webseite auf natürlich.
Ich danke, du bist gut vorbereitet. Was istdenn eigentlich das Schwertring? das ist so
ein Punkt. Ganz klar war mir das nie. Der Schwertringist, das erzähle ich immer gerne, eigentlich

(01:12:19):
müsstest du das in Christian Bott fragen. Habtden schon gehabt im Schwertgeflüste? Den hatten
wir da, ja. Ich glaube, den Schwertring hatteich nicht gefragt damals. die Geschichte, weil
das ist eigentlich das Christian der Mastermind,wer das so sagen will. für uns war der Weg
so, es gab 2012 eine Einladung zu unserem ersteninternationalen Termin. der Turnier, das Schwert

(01:12:45):
von Wien hieß das. Ist das noch ein Begriff? Ich habe davon gehört, da gab es dann so schöne
Fotos, weil die Regeln irgendwie so waren, dassdann der Ingolf jemand anders aus dem Ring
getragen hat oder so. Wir hatten das ersteMal diese weißen Stichschutzjacken an. Die
hatten sie da leiweise und das gab, das durfteman gar nicht fotografieren, da hingen dann

(01:13:07):
unten die Bäuche raus, weil die halt so kleinwaren. Es war ein Watt Spaß. Da sind wir damals
auf Gryphon getroffen und haben die kennengelernt.das war neben Hans Heim bei Christian für mich
tatsächlich so ein zweiter, wenn du so willst,Mentor oder Wegbegleiter, der uns viel an Fechtwissen

(01:13:29):
und Ideen auch vermittelt hat. über diesen Austauschkam er dann und gesagt, wollt ihr nicht im
Schwertring Mitglied werden? Ja, bestimmt vielleicht.Nein, ich weiß nicht. Und der Schwertring So
wie ich verstanden habe, eigentlich so einletztendlich ein Freundeskreis von Fechtschulen

(01:13:52):
oder Fechtschulleitern. Also das sind doch allesgewerbliche Fechtschulen, drin sind oder waren
zumindest mal? Nee, die TG Münster ist einVerein. Ah, okay. Und ihr habt ja da auch so,
also es gab zum Beispiel ja SchwerdringinterneTurniere eine Zeit lang. Relativ früher, also

(01:14:13):
es insgesamt nur nicht so wahnsinnig viele Turnierein Deutschland gab, waren ja irgendwie so 2,
3, 4 im Jahr so um den Dreh. Richtig, genau.da war es dann aber so, dass wir, sag ich mal,
also der Schwertring, ein Großteil der Leute,die du gerade vorgelesen hast, haben bei Christian
auch Fechten gelernt. Also zum Beispiel dieJungs von Asteria, dann TG Münster glaube ich

(01:14:38):
auch. Die waren alle bei ihm in Ausbildung,wir aber nicht. Und unsere Art zu fechten und
auch der Weg, wir dann langgegangen sind, istglaube ich etwas robuster geworden, als der
von Griefen jetzt gerade ist oder vom Schwertring.Genau, Auch mit dem Türeturnier gab es dann

(01:14:59):
so die erste Unterscheidung. Das war ein bisschenanders, die Schwertring internen Turniere.
Es waren andere Sachen erlaubt. Das Diro-Turnierwar ja ein Turnier, ihr veranstaltet hattet
über mehrere Jahre. Das war ja am Anfang somehr oder weniger vereinsintern und irgendwann
habt ihr das öffentlich gemacht. Genau. Gibtes aber heute nicht mehr oder kommt das nochmal
wieder? Ne, gibt es nicht mehr. Erstmal, alsogerade erlebe ich das so. Das war so eine Zeit,

(01:15:26):
da gab es ja noch nicht viele Turniere. Daswar so der Versuch, einen Beitrag zu machen,
dass es mehr Turniere gab. nicht so die Notwendigkeit,unsere Leute sind irgendwie gefühlt jedes Wochenende
irgendwo. also Bedarf ist nicht mehr so groß,er schon mal war. Nee, glaube ich nicht. Und
es gibt auch, ich habe den Eindruck, es werdenhervorragende Turniere gerade organisiert.

(01:15:49):
Also wüsste ich jetzt nicht, was man da bessermachen kann. Also ihr habt so quasi eine Nische
einfach gefüllt, wo ihr gesehen hattet damals,das ist irgendwie relevant und heute sagst
du, nee, passt auch so. Die Augsburger sinddran, ich sagen, Alexander. Die sind sowas
von dran. Die nehmen alle anderen Turniere mit,aber organisieren selber keins. Genau, das
habe ich damals gesagt. Wenn der Dürer Turnieraufgehört hat, haben gesagt, so Alex, du bist

(01:16:12):
dran. Mach mal. Also nicht ich Alex, sondernAlex Augsburg. richtig. Das heißt, das war
jetzt der Grund dafür, dass es das Dürer nichtmehr gibt, dass ihr gesagt habt, der Bedarf
ist einfach nicht mehr da. Geht's raus, spielt'sFußball, hier fechtet woanders. Das müssen
wir jetzt nicht mehr bei uns organisieren. Dasschon, Michael. Und das war schon wirklich

(01:16:35):
für uns als Gruppe ein großer Aufwand. Entwederwir hätten es größer gemacht, international.
Und das war für mich persönlich an dem Punktgerade dann nicht mehr möglich. Und ohne mich
war es dann auch nicht möglich für Schwert undBogen. und dann haben wir es lieber bleiben

(01:16:56):
lassen. war es so das Gefühl, okay, es war gutbis jetzt und bevor es jetzt dann irgendwie...
Es bleibt in guter Erinnerung. Ja, genau. Mussman auch mal aufhören, wenn es gut ist und
nicht noch weiterführen. Aber dann noch malzum Schwertring. Also das war ja dann eigentlich
so ein, könnte ich ja sagen, so eine Organisationauch so bisschen für Netzworking, dass man
sich austauschen kann. Hat das dann stattgefunden?Also bist du da mit den Leuten in Kontakt gekommen?

(01:17:18):
Sehr. Genau, es gab auch viele treffende, herrlicheTreffen, somit übernachten in der Fechthalle
und fechten auch unterschiedliche Diskussionenüber wie Techniken gehen, das hat mich sehr
weitergebracht. Ich war nicht unbedingt immerder gleichen Meinung mit den anderen Fechtlehrern,
aber das muss ja nicht sein. Also wirklich auchso dieses klassische, wie man es für die Leute,

(01:17:43):
die es erst nach Corona angefangen haben, wieman es von früher noch kannte, mit Wie geht
denn da in Zornhau? Zeig mir mal. Ganz genau.Und dann hat André keinen Zornhau gemacht,
sondern den Schielhau. Dann gab es die restlicheNacht Diskussionen, bis man irgendwie von zu
müde war. Richtig. Was mich jetzt nochmal interessiert,wir haben jetzt sehr viel über Schwert und

(01:18:05):
Bogen geredet. Das ist aber ja quasi seit 2007dein Gewerbe und jetzt ein, sagen wir mal,
Baustein deines Einkommens. Was hast du davorgemacht? Was machst du vielleicht noch? Was
ich davor gemacht habe war, war, das hat nämlichSchwert und Bogen auch bisschen möglich gemacht,

(01:18:28):
Management Trainer. Also ich habe für DAX dotierteUnternehmen Persönlichkeitsentwicklung und
Kommunikation und Team Seminare gegeben. Unddas heißt, ich hatte nebenbei genug Freizeit,
Schwert und Bogen aufzubauen. Könnte man jetztauch denken, das ist so ein hart stressiger
Beruf, ja, durch die Land-Jet-Setten und soweiter. Schon auch. Also das war dann Andreas

(01:18:54):
Fuchs Coaching und da hatte ich dann ein Unternehmenangesprochen, gesagt wir haben Herausforderung
XYZ. Kommen Sie mal bitte vorbei. Das war eingroßer Teil, genau. So dann auch als Freelancer
von der Firma in München, von der Beratungsfirmaund. Das hat es schon auch gut möglich gemacht,

(01:19:17):
weil du dazwischen halt auch immer wieder Zeithast zwischen den Seminaren. Und damals war
das gut möglich. jetzt ist es so, dass das letzteProjekt nach Corona jetzt ist, dass wir, das
ist tatsächlich schon auch bisschen jetzt meinerLebenssituation geschuldet, dass wir hier am

(01:19:39):
meinen Wohnort, die Dorf, Gastwirtschaft gekaufthaben. Ach ja. Und in einen Teil davon haben
wir jetzt einfach ein Fechtsaal und eine Bogenhalleeingerichtet. Das ist ja geil. Ja. Und in der
anderen entsteht eben gerade wieder eine Dorfgastwirtschaftund das genieße ich sehr, weil jetzt so im

(01:20:02):
BJJ ist es sehr viel üblicher, dass viele Menschenzum Einzeltraining kommen. Auch gerade so aus
dem Bereich von früher, aus den GeschäftsbereichLeute, die ganze Zeit unterwegs sind und sagen,
ich kann nicht in ein reguläres Training, aberich buche mich ein, ich brauche zehn Termine,
wann hast du Zeit? Also Stichwort Schichtenhalt auch wieder zum Beispiel. Ja, genau. Die

(01:20:24):
kommen dann eins zu eins zum... Genau. Der einewar jetzt zum Beispiel drei Tage da, hat hier
in der Ferienwohnung übernachtet und wir habenhalt zweimal am Tag trainiert. Und das macht
mir viel Freude, weil du dann sehr individuell,also wo ich dann merke, Du kannst das ganze
HEMA-Wissen dann nicht so wie in der Schule,in der Gruppe unterrichten. jetzt? Wo lernst

(01:20:45):
du das? jetzt lernst du das. Und dann kannstsehr schauen, wie bewegt sich der Mensch, wo
steht der und was bringe ich dem bei? Aber dasist ja geil. heißt, bei dir gibt es dann sozusagen
die HEMA Vollpension. Also ich komme dahin,kann da übernachten, kriege Frühstück und dann
bringst du mir den Rest vom Tag was bei, wennich dafür bezahle. Wenn du entsprichst. Richtig.
Und den die Halle an sich sozusagen dann mieten,dass man sagt, ich will jetzt hier gerne mal

(01:21:08):
ein Trainingslager machen und würde das gernebei dir veranstalten? Das ist zu klein, Michael.
Das ist zu klein. ja, da kannst du einen Freikampfdrin machen. du kannst irgendwie mit vier,
fünf Leuten da HEMA trainieren oder so. dasist ja. Aber das ist auch wieder spannend,

(01:21:31):
weil wir hatten ja vorher auch schon IngolfKurweis an. Bob Kohl hat sich auch einen alten
Gasthof gekauft, wo da HEMA-Vollpensionen anbietet.Man kann auch regulär übernachten, aber auch
Fechträne buchen. Das ist der neue Trend hier.Ich wusste nicht, dass es ein Trend ist bis
gerade eben. jetzt haben wir schon zwei Leute,also offensichtlich ist es einer. Ich wusste
nur, dass Ingolf irgendwo in die Pampa gezogenist und Erdbeeren anbaut, dachte ich. Und nebenbei

(01:21:56):
fechte ich. Das alles kürkt, glaube ich, zusammen.Wenn ich es richtig verstanden habe, hat er
regulären Unterkunftsbetrieb, Leute, die haltda irgendwie wandern oder sonst was. Aber er
hat dann auch so eine Sporthalle nebenan, dieer nutzen kann und macht er halt auch Trainingslager
und solche Dinge, wo halt alles quasi dann beiihm vor Ort stattfindet. All inclusive. Und
wir haben hier die Möglichkeit, im Sommer kannich auf die Burg hier gehen und wir fechten

(01:22:20):
den Burghof. Und das ist einfach spektakulär.Und im Winter haben wir in unserer Bogenhalle
ein Bogenkino. Das heißt, da leucht vorne einFilm. Dann schießt du auf eine Leinwand mit
einem Bogen und wenn du triffst, dann passiertauch was. Ach ja, das ist ja cool. In welcher
In welcher Stadt sind Bei Nürnberg. Bei Nürnbergist das. Ja, so hinten in den fränkischen Hügeln.

(01:22:44):
Das ist aber auch irgendwie, also wenn du dasjetzt so erzählst, krasser Schritt so auf der
einen Seite. Ich habe halt Seminare für Daxmanagergegeben und habe eine Schwerkampfschule gegründet.
Das ist jetzt nicht der logische Karriere Schritt. Und jetzt habe ich eine Wirtschaft gekauft.
Aber das bezeichne vielleicht, ihr habt malgefragt, war das geplant? Nein, das war nicht

(01:23:08):
so geplant. Also ich sieht mir an dem Weg schon,dass das hat sich so ergeben. Hast du das mal
miteinander verbunden? irgendwie ein DAX-Managersind dann mit paar blauen Flecken nach dem
Seminarheim.
Das haben wir schon immer mal wieder. Gab esauch Anfragen und... Ich hatte den Eindruck,

(01:23:30):
da war ich dann so engagiert für HEMA. Alsodie wollten dann halt bisschen spielen und
ich war dann aber da war ich so engagiert fürHEMA, dass wir das hätte gut verbinden können.
Ja, okay. Das ist natürlich schon was, dieschnuppern da auf jeden Fall nur rein. Also
die Chance, dass da jemand das längerfristigmacht, ist glaube ich sehr gering. Haben wir

(01:23:50):
auch gar keine Zeit normalerweise. Ja, genau.Und ich wollte dann schon, wenn, dann bitte
richtig und dann benetzt du es auch richtigund... hatten sie keine Lust. war da dein
Hintergrund, wie du zu den Coaching-Geschichtengekommen bist? hast du da eine Ausbildung gemacht
oder hast du da irgendwie eine... Auf welcheArt Weise bist du dazu gekommen? Ich habe

(01:24:14):
einfach behauptet, ich kann das. war tatsächlich schon... Also jetzt mal, wie ich aufgewachsen
bin, haben wir zum Beispiel später hieß dashandlungsorientierte Übungen. Also das kennt
ihr bestimmt, so gab es diese Spinnennetzübung.Hat euch das schon mal begegnet? Da hängt so

(01:24:37):
ein Spinnennetz aus Seilen und du musst miteiner Gruppe da durch und jede, wie immer wenn
du durch ein Loch durch bist, ist das Loch zuund du musst halt dann am Schluss die Leute
durchreichen. Das ist so eine klassische Teamübung.Ja, das habe ich schon mal gemacht. Genau.
Das haben wir in der Jugendleiterausbildunggelernt. Also irgendwo bei der evangelischen

(01:24:58):
Jugend. Und wie ich später mit Managern gearbeitethabe, dann hat man das eingesetzt und hat das
halt ein bisschen mit Gruppendynamik verknüpftund da haben Leute Tausende von Euros für sowas
verlassen. Es war aber genau das, was wir inder Jugendleiter-Ausbildung gemacht haben.
Geil. Kannst du gerne erzählen, ja. Wir auchgesagt, ey, das hat richtig was gebracht so
hinterher. Wenn sie mit einem wirklichen Anliegenkamen und die Leute freiwillig da waren, schon.

(01:25:23):
Wenn natürlich die Abteilungsleitung das angeordnethat. Ihr geht mal zum Team Event oder? Das
war so der Hintergrund. Ich würde gern jetztdemnächst noch mal so den Bogen spannen zum
Bogen. Will aber noch eine Sache fragen zu demSchwertkampfteil. Also wir hatten das ja jetzt

(01:25:45):
mit den Graduierungen auch schon mal besprochen.Wir hatten es vorher kurz angerissen. Ihr habt
ja diese Möglichkeit, ihr eben Doppelgraduierungenmacht. Also nicht nur die von Schwere Bogen,
sondern auch die im Jiu-Jitsu. Du hast ja auchschon gesagt, dass dein Trainer da offen dafür
grundsätzlich war. Ich hab das auch noch sobildlich im Kopf, dass ich mit ein paar Leuten

(01:26:07):
von Schwere Bogen stand und dir das erzählthab, wir sind halt auch im Jiu-Jitsu graduiert.
ich hab das ... Also, war ein paar Schwabenfederndabei, wir haben uns so angeguckt, und die
Frage war nur so ... Okay, aber Wieso? Kennstdu das von den Schwabenfedern, Alexander, dass
manchmal Leute kommen? Es wird in den letztenJahren jetzt auch in HEMA mehr. Also wir haben

(01:26:29):
immer mehr Menschen gerade, die zu uns kommen,die acht Jahre HEMA irgendwo trainiert haben.
Ist auch was, wo man sieht, dass das passiert,dass überhaupt Leute kommen. Ich nehme an,
wenn du in Berlin bist, ist das wahrscheinlichschon länger so. Aber es ist jetzt nicht das,
wo alle mal hinziehen und dann vorher schonviel gemacht haben. Genau. haben also so jetzt
über die ganzen Standorte haben wir jetzt gerade Manche Schulen lösen sich auf oder die Leute

(01:26:54):
ziehen um. Aber im Waffenlosen haben wir dasschon länger. Dass jemand die Tür aufmacht
und sagt, ich trainiere 10 Jahre Kickboxen,ich bin ein Profi-Amateur-Boxer, ich habe
den ersten Dahn im Judo oder sonst was. MeineTrainer waren sich immer sehr sicher in der

(01:27:15):
HEMA-Unterricht. Aber in den Waffenlosen standen auf einmal jemanden gegenüber, der eine Gratulierung
hatte und er fragte, was sind jetzt eure Gürtel,das kennt ihr keiner. Die Leute haben das von
sich aus direkt angesprochen, ich kenne diesesSystem mit den Gürteln, wie schaut es bei euch
aus? Genau. das war so, jetzt, nachdem wir daseingeführt haben, wer das möchte von den Trainern,

(01:27:42):
kann so eine Jiu Jitsu Gratulierung machen,das hilft. Auch weil das nicht nur von mir
kommt, einfach in diesen Verband anerkannt istund über den Verband hinaus halt, wenn du sagst,
du hast einen schwarzen Gürtel in einer Kampfkunstart,da kann jemand was anfangen damit. Wenn du
sagst, du hast den neunten Grad Hema bei Schwertund Bogen, ja und? Also das hilft, habe ich

(01:28:04):
den Eindruck, manchen Tränen von uns für ihrePräsenz und für ihre, dass sie das Gefühl haben,
sie kriegen da irgendwie eine Bestätigung.so bisschen Selbstvertrauen aus Sicht der Trainer
und vielleicht ein paar Diskussionen, die mansich spart aus Sicht von Leuten, die aus anderen
Kampfkünsten kommen. Kann das jeder machen oderkönnen das nur die Trainer machen? Das kann

(01:28:29):
jeder machen. ein ganz offizielles Jiu JitsuPrüfungsprogramm, das wir entwickelt haben,
das angefüllt ist mit vielen HEMA-Technikenund manches aus dem BJJ, so, keine Ahnung,
ja, Bodentechniken. Und das kann jeder machenbei uns. Und wird das noch genutzt? Wir hatten

(01:28:51):
das im normalen Unterricht mit drin und dannsind die Leute durchgedreht, haben es nicht
mehr geschafft. die Rückmeldung war, das istzu viel. Jetzt haben wir es wieder ausgegliedert
und es gibt eine Trainingseinheit, wo ich dasunterrichte und die, die da kommen, die wollen
das auch und lernen das und die anderen. Wirhaben jetzt einfach Kickboxen und dann die

(01:29:14):
Waffenkarton, die sie wählen. Also einfach quasiauch ein Angebot, das kann man halt wahrnehmen,
wenn man möchte. Hat aber jetzt auch keinenNachteil davon, wenn man es irgendwie nicht
macht. Nee, nee. Auch wenn er das so jetzt erzählt,hat auch irgendwie eine einfache Erklärung.
Das ergibt auch total Sinn für mich, weil wennes den Leuten hilft, wenn man die Möglichkeit
hat, ist eine super Sache. Genau. So Alex, duwolltest den Bogen spannen. Ja, genau. Wir

(01:29:43):
haben die ganze Zeit über Schwertkampf geredet,was auch unser Schwerpunkt im Podcast ist.
Aber der Bogenthema, da hat man auch noch nieso richtig drüber geredet. Wenn man jetzt heutzutage
irgendwie guckt, was so im Bogenspot los ist,man hat ja diese modernen Bögen, wo dann gefühlt
noch mal irgendwie 13 Sehnen dran sind und 15Zahnräder und so. Das ist ja nicht das, was

(01:30:08):
ihr macht. Ihr macht historisches Bogenschießen,hab ich zumindest nach Anmoderation behauptet.
Kannst du mal einen Überblick geben? Was istdenn das, was man da macht oder nicht macht
und was da der Unterschied ist? Also gehen wirdavon aus, wir beide kennen uns mit Bogenschießen
nicht so besonders gut aus. Der einfachste Unterschiedist, also gibt es verschiedene Bezeichnungen

(01:30:32):
dafür, intuitive schießen oder Langbogenschießen.Die Idee ist eigentlich, dass du keine Zieleinrichtung
an deinem Bogen hast. Bei den Vita-Bögen, alsoden Olympischen Bögen oder bei den Compound-Bögen,
sind die mit die Räder oben, wo die Sehne dannumspringt, dann kann man die ganz leicht halten,

(01:30:55):
hast du eine Zielmarkierung und du kannst optischvisieren wie mit einem Gewehr. Das heißt, wenn
du die Punkte übereinbringst mit dem Ziel, danntrifft dein Pfeil mit einer sehr, sehr hohen
Wahrscheinlichkeit. Und der Pfeil liegt dannauch in so einer Art Halterung. oder so. Das
was wir machen ist jetzt grob vereinfacht. Duhast einen, so hat mich mal jemand bezeichnet,

(01:31:19):
einen Holzstecken in der Hand. Der Pfeil liegtauf der Hand und du visierst nicht optisch,
sondern du schaust dein Ziel an. So wie wenner euch jetzt vorstellt, ihr werft einen Schneeball,
dann greifst du auch nicht ein Auge zu und visierst,sondern du schaust in dem Fall den Michael
an. Denkst du, dem werfe ich den Schneeballjetzt auf den Kopf? Ja. Und dann wirfst du.

(01:31:42):
Und so ist es beim intuitiven Bogenschießenauch. Du schaust dein Ziel an und dein Körper,
dein Hirn holt aus der Erfahrung, wie muss ichden Bogen halten, dass ich treffe. Also dann
auch so wie beim Schneeball werfen. Ich binjetzt nicht so, ich habe den Ellbogen so angewinkelt,
das Handgelenk so, sondern ich lasse einfachlos und Körper macht dann schon das, was er

(01:32:05):
macht. In der Originalform genauso. Ich warmal in Amerika im Reservat und die Kids sind
da wie unsere, vor die vor das Dorf gehen undFußball spielen, sind die halt raus mit dem
Bogen und dann hat einer ein, das war so einBüschel aus Gras zusammengebrunten, hoch geworfen
und die anderen haben das mit dem Pfeilen runtergeschossen. Da kannst du, das ist überhaupt

(01:32:27):
nicht die Zeit, dass du irgendwie eine Haltungeinnimmst, visierst oder sonst wie, sondern
die Idee ist einfach, du wiederholst diese Situationso oft, dass du dein Gehirn programmierst
mit entsprechend vielen Informationen, dasses die Flugbahn berechnen kann. Und der Bogen,
das hatten wir ja schon. Das ist einfach quasiein Stück Holz oder halt ein Laminat aus zwei

(01:32:50):
Hölzern. Sehne dran, der Pfeil halt auch. RunterStock, hinten vielleicht ein paar Federn, vorne
eine Spitze, je nachdem. Und das war's. Genau.So und um das, da man natürlich... in unserem
Lebenskontext gar nicht so viel Zeit hat, dasso lange zu üben, weil da müsste man eher anfangen.
Es gibt ein Planning, das das unterstützt unddas würde bedeuten. Und da sage ich auch dazu,

(01:33:15):
es gibt nicht das richtige Bogenschießen, sondernes gibt immer ein dem Zweck angemessenes Bogenschießen.
Also es gab Pfeile im Amazonas, die hatten keineFedern. Ein Reiterbogen in der mongolischen
Steppe für Kriegszwecke sah anders aus als einJagdbogen in Mitteleuropa. Es gab 100.000

(01:33:36):
verschiedene Arten. Was wir jetzt unterrichtenoder was ich unterrichte, eine ganz einfache
Form. Du stehst aufrecht, du stehst so als Rechtshände,hast du den Bogen in der linken Hand und die
Form, wie du stehst, ist relativ natürlich so,dass du die immer wieder wiederholen kannst.
Also wir versuchen, den Schussablauf möglichstgleich zu machen. Das heißt, wenn ich mir jetzt

(01:33:59):
vorstelle, ich habe jetzt irgendwie den Bogenin der Hand, den Pfeil, auch und ich laufe
ich habe jetzt nicht gespannt oder so ich laufeirgendwo hin sehen ziel so ich bleibe einfach
stehen spannen den bogen schiessen also nichtirgendwie ich kriege dich ab oder sonst was
oder ich bin erst noch mal 15 mal aus sonderngenau das wäre unsere grundform du stellst
dich hin bahnst du hast eine rückmeldung wenndu mit der hand die die sehne spannt die berührt

(01:34:23):
irgendwo deine wange deine dein ohr dass duweißt wie weit du den bogen ausgezogen hast
dann schaust du ins ziel und lässt los Und duhast das auf der Homepage steht das als Jagdbogenschießen
drin. ist das dieser Hintergrund auch wegendiesen Parkurs oder ist das oder wo kommt das
Jagd daher? Das wird in der Szene als Jagdlicheschießen. die Idee hinter dem Parkour ist,

(01:34:49):
du gehst durch den Wald und hörst dich an deinZiel ran, so wenn man das so spielen will.
Und die Entfeinungen zu den Gummitieren sindauch so gestellt, wie man also. bei uns zumindest
so wie man das ungefähr auf einer Jagd Ah, okay,weil also du darfst ja in Deutschland nicht

(01:35:10):
Bogen jagen, aber in Kanada oder USA geht dasja. Und du musst ja bestimmte Abstände einhalten,
weil die Tiere dich irgendwann auch riechenkönnen oder ähnliches. Das ist sozusagen so,
wie es die Idee ist, von dem wieder Parkouraufgebaut ist. Richtig. Und dann gibt es speziell
bei uns jetzt noch das sogenannte Kampfbogenschießendazu. Das ist dann wirklich so, wo wir das

(01:35:30):
trainieren. wie das vielleicht zu Kriegszweckenwar, wo man in der Formation steht, in einer
Linie, einer Doppellinie, in einer Dreifachlinieund auf Kommando schießt. Entweder so, dass
alle gleichzeitig schießen oder dass die ersteLinie schießt, während die zweite den Pfeil
auflegt, während die dritte den Bogen spannt.Das macht irre Spaß. Ist das so wie in den

(01:35:53):
Filmen, dass dann der Kommandeur sagt, spannenund dann spannen alle und dann wartet man noch
drei Minuten, dann lässt man los? Genau, dasist die Theorie. Und das ist eher wie bei Herr
der Ringe, alle spannen und Snorri lässt dannschon wieder los, bevor der andere Seilpfeil
drauffällt. Ist das, wenn du sagst Kampfbogenschießen, das ist ja auch so eine Diskussion,

(01:36:16):
die habe ich aber immer nur am Rande verfolgt,wie man eigentlich im Kampf, also wenn ihr
das wirklich in irgendeiner Schlachtbisch belagerung,was auch immer, wie man da schießt. Weil in
den Hollywood-Filmen ist es ja dieser Pfeilregel,man sieht es so schräg nach oben, dann hat
man die Parabel und dann kommt der Pfeil wiederrunter. Und das Gegenargument ist, wenn du
auf Bilder oder so guckst, dann ist das haltso, die Zielen halt quasi gerade oder halt
je nachdem, wenn sie auf Hütch stehen, nachunten oder so. Hast du da irgendeine Idee,

(01:36:41):
ob das eine oder das andere eher gemacht wurde?Für mich, ich würde sagen, das ist sehr abhängig
vom Kriegsschauplatz und der Situation. Alsodu hast eine große Gruppe Bogenschützen und
hast eine militärische Organisation, hast einenFeind, der mit Reiterei angreift. würde das
wahrscheinlich so aussehen wie in den Filmen,die alle gleichzeitig Du hast eine Belagung

(01:37:05):
von einer Burg, dann gibt es ein englischesBogen-Lehrbuch aus dem Mittelalter, da lernt
man, wie man zwischen die Zinnen reinschießt.Also von unten oder? Von unten. Für uns gehört
das schon dazu, da gibt es dann Übungen, wodu auch dann im Knien schießt oder dich hinlegst,

(01:37:29):
wenn du in andere Kulturen gehst, die hattendurchaus das du schleichst dich wo an und musst
dann aus dem liegen schießen. Also in Mongolenso die ganzen Reitervölker, die mit dem Bogen
viel gemacht haben, die haben da verrückte Übungendazu. Und das geht, dass man aus dem liegen
ein Bogen schießt? trifft? Naja, manchmal. Sichernicht so, also auf 50 Meter brauchst du da

(01:37:54):
nicht schießen. Es gab schon das, dass du dichgerade so in der Steppe, also ich kenne das
so, dass du wirklich auf dem Rücken liegst unddann praktisch über dich so den Bogen hast
und du bietest natürlich fast kein Ziel. Ja,das klingt ja auch so ein bisschen wie man
heutzutage halt Soldaten mit den Gewehren ausbildet,also halt alle möglichen Situationen, dass

(01:38:14):
in jeder Haltung, jeder Lebenslage irgendwienoch schießen kann, wenn es sein muss. so
ungefähr. Jetzt hast du gerade was angesprochen,was ich sehr interessant fand. Du hast diese
ist es ein Lehrbuch für die englischen Soldatenim Mittelalter? Also da würde mich interessieren,
was gibt es denn für Quellen zum Bogenschießen?Also es gibt jetzt so, es gibt aus dem Mittelalter

(01:38:39):
bei uns dieses Buch, den Toxophilus, das sindalles, soweit ich jetzt im Kopf habe, relative
Kunstbücher. Also der Autor beschreibt, wieer praktisch mit seinen Kumpel diskutiert über
das Bogenschießen. Der eine findet, Bogenschießenist Zeitvertreib und der andere findet, das
ist toll. Was spannend ist, sie beschreiben,welche Fehler, dass man machen kann und das

(01:39:04):
ist, sag ich mal, wie würde ich mal heute sagen,triggervreie Sprache, sondern die sind schon
sehr deutlich. Da steht einer auf dem Bogenplatzund der schaut aus wie ein dummes Schwein,
wie er sich ziert und so das beschreiben siedrei Seiten lang. Und die Fehler kannst du
tatsächlich sehen. das ist schon gut erkannt.Also das ist so eine Literaturform. Dann gibt

(01:39:28):
es den Roy-Modus. Das waren Jagdbücher für jungeAdelige. Wie jage ich mit dem Bogen? Also wurde
das sehr schön mit Bildern, aber waren alleseher Kunstbände. Genau. Ist das dann so wie
beim Schwertkampf gewesen, dass es so einenWaffenmeister gab, der dann auch die jungen
Adeligen entsprechend unterrichtet hat? Dakomme ich wieder ein bisschen bei der Theorie

(01:39:52):
raus, die ich zu dem Schlagen habe, dass es,ich glaube, Bogenschießen so mit unserer Kultur
verwoben war, dass alle Artigen waren auf derJagd im europäischen Mittelalter, die konnten
alle Bogenschießen. Es gibt, also wenn du dannso ins Frühmittelalter gehst, da gibt es manchmal
mehr Aufzeichnungen dazu, was das bedeutet hat,wenn du jemand anders im Pfeil in den Hof geschossen

(01:40:16):
hast. Das war eine Kriegserklärung und sowas.Also gibt es ein tolles Buch. So Bogenschießen
im Frühmittelalter. glaube, jetzt in der Zeit,wir uns mit HEMA beschäftigen, war das einfach
Gang und Gewe für den Adel, dass er das konnte.Wie sie das gelernt haben, ist wenig überliefert.
Ich habe jetzt mal nebenher einfach Bogenschießenbei Google angegeben und Google schlägt einem

(01:40:39):
ja dann immer so eine Suchphrase vor. Und eineinteressante finde ich, ist Bogenschießen ein
teures Hobby? Es gibt Bögen, kostet der Bogenalleinst 1000 Euro. Muss man nicht haben. Ich
habe einen für 200 seit 20 Jahren. Der hältimmer noch. Was ich am teuersten finde ist,

(01:41:03):
also wir schießen sehr viel Carbonpfeile, weildie stabil sind, halten und der kostet so einen
Pfeil ungefähr 10 Euro. Und wenn du so überso einen Parcours gehst, am Sonntagnachmittag
einen schlechten Tag hast, dann bist du fünfPfeile los. Also weil du einfach ab in die
Büsche und da findest du nicht mehr. Oder duschießt auf dem Felsen oder keine Ahnung. Das

(01:41:24):
finde ich irgendwie, das ist für mich der teuerstePunkt dran eigentlich. Und du kannst natürlich
unglaublich viel Geld ausgeben für alles. Alsowie im historischen Fechten auch sozusagen.
Steht dem in nichts nach. Nö. Ist auch, sagich mal, ein Geschäfts- oder ein Businesszweig
geworden. Und dieses intuitive Bogenschießen? ist also wie schwierig ist das zu lernen so

(01:41:54):
weil auf der einen seite denke ich mir immernaja also weißt du wenn ich es nicht gerade
ein Eichhörnchen vom Baum holen will da habeich ja relativ großes Ziel irgendwas werde
ich dann schon treffen wie schwer kann das schonsein auf der anderen seite wenn man dann mal
Bogenschießen probiert gegen ein statischesZiel was in der definierten Entfernung steht
und kommt einmal der Wind von links anders alsvorher und dann schießt es komplett dran vorbei

(01:42:15):
Kannst das mal irgendwie vergleichen mit HEMA?Wo ist die Lernkurve krasser? Also ich kann
in, sag ich mal, zwei Stunden Menschen so weitbringen, wenn die jetzt körperlich fit sind
und einen guten Körpergefühl haben, dass sieBogen schießen können und auf zehn Metern Ziel
treffen. In zwei Stunden habe ich im AnfängerkursHEMA Schwertkampf gerade erzählt, wo von und

(01:42:42):
hinten beim Schwert ist. Ja, also wirst duselber, das muss ich euch nicht erzählen. Beim
Bogenschießen ist es so, dass du relativ schnell,relativ weit kommen kannst und dann wird es
unglaublich zäh. Also du kommst schnell aufso ein Plateau sozusagen. Und dann gibt es
auch viel so, wo dann der Frust kommt, weiles nicht weiter geht oder weil es manchmal

(01:43:06):
eher schlechter wird, weil man die Leistungnicht halten kann. Keine Ahnung. Da trennt
sich dann schon die Spreu vom Weizen, über diesesPlateau drüber kommt und vor allem das auch
über Jahre hinweg hält. Ja, das erklärt natürlichauch so bisschen, warum das vielleicht interessant
ist, so nebenher zu machen, weil der Einstiegist relativ einfach. Wenn ich gar nicht so

(01:43:28):
viel schieße, komme ich gar nicht so an diesesPlateau ran. Bei mir ist das ja umgekehrt.
Wenn du das so alle drei, ein halbes Jahr malmachst, dann kriegst du jedes Mal eins auf
die Mütze, weil halt überhaupt nichts mehr warals schon letztes Mal. Richtig, richtig.
Und beim Bogenschießen, du hast halt relativschnell Spaß. Also gehst halt da und triffst
halt, keine Ahnung, von 20 Zielen nur fünf.Aber es macht halt Spaß oder gehst halt näher

(01:43:49):
ran. Bestimmt. Du kannst die Schwierigkeitskarterelativ einfach variieren. Es gibt ja auch
dieses Fantasy Buch und Film Klischee. Du hasteine Gruppe von Leuten und da hast du die drei
Schwertkämpfer. Du hast eine Frau dabei unddie kann irgendwie nicht so krass Schwert kämpfen.
Jetzt drückst du dir einen Bogen in die Hand. Funktioniert das in echt auch so? Das ist

(01:44:17):
eine Fangfrage. Was da so dahinter steckt istauch so bisschen dieses... Bogenschießen ist
ja auch körperlich eigentlich viel leichterals Schwertkampf. Ist das so? Da kann ich auch
nur eine Teilantwort geben. Um jagen zu dürfen,du, soweit ich das noch im Kopf habe, Frankreich

(01:44:42):
oder irgendwo auf dem Balkan unten, wo es erlaubtist, mindestens 50 Pfund Bogenstärke haben.
Also es ist die Stärke, ich brauche, um denBogen zu spannen. Also mein Bogen hat jetzt
55 Pfund. Viele Menschen schießen unter 45.Also man braucht keinen englischen Kriegsbogen

(01:45:03):
mit 100 Pfund und mehr schießen, aber auch 55Pfund auf Dauer ist schon eine Ansage. Das
ist für viele Frauen, ich kenne, nicht erreichbar.Also auch nicht mit Training und so? Schwierig.
Auf der anderen Seite ist es so, natürlich istes vielleicht jetzt unter den körperlichen
Voraussetzungen für Frauen in HEMA schwieriger,wenn man beim langen Schwert bleibt. Wenn

(01:45:29):
man jetzt, sage ich mal, Rapier oder so etwasmit dazu nimmt, wo die Waffen leichter werden
und man vielleicht auch jetzt nicht in Plattenrüstungkämpft, sondern sagt, ich kann mit einem Stich
was erreichen und mit Beweglichkeit und Dynamikbin ich, da der Hans Heimer immer unterrichtet,
Waffen sind Gleichmacher, also unsere HEMA Waffen,die verwischen körperliche Unterschiede. Deswegen

(01:45:52):
würde ich die Aussage nicht so pauschal treffen. Aber jetzt wirklich aus der Hüfte geschossen.
Wisst, ohne, müsste man konkrete Situationen,dann könnte man das. Ja, ich wollte halt auf
dieses Zugstärken-Ding auch so bisschen natürlichhinaus, weil, also englischer Kriegsbogen hast
du jetzt angesprochen, ist ja auch, glaube ich,für historisch interessiert immer so ein Ding,
was man dann hat, das muss der größte und schwersteund anstrengendste Bogen sein, den ich finde.

(01:46:16):
Und dann ist gerade gut genug, und wenn ichden nicht spannen kann, dann kann ich eh wieder
nach Hause gehen. Genau. Aber das ist ja...die Zugstärken, die Zugstärke hat eigentlich
Also wenn du jetzt nur, sage ich mal, aus Spaßschießt, dann stelle ich fest, dass es einen
Trend gibt, dass die Bögen eher so zwischen30 und 40 Pfund haben, also eher leichter und

(01:46:37):
die Pfeile sehr dünn, weil das reicht ja, wenndie einfach nur kurz im Ziel stecken bleiben.
Mehr Wirkung müssen die nicht erzählen. Wenndu den sportlichen Wettkampfgedanken hast,
dann ist es sehr von Vorteil, wenn dein Pfeilmöglichst lange geradeaus fliegt. Wenn ich
nicht parabel schießen muss, die Fehlerquoteexponentiell höher. Und möglichst lange geradeaus

(01:47:04):
heißt auch wieder mehr Zugkraft gleich besser?Genau. Okay, also ich habe schon den Vorteil,
wenn ich in der gleichen Kategorie mehr Zugkraftmachen kann, zuverlässig oder gleichmäßig,
weil dann der Pfeil länger geradeaus fliegtund ich weniger Abweichungen habe. Genau.
Stell dir vor, so einem Parkour steht jetztam Wochenende war ein Turnier, da stand ein

(01:47:28):
größer Bär, der ist schon riesig, aber der standglaube ich auf 80 Meter Entfernung. So mit
30 Pfund komme ich da vielleicht irgendwie geradeso hin, wenn ich ein bisschen eine Parabel
schieße. Wenn der Bogen jetzt nur so Beispielwertehat, 50 Pfund hat, kann ich die Strecke einfach
gerade ausschießen. Das wäre der Grund, um dieZugstärke zu erhöhen. Wenn das jetzt ein echter

(01:47:51):
Grizzly wäre beim ersten, hätte er vielleichtsehr schlechte Laune. Ich bin am Kopf gekratzt.
genau. Kann ich vielleicht Schaden anrichten?Okay, verstanden. Ja. Sehr gut. Ich habe noch
eine Abschlussfrage, weil ich glaube, dann kannman langsam auch zum Ende des Podcasts kommen.
Hast du noch, Michael, was du wissen wolltest?Nee, ich hätte jetzt auch langsam übergeleitet.

(01:48:16):
Gerade wenn man schon ein bisschen dabei ist. in der HEMA Community, was ja bei dir auch
der Fall ist, diverse Dinge schon miterlebthat, Höhen und Tiefen. Zum Abschluss, was ist
denn das, wo du sagst, das begeistert dich nachwie vor nach über 20 Jahren immer noch, wo
du sagst, das macht mir Spaß, deshalb macheich das immer noch weiter? Ich glaube, wo ich

(01:48:37):
am meisten Freude dran habe, um das jetzt miteinem starken Bild zu verknüpfen, wenn Menschen
ins Training, in den Anfängerkurs G kommen,Und so leicht nach vorne gebeugt gehen und
immer wenn man sie direkt anspricht werden sierot oder schauen zu Boden. wenn die nach fünf

(01:48:59):
Jahre ihr erstes Turnier gewinnen oder nachzehn keine Ahnung oder wo du das Gefühl hast
die haben sich aufgerichtet und die gehen stolzmit ihrem Schwert oder mit ihrem Bogen nach
Hause. Das bereitet mir unglaubliche Freudeund das ist tatsächlich immer noch ungebrochen
nach 20 Jahren. Also diese Entwicklung einfachbei den Leuten zu sehen. Und auch zu wissen,

(01:49:21):
dass wir als Trainer da durchaus beitragen könnendazu und dass das ohne diese Kampfkunst oder
ohne HEMA so nicht stattfinden würde in diesemLeben. Ja, verstehe ich. Ich meine, das relativiert
natürlich auch. wenn du da gewisse Erfahrungenim Sport gemacht hast, kannst du halt im Rest
des Lebens sagen, naja, da ich jetzt schon wildereSituationen durchgestanden. Genau. Oder ich

(01:49:44):
auch zum Beispiel bei uns sehr viel Wert drauflege, jetzt weil wir es vom Bogenschießen hatten.
Wenn ihr auf einem Turnier seid, schießt nichtum eure Zugehörigkeit zu Schwert und Bogen.
wenn ihr Letzter werdet auf diesen... Naja,Michael, diese Gedanken gibt es immer wieder
in den Köpfen. Sondern du bist auf jeden FallMitglied unserer Gruppe. Ich meine, wenn du

(01:50:06):
zehn Turniere hintereinander Letzter wirst,kannst du überlegen, ob du das immer gibst.
Aber deswegen kannst du immer noch ins Trainingkommen und dich schauen... Also das Verhältnis
zu den anderen verändert sich dadurch nicht. Genau, solche Sachen, das ist für mich wirklich
großer Punkt bei Schwert und Bogen. Ja, sehrschön. Starkes Schlusswort. Schön. Vielen Dank,

(01:50:27):
dass ihr mir fast zwei Stunden zugehört. Dahabe ich so bisschen die Frage, wer sich das
anhört. Ja, liebe Hörerinnen Tolles Gesprächmit euch. Dann schreibt uns doch bei Facebook
in die Kommentare hier, ich habe es gehört oderauf unserem Discord-Server. Oder Andreas direkt
spricht ihn drauf an auf nächsten Event. Undwenn ihr über diesen Podcast jetzt stolpert

(01:50:47):
und noch keinen Schwertkampf macht und jetztmuss ich gerade nochmal nachgucken in Erlangen,
Nürnberg, Neumarkt, Würzburg oder Coburg oderin der Nähe davon wohnt dann könnt ihr auch
einfach an info-at-schwert-und-bogen.de schreibenda kommt man direkt bei dir raus oder Andreas?

(01:51:12):
Einfach mal euch dazu erkundigen, was man daso machen kann und ob das was für euch ist.
In diesem Sinne auch von uns vielen Dank, dassdu da warst und heute erzählt hast. Auch wieder
ein paar Sachen, glaube ich, vertreite die nichtnicht jeder wusste. Wir hoffen es hat gefallen
und bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Tschüss.Ciao. Halt bitte noch nicht weglaufen. Ihr

(01:51:38):
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(01:52:00):
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I’m Jay Shetty host of On Purpose the worlds #1 Mental Health podcast and I’m so grateful you found us. I started this podcast 5 years ago to invite you into conversations and workshops that are designed to help make you happier, healthier and more healed. I believe that when you (yes you) feel seen, heard and understood you’re able to deal with relationship struggles, work challenges and life’s ups and downs with more ease and grace. I interview experts, celebrities, thought leaders and athletes so that we can grow our mindset, build better habits and uncover a side of them we’ve never seen before. New episodes every Monday and Friday. Your support means the world to me and I don’t take it for granted — click the follow button and leave a review to help us spread the love with On Purpose. I can’t wait for you to listen to your first or 500th episode!

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