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June 6, 2025 68 mins

Regeln sind gut, doch Regelbrüche sind manchmal besser! In dieser Folge decken wir zehn Regeln im HEMA auf, die Dir als Anfänger helfen, aber von erfahrenen Fechtern gezielt gebrochen werden.

Warum ist das so? Und wie kannst Du lernen, diese Regeln bewusst zu durchbrechen, um taktisch im Vorteil zu sein? Alexander und Michael teilen persönliche Erfahrungen, Anekdoten und fundiertes Wissen zum telegrafieren, Angriffen im Rückwärtsgang, Overcommitment, Ringstrategien und mehr. Wenn Du tiefer verstehen willst, wann Fechtregeln sinnvoll und wann hinderlich sind, hör rein!

Shownotes, Transkription und mehr unter https://www.schwertgefluester.de/10-regeln-die-erfahrene-fechter-brechen/

Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.

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Episode Transcript

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(00:02):
Schwertgeflüster, der HEMA Podcast mit AlexanderFürgut und Michael Sprenger.
Das ist verboten effektiv. Es gibt Regeln, diewerden Anfängern beigebracht, aber erfahrene

(00:23):
Fächter wissen sie zu brechen und wann. Unddas soll heute das Thema sein. Wir haben für
euch mitgebracht 10 Regeln, die erfahrene Fächterbrechen und die verboten effektiv sind, aber
die zu Recht, oder vielleicht auch nicht, Anfängernbeigebracht werden. Und in diesem Sinne begrüße
ich wie immer Den Michael, hallo, Michael.Hast dich an die Regel gehalten, zu begrüßen.

(00:47):
Das wär das Erste gewesen, den Podcast alleinedurchzuziehen. Einfach anspringend zu reden
und dann zu 40 Minuten, wenn ich Hallo! Übrigens.Ja, manche Regeln sind dazu da, sie zu brechen.
Wir sind auf dieses Thema grade wiedergekommen,als wir unser Themen-Backlog durchscrollten.

(01:10):
mich das hier so ein bisschen angeschp- istangesprungen hat. sich mit deutscher Grammatik
auskennt, möge uns an post-edschwertgeflüster.deschreiben, wie der Satz korrekt wäre. Angesprungen
wird haben. Ja, genau. Der, wo mir angesprungenist. So. Und du hattest es hinterlegt. Was

(01:34):
hat dich denn dazu gebracht? Naja, das istja manchmal so, wenn du mit Leuten redest,
die, sagen wir mal, noch nicht so super langedabei sind. es gibt ein paar Sachen, das hatte
ich ja im Intro auch gesagt, die bringt manAnfängern bei. So, das sind auch gute Regeln
für Anfänger. Aber jede Regel gibt es halt Dinge,die man einfach brechen kann. manche Sachen

(01:56):
fangen die Leute früher an, die Regeln zu brechen,und bei manchen dauert es bisschen länger.
Und es ist dann teilweise auch bisschen schwierig,Anfängern zu vermitteln so. Ja, du sollst es
so und so machen, ja, aber wenn die Leute fürchten,machen sie doch dieses und das und jenes, und
das ist ja komplett anders. Ja, aber Genau.Und das ist dann halt schon auch so was, wo
manche Leute durchaus auch mal sehr stark dasvertreten und sagen, nee, das auf gar keinen

(02:19):
Fall, auf gar gar gar gar gar keinen Fall. Jetztsind wir natürlich so, dass wir heute mit Videos
und Zeitdupe arbeiten können und durchaus sagenkönnen, ja, guck mal, das ist aber schon so.
Und als ich das Thema aufgeschrieben hat undso bisschen nachgedacht hat, habe ich auch
so eine schöne Anekdote im Kopf gehabt. Es gehtmal wieder um die HEMA Dachgruppe. Gibt's die

(02:43):
noch? Gibt noch. Das ist auch schon bisschenein Weilchen her. Ich weiß nicht mehr genau,
was der Kontext war, aber irgendjemand hat einVideo gepostet, wo Mirabla Teller mit jemand
gefortet hat. Wie gesagt, ich weiß nicht mehr,was der Kontext war. Und Mirabla Teller, wer
den nicht kennt, das ist ein Finne, der fechtetsehr, sehr gut. auch immer top Ergebnisses.

(03:04):
Ich weiß nicht ob er jetzt... also er ist glaubeich in den Top 5 auf HEMA Ratings zum Beispiel
auch meistens bei dem Krankschwert. Und derhat halt in einer Sequenz ist er halt mit dem
Körper nach vorne und hat halt dann gehauenund da hat er kassiert in dem Moment und dann
waren alle so... hat halt irgendjemand so...weißt du, der muss so frei zuerst das Schwert

(03:24):
bewegen. Ich weiß nicht, wie viel 100 JahreMiro schon fechtet, der macht das auch schon
lange. Es war halt auch wieder so eine göttlicheSzene mit, äh, ja, das Das stimmt schon so
als grundsätzlicher Tipp, aber es gibt auchSituationen, wo man das nicht so macht. Und
das jetzt halt irgendwie so hinzustellen, alswäre er da zu doof, das zu wissen, ist halt

(03:45):
schon ... Ah, Chefskiss, wenn du weißt, wasich meine. Ja, ja, Also aktuell ist er Platz
drei beim Mixed-and-Mans-Deal-Longsword. StandMai 2025. Ja, also... Und da sind wir auch
direkt bei unserer ersten Regel. Nämlich, dieRegel ist, man soll Angriffe nicht telegrafieren.

(04:07):
Man soll erst das Schwert bewegen, dann denSchritt machen. Man auf keinen Fall den Körper
zuerst nach vorne bewegen und dann das Schwertbewegen und man soll auch keine unnötigen Bewegungen
machen, die ja auch telegrafieren. Also telegrafieren,den Begriffen nie gehört hat, das ist einfach,
verrät quasi, was man vorhat, durch eine Bewegung.Also man... zeigt quasi an, was man machen
will durch unnötige Bewegungen. Erste Frage,warum sollte man das denn nicht machen? Also

(04:32):
warum bringen wir das Anfingern bei, das tunlichstezu unterlassen? Weil das, die Leute instinktiv
häufig machen, wenn sie das erstmal so ein Schwertin die Hand haben, ist, dass sie halt einen
Schritt nach vorne machen und das Schwert sohinter sich herziehen. Sie gehen quasi auf
dich zu, gehen in deine Reichweite und ihr eigenesSchwert ist noch weit, weg. Und das natürlich
nicht so toll, weil es gibt dann halt absolutgar nichts, was den anderen davon abhält.

(04:54):
dich halt zu hauen oder zu stechen, weil daseigene Schwert ist irgendwie noch weit weg.
Und grad so was wie ein Absetzen ist natürlicheine prima Sache. Die Leute laufen da einfach
rein, weil sie ins Absetzen rein. Also im modernenJargon heißt es Attack and Preparation. Also
man macht eine Vorbereitungsbewegung vor demAngriff und aufgrund schlechter Distanz, schlechten

(05:21):
Timings und einem Gegner, der das erkennt,kriegen wir direkt einen eingeschickt in unsere
Vorbereitung, in unsere Präparation. Ja, dasist solide Regel, das nicht zu machen. Aber
Michael, wann darf man das denn doch machen?Wenn man weiß, was man tut. ... Die gute Antwort.

(05:44):
Es kommt drauf an, wenn man weiß, was man tut.Ich hab mir vorhin gedacht, wann bricht man
eigentlich Regeln? Wir sind ja jetzt ... Deutschlandist ja ... würde sagen, die Kultur im deutschsprachigen
Raum ist schon eher dafür bekannt, Regeln aufzustellen,sich an Regeln zu halten und dann so, muss
man auch so machen. Deshalb, Hema-Dachgruppeist ja ... Dieses Beispiel, was du gesagt hast,

(06:08):
ist ja ein Paradebeispiel für die deutsche Regelkultur.Und dennoch soll es ja vorkommen, dass wir
auch im Alltag mal die ein oder andere Regelbrechen. Warum tut man das? Man tut das, um
ein Ziel zu erreichen. Und zwar im Allgemeinenschneller oder besser oder einfacher. Also

(06:33):
ganz einfaches Beispiel. Nicht, dass ich sowas in meinem Leben schon mal getan hätte,
aber bei Rot über die Straße zu gehen. Das machstdu ja aus einem bestimmten Grund. Entweder
ist es nachts halb drei, es kommt Meilenweitnix auf der Straße und du denkst ja, ich will

(06:53):
jetzt aber nach Hause, weil es regnet. Oderdu siehst gerade die Straßenbahn einfahren
und weißt, okay, jetzt hier kommt gerade nichts.Wenn ich jetzt hier schnell rüber sprinte,
kriege ich die Straßenbahn. Also es gibt jaimmer irgendeinen Grund, weswegen wir das machen
und tun das nicht nicht einfach so. Und dannkorreliert auch immer so ein bisschen mit der

(07:15):
Bestrafung. Auch bei Rot über die Ampel, sindein paar Euro als Fußgänger. Steuerhinterziehen
ist halt ein bisschen teurer. So ungefähr.Ich bin sehr gespannt, wie du das jetzt alles
wieder auf das Telegraphieren zurückbiegst.So, quasi Angriffe telegraphieren ist jetzt
irgendwo zwischen bei Rot über die Straße gehenund Steuern hinterziehen. Sehr schön. Das kannst

(07:39):
du auch wieder genauso als Zitat aufgreifenund bei jeder Gelegenheit irgendwie anbringen.
also beziehungsweise ihr, Hörerinnen und Hörer,könnt das machen. Warum, was hab ich für ein
Ziel, jemandem jetzt zu zeigen, guck mal, ichgreif gleich an, na ja, ich will diesen Angriff,

(08:00):
ich weiß, dass er dann den Angriff macht. Dasist ja, wenn ich das einfach so mache, ich
mach jetzt einen Schritt nach vorne, zack, kommtder Angriff. Wenn ich weiß, okay, ich zucke
nach vorne, dann macht er den Angriff, dannkann ich das für meine Zwecke nutzen. Zum Beispiel
Parade in Poste machen. oder ich lass ihn kurzfallen, weil ich die Mensur ein bisschen besser

(08:20):
im Griff hab als er. Und dazu braucht's abereine Menge Erfahrung, wirklich diesen Abstand
zu halten, dieses Timing zu machen und glaubhaftzu vermitteln, dass ich jetzt einen Angriff
mache, obwohl ich gar keinen Angriff mache.Das ist halt genau das Ding. Wenn der andere
dich angreift, wenn du in seine Reichweite kommst,dann darfst du nicht mit dem Körper zuerst

(08:41):
rein. Wenn der andere das nicht macht, weiler entweder gar nichts macht oder vielleicht
so eine Abwehrbewegung, weil er auf dich reagiert,Dann kannst problemlos nach vorne gehen. Es
kommt nur drauf an, macht der andere einen Angriff,wenn du einen Schritt machst oder nicht. Das
ist ja auch so was, ich muss die Distanz überbrücken,das kann so ein Ding sein. Ich mach einen Schritt
nach vorne, der andere denkt, jetzt kommt gleichder Angriff, macht eine Art Bewegung, dann

(09:04):
stehst du in Reichweite und kannst deinen Treffermachen, ohne noch mal einen Schritt machen
zu müssen, was dir viel Zeit spart und den ganzenviel schneller macht. Das Gleiche ist es halt
mit dem Telegraphieren. Man soll seinen Angriffnicht anzeigen, wenn man den anderen überraschen
möchte, da gibt's auch das Risiko, dass dernicht checkt, dass er angegriffen wird, ich

(09:26):
ihn überrasche und dann drauf ist, es kommtein Gegnerangriff. Ja, genau. Aber wenn ich
... Ja, genau. Doppeltreffer. Wenn ich jetztaber natürlich genau so viel telegrafiere,
dass der andere checkt, oh, da kommt ein Angriff,und dann den gerne abwehren möchte ... Dann
kann's sogar sein, dass ich das weniger wahrscheinlichmach, dass ein Doppeltreffer passiert, weil

(09:48):
ich ihn dazu bringe, dass er auf mich reagiert.Das ist immer das Problem bei Doppeltreffern
oder eins davon. Keiner hat auf einen anderenreagiert, beide haben einfach agiert. Das sind
aber alles Sachen, die kann ich erst einschätzen,wenn ich gewisse Fechterfahrung hab. können
Leute nicht die ersten paar Jahre beweisen oderzumindest nicht zuverlässig. Darum ist es für
die besser, das zu lernen, dass sie nicht telegraphieren,sie erst das Schwert bewegen und dann den Körper

(10:12):
... Vor allem weil das auch das ist, was sietypischerweise nicht können von sich aus. Also
Körper nach vorne, Schwert hinterher, kriegenirgendwie alle einfach so hin. Aber andersrum
auch nicht. Das heißt, das ist ein guter Tippzum Anfang. Weil gerade wenn du mit anderen
Anfängern fechtest, die machen das halt, dasssie, ohne dass sie das irgendwie richtig einschätzen
können, den Körper nach vorne bringen. Und wenndu das halt nicht machst und du das Schwert

(10:33):
zuerst bewegst, dann triffst du halt so oft,du es selber nicht getroffen. Und irgendwann
dreht sich das dann, wo das dann alle können.Alle können dann sozusagen beides und man kann
es dann auch die Situation lesen. Dann hastdu halt dieses Katzen Mauspiel. Wann mache
ich was? So ein bisschen kontraintuitiv, wenndu aus anderen Kampfsportarten kommst. Also
in unserem Anfängerkurs, aber auch jetzt einKickboxer, der meinte so mit diesem zuerst

(10:55):
Schwert und dann Schritt. Das ist schon sinnvoll.Aber so aus dem Kickboxen versuchst halt immer
so dein Körper reinzulegen und dann wirklichso Kraft zu übertragen, was du halt beim Fechten
nicht unbedingt brauchst. Ja genau, also haltauch ein anderes Ziel. Und ich muss auch sagen,
zum Beispiel im Rapier, ich telegraphiere immerund ständig. Ich telegraphiere so viel, dass
die Leute komplett mental überfordert sind,diese Reize zu verarbeiten und dann halt irgendwann,

(11:20):
weißt du, wie wachs in meinen Händen sind. So, das kann ich jetzt halt machen, weil ich
ja die Erfahrung habe, die Leute gut lesen kannund halt weiß, was die tun und was sie nicht
tun. Das hätte ich natürlich vor zehn Jahrenoder so nicht machen können. Das ist halt einfach
so ein Erfahrungsding. Ich finde das ultra lustig.Aber das ist auch nichts, was ich irgendwie
Leuten empfehlen würde zu machen, weil du dahalt viel Erfahrung brauchst. Und das Ganze

(11:42):
nicht fechten. Wenn ich irgendwie Leuten wasbeibringen im Rapier, sage ich denen auch nicht,
mach das so wie ich, sondern ich kann dir schonerklären, wie man findiert und so weiter. Aber
du kannst es nicht auf dem Level machen, ohnedie Leute so gut lesen zu können wie ich.
dann kommen wir doch stabil. Michael, genau,stabil. Kommen wir zu unserem nächsten stabilen
Punkt. Steh stabil bzw. in der Waage in derWaage. würde ich jetzt so interpretieren mit

(12:08):
gleicher Belastung auf beiden Beinen, oder?Genau, ... Stabil kann man ja unterschiedlich
interpretieren, aber grundsätzlich so, dassman einen guten Stand hat, beide Beine auf
dem Boden, Gewicht ungefähr mittig so, plus,minus. Und aus dem raus agieren auch, wenn
man einen Schritt gemacht hat. Der Körperschwerpunktist quasi immer senkrecht unter dir, genau

(12:31):
nach unten, und du bist die ganze Zeit superstabil. Deiner Bewegung. Großer Vorteil dran,
wenn ich stabil stehe und das Gewicht ungefährin der Mitte habe, kann ich mich halt in alle
Richtungen bewegen. kann vor, zurück, links,rechts. Vor allem wenn ich auch einen guten
Stand habe, was ja dazu gehört. Das erlaubtmir hat sehr viel Flexibilität. Ich kann angreifen,
ich kann verteidigen, ich kann ausweichen. Dasist alles grundsätzlich eine gute Sache. Und

(12:58):
auch wiederum. guter Tipp für Anfänger, dieeher dazu neigen, dass sie sich unbeabsichtigt
aus dem Gleichgewicht bringen und dann ihr fastumfallen. du den Eindruck? Ja. Du hast vor
allem bei Anfängern so dieses Ding, die machenden Schritt vor und dann wappt erst mal der
gesamte Oberkörper hinterher. So ein wie Wackelpudding.Kennst du diese ... Vorm Baumarkt, diese Männchen?

(13:23):
Ja, genau, die so aufgepustet werden. Dann sorumwackeln. Genau so sieht das manchmal im
Anfang der Kurs aus. Durchaus, ja. Die Bewegungensind nicht aufeinander abgestimmt. Verschiedene
Zerteile machen was. Es ist nicht so eine Bewegung,die auf ein Ziel einzahlt. Wann machen wir
das denn nicht? Wo wird sie sagen, das ist einZiel, das wir verfolgen, um diese Regel zu

(13:50):
brechen? Wann destabilisieren wir uns als erfahreneFächter? Also die Sache ist ja zum Beispiel,
wenn ich sehr viel Gewicht auf ein Bein nehme.Das kann man auch argumentieren. Ich stehe
immer noch stabil. also da gibt es natürlichauch Grenzen, so was wie das ist die weißt

(14:12):
du, wie so ein Engelchen auf dem Boden oderso diese Pose. Komplette Oberkörper nach vorne
gelehnt. Man steht auf einem Bein. Das hintereBein ist angehoben. Wieso? Wie ist nochmal
der kleine mit dem Bogen mit dem Herzchen? Armor.Amor, genau. Mit dem Pfeil. Ja. Wie der manchmal
dargestellt wird in den Comics. Das wär wahrscheinlichzu viel. Aber du kannst natürlich schon dein

(14:37):
Gewicht hin und her verlagern. Und da noch sinnvolleDinge draus machen. Im Langschwert siehst du
das bei den frühen Quellen wenig. Du hast aberdurchaus bei Parapirquellen starke Gewichtsverlagerungen.
Dass du komplett im Oberkörper nach vorne odersehr weit nach hinten Und auch da wiederum,

(14:57):
ist jetzt nichts... Also kommt natürlich draufan, ne, beim Rapier wird's manchmal den Leuten
beigebracht, aber im Langschweig ist das schon...Das ist riskant, das ist schon riskant, weil
wenn du natürlich sehr viel Gewicht auf einemBein hast, schränkt dich das halt ein, weil
du bist dann halt gerade nicht mehr so, dassdu in alle Richtungen beliebig weit gehen kannst.
Vor allem... Also sag mal mal, du hast das Gewichtnach hinten verlagert komplett, stehst auf

(15:19):
dem linken Bein und du möchtest gerne dieseAusrichtung halten, weil von da der Angriff
kommt. Jetzt kannst du aber nicht einfach einenSchritt nach links, nach hinten machen mit
linken Bein, weil da ist komplette Gewicht drauf. Also entweder du musst das auflösen, dass
du das Gewicht dir in die Mitte bringst, dassdu das Bein entlastest, oder du müsstest mit
dem anderen Bein nach hinten gehen, aber dannendest du halt deine Hüftrotation, was in der
Unterhomestunde auch nicht so gut ist. Das heißt,du machst es nur als Vorbereitung für eine

(15:47):
unmittelbare Aktion, die du gleich durchführst,beziehungsweise wo du deinen Gegner reinbaitest.
Also einen Angriff zum Beispiel, wo du auf einBein verlagerst, um dich dann entsprechend
da rauszudrücken. Ja, Risiko nutzen halt wieder,ne? Auch wieder so ein, wenn ich halt weiß,
was ich tue, kann ich das nutzen. Zum Beispieldas Gewicht nach hinten verlagern als Ausweichbewegung.

(16:12):
Wenn der andere einen Stich macht, ist das riskant.Weil manche Leute stechen so, die machen halt
einen Schritt, strecken den Arm. Und das istdann das Ende sozusagen. Und wenn du da nach
hinten wegweißt, bis sich das nicht erwischt,kannst du agieren. Aber manche Leute sind ja
dann auch bisschen cleverer und machen das haltso. haben einen Schritt gemacht, Arme gestreckt,

(16:34):
haben nicht getroffen. Dann machen sie einfachnoch mal einen Schritt oder zwei oder drei.
Wenn du da einfach versuchst, über Oberkörpergewichtsverlagerungauszuweichen, das wird nicht klappen. Aber
gegen die Leute, die halt einen Schritt machen,strecken und dann gehen sie halt nicht mehr
hinterher, klappt das halt schon. Genauso, wennzum Beispiel Leute irgendwie Hiebe machen,
die an dir vorbeigehen. Du durchaus sagen,naja, da zieht es zu meinem Kopf. Aber wenn

(16:54):
ich Gewicht nach hinten nehme, gehe ich mitdem Oberkörper nach hinten, geht der Hieb an
mir vorbei, bleibe stehen, lehne mich dann wiedernach vorne und kann einen Gegenangriff machen.
Da würde ich mal kurz in unserer Wärme so eineListe aufgeschrieben. Und ich finde, jetzt
passend ist ein Punkt, eigentlich erst ein bisschenspäter auf der Liste steht, nämlich nicht overcommitten.

(17:19):
Also ... Kommitment sozusagen volle, vollenBums in den Angriff legen. Und ich finde, das
passt gerade ganz gut zu dem Beispiel, was dugenannt hast, wenn der Gegner nämlich nicht
overcommitted, also wenn er einfach nur denStich macht und den strich, dann kannst du
zurückgehen und dann kurz fallen lassen undsozusagen deinen Angriff machen. Aber wenn

(17:43):
er sich so richtig reinlehnt, wenn er so richtignach vorne ballert, dann hast du halt keine
Chance. Wenn du bloß so eine kleine Geschichtemachst. Und das ist halt auch so ein Ding.
Wo du wissen musst, was du tust, wo du es richtiggut vorbereiten musst, damit du dann mit richtig
krassem Commitment in diesen Angriff reingehenkannst. Zum Beispiel mit einem Stich, Umgehungsstich,

(18:05):
um quasi eine dauerhafte Bedrohung auch aufzubauenund die auch aufrechtzuerhalten. Dass dein
Gegenüber sich auch zu einer Reaktion genötigtfühlt. Das ist auch wieder so dieses Distanzspiel.
Weil manche Leute haben kein gutes Distanzgefühl,da kannst du relativ weit weg noch Aktionen

(18:25):
machen und kriegst eine Reaktion. Aber andereLeute haben so ein feines Distanzgefühl, die
lassen dich nicht so nah ran, wie du gerne würdest.Da hast du fast das Gefühl, du musst mehr reingehen,
mehr nach vorne gehen, du gerne würdest, sonsthast du keine Chance. Ja. Das sind manchmal
natürlich auch ein Problem, wenn du ein Stückweit unterlegen bist, wenn dein Gegenüber halt

(18:49):
krassere Beinarbeit hat, dass das dann irgendwomal die einzige Chance ist, einen Stich zu
sehen im wahrsten Sinne des Wortes. Aber soist es halt, das kann ja vorkommen. Dass du
gegen jemanden fichst, wo du merkst, was machenwir denn jetzt? Und das dann mal die einzige

(19:10):
Möglichkeit ist, überhaupt ranzukommen und Dann vielleicht mit einer Fortsetzung weiterzumachen,
wenn er diesen ersten Angriff pariert kriegtzum Beispiel. Ja, wir haben's noch nicht gesagt,
aber die Punkte, die wir heute gesammelt haben,das sind alles so welche, die haben wir gehört,
als wir jung und im HEMA jung waren. Na ja,vielleicht jung waren wir zu dem Zeitpunkt

(19:31):
auch schon nicht mehr, ihr wisst, was ich meine. Neu im HEMA. Genau. Das sind halt Dinge, die
haben Leute ... immer wiederholt. hast du aufSeminaren immer wieder gehört, das hast du
auf Workshops immer wieder gehört. mal mehr,mal weniger. ich sag mal so je erfahrener die
Leute geworden sind, desto weniger haben siedas als so eine fixe Regel formuliert. Das

(19:53):
muss man unbedingt zu machen. Tendenz eher,wenn die Leute vielleicht selber noch nicht
so ewig und nicht lang dabei waren und nichtso super viel Erfahrung hatten. Aber das waren
schon Sachen, die wurden teilweise als sehr,sehr strenge Regeln formuliert. Also das ist
was, das macht man einfach nicht. Das ist dasist nichts. Das ist nichts. Ja. Und halt auch
nicht so, dass jemand mal irgendwie die Einzelmeinunghatte, sondern das sind, denken wir, alles

(20:14):
so Sachen, die hat man durchaus regelmäßig gehört.Ob das heute immer noch überall so ist, weiß
ich nicht, aber ist ... tendenziell verschwindensolche Sachen ja immer wieder nicht. Wir haben
es ja auch schon bei den ersten Beispielen gehabt.Grundsätzlich ist viel davon ja auch ... Grundsätzlich
erst mal ein sehr guter Tipp, gerade für Leute,neu dabei sind. Würde ich auch sagen. Also,
diese Regeln werden jetzt vielleicht an dereinen oder anderen Stelle von uns ein bisschen

(20:37):
... Ich sag mal nicht belächelt, aber relativiert.Am Anfang ... Macht ihr das bitte genauso,
wie diese Regel besagt, wenn ihr Fechten lernt.Das ist schon clever, sich daran zu halten
am Anfang. Bring ich auch unseren Anfängernbei. Ich hatte es vorhin auch schon gesagt,
hab jetzt am Freitag wieder Anfängerkurs gehalten.Also, ich wechsle mich immer ab. Und diesen

(21:04):
Freitag war ich wieder dran. Ich kann michnicht mehr dran erinnern, was es war. Aber
es war etwas, wo ich gesagt hab, das macht dasbitte so und so. Ich dachte mir, ich glaube,
war Parade ... Wir wollen sauber Paraderie-Postefechten und keine Gegenangriffe machen. In
dem Moment dachte ich mir so, na ja, wenn diewüssten ... Aber am Anfang ist es erst mal

(21:28):
sinnvoll, sich an diese Regeln zu halten. Ja,ist so dieses Ding, am Anfang lernst du die
Regel, dann irgendwann kannst du anwenden. Dannwendest du auch erfolgreich an. Und dann irgendwann
hast du verstanden. Wenn du's verstanden hast,du von dir abweichen. Aber man muss das dieser
Reihenfolge durchlaufen. kann nicht direkt so,ich hab's verstanden, das läuft nicht. Kann
man schon probieren, wird man auch seine Erfahrungmitmachen. In diesem Fall machen wir mal einen

(21:52):
Schritt und gehen zum nächsten Punkt. Nämlich... Immer einen ganzen Schritt machen mit
dem Hieb. In welchem Kontext würde dir das erzählt?Das war Langschwert ... Wie es in der Quelle
steht, also, sieh ich, link gehen und rechtmithauen, dass du immer mit deinem Hieb auch

(22:14):
einen Schritt mit deinem hinteren, also, mitdem Bein von hinten nach vorne machst, um quasi
stark zu fechten. Das war so der ... Das wardie Regel, so wie ich sie gelernt hab. Also,
quasi, ich mach dann auch immer einen Beinwechsel.Also, ich hab dann das andere Bein vorne am
Ende und das spezifisch bei Hieben. Und waswar da so die Idee? Warum mache ich das? Damit

(22:38):
du dir mit dem Hieb nicht ins andere Bein hackst.Also wenn du jetzt Rechtshander bist, du hast
dein linkes Bein vorn und du machst jetzt diesenHieb ohne, du ziehst ihn durch und du machst
ihn ohne Schritt, dann besteht natürlich dieGefahr, dass dein Schwert im Oberschenkel landet.
Und du stehst dann auch entsprechend nicht sostark. nach dem Hieb. Also wenn der jetzt versetzt

(23:03):
wird oder wenn du jetzt triffst, dann hast dunatürlich, da ist diese Regel richtig, wenn
du den Schritt mitmachst, dass du dann einfachbesser Kraft übertragen kannst und besser in
der Bindung stehst oder nach dem Treffer einfachbessere Körperstruktur hast. Ja, wir müssen
spezifizieren, wir reden jetzt hier davon, dass Also wenn ich das linke Bein vorne habe, einen

(23:27):
Heap von rechts nach links mache, also so, ich,wenn ich den Schritt nicht mache, quasi verdreht
stehe. Richtig. Genau, weil das Gegenstück wäreja, dass ich eh schon mit dem rechten Bein
vorne stehe und einen Heap von rechts nach linksmache, da würde ich am Ende nicht verdreht
stehen, da wäre ich in der Endposition sozusagenvon einem Heap, wo ich vorher einen ganzen
Schritt gemacht hätte. Exakt.

(23:48):
Ja, auch das wiederum ist grundsätzlich einguter Tipp, weil das ist natürlich auch ein
gutes Training, dass man lernt seinen Körperund das Schwert als Einheit zu benutzen. Also
dass der Körper, die Fußarbeit und der Oberkörper,das hat alles diesen Heap unterstützt und auch
man hat weiß, okay, so fühlt sich das an, wenndie wirklich einen schnellen, kräftigen Heap

(24:09):
machen mit dem ganzen Schritt. In den Quellenist natürlich nix. Zumindest beim Langschwertfechten
kann ich mich jetzt gerade nicht dran erinnern,dass da so dieser Ausfall drin ist, den wir
jetzt aus dem Rapier kennen oder den wir ausdem Olympischen fechten kennen. Nee, halt dann
bei Joachim Meyer hast du halt diese super tiefenStände, wo du auch schon dich drüber streiten

(24:32):
kannst, ob das ein Ausfall ist oder nicht, wasder zeigt. wenn er natürlich ... Also der Ausfall
ist ja, dass ich am Anfang nicht so tief steheund am Ende schon, wo man Bayern sich halt
fragen kann, stehe ich die ganze Zeit zu tiefoder wechsle ich da mal hin und her? Da hast
du auch bei den Einhandwaffen Zeugs, dass dumit einem Bein vorne bleibst und dann halt,
jübe machst, aus dem Handgelenk. Genau. Dasist halt immer dieses, wenn du diese zweihändigen

(24:55):
Waffen ... Da ist es ganz typisch, dass mandie Beinwechsel macht. Und jetzt ... Wenn man
jetzt zum Beispiel bei uns ins Training guckt,dann wird die Himmapolizei vom Glauben abfallen,
weil wir das wirklich in der Tat recht wenigmachen. Also, stehen wir mit dem rechten Bein
vorn und führen den Hieb von rechts und gehenmit dem rechten Bein weiter vor. Also wir stehen

(25:20):
da immer stabil, aber es ist nicht dieser Wechselschritt.Ja, also meine Erfahrungswert an der Stelle
ist halt, das kannst du machen, wenn du einegute sportfechterische Fußarbeit oder sportfechterartig
sag ich nicht die sportfechterisch sagen, aberso eine sportfechterartige. wo du halt mit
einem Bein vorne bleibst, schnell vor und zurückgehen kannst, Ausfallschritte und so, dann

(25:40):
kannst du dir das erlauben, dass du nicht denSchrittwechsel machst. Aber wenn du das nicht
gut kannst, dann hast du ein Problem, weil dannpasst die Distanz nicht. Also, dann kommst
du nicht so schnell an den anderen ran. Weildu natürlich potentiell dann einfach viel mehr
Distanz überbrücken kannst, wenn du diesen ganzenSchritt machst. Ja, das ist richtig. Genau,
also du bist mit den, ich nenn's jetzt mal mitder Sport-Fechbeinarbeit ... bist du schneller,

(26:06):
aber nicht ganz so weit. Genau, wenn du natürlichfür so Schritt, Schritt, Schritt oder so Schritt,
Schritt, Ausfall, Schritt, wenn du das nichtschnell machen kannst, dann ist es wahrscheinlich
einfacher, wenn du sagst, okay, dann mach ichhalt einfach diesen ganzen Schritt und mach
einen großen Schritt nach vorne und komm ähnlichweit. Und das ist halt so bisschen das Ding.
Also das eine oder andere musst du können. Dukannst nicht irgendwie nichts von beiden können.

(26:27):
Und da ist es manchmal in der Tat sinnvoll.mit dem ganzen Schritt anzufangen und sich
dran zu gewöhnen, die entsprechende Körperstrukturimmer dahinter zu haben, hinter den Hieben.
Das schon okay, ist aber, muss ich zugeben,etwas, das bringen wir aktuell unseren Anfängern
nicht als erstes bei. Ich gestehe. Also, mankeinen, das ganze Schritt machen meinst du?

(26:51):
Genau, den musst du nicht machen. Den kannstdu natürlich machen, aber musst du nicht. Okay.
Ja, es ist schon, es ist auf jeden Fall wasNützliches, was man halt im ... Methodenkoffer
haben sollte, aber auch hier wieder so. DieStärkenschwächen, alles hat Vor- und Nachteile.
Ich muss mir klar darüber sein, was das heißt.Ich hab eher das Ding gesehen, dass Leute versuchen,

(27:11):
eine gute sportfechtliche Fußarbeit die Hiebezu machen, ohne einen ganzen Schritt zu machen.
Und dann hat einfach die Distanz nicht stimmt.Dann sagst du halt, entweder du lernst das
jetzt, oder die Zeit. Oder du machst halt ganzSchritt. Ich weiß, was heute im Training funktionieren
wird. nämlich einen ganzen Schritt machen.Aber das musst du dir halt überlegen. kannst

(27:32):
nicht irgendwie... Also keins davon klappt haltnicht. Da bist du halt immer viel zu nah dran.
Nicht zu nah dran ist man ja, wenn man am Gegnervorbeischlägt. Also quasi nicht zum Mann angreift.
Wie es in den Quellen auch beschrieben ist.Oder gar gegen die Klinge schlägt. Also einfach

(27:55):
so versetzt ohne direkt einen... anzugreifen.Wie stehst du dazu, zu dieser Regel? Also das
ist so ein Ding, da bin ich mir mittlerweilegar nicht mehr so sicher, ob das genauso in
den verschiedensten Fächtbüchern drinsteht zumLangschwert. das wurde aber extrem fast schön
religiös vertreten. Immer zum Mann angreifenoder zur Frau oder was auch immer. Du darfst

(28:20):
nicht irgendwie zur Klinge, du darfst nichtirgendwie vorbei. Nicht, ähm, ja das würde
... 100 mal gesagt und schon bei sowas wie demZornhau ist das halt so ein Ding, weil so wie
man den halt früher gemacht hat, war es haltschon tendenziell so, dass die Spitze halt
leicht am anderen vorbei zeigt. Und da hastdu dir monatelang, jahrelang den Kopf zerbrochen,
wie kann das jetzt sein, wie kann ich hier,weil beim Zornhau haue ich dem anderen doch

(28:43):
eigentlich auf die Klinge, aber das soll ichdoch eigentlich nicht sagen, doch alle. Also
das hat sehr viel Kopfzerbrechen bereitet. Unddas Ende vom Lied war dann halt einfach, nö
du... Du kannst natürlich dem anderen auf dieKlinge hauen. ist erst mal kein Problem. Kannst
machen, was du willst. Kannst machen, was duwillst, ja. Ist natürlich auch wieder so was,
wenn die Leute Fechten anfangen, die häufigerals umgekehrt halt Hemmungen, tatsächlich den

(29:10):
anderen anzugreifen. So, die schlagen halt weit,weit vorbei. Wollen vielleicht auch gar nicht
treffen. Und so wie wir beide das ja machen,wir trainieren ja mit Schutzausrüstung, vielleicht
noch tatsächlich so, dass man trifft. Jo. Undda ist es natürlich schon sinnvoll zu sagen,
ja, also, der primäres Ziel ist schon erst mal,dass man den anderen tatsächlich auch treffen

(29:32):
kann und nicht irgendwie verbeischlägt. Weil,verbeischlägen, das tust du dann aus Versehen.
Das machst du oft genug. Genau, das machst duoft genug. Aber den Treffer zu machen, das
ist schon das, was wir eigentlich gerne hätten.Und verbeischlagen ist halt auch so ein Ding.
unbeabsichtigt nicht so toll aber kann natürlichauch taktisch genutzt werden um halt einen

(29:53):
eigenen konto vorzubereiten du tust als hättestdu aus versehen vorbeigeschlagen andere denkt
sich ach das ist ja schön eine blöße greiftdich an und du bist aber natürlich mit allen
wassern gewaschen schon vorbereitet und gehstdann halt dagegen ja ist immer also auch dass
in die klinge schlagen ist ja in den Ich würdesagen, in den Langschwert-Fechtebüchern der

(30:16):
Lichtenauer-Tradition ein bisschen verpönt.Du sollst nicht versetzen, wie es der gemeine
Pöbel so tut. Und deshalb habe ich das anfangsauch nicht gelernt. Ich muss dann aber feststellen,
dass so auf Turnieren manche Leute das haltverdammt gut konnten. Also die haben halt alle.

(30:40):
Ich hab hingehauen, wo ich wollte, die habenalles zack, zack, zack versetzt, hatten die
nötige Beinarbeit dazu. Und dann kam aus soeiner Parade eben auch ab und zu mal eine straffere
Poste, die mich dann gebrochen hat. Physischwie psychisch. Und Ja. Da überlegst du dann
schon, ist das jetzt ... Also, wie interpretierich das jetzt? Und ich kann mich erinnern,

(31:06):
wir hatten eine Episode, wo wir auch darübermal geredet haben. über Strategie und Taktik
und was ist paradere Poste in den alten Langschwertquellen.Und wenn wir uns den Krumphau zum Beispiel
angucken, das ist halt wirklich eine Zweitenpi-Aktion.Erst der Krumphau und dann zum Mann. Der Zonner,

(31:28):
je nach Quelle ja auch. Ich lag auf der Schwereund mache einen Stich hinterher. Und das ist
schon legitim. Nichtsdestotrotz ist es am Anfangimmer ganz gut, für den Angriff zumindest zu
gucken, dass man auch trifft, dass der nichtirgendwo in der Luft endet. Aber aus dem Nach

(31:48):
finde ich durchaus auch legitim, Anfang zu sagen,du darfst erst mal einen stabilen Versatz machen,
dann guck dir an, wie du in ihre Poste schlagenkannst. Ja, das ist halt das Ding. Was du in
den frühen Lichtanauerquellen hast, dieses ...vermeid vermeid das gemeine Versetzen, also
das ... Meisterhauerversetzen sozusagen odernicht verborgene Hiebversetzen. Aus dem raus

(32:11):
ist es irgendwie so bisschen eskaliert zu. Mangar nicht irgendwie auf die Klinge schlagen
oder so. Einfach nur gegen Angriffe reinballern.Genau. Und selbst dieses Vermeiden, ich meine,
ich lese das mittlerweile so, es wird gesagt,na ja, das hat ein paar Nachteile, sind die
Nachteile. Vermeide es, komm mal, wenn es geht,was so jetzt nicht genau drinsteht. Aber das

(32:34):
darfst du auf keinen Fall machen, sonst kommtdie HEMA-Polizei an, hol dich ab. das Ding
ist ja In der Praxis, wie soll denn so ein Kampfaussehen? Also gehen wir davon aus, beide machen
genau eine Aktion und dann ist halt jemand getroffenworden oder nicht. dann hast du natürlich diese
ganzen Doppeltreffer. Und was aber halt vielhäufiger passiert, ist, dass jemand halt so

(32:56):
mal einen Testangriff macht. Ja, das was Meieroder so irgendwie jetzt einen Reizen nennt.
Ja, also da kommt mal irgendwas nach vorne unddu bist ja nicht ganz sicher, er in Reichweite,
ist er nicht in Reichweite, was macht er hinterher?Du versetzt einfach mal, du hättest dein Schwert
dagegen, nimmst mal Kontakt auf, sodass du abgesichertbist, guckst aber schon, dass du einen Schritt
nach hinten machst und das machst du halt ständig,das machen auch gute Leute ständig, dass du

(33:17):
halt zack, versetzen, versetzen, versetzen,auf einen guten Moment warten und den richtigen
Moment abzupassen zum Angriff ist natürlichdas, was dann auch dafür sorgt, dass du halt
nicht die ganze Zeit Doppeltreffer hast, weilsonst ist halt so, weil das ist das Gegenstück,
was passiert, wenn man halt versucht immer irgendwiezum Mann anzugreifen. Ja, ich greif halt an
oder der andere halb bichern und dann treffenuns halt beide. Da kommen wir eigentlich direkt

(33:41):
so zum Punkt 6, finde ich. Das war, was ichvorhin sagte, was ich unseren Anfängern am
Freitag beigebracht habe. Keine Gegenangriffein einen direkten Angriff schlagen. Nämlich
aus genau diesem Grund. Er greift mich an, dasist mir egal, ich greif den auch an. Zack,

(34:02):
Doppeltreffer. Ich mach so, Gegner machen so,Doppeltreffer. Und ... das ist natürlich ein
Problem, grade so bei Anfängern, weil die intuitivdieses Gegenangriff-Ding haben. Es kommt was
auf sie zu, und die strecken einfach die Arme. So dieses ... Diese reflexartige Reaktion.

(34:24):
Da ist natürlich wünschenswert, dass man daerst mal Parade-Reposse lernt und sich erst
mal schützt, den ... Angriff abwehrt und danneine Aktion macht. Aber das ist ein bisschen
die halbe Wahrheit, denn man kann das ja auchmit einem gesperrten Gegenangriff machen. Allen
voran der Schielhau oder der Twerhau, wo ichin einem Tempo in den Angriff hineingehe, mich

(34:51):
dabei schütze und selber treffe. Das heißt,es ist durchaus eine legitime Geschichte. Genau,
aber das kann ich halt. in vielen fällen nichteinfach so machen also die leute sind ja nicht
doof die werden euch in vielen fällen aus sindhalt selber jetzt wieder anfänger nicht diese
situationen geben wo ihr da steht nicht vorbereitetseid auf einmal kommt ein angriff ihr merkt

(35:16):
aber recht sich alles ist das ist der und derich kann ja jetzt einfach konton schlag da
ein schielhau dagegen sondern gegen erfahrenefechter muss man das irgendwie vorbereiten
man muss ein setup machen muss eine einladungmachen sich eine blöße geben dann bereit sein
Dann noch den anderen zu kriegen, tatsächlichdas zu machen, was man gerne hätte. In dem
Moment, wo dann Startets selber auch aufgepassthaben und nicht irgendwie abgelenkt worden

(35:38):
sein. dann kannst du das machen. Dann kannstdu auch einen sicheren Gegenangriff schlagen,
der dich schützt und gleichzeitig trifft. Aberdas ist halt nicht so trivial. vielen Fällen
und gerade in ersten paar Jahren ist ParadeReposte oder halt Versetzen und Gegenangriff
wahrscheinlich das Einfache zum Anwenden. glaube, naja, gut, das Einfache. Weiß ich nicht,

(36:00):
also das Erfolgsbringendere. Mit höherer WahrscheinlichkeitErfolgbringende, würd ich sagen. Wenn wir das
daran messen, dass man nicht auch getroffenwird, ... Klar, wenn ich sag, ich messe nur
meine Trefferwahrscheinlichkeit, dann greifich einfach an. Baller einfach gegen Angriffe
rein. Doppeltreffer ist ein Qualitätssiegel.Für jedes Turnier auf jeden Fall. Ja. Aber

(36:23):
wie du sagst, ist es halt superschwierig, soein Setup vorzubereiten. unwiderstehliche
Blöße zu bieten, wo man gegenüber jetzt angreiftund das in dem Abstand macht, wo es genau passt,
zu dem Zeitpunkt und so weiter. Also das istschon die hohe Schule, einen Gegenangriff so

(36:44):
vorzubereiten. Ja, ist natürlich geil, wenn'sklappt, Also es fühlt sich gut an. Es ist halt
super so, ey, jetzt hab ich mal wirklich aufeinem guten Niveau das Ding irgendwie reingebracht.
Äh Ja, das ist manchmal nicht so bei Parade,die Leute finden's irgendwie nicht so sexy.
Das ist, weißt du, nicht so ... Ah! Der Zornhau,ja, da hab ich Bock drauf, den zu machen. Versetzen

(37:07):
und dann auf die Arme hauen, nee, das gibtmir nix. Es sieht natürlich auch epischer aus,
wenn du den Gegner ausgesperrt hast, die Klingebiegt sich, du hast mit einem Stich getroffen.
Es drückt am besten deinen Gegner noch so zurück,oder ... haut ihm den Maskenüberzug runter.

(37:29):
Also das ... ja auch so ein psychologischerAspekt, so den Gegner zu brechen. Ich mein,
hab ja in meinem Buch, der Schiedler im Detail,so ungefähr das letzte, weiß gar nicht, Drittel
oder Viertel ist halt Taktik und Strategie einfach.Weil das ist halt genau dieses, ich kann den
noch so gut machen von der Körpermechanik her,wenn's nicht zur Situation passt, wenn ich
den nicht durchkriegen. Ganz anderes Thema,rückwärtsgehen. Nicht im rückwärts gehen,

(37:57):
angreifen. Ich hab's teilweise auch gehört,dass man nicht während der Bewegung angreifen
soll, sondern quasi immer ... Das ist auch wiederso dieses Thema Hände, Füße, Bewegung, was
landet zuerst, was bewegt sich zuerst und so.Da gibt's bisschen uneinheitliche Regelungen.
Da wird ja noch immer George Silver ausgegraben,der mit True Time oder False Time das erklärt.

(38:17):
Aber da gehen die Meinungen auseinander. Dahab ich alles möglich gehört. Da gehen im Hema
die Meinungen auseinander. Das glaube ich janicht. Nee, also meistens sind sich da ja eigentlich
alle einig. Was ich aber halt wirklich explizitganz kurz aufgehört habe, im Rückwärtsgehen

(38:38):
soll man nicht angreifen. Oder kannst du nicht,darfst nicht, weiß ich nicht. Also darfst nicht,
weiß ich nicht. Aber es geht nicht, es bringtnichts, macht man nicht. Verbote. Hast du das
auch gehört? Ist das bei dir auch angekommen?Na, bei mir ist es angekommen, dass die Deutsche...
Schule des Langschwertfechtens den Rückwärtsganggar nicht vorsieht. Ah ja, genau, weil es steht

(38:59):
ja nirgends drin, dass du mal weggehst, außerbeim Nachreisen. Genau, du sollst immer vorgehen
und den Gegner mit Hieben eindecken. Genau,also immer immer straff. das ganz lustig, weil
in manchen Kampfsportarten, bei Ringen zum Beispiel,ist das ja auch so ein Motto, vorwärts immer,
rückwärts nimmer. Weil da hast du natürlichaber auch Da ist es ja dein Wunsch, in den

(39:23):
anderen reinzukrashen. Ja. Und da hast du direktekörpermechanische Nachteile, wenn du dich halt
rückwärts bewegst, während der andere nach vorneschiebt und so. Aber selbst da hast du mal
kurz so Moment, wo du quasi dich wegdrehst,um den anderen nach vorne leiten zu lassen.
Aber natürlich, du versuchst nicht rückwärtszu gehen. Aber das ist halt auch so ein Ding.

(39:43):
Das führt halt genau dazu, was du gesagt hast,wenn du das koppelst mit, ja, aber immer nach
vorne gehen. Decken sich halt beide mit denHiemen ein, keiner reagiert irgendwie auf den
anderen und er doppelt 3 v d oder wie? Ja, alsohab neulich ein Turnier geschiezt, das sah
genauso aus. Was ich halt super sexy finde,ist im Zurückgehen jemanden auf die Hände zu

(40:08):
zecken. Also jemand macht sich auf, zieht,verpennt ein bisschen das Timing, zieht die
Arme hoch, geht dabei schon nach vorne und kommteben mit den Händen kleines bisschen zu weit
vorne. du im Zurückgehen machst du so und setztden Treffer. Genau, das ist halt super sicher,

(40:28):
weil wenn du Also man hat ja immer das Problem,dass nach einem Treffer steht man potenziell
ja auch in Reichweite vom anderen, wenn mannicht rechtzeitig zurückgeht. Und wenn man
jetzt aber schon im Rückwärtsgehen ist, dannist man ja ziemlich sicher außerhalb der Reichweite,
wenn man hinterher den Schritt fertig gemachthat. Ja, genau. Also wenn der nur jetzt einen

(40:50):
einen Angriff macht. Genau, sowas wie, du, ichjetzt vom Timing her, ich fange an, den Schritt
nach hinten zu machen, strecke währenddessendie Arme. treff quasi den anderen noch, bevor
der Schritt fertig ist. Und nach dem Trefferkomm ich aber dann ... ich den Schritt fertig,
... Weißt du, erste Hälfte angefangen, dannkommt der Treffer, dann mach ich den Schritt

(41:11):
fertig. Ich bin dann am Ende noch weiter wegals im Moment des Treffers. Und das ist schon
gut. Und zum Demoralisieren dann auch noch denAngriff, der dann noch kommt, wegparieren.
Also, machst so zack und parierst den Angriffnoch weg und bist außer Reichweite. ultra frustrierend.
wenn er weit nach vorne geht oder vielleichtsogar das Beine, er einen großen Auswahlschritt

(42:00):
gemacht hat, bin aber dann immer noch so, dassich halt noch weggehen kann. Und das ist schon
eine feine Sache. Ich würde mir manchmal eherdas wünschen, dass der Standard ist, dass die
Leute einen Schritt nach hinten machen, wennsie eine Aktion machen, als nach vorne, wo
sie dann immer in diesen Doppel-Triffer-Dinglanden. Man muss natürlich sagen, woher kommt

(42:22):
diese Regel. Du willst ja auch nicht ... überranntwerden also wenn du so ein bisschen nach hinten
gehst wenn das wenn das schief geht du triffstnicht oder dein Gegenüber greift an du willst
ihm auf die hände zacken und er macht einenbeseitigungsangriff auf deine klinge und geht
dann nach vorne sieht schlecht aus im spechtaus dann hast du irgendwie dann hast du deine

(42:49):
deine klinge vorne die ist gerade weg pariertwurden und der angriff kommt und jetzt muss
sie hier irgendwie das Ding selber wieder hochkriegen,schwierig. auch diese Regel hat einen gewissen
sinnvollen Hintergrund. Es hängt halt auch sehrdavon ab, ob du mit irgendeiner Art von Raumbegrenzung
fisch. Also wenn du kurz vor der Wand stehstund da nicht gegen die Wand laufen kannst,

(43:13):
dann ist natürlich nicht so eine gute Idee.Da musst du irgendwie nach vorne gehen. Aber
wenn du natürlich auf einem Fußballfeld bistund du fangst in der Mitte an und ich hab nach
hinten, blieb ich Platz. Dann kannst du dichaber darauf verlassen, dass ich sehr viel nach
hinten gehen werde. Wie ist das, wenn wir zumnächsten Punkt kommen? Wenn der Gegner zurückweicht,
ich am Anfang, also ich habe die Erfahrunggemacht, dass es nicht gut ist, hinterher zu

(43:42):
rennen, weil dann nämlich genau das passiert,was wir gerade besprochen haben. Ich kriege
dann irgendwie auf die Hände. das korreliertso ein kleines bisschen mit dem Overcommitten,
glaube ich. Aber wenn der Gegner zurückweicht,ist er erst mal so bisschen im Nach. Wenn ich
das geschickt mache, kann ich den ja auch mitHieben eindecken, so wie es in der Quelle steht.

(44:05):
Das könnte ich ja einfach mal tun. Und ihn danneben aus dem Ring treiben oder irgendwie mit
einer Fortsetzung oder einer Finte dann treffen.Wie stehst denn du zu diesem Thema, dem Gegner
hinterher rennen, wenn er so zurückweicht? DieFormulierung rennen ist immer schwierig, aber
man muss hinterhergehen, wer ausweicht. Dasist auch idealerweise natürlich kontrolliert.

(44:32):
Aber du kannst ja schon damit rechnen, wenndie Leute clever sind, da gehen sie immer einen
Schritt zurück, wenn sie versetzen. Ja, es gibtSituationen, wo es geschickt ist, stehen zu
bleiben und zu versetzen. Meistens ist es so,wenn ich nicht tatsächlich einen Gegenangriff
mache, dann nach hinten weggehen eine guteIdee, weil es gibt extra Reaktionszeit.
Das heißt, du musst relativ schnell einplanen,wenn die Leute Erfahrung haben, sie dann auch

(44:55):
mal nach hinten weggehen. Klar, wenn du jemandenmacht keine Schritte nach hinten, macht nur
Schritte nach vorne, kannst du das auch sparen.Aber das ist auch was, was du eintrainieren
musst. Da gibt's auch wieder diesen feinenGrad, ich will kontinuiert hinterhergehen.
Und so wie du sagst, einfach Folgeangriffe machenund den Gegner eben nachbehalten, dass er da

(45:16):
nicht rauskommt und sich nicht das vorholenkann. Aber ich kann's nicht so machen. Und
dass ich dann irgendwie komplett treffergierigwerde und ganz treffergeil, wie ich bin dann
einfach irgendwie nach vorne, falle fast schonin den ganzen Himmel rein und so, dass immer
wieder bei dem Thema stabile Arbeiten in derWaage stehen. Weil das ist halt das Risiko,
dass du dann halt dich selber in eine Positionbringst, wo du halt nicht mehr gut agieren

(45:40):
kannst und der andere eigentlich nur drauf wartet.Ah ja, ich weiß immer, den ersten Angriff macht
er noch ganz gut, den zweiten und dritten derist dann schon so mittel, aber spätestens beim
vierten steht überhaupt nicht mehr gut. Unddie warte ich einfach ab, parier ich und dann
baller ich ihm meinen Gegenangriff rein. Ichwünschte manchmal, wir könnten hier irgendwie
eine sinnvollere Antwort geben für wann machtman das, außer wenn man das richtige Timing

(46:02):
hat und wenn man Ahnung hat, was man tut, aberirgendwie schwierig, oder? Ja, also ich kann
doch mal ein Beispiel aus dem Rapier nehmen,weil ich arbeite halt auch ständig damit, dass
ich zurückweiche. Und Ich habe ein gutes Distanzgefühl,das heißt, ich mache das halt so, dass ich
mit dem Kopf und mit dem Körper und so weitergerade so weit weggehe, dass ich so, sagen
wir mal, so drei Finger breit von der Spitzedes anderen weg bin. Das heißt, ich stehe

(46:27):
locker noch in Reichweite, dann den Körper desanderen oder mindestens mal den Arm treffen
zu können. Und das mache ich dann manchmal,dass ich dann auch gar nicht direkt in Kontor
setze, sondern ich weiche halt aus, also gegenso Leute, die halt Schritt machen, Arm strecken
und dann sind die fertig, also quasi nicht hinterhergehen. Und das mach ich dann halt einmal, das mach
ich dann zweites Mal, vielleicht ein drittesMal. Und irgendwann sind die Leute dann so,

(46:50):
ah ja, fuck, ich treff den ja gar nicht so.Ich muss jetzt irgendwie ... Jetzt mach ich
aber richtig. Das merkst du meistens halt auchin Ihren Körperspannungen, wie die da stehen
und so. Und das ist dann der Moment, wo ichmich dann entscheide, nee, jetzt geh ich mal
nicht zurück, bleib stehen oder geh denen haltentgegen. Womit die überhaupt nicht rechnen.
Die werfen sich mit dem ganzen Körpergewichtnach vorne mir auf das Schwert drauf. Stell

(47:12):
ich mir unangenehm vor. Genau, das ist meistenseher bisschen unangenehm für die Leute, die
einem das passiert. Aber das ist halt so ...Ja, du musst halt ... Das ist eine Situation,
wo ich halt gezielt damit arbeite, weil ichdas ... Für mich ist das viel geschickter,
wenn die sich nach vorne werfen. Dann könnensie nicht mehr gut Richtung ändern oder sich
umentscheiden. sehe ich häufig, weil sie dannmehr telegrafieren, was kommt. Das ist viel

(47:34):
einfacher zu kontern als dieses ganz kontrollierte,ganz easy Einschritt, Arm strecken und wieder
zurück. Mhm. Und das ... Das Problem ist halt,die sind halt zu sehr auf der, jetzt will ich
aber treffen Seite. Da gibt's halt wieder diesen Mittelgrad mit, ich mach das Ganze auf
eine kontrollierte Art und Weise. Weil das istwas, wo dann natürlich nie so gut funktioniert.

(47:57):
ich dann dieses Zurückweih-Spielchen mache unddie Leute gehen aber kontrolliert hinterher,
lassen sich nicht aus der Ruhe und Positionbringen, dann funktioniert das nicht. Also,
der Tipp wäre, nicht hinterher zu rennen, sondernkontrolliert fortzusetzen, weiter Druck aufzubauen.
den Gegner dann aus dem Ring zu drängen zumBeispiel oder eben zu Fehlern zu zwingen. Genau,

(48:20):
nichtsdestotrotz. Es gibt natürlich die Situationwo man merkt, ich stehe hier eigentlich mega
gut mit meinem Schwert im Vergleich zu seinemSchwert. Mir fehlt nur ein bisschen die Reichweite.
Wenn ich mich jetzt einfach komplett in dieseAttacke reinwerfe, dann kommt er nicht an mich
ran. Ich treffe auf jeden Fall und breche vielleichtsogar noch seine Körperstruktur. Also das,

(48:42):
im Sportfechten die Flash ist. Das kann es natürlichauch geben, das kommt halt auch wieder drauf
an. Meistens ist es nicht so eine gute Idee,weil man die Situation nicht richtig erkennt,
aber wenn man die Situation perfekt liest undsagt, jetzt ist der Moment gekommen, die Chöre
des Himmels erklingen. Halleluja! Jetzt kannich eine sichere Flash machen. dann kann man

(49:04):
das natürlich auch tun. Ist aber natürlich auchnichts, ich jetzt irgendwie mein Festbuch schreiben
würde mit, ja das ist grundsätzlich eine guteIdee. Man sollte einfach immer sich mit vollem
Körper nach vorne werfen, weil dann landet manhalt auch wieder auf dem Stich des anderen
drauf. Und das will man meistens nicht. Wasman auch nicht will, ist gegen stärkere und

(49:27):
schwerere im Ringen zu landen, oder? In denmeisten Fällen ist das nicht die beste Idee.
Was ist denn eine Variante, wo mir das oderwo das eine Idee ist, eine Idee sein könnte?
Also wir haben ja dieses Thema, wie viel inden Vereinen eigentlich Ring am Schwert trainiert

(49:49):
wird, schon ein paar Mal thematisiert, dassdas ja jetzt nichts ist, was irgendwie jeder
immer in vollem Umfang macht, auch wenn daseigentlich in den Quellen sehr präsent ist.
Und wenn ich dass ich so einschätze oder dasvielleicht weiß, dass ich dann Plan hab, unter
anderem nicht, dann kann ich das mir erlaubenunter Umständen. Weil das ist so das Thema,

(50:10):
dass jemand schwerer und stärker ist als manselber in der Ringdistance, ist ja dann ein
Vorteil, wenn wir ungefähr ähnlich auf einertechnischen Basis sind. Mhm. Ja, weil, natürlich
so ein Also, wenn du irgendwie 50 Prozent mehrwiegst als ich, und das ist jetzt halt auch,
sagen wir mal, Muskel zum Großteil, dann mussich natürlich deutlich ... besser ringen können,

(50:31):
um das auszugleichen. Aber wenn ich halt vonAnfang an weiß, ich hab das, ich kann das auf
einem besseren Niveau machen und vor allem,ich hab den Überraschungsmoment, dann kann
ich das durchaus auch mal gegen schwere undstärkere Leute machen. Weil das Ding ist natürlich,
die sehen jetzt deine Statur, die wissen ihreeigene Statur, die haben ihre Erfahrungswerte,

(50:51):
die wissen, dass das heute in der Regel nichtsist, was die Leute machen oder irgendwie ansetzen.
Da kannst du Leute ganz schön überraschen. Absolut.Ich bringe immer als Beispiel einen aus meinem
Club. Der wollte mal MMA-Profi werden. leiderzu klein, als dass es da ein breites Publikum

(51:13):
für diese Größe und Gewichtsklasse gibt. Jetztist er bei uns gelandet und also ich bin knapp
einen Kopf größer als er. Ich bin auch schwererals er, aber es ist ungefähr die letzte Idee.
die mir einfallen würde, ihn irgendwie insRingen zu gehen. Also vielleicht noch in der
Distanz vielleicht mal sein Schwert zu greifen.Aber ansonsten ist es immer eine schlechte

(51:37):
Idee, wohingegen das für ihn natürlich einesehr, gute Idee ist, auch gegen größere und
stärkere einfach ins Ringen zu gehen und jenachdem worauf man sich geeinigt hat, mal einen
Double Leg Take Down zu ziehen oder jemandenüber die Hüfte zu werfen oder sonstige Sachen
zu machen, weil er das halt einfach drin hat.Er muss da nicht nachdenken, sondern er denkt

(52:01):
sich, das mache ich jetzt und dann zieht eres einfach durch. Genauso häufig, Übergang
von, hopp, wir sind ja nahe genug dran und jetztsetze ich irgendwas an. Das ist das, wo man
sehr gut agieren kann, wenn man das einfachdrin hat. Weil dann hinterher so, die Technik
muss jetzt nicht mal perfekt sitzen, wenn ichdafür einfach deutlich schneller damit starte

(52:23):
und den anderen schon halt geworfen, entwaffnetoder sonst irgendwas hab, bevor der noch richtig
gecheckt hat, ah, okay, das ist jetzt hier passiert. Und das hat grade so was, wenn ich das Video,
sag's halt, Blut hab, ich hab das zigmal trainiert,bäm, da krieg ich auch deutlich schwerere,
deutlich stärkere Leute damit überrascht, weildas ist halt einfach was, da rechnet die nicht

(52:44):
mit. Es gibt mit eben jener Person, von derich grade sprach, auch eine wunderbare Anekdote.
Es war bei einer offenen Halle Und er hat dagegenjemand gefochten, den er nicht kannte. Und
diese Person hat so scheinbar in einer Aktionnach ihm getreten. Und er dachte sich dann

(53:07):
... feine Sache. ... Da bin ich doch gerne dabei.Und ... nächste Aktion irgendwie, die gehen
in die Bindung, gehen in die Kronen. Und manmuss sich das wirklich wie in so einem ...
Jackie Chan-Film vorstellen, wie das Gegenüberso aus dem Bild getreten wird. Es ist so ...

(53:30):
so richtig nach hinten. Geht erst mal mit Luftarmutzu Boden. Und ... ja, also, so eine So eine
Geschichten sind es dann, wo er sagt, einfachmal machen, was man kann. Es stellte sich heraus,
dass sein Gegenüber ... nicht auf dieses Levelso vorbereitet war. Das war irgendwie ... Man

(53:55):
muss sich das auch immer überlegen. Was machtman jetzt gegen Leute, die man nicht kennt,
für Aktionen, wo die dann im nächsten Gang sagen,alles klar, dann machen wir das jetzt so. Ja,
also ich meine, wenn du das andeutest, dannwird der andere das mitkriegen. Wenn du sagst,
das hab ich durchgezogen, dann wie man in denWald hineinruft. Aber das jetzt auch zum

(54:16):
Beispiel was, ich halt, also meine Freundin,die Düdja, habe ich auch schon halt zig Leute
irgendwie umringen gesehen, die halt auch dachten,hö hö, ich bin halt größer. Und das ist ja
jetzt auch nichts, wo die irgendwie mega gutkann, aber die ist auf jeden Fall halt nicht
groß und schwer so. Aber das ist halt schonimmer allgemeine Erheiterung für Jung und Alt,

(54:39):
wenn dann halt wieder irgendjemand dachte, derhalt selber keinen Plan vom Ring nach Schwert
hatte, oh ja, die werf ich jetzt mal kurz um,passt schon. Ja. Dann ja, ja, wie man in den
Wald hineinruft, Ja. Ich erinnere mich nochan so eine Szene beim Swordfish, wo halt irgendeiner
Schweizer, der ist glaub ich nicht mehr aktiv,hat auch irgendwie gepöbelt hat, bis Lüder

(55:00):
ihn halt umgerungen hat. Und der dann halt so... wegkriechen wollte. Kennst du dieses aus
den Filmen, dass Leute sich am Boden festhalten?der Kropfsky, der hier gezogen hat. Ungefähr
so hat das ausgesehen, wie er versucht hat,irgendwie wegzukriechen. Und dann er einfach
nicht weggekommen. Danach war er dann auch sehrhöflich. Ja, das ist doch schön. Wir haben

(55:22):
ja auch, ich sag mal, einen Stück weit einenErziehungsauftrag, den wir hier umsetzen. Ja,
Erziehungsauftrag, da haben wir auch direktunsere Nummer 10. Das haben wir nicht als
Regel formuliert. Formulier das doch mal alsRegel. Du sollst nicht beim Sportfechten abgucken.

(55:45):
sollst keine anderen Götter nehmen, dieser Quellehaben. Man kann das, glaube ich, tatsächlich
echt erweitern, weil das hieß, früher war esimmer halt immer auch so eine Diskussion so.
Ist das jetzt überhaupt okay, noch irgendwieein zweites System sich anzugucken? Oder das
mitzutrainieren, darf man irgendwie mischenund so. Und die Erbsöhne wär natürlich, du
schon Sportfechten gemacht hast. dann bist duraus. Ja, wenn du damit angefangen hast, weil

(56:11):
... Das ist ja kein richtiges Fechten. Die gehenja nur direkt aufeinander los. Und dieses Angriffsrecht
ist ja ganz schlimm. Also wer zuerst angreift,bekommt den Punkt. Und dann rennen beide aufeinander
los. Ganz, ganz schlimm. Ja, okay, beim Säbelfechtenist es auch so. Aber

(56:32):
Prinzipiell würde ich aus meiner persönlichenErfahrung sagen, bringt das Sportfechten doch
die ein oder andere Verbesserung auch für dashistorische Fechten? Ja, also ich meine, es
gibt so ein paar Leute, was nicht, Matt Eastonvon Scola Gladiatoria oder Guy Windsor, die
haben ja auch mal Sportfecht gemacht, die konntensich gerade noch so rehabilitieren. Aber Micha,

(56:54):
ich weiß nicht, ob bei dir also schwierig. Bist ja auch bei einem Sportfechtverein mit
drin. Ja, ich bin auch Vorstand vom Sportfechtverein.Das könnte jetzt ... Kannste keinem erzählen
hier, Was war denn so die Sorge? Warum hat mandas irgendwie lange gesagt? Ich weiß gar nicht,

(57:15):
ob man das heute noch so exzessiv sagt, es jainzwischen ein bisschen mehr Crossover gibt.
Ich hab schon das Gefühl, dass ein paar Gräbennicht mehr ganz so tief wie früher. Na ja,
also, Sportfechten, wie der Name schon sagt,ist ja Sport. und nicht die wahre Kunst. Punkt
eins. Und die wahre Kunst wird ja in Lederschuhenauf nassem Gras vollführt. Punkt zwei. einzig

(57:39):
war der hart zu Ja, genau. Und Punkt drei. Diewahre Kunst wird mit scharfen Schwertern vollführt
und nicht mit diesen stumpfen Zahnstocher-Dingern. Schafe Schwerte auf nassem Gras mit Lederschuhen.
Jeder Versicherer freut sich, wenn er das hört.Und das Sportfechten, das ignoriert halt irgendwie

(58:04):
so diese Grundregel, Treffen ohne getroffenzu werden. Und man versucht da nur, den Treffer
zu setzen. Und man overcommitted die ganze Zeit.Und Ausfallschritte sind ja sowieso nicht aah
und hasse nicht gesehen. Ja. Und ist das so?Also, im Sportfechten gibt es Ausfallschritte,

(58:28):
aber ich würde sagen, jeder Sportfechter hateine stabilere und bessere Beinarbeit. Könnte
wahrscheinlich besser als jeder Hema ist, derjetzt nicht Sportfechten gemacht hat, in Lederschuhen
auf nassem Gras agieren. Meiner Meinung nach.Ja, und diese ganzen anderen Sachen mit, es
gibt ja nur Doppeltreffer, man verteidigt sichnicht und so? Naja, also Die kommen ja im Degenfechten.

(58:55):
Huch, wie viel Zeit haben wir jetzt noch fürdie Episode? ist ja das letzte Punkt, also
lasst ihr Zeit. Wir haben ja drei Regelwerkeim Olympischen Sportfechten für die drei Waffen,
Säbel, Degen und Florett. Und das Degenfechtenkommt ja eher aus dem bürgerlichen Duell, wo

(59:17):
es jetzt nicht so diese Erziehung gab. AlsoErziehung im Sinne von, dass dir Fechtregeln,
die Fechtkunst beigebracht wurde. Sondern ... hört euch unsere Folge zum Duell an. Also
da ging es teilweise darum, einfach das auszufechtenoder eine Wunde zu setzen. Hier und da hast

(59:40):
du nicht gesehen. Natürlich hast du versucht,nicht getroffen zu werden, aber es gab da eben
auch hitzige ... Du wolltest einfach den anderennoch mitnehmen. So sind die Regeln beim Degenfechten.
Du kannst auch Doppeltreffer landen und diegeben für beide einen Punkt. Das heißt, wenn
dich einer angreift, ist es manchmal eine cooleSache, einen Gegenangriff zu setzen und einfach

(01:00:06):
zu treffen. Beim Säbelfechten kommst du ja ausdem militärischen Erziehungskontext, sag ich
mal. Das heißt Du hattest in deiner OffiziersausbildungFechten als Unterrichtsfach, nenne ich es jetzt
mal, hast Fechten gelernt. Und damit du ebenauch in einem Duell bestehen kannst, falls

(01:00:31):
es mal dazu kommt. Es hat jetzt weniger wasmit irgendwie auf dem Schlachtfeld mit dem
Kavallerie-Säbel durch lang zu reiten zu tun,sondern wirklich das Offizier gegen Offizier.
Und auch da hat man gesagt, Offiziere, sindnicht so häufig. Es wäre schon gut, wenn wir

(01:00:51):
denen das Fechten so beibringen, dass die einemöglichst hohe Überlebenschance haben. Man
hat dann eben gewisse Fechtkunstregeln aufgestellt,in denen man sagt, pass auf, wenn dich einer
angreift, dann hackst du da nicht einfach mit,sondern du parierst das erst und dann darfst
du eine Reposte schlagen und so weiter und sofort. Beim ... Bei heutigen Säbelfechten haben

(01:01:15):
wir das Problem, dass es Artifakte gibt, aufgrundder Art und Weise, wie die Treffer erkannt
werden. Du musst ja nur irgendwo mit deinerKlinge den Oberkörper berühren. Dieser Tusch
schließt den Stromkreis und gibt den Punkt oderden Treffer. Ob du einen Punkt kriegst, ist

(01:01:35):
vom Angriffsrecht abhängig. Wir haben da natürlichpaar Artifakte. Deswegen Säbelfechten heute
so aus. Und die Leute wirklich ein bisschenaufeinander zuballern und versuchen, das Angriffsrecht
zu holen irgendwie und dann zu treffen, alsodas Gegenüber zu berühren. Nichtsdestotrotz

(01:01:55):
hast du beim Säbelfechten natürlich die krassesteBeinarbeit. Also so schnell hast du vor und
zurück, das siehst du nirgends woanders. Wasich persönlich sehr, sehr imposant finde. Also
ich finde das sehr beeindruckend und das gefälltmir durchaus. Und dann hast du, wie ich finde,

(01:02:19):
das schönste Fechten beim Floret, weil beimFloret es notwendig ist, dass du auf eine bestimmte
Trefferzone stößt, nämlich den Torso. Der Kopfist ja gar nicht Trefferfläche, oder? Genau,
also nur der letzten Teil vom Herz ist nochTrefferfläche. Und es ist eine Stoßwaffe, das
heißt, die Spitze muss auslösen. Du musst wirklicheinen sauberen Stoß setzen. Es reicht nicht

(01:02:44):
nur zu berühren, sondern man muss da entsprechendauslösen. beim Florett gibt es das Angriffsrecht.
Das heißt, da sieht man wirklich so richtigdie Fechtkunst meiner Meinung nach in ihrer
ganzen Blüte. Und da ist halt relativ wenigmit beiden Rennen aufeinander zu, sondern es

(01:03:05):
ist vor und zurück. Man holt sich das Angriffsrecht,man muss sich eine Blöße erarbeiten. Man
fällt vielleicht kurz, muss jetzt sozusagenmit der Übernahme des anderen klarkommen. Also
da ist super viel hin und her dabei, was einfachsehr, schön anzusehen ist. Und was, wie ich

(01:03:27):
finde, auch die Fechtkunst unabhängig von Sportfechtenoder historischen Fechten oder der Art der
Waffe widerspiegelt. Also ich finde sowohl imLangenschwert als im Rapier als auch jetzt
im Schwert und Buggler, Säbel, whatever, hatman da diese diese Fechtkunstregeln drin und

(01:03:53):
auch in den Quellen und deren Beachtung führteinfach zu einer schönen Art und Weise zu fechten
und ich finde, sich da beim Florettfechten zumBeispiel was abzugucken in Sachen Beinarbeit
Oder im Degenfechten was abzugucken in SachenPräzision, also in Sachen Timing, wenn ein

(01:04:16):
kleines bisschen vorkommt, eben auszustoßenund auf den Ärmel zu treffen, ganz präzise.
Oder sich im Säbelfechten diese Athletik, dieseExplosivität abzugucken. Das hat alles unglaubliche
Vorteile für das historische Fechten. Und zwarunabhängig von der Disziplin, finde ich. Also
ich fasse vielleicht noch mal zusammen, wasich jetzt verstanden habe, ist ... Diese Vorurteile

(01:04:39):
stimmen zum Teil. Man darf aber eigentlich nichtdie drei Waffen über einen Kampf scheren, weil
die doch auch sehr unterschiedlich sind. Undselbst wenn man das so akzeptiert, dass es
die Sachen gibt, hat jede von den Waffen trotzdemnoch Aspekte, die das eigene Fechten durchaus
verbessern. Absolut richtig. Man sollte haltquasi nur nicht hergehen und jetzt sagen, mach

(01:05:02):
eins zu eins gleich wie im Sportfechten machen,in meiner Disziplin, in meiner HEMA-Waffe,
sondern ... Das, was halt für mich funktioniert,das nehme ich mit und außerhalb nicht und nicht.
Genau.
War das jetzt eine lange Art zu sagen, auchbeim Sportfechten, so ein, kommt drauf an?
Ja, wie überall. Es kommt auf die Waffe an,es kommt auf die Art und Weise. Also die drei

(01:05:25):
Waffen beim Sportfechten, aufgrund der unterschiedlichenRegeln und der unterschiedlichen Technik, wie
die Treffer gewertet werden, wie die Treffererkannt werden, führen halt zu einem bestimmten
Stil, der dann auch manchen eher liegt und manchennicht so. Also es gibt ja bei uns im DFC gibt's

(01:05:48):
Floret als Ausbildungswaffe. Damit fangen wiran. Und dann kannst du dich entscheiden, ob
du Floret spezialisierst oder Degen. Und dasist immer unterschiedlich. Das kommt auch auf
die Persönlichkeit der Fächter an. Manche sagen,nee, das beim Floret, das ist so bisschen kniffliger.
Da fühle ich mich ein bisschen mehr gefordert.Und manche sagen, ah, beim Degen so dieses

(01:06:13):
Dieses Nervenkitzelspiel vor und zurück, alsoDas kann auch manchmal sehr, sehr lange dauern.
Dieses Abwarten, äh, belauern und dann dieseneinen Moment präzise auszustoßen, das finde
ich halt ganz toll. Also, das kommt super aufdie Persönlichkeit des Fechters an. Also auch
das durchaus was erlaubt ist zu machen. Ja,meiner Meinung nach, ja. Ich hab vor Kurzem,

(01:06:39):
ja, wahrscheinlich schon länger her, auch einVideo gesehen von UNTAK. Also von Antonio Zbrycki.
Und da hat er so bisschen erzählt, wie das beiihm ist mit Training und so weiter, was er
da so macht und so. Und da kam raus, er hat so fünf Stunden. Und jetzt werden einige Leute
hier sagen, gut, fünf Stunden in Woche trainiereich auch. Mal da zwei Stunden, da drei Stunden

(01:07:00):
oder so. Nein, nein, am Tag. Am Tag. Es istnicht pro Woche. Und das geht ja in die gleiche
Richtung, in die wir schon ein paar Mal argumentierthatten. Also immer erst mal halt versuchen,
die Menge des Fechtens hochzukriegen. Und wennman da im Hema schon ausgereizt hat, ist natürlich
auch das eine Option, wo man sagen kann, dakann ich grundsätzliche Fechtattribute wie

(01:07:21):
zum Beispiel Gegner lesen, Fußarbeit, Athletik,je nachdem, auch halt lernen. Und warum nicht?
Ja, und wer seinen seine Kanäle verfolgt, derweiß, dass der auch mit Olympischen Sebelfechten
angefangen hat und dort auch ganz gut ist. Ja, in diesem Sinne, glaube, den Punkt 10 habe

(01:07:41):
ich durchaus ausführlich behandelt. Ausführlichund abschließend. Du Sportfechten. Was wir
jetzt natürlich noch uns interessieren würde,das sind jetzt so die zehn Regeln, die uns
eingefallen sind. Was gab's denn noch bei euch?Das muss ja gar nicht so allgemeingültig sein,

(01:08:01):
irgendwie über die ganze Szene. Aber gibt esirgendwas, was euch so in Erinnerung geblieben
ist, was euch beigebracht wurde oder vielleichtimmer noch wird, wo ihr auch das Gefühl habt,
man, das ist ja echt so, also das wird immerso gesagt wie so eine ganz, ganz harte Regel,
die auf keinen Fall brechen darfst. Ich hattewirklich auch überlegt, so gibt es irgendwas,
wo man sagt, dass eine Regel, die darf man wirklichnicht brechen. Eigentlich bei allen ist es

(01:08:22):
so ein, es kann schon einen Fall geben, jenachdem. Mal so, mal so. Mir ist nichts eingefallen.
Aber sagt doch mal, gibt's irgendwas, was eucherzählt wurde als feste Regel, ihr sagt, davon
bin ich irgendwann abgewichen, wo sagt, nee,das seh schon so. Schreibt uns wie immer an
post-edschwertgeflüster.de. In diesem Sinnewünschen wir euch schöne 14 Tage bis zur nächsten

(01:08:49):
Folge. Macht's gut. Tschüss. Ciao.
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