All Episodes

September 15, 2025 62 mins

In dieser Folge sprechen Christian und Florian mit Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, einem der profiliertesten Experten für erneuerbare Energien in Deutschland. Prof. Quaschning ist nicht nur Autor zahlreicher Fachbücher, sondern eine der prägenden Stimmen zu Energiewende, Klimaschutz und Energiepolitik. Im Podcast gibt er pointierte Einblicke zur neuen Kraftwerksstrategie der Bundesregierung, benennt fachliche Missverständnisse und politische Leerstellen, diskutiert die Rolle von Wasserstoff, Flexibilitätsoptionen und Batteriespeichern und blickt strukturell auf Durchlässigkeit, Akzeptanz und Preissignale im Energiesystem. Persönlich wird es beim Kennenlernspiel, bei den Abschlussfragen und in Volkers Plädoyer für mehr Wissensvermittlung.

🔎 In dieser Folge sprechen wir über:
⏰ 00:00 Begrüßung & Kennenlernspiel
⏰ 08:25 Analyse neue Bundesregierung & Ministerin Katherina Reiche
⏰ 09:50 Kraftwerksstrategie & Gaskraftwerke – politische Fehler und Alternativen
⏰ 16:10 Batteriespeicher, Sektorkopplung, Netzstabilität
⏰ 23:30 Energiewende-Monitoring & Rechtlicher Rahmen
⏰ 30:00 Paris-Abkommen, internationale Politik, CO2-Handel
⏰ 35:53 Wasserstoff & Stromwende – Kosten, Chancen, Fehlnutzungen
⏰ 46:47 Förderung: Stromsteuer, EEG, dezentrale PV, Wärmepumpen
⏰ 54:30 Förderung, Ladeinfrastruktur, Politik-Versäumnisse
⏰ 56:52 Persönliches: Musik, Podcasts, Politik-Ambitionen
⏰ 60:53 Abschluss: Plädoyer für die Energiewende – Mitmachen!

🔗 Links zur Folge:
👉 LinkedIn Prof. Dr. Volker Quaschning: https://www.linkedin.com/in/quaschning/
👉 Homepage: https://www.volker-quaschning.de/
👉 Bücher: https://www.volker-quaschning.de/publis/buecher/index.php
👉 YouTube: https://www.youtube.com/c/VolkerQuaschning
👉 Instagram: https://www.instagram.com/volkerquaschning/
👉 TikTok: https://www.tiktok.com/@vquaschning
👉 Twitter/X: https://x.com/vquaschning
👉 HTW Berlin: https://www.htw-berlin.de/
👉 Frontier Economics Studie: https://www.frontier-economics.com/media/g2cgztj1/frontier-economics-kurzstudie-fu-r-lee-zur-kraftwerksstrategie-2025-08-21-stc.pdf
👉 Spiegel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/katherina-reiche-bericht-zum-strombedarf-koennte-energiewende-verzoegern-a-a520469d-cdfe-41fd-a416-0b6e0f4a7f30

Produktionsdatum: 25.08.2025

📣 Du fandest die Folge spannend? Dann abonniere uns, hinterlasse eine Bewertung und teile sie mit Deinem Netzwerk!

Neue Folgen des ENERGOPOLIS Energie-Podcasts gibt es meistens am 1. und 15. eines jeden Monats. Die Folgen sind in allen gängigen Podcast-Apps sowie auf unserer Homepage www.energopolis.de verfügbar.
Ihr erreicht uns unter info@energopolis.de oder bei LinkedIn:
Christian: https://www.linkedin.com/in/ct24/
Florian: https://www.linkedin.com/in/drfloriannigbur/

Spotify: https://open.spotify.com/show/2quc9ybidL7vWJY8ieMAOJ
Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/us/podcast/energopolis/id1743655582
Youtube: .css-j9qmi7{display:-webkit-box;display:-webkit-flex;display:-ms-flexbox;display:flex;-webkit-flex-direction:row;-ms-flex-direction:row;flex-direction:row;font-weight:700;margin-bottom:1rem;margin-top:2.8rem;width:100%;-webkit-box-pack:start;-ms-flex-pack:start;-webkit-justify-content:start;justify-content:start;padding-left:5rem;}@media only screen and (max-width: 599px){.css-j9qmi7{padding-left:0;-webkit-box-pack:center;-ms-flex-pack:center;-webkit-justify-content:center;justify-content:center;}}.css-j9qmi7 svg{fill:#27292D;}.css-j9qmi7 .eagfbvw0{-webkit-align-items:center;-webkit-box-align:center;-ms-flex-align:center;align-items:center;color:#27292D;}

Mark as Played
Transcript

Episode Transcript

Available transcripts are automatically generated. Complete accuracy is not guaranteed.
(00:00):
Video Herzlich Willkommen bei Energopolis der Energie Podcast
alles mit Energie. Herzlich Willkommen zusammen.
Schön, dass ihr alle wieder eingeschaltet habt.
Ja, und wenn ihr heute über Youtube zuschaut, dann wird es
euch schon aufgefallen sein. Wir sind heute nicht nur als
Audiospur für euch da, sondern zum ersten Mal auch im
Videoformat. Wir wollen das demnächst immer

(00:22):
so machen, werden allerdings noch ein paar Wochen dafür
brauchen, bis wir das kontinuierlich so anbieten
können. Also so ab November, Dezember
sollte uns das dann auch gelingen und wenn ihr euch nicht
sehen wollt, aber dennoch hören wollt, könnt ihr das trotzdem
wie immer in allen anderen Podcast Apps auch tun.

(00:42):
Heute wollen wir den aktuellen Klimafahrplan der
Bundesregierung unter die Lupe nehmen.
Wir wollen diskutieren, welche Weichen wirklich bis jetzt
gestellt worden sind und vor allem, ob die Weichen, die
gestellt worden sind, auch im Sinne des Klimaschutzes richtig
gestellt wurden. Und um diese Fragen zu klären,
haben wir heute mit Professor Doktor Volker Quaschmeng einen

(01:04):
der bekanntesten und profiliertesten Experten für
erneuerbare Energien zu Gast. Er ist nicht nur Professor an
der HTW Berlin, sondern. Sondern auch ein kritischer
Beobachter der Energiepolitik und bekannt für seine klare
Sprache und wissenschaftlich fundierte Analysen.
Herzlich Willkommen. Schön, dass du heute hier bist,
Volker. Vielen Dank für die Einladung.

(01:25):
Ja, Flo hat gerade schon n paar Dinge gesagt, noch mal kurz zu
deiner Person, Volker, Du hast an der TU in Berlin
Elektrotechnik studiert, wo du. Elektrotechnik hab ich in
Karlsruhe studiert. Genau, schon der erste Fehler.
Ja, macht nichts. Ja, im TU war ich auch.
Ja. An der TU Berlin hast du später
dann promoviert und dich habilitiert.

(01:46):
Genau, und seit 2004 bist du Professor im Fachgebiet
Regeneratives Energiesystem an der Hochschule für Technik und
Wirtschaft Berlin. Du bist auch Autor zahlreicher
Bücher und wissenschaftlicher Veröffentlichungen Du betreibst
auch deinen eigenen Youtube Kanal.
Wir werden das natürlich verlinken und ja, du erklärst
die Energiewende möglichst verständlich auf deinen

(02:07):
verschiedenen Formaten. Deine Expertise ist eben nicht
nur in der Wissenschaft, sondernauch in der öffentlichen Debatte
stark gefragt. Du engagierst dich auch bei
Scientists for Future zum Beispiel und ja, ich weiß nicht,
man kann eigentlich sagen, du bist quasi auch so ne Art
energieinfluencer und mit deinerReichweite vielleicht auch in
Social Media Star. Ja, wie siehst du das?

(02:28):
Ja, das kommt alles so n bisschen.
Also ich hab vielleicht früher, ich bin ja schon recht lange
dabei, ungefähr 30 Jahre in der Energiewende.
Früher habe ich einfach mal ein Buch geschrieben, das war so der
Weg, wie man öffentlichkeitswirksam vor 30
Jahren agiert ist. Und das lief dann auch relativ
gut. Und da ich computeraffin bin und
vor 25 Jahren in Spanien war, ein bisschen Zeit hatte, habe

(02:50):
ich dann eine Webseite aufgebautund irgendwie kamen dann die
sozialen Netzwerke, wo man dann einfach mal so ein bisschen was
ausprobiert hat, war ich dann auch relativ früh dabei.
Und habe dadurch auch eine ganz gute Reichweite insgesamt
erreicht. Es ist relativ spannend, wie
sich die sozialen Netzwerke weiterentwickelt haben, also
wenn ich mir jetzt so angucke, früher Twitter in den

(03:10):
Anfangszeiten, das war, sage ichmal, ein sehr interessantes
Medium, wo man wirklich einen Austausch gehabt hat, also wo
man dann Thesen hingestellt hat,und dann hat man sachlich für
und wider diskutiert, das findetman heute heute gar nicht mehr,
wir haben eine extreme Polarisierung, wo sich die Leute
gleich an die Gurgel gehen. Muss man auch erstmal mit
zurechtkommen, deswegen viele Kolleginnen und Kollegen scheuen

(03:31):
das vielleicht ein bisschen, also wenn man einfach
wissenschaftliche Sachen postet und dafür dann angegriffen wird,
muss man auch erstmal abgönnen, aber mit der Zeit wächst einem
da auch ein dickes Fell und deswegen ist das dann auch okay
wir müssen ja gucken, dass wir die Öffentlichkeit erreichen.
Ja, sehr gut. Du hattest dein Buch schon
angesprochen. Flo hatte eben zu mir auch noch

(03:52):
gesagt, für ihn ist das die Bibel der erneuerbaren Energien,
quasi gut, jetzt muss man nicht gläubig sein, aber auch ich hab
mich diesem Buch Regenerative Energiesysteme noch vor kurzem
bedient, für meine eigene Dissertation, und ja, da kann
man nur sagen, danke, dass du das irgendwann mal
niedergeschrieben hast. Ja, ich glaube, ich habe es vor

(04:12):
14 Jahren im Studium gelesen undhatte da letzte Tage noch mal
mit einem Werkstudent bei uns gesprochen und der sagte mir,
inzwischen wird es wirklich als die erneuerbare Energien Bibel
bei denen an der Uni bezeichnet.Aber du hast ja auch noch andere
Bücher geschrieben, unter anderem das Energierevolution.
Jetzt sieht man jetzt leider nicht ganz in der Kamera, also

(04:33):
auch ein sehr lesenswertes Buch und deine Bücher sind auch
übersetzt worden, nicht nur ins Englische, sondern auch ins
tschechische, russische und Arabische, zum Teil also.
Also hast da auch eine sehr große Reichweite dir mit
aufgebaut. Und wenn wir jetzt schon Werbung
für deine Bücher machen, dann vielleicht auch noch der kleine
Werbeblog für uns als energopolis Podcast.

(04:54):
Wenn euch diese Folge und unser Podcast gefällt, dann würden wir
euch darum bitten, uns zu unterstützen durch ein Like, ein
Abo oder auch durch einen Kommentar.
Das hilft uns sehr weiter. Dann ist die Werbung jetzt auch
schon vorbei und wir starten mitunserem kleinen Kennenlernspiel.
Volker, Du bekommst jetzt von uns 3 Begriffe und darfst ganz

(05:18):
kurz in ein bis 2 Sätzen sagen, was du damit assoziierst und
dann noch 3 Sätze wo wir dich darum bitten die zu ergänzen.
Starten wir mit dem ersten Begriff Leonberg.
Ja, da hab ich 2 Jahre gewohnt. Bin ich geboren in Baden
Württemberg. Ja, bin aber nicht sehr lange da

(05:38):
gewesen, aber trotzdem die schwäbischen Wurzeln, die habe
ich. OK, dann jetzt geht es weiter in
die Ferne. Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro, eine der schönsten Städte der Welt.
Ich war dienstlich zweimal dort,heute fliege ich nicht mehr aus
Klimaschutzgründen, deswegen werde ich da auch nicht mehr
hinkommen. Eine sehr tolle Stadt, aber auch

(05:59):
der Kontrast von Arm und reich ist das, was mich damals dort
massiv berührt hat. Also und wenn man in Deutschland
wieder ist, dann sieht man ja, dass es anderswo auf der Welt
viel mehr Konflikte gibt, als wir bei uns haben.
Und das ist ja spannende Sache gewesen.
Viele Grüße an dieser Stelle vomKim N.
Arbeitskollege von mir, der war da früher mit dir zusammen,
daher wusste ich das. Und dann kommen wir zum the Red

(06:22):
Rule Begriff Sport. Sport ja, spannende Frage.
Sport sollte man tun, irgendwie für die Gesundheit.
Ich komme nicht immer so n bisschen dazu, aber im Urlaub
versuchen wir zumindest mal wandern oder irgendwo um den
Körper n bisschen fit zu halten.Alles klar?
Ja, dann kommen wir jetzt schon zur zweiten Hälfte und ich werde

(06:45):
die Sätze beginnen, mein Lieblingsfilm ist Oh, da gibt es
relativ viele. Sehr berührt hat mich Gandhi zum
Beispiel, es gab auch einen interessanten Film mit Sin
Connery, wo es dann auch um die Klimakrise schon ging, vor
langer Zeit eine unbequeme Wahrheit, auch ein spannender

(07:06):
Film. Also es gibt sehr, sehr viele
Filme, insofern einen richtigen Lieblingsfilm, den habe ich.
Nicht ist auch erlaubt als Antwort dann zweiter Satz.
Weil es gibt sehr viele Gründe dafür.
Ein Hauptgrund ist das Klima, also immer, wenn man sich die
Klimabilanz anguckt, dann funktioniert das wesentlich

(07:28):
besser, wenn man sich fleischarmoder vegan ernährt.
Der zweite Grund ist den Fleischkonsum, den wir hier in
Deutschland an den Target legen,so wie zum Beispiel Herr Söder,
der funktioniert auf dem Globus gar nicht, weil wir genug gar
nicht genug Fleisch anbauen könnten, also das heißt, wir
haben einen Lebensstil, der nicht ist.
Es ist ungesund und ich kann jetzt ne halbe Stunde da drüber
referieren. Also insofern, es gibt
eigentlich nur 1000 Gründe, die dafür sprechen und sehr, sehr

(07:50):
wenige dagegen. Da hab ich natürlich n großes
Fass aufgemacht. Ich weiß das, aber ich denk du
hast das schon gut zusammengefasst.
Ja, letzter Satz und jetzt geht es vielleicht n bisschen ins
Fachliche. Die größte Herausforderung für
die Energiewende ist in meinen Augen.
Alle Menschen dabei mitzunehmen.Die Technik ist da, sie ist auch

(08:11):
bezahlbar, aber wir haben einfach enorme Widerstände, sie
einzuführen, und deswegen müssenwir es einfach schaffen, die
Menschen dabei mitzunehmen. Und wenn uns das gelingt, dann
sind wir auch in 20 Jahren klimaneutral.
Super, dann hast du das Kennenlernspiel wunderbar
geschafft. Ja, aber jetzt auch schon die
perfekte Überleitung. Die erste Frage würde wird für

(08:31):
dich jetzt wahrscheinlich die schwierigste Frage werden und
zwar. Wir haben ja jetzt seit Mai ne
neue Bundesregierung, welche 3 Dinge macht die Bundesregierung
und insbesondere die neue Ministerin Katharina Reiche in
Bezug auf Energie und Klima richtig gut aus deiner Sicht?

(08:51):
Ja, da kann ich lange überlegen.Mir fällt nicht sonderlich viel
ein, muss man ganz einfach sagen.
Ich meine erstmal ist es gut, dass wir eine Ministerin haben,
vielleicht sagen wir mal so, also wir hatten ja immer
männliche Menschen, die diesen Weg oder dieses Amt bekleidet
haben, insofern da erstmal ein großes Pluspunkt.
Ja, man sagt, die Frau kommt ausdem Fach.

(09:13):
Auch das ist eigentlich tendenziell gut.
Wobei Herr Habeck sich auch sehrgut eingearbeitet hat.
So, nun hat man aber in den letzten Monaten eigentlich
nichts gehört, was ich sagen würde, das bringt uns bei der
Energiewende und beim Klimaschutz wirklich weiter und
das finde ich eigentlich relativschade und ja, sie adressiert
einige Punkte, wir brauchen Veränderungen, also sag ich mal

(09:34):
die Sachen, die angesprochen werden.
Sind erstmal vom Kern her nicht falsch.
Die Lösungen, die aber hier auf dem Tisch liegen, die lassen mir
graue Haare kommen und insofern hoffe ich, dass da noch ist ja
nichts beschlossen, das sind ja alles nur Vorschläge, die wir
hier haben, dass am Ende bei denGesetzen, die kommen werden, da
noch ein bisschen mehr Vernunft einzieht.
Ein paar Sachen wollen wir uns heute natürlich näher anschauen

(09:55):
und eines der großen Themen ist die geplante Kraftwerksstrategie
mit 20 Gigawatt neuen Gaskraftwerken.
Ist das aus deiner Sicht der richtige Weg?
Der richtige Weg und der richtige Zeitpunkt sind 2 paar
Schuhe. Ne.
Also die Frage ist, brauchen wirjetzt primär Gaskraftwerke
sofort bevor wir irgendwelche anderen weichen stellen, dann
kann man ganz klar sagen Nein, also die Gaskraftwerke sind der

(10:18):
letzte Baustein der Energiewende.
Die braucht man dann, wenn ich komplett klimaneutral werden
möchte. Also das heißt, alle fossilen
Kraftwerke abschalten will, dannbraucht man Gaskraftwerke auf
Basis von Wasserstoff, um über die Dunkelschlaute zu kommen,
aber auf Basis von Wasserstoff und nicht von Erdgas.
Und wenn ich jetzt erdgaskraftwerke baue.
Ja, dann ersetze ich die Pest mit der Cholera, dann dann die
Kohle kommt weg, das Gas kommt her, wir haben

(10:40):
Klimaschutztechnisch gar nichts gewonnen, wir kommen nicht
voran, verbrennen einen Haufen Geld und deswegen ist der
Zeitpunkt jetzt über Gas erdgaskraftwerke nur zu reden,
eigentlich der Falsche, also sowohl die Erdgaskraftwerke sind
die falschen Komponenten, wenn dann bräuchte man ein Kraftwerk
auf Wasserstoffbasis und der Zeitpunkt ist auch nicht der
Richtige, die Wasserstoffkraftwerke, die
kommen ganz am Ende und nicht amAnfang der Energiewende.

(11:04):
Mit so einer Antwort haben wir natürlich gerechnet.
Was sagst du denn zu der Argumentation, dass ja auch die
Vorgängerregierung schon den Bauvon ungefähr zwölfeinhalb
Gigawatt Gaskraftwerken geplant hatte?
Ja, auch damals war ich kritisch.
Nun muss man sagen, die Vorgängerregierung hatte auch
Ausbaupläne für die Solar und Windenergie, die deutlich höher
waren, das heißt also, wenn wir sehr stark solaren Windenergie

(11:26):
ausbauen, dann kommt man ja sehrschnell an den hinteren Teil der
Energiewende und dann muss man auch irgendwann drüber
nachdenken. Wasserstoffkraftwerke zu bauen,
die Kraftwerke, die Herr Habeck bauen wollte, sollten auch
erstmal Erdgas sein, aber Wasserstofffähig zum Umrüsten,
davon hört man jetzt nicht mehr so sonderlich viel.
Also das werden wahrscheinlich jetzt reine Erdgaskraftwerke
sein, das heißt also, die Kraftwerke waren etwas

(11:47):
richtiger, die Herr Habeck gemacht hat und aufgrund der
größeren Beschleunigung der Energiewende, die die letzte
Regierung haben, sag ich mal, war der Zeitpunkt vielleicht
auch ein bisschen richtiger, aber auch da wollte man erst
einige Kraftwerke auf Erdgasbasis bauen, auch da.
Das habe ich damals sehr kritisch gesehen und auch
durchaus auch kritisiert. Und Herr Habeck ist damit ja
auch gar nicht durchgekommen. Also die EU Kommission hat ja

(12:09):
auch das eine oder andere kassiert von seinen Plänen, also
insofern, das muss man mal schauen, was jetzt jetzt bei
Frau reiche noch übrig bleibt, dann von diesen Plänen, also
auch beim Herrn Habeck gab es Kritikpunkte, aber von der Idee
her war es ein Stück richtiger als von der, was Frau reiche
jetzt vor hat, ja. Das Ganze muss ja auch mit EU
recht am Ende noch zulässig sein.
Ob da 20 Gigawatt. So durchgehend ist ja dann auch

(12:33):
noch mal eine andere Frage. Es gab vor einigen Tagen ja auch
eine neue Studie von Frontier Economics, die würden wir auch
verlinken, die sich mit dem Thema genau befasst hat und
welche Alternativen gäbe es denndeiner Meinung nach um jetzt die
Flexibilitäten, die wir im Stromnetz brauchen,

(12:53):
bereitzustellen außerhalb der Gaskraftwerke?
Naja also ich meine es wird ja immer so getan, als unsere
Stromversorgung fast zusammenbricht.
Also irgendwie, sie ist ja relativ stabil und wir haben ja
momentan noch über 70 Gigawatt fossile Kraftwerke, das heißt
also, wir sind jetzt bei 60% Erneuerbaren, das heißt ja 40%

(13:13):
haben wir ja noch immer fossilenDreck, sage ich mal in
Anführungszeichen, den wir verbrennen, und solange wir
nicht Richtung 100% marschieren,werden wir diese Kraftwerke noch
weiterlaufen lassen, dann. Das heißt, die sind ja schon
erst mal da, die kann man ja dann auch im Winter, wenn man
wirklich wenig Wind und Sonne hat, ja alle noch mal
reaktivieren und dann muss man sich natürlich Gedanken machen,
wenn ich von denen was abschalte, dann muss man

(13:34):
natürlich eine Alternative führen, solange man nichts
abschaltet, irgendwie ist überhaupt gar keine Not da so,
das heißt, ich würde erst mal sagen, lass die alten Anlagen
erst mal länger laufen, im Zweifelsfall sogar ein
Kohlekraftwerk, also das heißt, wenn ich ein altes
Kohlekraftwerk durch ein neues Gaskraftwerk ersetze mit vielen
Subventionen und das 20 Jahre laufen lasse.
Dann ist der Klimaschaden vielleicht sogar größer als das

(13:55):
alte Kohlekraftwerk. Ein 2 Jahre länger laufen zu
lassen. Und dann muss man sich natürlich
Gedanken machen, möglichst schnell weg von diesen fossilen
Kraftwerken zu kommen und das geht erstmal mit einem
schnelleren Ausbau der Solar undWindenergie.
Das heißt, bei dem jetzigen Ausbautempo brauchen wir ja noch
ewig, bis wir klimaneutral werden.
Das heißt, wir müssten schauen, dass wir viel mehr Solar, viel
mehr Wind bauen, und Frau reichemöchte das ja drosseln, also da

(14:18):
ist ja wirklich die komplette falsche Maßnahme in diesem
Bereich, also erstmal bauen, bauen, bauen, so, wenn wir mehr
bauen, dann brauchen wir immer weniger Kohle und Gaskraftwerke,
das heißt, die Zeiten, in denen die Kraftwerke laufen, werden
kleiner. Die Kraftwerke werden immer
unwirtschaftlicher. Diffusieren Anlagen in der
Übergangszeit wird man das eine oder andere künstlich am Leben
erhalten müssen, finanziell, weil sonst die Betreiber es

(14:40):
abschalten werden. Aber es ist ja besser ein altes
abgeschriebenes Kraftwerk am Leben zu erhalten als noch mal
neue dazu zu stellen. Also insofern, das ist ganz
klar, und dann haben wir auch viele andere einen ganzen
Blumenstrauß an Maßnahmen erstmal um auch Flexibilität ins
Netz zu bringen, das heißt, wir müssen gucken, dass wir variable
Stromtarife haben, dass wir dannalso, wenn wenig Sonne und Wind.

(15:00):
Da ist, dass wir die Verbraucherrausnehmen.
Das können wir über Preissignalemachen, das heißt, der Bedarf an
Reservekraftwerken würde dann massiv sinken.
Wir sehen, dass massiv Batteriespeicher ins System
kommen, auch die helfen natürlich, da muss man gucken,
dass das ein bisschen flotter geht, da haben wir sehr große
Probleme mit dem Netzanschluss und den Netzbetreibern, also das

(15:20):
sind auch erstmal wichtige Bausteine, wir müssen gucken,
dass die Sektorkopplung vorankommt, dass wir also mehr e
Autos, dass wir mehr Wärmepumpenan das Netz kriegen und dass wir
dann bei den Elektro. Oberautos Bidirektional laden
können, das heißt, die e Autos haben Batterien, die können
zurückspeisen, also auch das sind alles Sachen und davon höre
ich überhaupt nichts, also wir reden nicht über
Batteriespeicher, wir reden nicht über bidirektionales

(15:41):
laden, wir reden nicht über Smart Meter, die überhaupt in
Deutschland, wo der Rollout komplett schief gegangen ist,
wir sind hier rückständig, Steinzeit in Deutschland,
während andere fertig sind, fangen wir in diesem Bereich
erst an und wir reden über Gaskraftwerke, das ist die
völlig falsche Diskussion, wir müssen erstmal alle anderen
Maßnahmen, die wir sowieso für die Energiewende brauchen, auf
die Schiene bringen. Dann können wir die alten

(16:02):
fossilen Kraftwerke noch n bisschen am Leben erhalten und
dann am Schluss, wenn die abgeschaltet werden, dann kommen
die Gaswasserstoffkraftwerke, aber keine fossilen
Erdgaskraftwerke. Also erstmal Hausaufgaben machen
und dann weitermachen. Du hattest jetzt die
Batteriespeicher ja schon angesprochen und die sind ja
sehr interessant, weil die auch in den letzten Monaten, Jahren
ja n richtigen Boom erlebt habenund man hört häufig in den

(16:26):
Diskussionen. Wenn man sich mal bei linkedin
oder so die Kommentare durchliest, wir brauchen ja gar
keine Gaskraftwerke oder thermischen Kraftwerke mehr,
weil man könnte ja jetzt das alles mit Batterien abdecken,
also wie stehst du dazu und vielleicht als Elektrotechniker,
wie stehst du zu dem Argument, dass die Netzstabilität nicht

(16:47):
diese rotierenden Massen benötigt, sondern dass man das
auch über entsprechende Leistungselektronik und
Batteriespeicher abdecken könnte?
Müssen wir die Frage noch mal zweiteilen.
Also erstmal die Frage, können Batterien Gaskraftwerke komplett
ersetzen? Da würde ich sagen erstmal jein
und können sie elektrotechnisch die rotierenden Massen setzen,

(17:08):
also die rotierenden Massen, dasist irgendwas, das hat mal
irgendjemand gehört und das wirdimmer dahergesagt.
Also natürlich hilft das, also wir haben jetzt bei den großen
fossilen Kraftwerken oder den Kernkraftwerken hatten halt
fette Generatoren, die sind haltgelaufen und wenn dann
irgendwann mal die Frequenz außer dritt gelaufen ist, dann
haben diese Massen so. Die Sekunden uns weitergeholfen.
Aber es ist ja auch nicht die Riesenlösung und genau das

(17:29):
können vor allen Dingen dann auch entsprechende netzstützende
Wechselrichter. Das ist ja alles irgendwie kein
kein Teufelswerk also das heißt,die moderne Leistungselektronik
ist in der Lage, das vollkommen zu übernehmen.
Die ältere Batteriegeneration kann das noch nicht, aber wenn
man jetzt das in die Ausschreibung von Batterien mit
Reinnimmt und dafür auch Geld bezahlt, dann bekommt man so was

(17:50):
auch. Das heißt also, wir können jetzt
das Ganze komplett ohne fossile Kraftwerke und rotierende Massen
machen, also das ist überhaupt gar kein Problem, das heißt,
Elektrotechnisch können wir die Netzstabilität ohne.
Klassische Kraftwerke mit Wärmekraftmaschinen dann
hinbekommen. Also das ist kein Problem.
Die Frage ist, können Batterien jetzt Gaskraftwerke komplett

(18:13):
ersetzen, dann ist die Antwort im Sommerjahr Batterien sind ja
irre preiswert geworden, also das heißt, wir reden da über
Preissenkungen, die die abartig sind, vor ein paar Jahren hat
man noch 1000€ die Kilowattstunde bezahlt für den
Batteriespeicher, jetzt ist man so bei rund 100, also das heißt,
die Preise sind halt massiv gefallen und.
Man braucht ungefähr um so eine Kilowattstunde jetzt mit so

(18:35):
einem Großspeicher über die Nacht zu bringen. 3 0,04€ die
Kilowattstunde. Das heißt, wenn ich Solarstrom
einlagere für 5 und 0,03€ dazu packe, 4 für den Speicher, dann
bin ich bei 8 0,09€ damit kann ich kein Gaskraftwerk betreiben,
das heißt also? Das heißt, die Kombi, Solar oder
Wind mit Batteriespeicher ist immer billiger als ein
Gaskraftwerk komplett ohne Subventionen.

(18:55):
Das muss man erstmal ganz klar sagen, das heißt, die
Batteriespeicher sind erstmal die preiswertere Lösung, jetzt
kommt das große aber Batteriespeicher sind dann nur
preiswert wenn die täglich be und entladen werden, also das
heißt die müssen halt auf ihre Zyklen kommen damit sie sich
rechnen und. Und dann haben wir halt die
Zeiträume im Winter, wo wir 23 Wochen mal wenig Sonne und

(19:16):
Winter haben. Das heißt, im Prinzip bräuchten
wir dafür eine saisonale Speicherung, also wir brauchen
Speicher, die jetzt im Sommer mit Überschuss Solarstrom
beladen werden und dann im November wird der Strom wieder
rausgeholt und das wäre mit Batterien halt einfach sehr,
sehr, sehr teuer, weil ich die Batterie hinstellen muss und die
nur einmal im Jahr be und entladen wird und das würde die
Kosten natürlich deutlich erhöhen und da kommen dann halt

(19:39):
andere Technologien ins Spiel. Wären dann auch die
Gaskraftwerke auch der Wasserstoffspeicherung?
Auch das ist teuer, das ist sehrteuer, aber immer noch billiger
als Batterien hinzustellen, die einmal im Jahr beladen werden
und deswegen brauchen wir halt eine Kombi, also für den Sommer,
für die Zeiten, für die Übergangszeiten kommen wir gut
mit Batterien über die Runden und sag ich mal für so die

(20:00):
letzten 23 Wochen im Winter, dafür brauchen wir halt dann die
Gaskraftwerke. Ich habe noch mal eine ganz
blöde Rückfrage. Vielleicht.
Link Batterien eigentlich schwarzstartfähig.
Ja, sie können Schwarzstartfähiggebaut werden, also die
Batterien an sich. Das ist ja erstmal nur nur eine
Speichertechnologie, es geht um die Wechselrichter, also das

(20:21):
heißt, bei einer Batterie ist jaein Wechselrichter insgesamt
dabei und jetzt, wenn ich mir jetzt zu Hause irgendwo eine
Batterie habe, die ist erstmal nicht sparsparfähig also ich
habe ja dann die. Die Batterien, die jetzt bei
Einfamilienhäusern in den Kellerkommen, das ist ein ganz
normales System. Und wenn das Netz weg ist, dann
ist die Batterie weg, wird also abgeschaltet.
Es gibt Systeme, die dann im Inselnetzbetrieb weiterlaufen

(20:43):
können, also das heißt da wird, da trennt man sich dann vom Netz
und ich habe zu Hause noch eine weitere Versorgung, das heißt
also, im Blackout Fall hätte ichdann mein eigenes Netz, aber.
Aber ich kann jetzt nicht anfangen, das Netz damit wieder
aufzubauen. Das heißt ja schwarzstartfähig,
das heißt also jetzt, das Netz ist zusammengebrochen, ich hab
zu Hause meinen Speicher und versorge mich selber damit, und
nun ist ja die Idee, dass ich mich jetzt mit meinem Nachbarn

(21:05):
und anderen wieder zusammenschalte und das Netz
wieder aufbaue, und das können diese kleineren Speicher erstmal
nicht. Wenn ich jetzt große zentrale
Speicher habe, da gibt es jetzt die ersten Systeme, die
Schwarzstartfähig sind, also im Ausland wurden die auch schon
eingesetzt. Es gibt einen großen deutschen
Hersteller, SMA, der hat jetzt jüngst einen Chile in so ein
System aufgebaut, die haben ja noch ein viel schwächeres und

(21:26):
verletzlicheres Netz als wir, die haben auch sehr viel
Solarenergie und die haben jetzteinen schwarzstartfähigen
Batteriespeicher dazu gebaut, das heißt, wenn da das Netz
zusammenbricht, dann. Dann kann das auch mit Hilfe von
Solar und Batterien wieder hochfahren, ohne dass da fossile
Kraftwerke gebraucht werden. Und das kann man natürlich auch
in Deutschland einsetzen, aber am Ende muss es halt
irgendjemand bezahlen, kostet halt Geld und dann muss man halt

(21:48):
irgendwo sagen, für diese Fähigkeit gebe ich halt ein
bisschen Geld aus und spare mir dafür halt entsprechend die
fossilen Kraftwerke. OK, das heißt, diese
Schwarzstadtfähigkeit, das wäre vielleicht etwas für die
Energieversorgungsunternehmen und Stadtwerke.
Dass die das städtische Netz dann quasi noch mal hochfahren
können, ne wichtige Eigenschaft,dass die, wenn die
Batteriespeicher bauen, das eventuell mitdenken.

(22:12):
Genau. Wir hatten ja in Spanien n
Blackout, also die Frage ist immer, wenn man n großen
Blackout hat, wer fährt das System wieder hoch und das sind
im Regel also man denkt immer das sind alle fossilen
Kraftwerke, also Atomkraftwerke taugen da auch nicht viel dazu
ne also die waren auch alle vom Weg vom Netz oder so fette fette
Braunkohlekraftwerke sind auch komplett ungeeignet also.
Das heißt, im Wesentlichen sind das eher Gaskraftwerke und

(22:33):
Wasserkraftwerke, die man dafür verwendet.
Die hat man in Spanien ausreichend Wasserkraftwerke,
also Österreich wäre jetzt auch kein Problem, die machen das
alles mit Wasser, die brauchen keine schwachfähigen Sachen,
aber wir haben halt relativ wenige Wasserkraftwerke in
Deutschland und da würde man dann schon Gaskraftwerke für
verwenden, wenn man nichts anderes hat, aber diese
Fähigkeit, wie gesagt können auch große Batteriespeicher

(22:53):
nehmen und. Wenn wir sehen, was bei
Batteriespeichern in der Pipeline ist, werden wir in
wenigen Jahren mehr Batteriespeicherleistung haben
als Gaskraftwerksleistung. Und dann ist das Problem auch
gelöst. Vielleicht noch, vielleicht noch
kurz den Hinweis, Du hattest jetzt Schiele angesprochen, da
haben wir schon mal ne eigene Folge zu gemacht, das war die
Folge 17 wer da noch mal reinhören möchte, also auch n
ganz spannender Energiemarkt. Jetzt haben wir schon viel über

(23:16):
die Kraftwerkstrategie über das Netz gesprochen, es gibt ja
noch. Aktuell den das Energiewende
Monitoring, also ein Bericht, den das Ministerium beauftragt
hat. Bei dem energiewirtschaftlichen
Institut an der Universität zu Köln, dem EWI und BET
Consulting. Was denkst du, was hältst du von

(23:39):
diesem Bericht? Also viele haben ja so ein
bisschen die Befürchtung, dass der Bericht oder die
Fragestellung da so gestaltet ist, dass es am Ende Argumente
dafür gibt, erneuerbare Energienweniger schnell auszubauen, weil
der Netzausbau nicht ganz hinterher kommt, und ich hatte
auch in einem Spiegelbericht gelesen, den können wir ja auch
verlinken, dass das Ministerium oder dass Ministerin reiche.

(24:05):
Das Institut EWI vorgezogen hat gegenüber den eigenen Fachleuten
aus dem Ministerium und der Bundesnetzagentur.
Wie siehst du das? Ja, also da ist schon vollkommen
klar, was in diesem in diesem Gutachten drin stehen soll.
Ne? Also die Aufgabenstellung war
entsprechend so, man hat also ein Monitoring gemacht, man hat
gesagt, berücksichtigt mal irgendwelche.

(24:26):
Studien, die schon gemacht wurden, die den Klimaschutz auch
gar nicht so ernst nehmen. Da haben wir ne MC Kinsey Studie
zum Beispiel, die häufig hoch und runter zitiert wurde.
Mc Kinsey ist ja ne Unternehmensberatung, die im
Energiebereich noch gar nicht aufgefallen ist.
Die haben da mal so ne Kurzstudie gemacht, ich hab da
mal reingeschaut, die Aussage ist na ja, der Ausbau der.
Der Wärmepumpen und der Elektroautos ist langsamer als

(24:47):
erwartet und deswegen brauchen wir halt auch nicht so schnell
Solar und Windenergie zuzubauen.Ja kann man so sehen, aber dann
klappen natürlich auch die Klimaschutzziele nicht, das ist
im Nebensatz mal so erwähnt. Ja da erreichen wir dann halt
auch unsere Klimaschutzziele nicht.
Aus meiner Sicht ist das verfassungswidrig.
Also man kann natürlich solche solche Studien mit einbeziehen,
aber man wird natürlich bei rauskommen, dass wir uns auch

(25:07):
Zeit lassen können bei der Energiewende.
Aber ja, wir müssen ja gucken, wir haben ein Klimaschutzgesetz,
und das heißt, wir müssen ja auch irgendwelche Studien in
Auftrag geben, die deutschen Gesetze einhalten, und wenn ich
jetzt hier gesetzeswidrige Ergebnisse rauskriege, kann man
dann verwenden, aber ich halte es für absurd, und aber das ist
das Ziel, dass sowas bei rauskommt, offensichtlich.

(25:29):
Das heißt also, man hätte ja auch Studien ausschreiben können
im Wettbewerb, dann irgendwie offen für Institute.
Es wurde jetzt auch ein Institutrausgesucht, dass, sage ich mal,
eine gewisse Nähe zu Gasunternehmen hat, und ja, also
ich glaube, so wissenschaftlich hochwertig wird das nicht so
sein, was dabei rauskommt, ich meine, die Kolleginnen und
Kollegen werden sauber arbeiten,aber wenn die Fragestellung halt

(25:49):
schon schief ist, dann kann natürlich auch das Ergebnis am
Ende nicht gerade sein. Ich fühle mich gerade so ein
bisschen wie der Bad Cop. Der ist vielleicht noch mal
hinterfragt, weil du sagst jetztja quasi, es ist eigentlich
schon klar, was in dem Bericht drin stehen wird, aber sollten
wir vielleicht nicht erst mal abwarten, was da wirklich
rauskommt und auch welche Schlüsse die Ministerin daraus

(26:11):
zieht, weil das EWI und BET kennen wir natürlich auch, die
machen ja schon gute Arbeit eigentlich.
Die Schlüsse hat sie ja schon vorher gezogen, sag ich mal.
Also das heißt, da ging ja irgendwie durch durch.
Also auch ihre Ansichten. Ich könnte mir, ich kann mir
sehr schwer vorstellen, dass siedann plötzlich sagt, Ach UPS,
jetzt haben wir ein Gutachten, das sagt ja das Gegenteil von

(26:31):
dem, was ich vorher gesagt habe,und wir werden jetzt viel mehr
Solar und Windenergie bauen, also wenn wenn das passiert,
dann gebe ich einen aus in der Runde, also Nein, das ist ja
komplett unvorstellbar, dass siedann plötzlich sagt, also was
weiß ich, Herr Habeck hatte ja unrecht, wir müssen ja
eigentlich noch mehr Sonne und Wind bauen, das wird ja
definitiv nicht mehr rauskommen,das ist ja das, was wir
eigentlich in unseren Studien immer sagen.
Weil wir den Klimaschutz halt als Faktor haben.

(26:52):
Also wir haben ja Studien erstellt, wo wir gesagt haben,
also was passiert, wenn man das Pariser Klimaschutzabkommen
einhalten will, wieviel müssen wir dann zubauen, dann kommt man
auf ganz andere Mengen, das ist ja gar nicht Gegenstand, also
das heißt, wenn ich jetzt ja garnicht sage, also wir wollen das
Pariser Klimaschutzabkommen einhalten, und bitte macht mir
eine Energieversorgung, die diesem Ziel auch gerecht wird,
wenn das gar nicht Gegenstand dann der Prüfung ist, dann kann

(27:14):
natürlich auch nicht irgendwas sinnvolles in dieser Richtung
bei rauskommen und. Es ist egal, was rauskommt, es
wird was rauskommen. Was das dem deutschen
Klimaschutzgesetz, was mit hoherWahrscheinlichkeit nicht
ausreichend Beachtung schenken wird, dem Pariser
Klimaschutzabkommen sowieso nicht.
Und wir werden demnächst auch Verfassungsgerichtsurteile in

(27:34):
dem Bereich sehen, insofern wirddas eh alles wieder kassiert
werden müssen, also insofern dassind, das sind jetzt irgendwie
Zwischenschritte, die in die falsche Richtung gehen und die,
die uns dabei nicht weiterhelfen, ja, also
vielleicht zieht da auch noch was ein, aber.
Also ich sag mal so, der Klimaschutz spielt ja momentan
in der aktuellen Regierung gar keine große Rolle.
Ne, also Herr Merz sagt, die Welt wird morgen schon nicht

(27:54):
untergehen und Frau reiche meintja auch, der Klimaschutz wird
überbewertet und wenn das ja vorab schon so kommuniziert
wird, dann ist ja aufgrund von so einer Studie nicht zu
erwarten, dass man in dieser Frage irgendwas korrigiert,
zumal das ja gar nicht Gegenstand der Untersuchung war.
Also du hast da scharfe Kritik an den Rahmenbedingungen, die da
gesetzt werden. Ja klar.
Also wenn ich, wenn ich jetzt nicht das Ziel habe, das

(28:17):
deutsche Klimaschutzgesetz einzuhalten, dann kann man
natürlich irgendwas machen, aberdann ist die Zielstellung an
sich halt schon falsch. Also das heißt, man muss ja die
Rahmenbedingungen so setzen, dass man sagt, also sorgt für
die kostengünstigste Energieversorgung, die aber
gleichzeitig das deutsche Klimaschutzgesetz und das
Pariser Klimaschutzabkommen einhält, und ja, da sehe ich

(28:38):
schwarz an dieser Frage. Das.
Es gibt ja auch Studien, die darauf hinweisen, dass n.
Verzögerter Ausbau der Erneuerbaren am Ende teurer
werden wird. Wir haben ja auch n
Zertifikatehandel, der sicherlich in den nächsten
Jahren noch mehr Thema in der Öffentlichkeit werden wird.
Also es heute ist. Und die Zertifikate sind dann
irgendwann zu Ende und dann wirdes eben teuer und das muss die.

(29:01):
Zertifikate. Schenken.
Zertifikate kann ich auf den Markt schmeißen, also wenn die
EU sagt, Oh, der Zertifikatehandel wird zu teuer,
dann dann werfe ich einfach neueZertifikate drauf.
Das sind ja politische Entscheidungen, wie teuer dann
das CO 2 am Ende ist. Entscheidend sind halt aus
meiner Sicht die Klimafolgekosten ne, das
Umweltbundesamt sagt also jede Tonne CO 2 kostet uns
langfristig 300€. Und wenn man einfach schaut, was

(29:23):
wir in Deutschland raushauen, dann haben wir pro Jahr um die
150 Milliarden Euro Klimafolgekosten, die wir zu
verantworten haben. Das ist n riesenfettes Ding da
pro Jahr, also muss man mal gucken, das heißt, wir werden
jetzt in den nächsten 10 Jahren mehr Klimafolgekosten
verursachen, als wir Sondervermögen aufnehmen.
Und das muss man natürlich irgendwo im Blick haben.
Und das sind natürlich Kosten, die nicht sofort anfallen.

(29:44):
Das ist halt das fatale dabei. Bei der Energiewende müssen wir
heute investieren, das heißt, das Geld müssen wir heute auf
den Tisch legen, die Klimafolgekosten na gut, wenn
was weiß ich irgendwie Norddeutschland in 80 Jahren,
dann haben wir da dann das Problem, und das heißt, die
Kosten, die Klimafolgekosten, die.
Treten über die nächsten Jahrzehnte verteilt auf die
Kosten für die Energiewende müssen wir heute aufwenden.
Und deswegen wird ja immer so gesagt, die Energiewende ist ja

(30:07):
so teuer, klar, ich muss halt heute einen Euro investieren um
3 4€ dann in den nächsten 50 Jahren einzusparen und wenn ich
die Einsparung halt nicht berücksichtige, klar dann gucke
ich nur auf diesen Euro, den ichinvestiere und dann wird halt
erzählt, es wird teuer. Vielleicht noch eine Nachfrage,
wenn du sagst auf EU Ebene, dassman die Zertifikateanzahl
einfach erhöhen könnte. Stehen dem denn nicht
internationale Abkommen entgegen, also zum Beispiel das

(30:30):
Abkommen von Paris? Kann so was dann noch erreicht
werden, wenn ich am Ende sage, ich erhöhe einfach die Anzahl
der Zertifikate und dann vielleicht noch eine
anschließende Frage, gerade diese internationalen Abkommen,
schaust du da optimistisch drauf, wenn jetzt Länder wie die
USA sich zunehmend zurückziehen oder es sicherlich auch mit
Ländern wie Russland schwierig ist, Klimaschutzabkommen in

(30:52):
Zukunft zu schließen? Am Ende funktioniert die
Energiewende ja nur, wenn Kohle,Gas und Öl im Boden bleiben oder
zumindest das Zähler von im Boden bleibt.
Wie siehst du diese Problematik?Russland würde ich ja als
relativ irrelevant einsehen, alsPlay.
Aber die USA sind natürlich n Problem, wenn Donald Trump
erzählt, irgendwie, Klimaschutz macht keinen Sinn mehr und die

(31:13):
erneuerbaren Energien verbietet,dann wirft das die USA zurück.
Die USA werden aber langfristig im Energiebereich dann immer
weniger eine Rolle spielen, weilnatürlich China da auch den Takt
angibt. Also wenn man anschaut, was
China da momentan im solaren Windenergiebereich zubaut und
man Weltmarktführer wird und natürlich sind auch die
erneuerbaren Energien halt einfach preiswerter und das

(31:36):
trifft natürlich auch auf die USA zu, also Donald Trump selbst
hat auch nicht den Ausbau der erneuerbaren Energien ganz
stoppen können, obwohl er das wahrscheinlich gerne möchte.
Weil natürlich auch zum BeispielTexas, ne republikanische
Hochburg. Die bauen weiter so ne Sonne und
Wind, weil es einfach billig ist.
Also dann irgendwie am Geld hörtes dann auch wieder auf die
Antiklimaschutzpolitik, wenn halt Klimaschutz billiger ist
als kein Klimaschutz, dann dann macht man es halt dann am Ende

(31:57):
doch. Deswegen sehe ich vielleicht da
nicht ganz so schwarz, aber natürlich ist das nicht
hilfreich, kommunikativ natürlich ne Katastrophe und da
werden dann auch Messwerte zerstört von irgendwelchen CO 2
Sachen oder sowas. Ja das ist jetzt nicht
irreparabel, aber. Das zeigt halt einfach, wie
absurd das mittlerweile ist. Also irgendwie so der die Idee,
ich Messe jetzt kein CO 2 mehr und dann ist das Klimaproblem

(32:19):
gelöst. Das ist ja so wie bei den 3
Affen. Ich halt mir die Augen zu und
dann wird schon das Problem an mir vorbeigehen, das zeigt
eigentlich wie wie kindisch diese Politik mittlerweile ist,
die in den USA stattfindet, in den USA wie gesagt großer
Schaden, international gucke icheher auf China, also ich glaube
irgendwie was da so aus China kommt auch mit den
Batteriespeichern, mit den Preisen die wir momentan sehen.

(32:40):
Da passiert international doch relativ viel.
Länder wie Saudi Arabien bauen massiv Solaranlagen auf, einfach
nicht weil die das Klima schützen wollen, sondern weil
sie einfach billiger ist als derandere Rest.
Und das hilft natürlich und wir müssen dann natürlich in Europa
auch sehen, unabhängig vom Klimaschutz.
Europa hat im Prinzip keine eigenen Öl und Gasvorkommen

(33:00):
mehr, also etwa ein nicht mal mehr 2% der weltweiten Öl und
Gasvorkommen befinden sich in Europa im Wesentlichen oben in
Norwegen oder Großbritannien oder sowas das.
Das heißt also, wir haben ja nichts in dem Bereich, das
heißt, wir sind immer auf Importe angewiesen, alleine
aufgrund jetzt gerade bei dieserWeltlage, die wir haben aufgrund
der Unabhängigkeit, ist es ja sinnvoll, auf erneuerbare
Energien zu setzen. Und das werden wir in Europa

(33:22):
auch merken. Und deswegen, glaube ich, werden
wir am Ende schon irgendwie Ziele erreichen.
Ob es dann schnell genug ist, umwirklich die Pariser
Klimaschutzziele noch zu erreichen, das sieht momentan
vielleicht noch nicht so aus, aber es ist jetzt auch nicht so,
dass man sagt, OK, jetzt kommen überall Donald Trump an, und
dann gibt es gar keinen Klimaschutz mehr weltweit.
Flo, du hattest ja, glaube ich, gerade noch gefragt, wie das mit
den Zertifikaten aussieht, ob das auch international einfach

(33:44):
quasi abgenickt wird, wenn wir da Zertifikate auf dem.
Weg. Na ja, das.
Das Pariser Klimaschutzabkommen ist halt ein völkerrechtliches
Abkommen, das man gemacht hat. Langfristig wird man da
vielleicht sogar klagen können, also der Internationale
Gerichtshof hat ja auch gesagt, dass also Klimaschutz durchaus
auch eine Möglichkeit ist, dann zu klagen, also wenn die
Malediven zum Beispiel absaufen können, die irgendwann mal
vielleicht in Deutschland Schadensersatz für ihr

(34:05):
verlorenes Land irgendwie klagbar machen.
Die Frage ist, ob wir das dann am Ende auch bezahlen, weil da.
Im internationalen Recht gibt eshalt niemanden, der das Geld
eintreibt. Dann am Ende, man kann halt
klagen, aber dann kann man halt nur hoffen, dass sich alle dran
halten, das ist halt das Problembei dem internationalen
Klimaschutz, genauso jetzt Donald Trump, der hat halt
einfach gesagt, ich mache halt nicht mehr mit beim Klimaschutz.
Klar, die USA können irgendwann mal verklagt werden aufgrund des

(34:27):
Klimaschadens, den sie angerichtet haben, aber ich kann
Donald Trump nicht dazu zwingen irgendwelche Abkommen
einzuhalten, das ist das gleichein der EU, also wenn wir jetzt,
sage ich mal eine ähnlich autokratische.
Rechtsgerichtete Regierung bekommen würden.
Die sagt irgendwie pfeif doch auf den Klimaschutz, wir wollen
jetzt weiter möglichst große dreckige Autos fahren und wir

(34:48):
steigen aus allen Abkommen aus, natürlich, irgendwie kann ich
dagegen nichts tun, also da ist halt einfach die
Zivilbevölkerung in Europa gefragt sowas zu verhindern, da
glaube ich aber auch, dass dass wir weiter sind als die USA,
also so so absurd wie in den USAwird das in Europa nicht kommen.
Aus internationaler Sicht wollenwir jetzt uns noch mal ein
bisschen einschränken und noch mal die EU Brille aufsetzen.

(35:10):
Du hattest gerade schon eingeordnet, wir haben selber
nicht so viele Vorkommen an den Energieträgern, wie wir sie
eigentlich benötigen, wir importieren viel und das wird ja
wahrscheinlich auch so bleiben, kommen wir mal zum Thema
Wasserstoff, wir brauchen den natürlich für unsere Industrie,
da wo es halt gar keine Alternative gibt, das

(35:30):
Wasserstoffkernnetz. War oder ist Thema, das
aufzubauen der Wasserstoff Hochläuft, der ist bereitet uns
aber genauso ein Problem. Du hattest am Anfang schon
eingeordnet wenn wir jetzt Gaskraftwerke bauen, Befürchtest
du, dass da gar kein Wasserstoff.
Hinkommt zum Beispiel. Ja, magst du kurz da noch mal
einordnen, wie steht es um den Wasserstoff Hochlauf und auch um
das Kernnetz in Deutschland, wiesind da deine Ansichten?

(35:53):
Na ja, Wasserstoff hat halt ein Preisschild, das muss man immer
sagen. Also Wasserstoff wird so als das
Allheilmittel genommen, ich kannja mit Wasserstoff alles machen,
ne, also heizen, Auto fahren, Strom erzeugen, Industrie
betreiben, so das heißt, wenn jetzt Wasserstoff für umsonst
wäre, würden wir sagen, gut, dann nehmen wir einfach den
Wasserstoff und das Problem ist gelöst, wenn.
Dann muss ich diesen Wasserstoffhalt herstellen.
Ich muss erst so laden Windstrommachen, dann muss ich
Elektrolyse machen, dann muss ich den Wasserstoff

(36:13):
transportieren, speichern, lagern und so weiter und das
alles macht diesen Wasserstoff halt einfach irre teuer.
Also wir sind heute bei den Preisen, wenn ich das mit Erdgas
vergleiche ist grüner Wasserstoff ungefähr fünfmal so
teuer wie Erdgas, also dass man mal irgendwie so eine Hausnummer
hat und dann muss man halt die Leute finden, die sagen okay,
ich nehme jetzt einen Energieträger, der ist zwar
sauber, aber halt fünfmal so teuer, die Menschen die das

(36:34):
machen werden sind halt überschaubar.
So, jetzt kann man, hat man die Hoffnung, dass der Wasserstoff
billiger wird, aber so die gängigen Studien zum Beispiel
von Fraunhofer ISI, die zeigen, dass wir vielleicht in 2030
Jahren die Preise mal halbieren können.
Aber dann sind wir noch mal 2 bis dreimal so teuer wie Erdgas.
Also das heißt, grüner Wasserstoff wird deutlich teurer

(36:54):
sein als Erdgas heute Punkt. Das könnte, wenn die CO 2
Zertifikate sage ich mal deutlich steigen, könnte man das
irgendwann in die Waage bringen,aber auch da muss man ordentlich
was drauflegen an CO 2 Zertifikaten auf Erdgas und
deswegen haben wir halt einfach ein sehr hohes Preisschild am
Wasserstoff und dann muss man einfach schauen, wo setze ich
ihn noch ein deswegen. Hab ich ja auch gesagt.

(37:15):
Wir müssen erst mal gucken, dasswir im Strombereich alle anderen
Maßnahmen ausnutzen. Flexibilisierung,
Batteriespeicher, sektorkopplung, Indirektionales
laden, weil all das wird billiger sein als Wasserstoff
und erst wenn wir diese ganzen Sachen gehoben haben, dann haben
wir am Ende halt relativ kurze Zeiten, wo wir Wasserstoff
brauchen und wenn das da teuer ist, ist halt nicht so schlimm.
Also das heißt wir müssen erst mal weg von von dem Bedarf

(37:38):
möglichst gering und deswegen macht es halt auch nicht Sinn
irgendwelche Gaskraftwerke zu bauen.
Wie, was weiß ich mit 4000 vollerstunden laufen sollen, das
werde ich nie mit Wasserstoff machen, weil das irgendwie viel
zu teuer ist. Das heißt also, die
Betriebsweise der Gaskraftwerke,wie man sie heute denkt, die ist
ja schon komplett falsch. Ich brauch da irgendwelche
Spitzenlastkraftwerke, die paar 100 Stunden im Jahr laufen, mehr
nicht und das mach ich dann mit Wasserstoff, deswegen werden das

(38:00):
auch ganz andere Gaskraftwerke als Frau reiche jetzt denkt also
noch mal zu zum Bogen zurück, Wasserstoff im Verkehr wird
nicht kommen, also Straßenverkehr keine Chance
irgendwie. Da ist die Batterie halt einfach
reichweitenbilliger. Also das heißt Wasserstoff, Auto
wasserstoffzüge, Vergesst es genauso können wir sagen, dass

(38:21):
beim heizen Wasserstoff nicht kommen wird, also da gibt es ja
auch, da ist ein Riesenthema, weil wir haben ja jetzt noch
ganz viele Fernwärmeversorgung, womit Öl mit Gas und mit Kohle
gefeuert wird, da muss man auch klimaneutral werden.
Einige Stadtwerke setzen angeblich auf grünen
Wasserstoff, nee, VERGESST es also das werden die Kunden nicht
bezahlen wollen, also irgendwo. Das Preisschild hatte ich ja

(38:41):
schon gesagt, ne, also wenn ihr bereit seid das fünffache oder
langfristig das Dreifache für eure Gasheizung auszugeben, ja,
ansonsten wird man auf die Wärmepumpe setzen müssen und
dann hat man halt die Industrie,den Wasserstoff für die
Stahlherstellung zum Beispiel. Ja grünen Stahl kann ich ohne
Wasserstoff nicht herstellen, aber auch da ist n Preisschild
dran muss man sagen, wenn ich fliegen will Krieg ich das nicht

(39:01):
unter grünen Wasserstoff, aber auch da ist n Preisschild dran
also ich sag mal so der der Flugdie Flugkosten werden sich
verdoppeln ungefähr. Und ja, das heißt, es werden
weniger Leute fliegen. Was werden die Airlines tun, die
werden sich natürlich bis aufs Messer gegen irgendwelche
wasserstoffbasierten flugtreibstoffe wehren, weil die
natürlich ihr Geschäft flattern werden und deswegen haben wir da

(39:21):
die Widerstände. Beim Stahl muss man schauen,
also irgendwo der Wasserstoff, der ist ja anderswo auch
billiger, also Saudi Arabien zumBeispiel kann ich Wasserstoff
natürlich viel günstiger, den muss ich nicht transportieren,
da bin ich direkt an der Quelle.Und dann hab ich halt irgendwann
auch die Frage, bring ich das den Wasserstoff zum Stahlwerk
oder ist es besser das Stahlwerkzum günstigen Wasserstoff zu
bringen? Und diese Fragen werden sich in

(39:42):
Deutschland irgendwann stellen und ich befürchte mal, für
einige Industriestandorte werdendie nicht gut ausgehen, aber das
umschifft man lieber momentan und ja muss mal gucken,
langfristig werden wir aber nicht dran vorbeikommen, es wird
natürlich massive Auswirkungen aufgrund des Preisschildes
haben. Auch auf die
Industriestrukturen, welche Industrie wir in Deutschland
noch haben werden. Wir haben auch schon einige
Wasserstofffolgen gemacht und das Preisschild vom Wasserstoff

(40:06):
ist schon ein guter Punkt, wo ich auch eine Rückfrage zu habe.
Also man hört nämlich häufig ausder Branche, wir brauchen einen
pragmatischeren Umgang mit Wasserstoff und wenn wir über
Wasserstoff sprechen, dann ist es ja zumindest langfristig
idealerweise auch grüner Wasserstoff und jetzt zumindest
kein Grauer. Über blauen kann man ja auch
noch diskutieren. Jetzt zum pragmatischen Umgang.

(40:28):
Die Branche und auch Habeck hat ja noch am Ende seiner Amtszeit
einen Brief an die EU Kommissiongeschrieben, dass er diese 3
Kriterien, die man eben braucht,um grünen Wasserstoff zu
produzieren, die relativ streng sind, nach hinten schieben
möchte. Ich glaube, bis 2035 war da die
Rede, vielleicht noch mal einmal.
Wer jetzt nicht so ein Thema ist.

(40:49):
Früher hat man gesagt, Grünen Wasserstoff produziere ich
einfach mit erneuerbarer Energieund.
Heute ist es aber eben so, dass da auf Basis der EU Taxonomie
die Kriterien zusätzlichkeit, zeitliche und räumliche
Korrelationen erfüllt sein müssen.
Zusätzlichkeit heißt, ich brauchne neue erneuerbare
Erzeugungsanlage Grünwasserstoffzu produzieren, ich darf keine

(41:12):
Bestandsanlage nehmen bis 2027 geht das noch, ist aber ne
Ausnahmeregelung ab 2028. Brauche ich eine neue Anlage,
also zum Beispiel ein neues Windrad, was ich neben den
Elektrolyseur stellen müsste? Neben den Elektrolyseur, ist
nicht ganz korrekt, dann gibt esdie räumliche Korrelation, das
heißt, das muss in der gleichen Stromgebotszone stehen,

(41:33):
Nationalstaaten können es aber auch noch mal verfeinern und es
gibt die zeitliche Korrelation, das heißt, der Strom, den ich
verwende, um den grünen Wasserstoff zu produzieren, der
muss auch im selben Monat produziert worden sein, und ab
2030 ist es dann so. Dass das sogar in derselben
Stunde produziert worden sein muss, also relativ schon strenge

(41:54):
Bedingungen, grünen Wasserstoff zu produzieren.
Man kann verstehen, weshalb man das so gemacht hat, aber ist es
nicht am Ende so, dass es den Wasserstoffhochlauf auch
behindert und dass da die Idee, die auch noch Habeck
aufgegriffen hatte, richtig wäre, dass man der Branche da
einen pragmatischeren Umgang mitWasserstoff zulässt?

(42:17):
Man muss ja einfach mal schauen,wer woher kommt.
Kommt jetzt das Ganze also wenn wir jetzt sag ich mal 30 Jahre
weiterdenken, wir haben 100% erneuerbare Energieversorgung,
wir machen alles mit Sonne und Wind, muss ich mir keine
Gedanken machen, dann kann ich irgendwo n elektrolyseur
aufstellen, der der hat ja 100% grünen Strom und dann hab ich
auch grünen Wasserstoff danach. So jetzt hab ich in Deutschland
ja 60% erneuerbare ich hab halt auch noch Braunkohle drin.

(42:39):
Wenn ich jetzt einen Elektrolyseur im November in der
Dunkelflaute laufen lasse, dann läuft der mit Braunkohlestrom am
Ende und dann erzeuge ich bei der Wasserstoffherstellung mehr
CO 2 als wenn ich Erdgas verbrenne.
Dann kann ich es auch sein lassen.
Also insofern machen diese Regeln durchaus Sinn und das
heißt, wenn ich jetzt da keine Regeln einführe, dann vertreibe
ich die Pest mit der Cholera, dann habe ich, dann ersetze ich

(43:02):
Erdgas durch grünen Wasserstoff,was aber am Ende vielleicht
sogar noch CO 2 intensiver ist. Das heißt und und gebe dafür
noch massive Subventionen aus. Das heißt, ich geh, ich hau Geld
raus, ohne irgendwie nutzen davon zu haben, dann macht es
auch keinen Sinn, also deswegen lieber noch n bisschen Geld
drauflegen auf die elektrolyseure, ich muss die eh
subventionieren am Anfang ja undob ich dann jetzt irgendwie da
was weiß ich n paar Euro mehr oder weniger dann an

(43:23):
Subventionen raus Haue ist am Ende auch egal.
Ich muss die Markteinführung finanziell begleiten und wenn
dann auch gleich richtig. Also wir haben jetzt keine Zeit
mehr für irgendwelche Zwischenschritte.
Und deswegen würde ich sagen, macht da ordentlich einen grünen
Wasserstoff draus und nicht irgendwelche Krücken, die am
Ende dafür sorgen, dass wir mehrmehr Klimabelastung auch noch
haben. Dann dann dann dann verbrennt
lieber Erdgas, weil dann haben wir nur einen Haufen Geld für

(43:44):
keinen Nutzen. Die Situation dann ein bisschen
vergleichbar wie ja bei Wärmepumpen schon vor ein paar
Jahren oder auch Elektroautos, da gab es ja dann auch noch
nicht den besten Strommix, aber man musste das unterstützen,
dass das jetzt gebaut wird. Ja, also irgendwie ist
vergleichbar. Vor 20 Jahren habe ich oder vor
21 mein Haus gebaut, hier und damals, wollte auch klimaneutral

(44:05):
heizen und habe das Halt durchgerechnet und damals habe
ich mich gegen die Wärmepumpe entschieden, weil einfach da war
noch so viel Kohle im Netz, dassman sagt Okay, jetzt kann ich
natürlich sagen, ich habe jetzt grünen Strom und sonst
irgendwie, aber die eigene Solaranlage, die liefert halt im
Winter nicht und dann am Ende ist es dann doch Braunkohlestrom
der da verfeuert wird, deswegen habe ich mich da noch noch für
eine Pelletheizung entschieden, das ist heute anders.

(44:26):
Weil der Anteil erneuerbarer Energien im Strommix
mittlerweile so hoch ist, ist die CO 2 Bilanz der Wärmepumpe
nicht 0, aber sie ist erstmal deutlich besser und deswegen
kann man das heute verantworten.Genauso beim Elektroauto.
Also wenn ich jetzt irgendwo in den 90er Jahren ein Elektroauto
gefahren habe, nur mit Kohlestrom, dann war die CO 2
Bilanz schlechter als von einem Verbrenner.

(44:46):
Jetzt haben wir natürlich 60% Erneuerbare, dann sieht das
natürlich auch wieder besser aus, das heißt also bei der
Wärmepumpe. Und beim Elektroauto habe ich
jetzt schon Vorteile. Die werden natürlich mit jedem
erneuerbaren Strom, jeder Kilowattstunde besser.
Beim Wasserstoff hätte man auch minimale Vorteile, die man sich
aber mit wahnsinnig viel Geld erkauft und deswegen.

(45:09):
Würde ich jetzt auch sagen okay.Also irgendwie.
Man kann ja elektrolyseure durchaus jetzt auch
subventionieren, die auch vielleicht mit dem Netzstrom
laufen, also das ist ja schon, weil man die Technologie
einführen möchte, dagegen spricht ja erstmal nichts, aber
wenn ich das Ganze dann als grünen Wasserstoff verkaufe,
dann habe ich irgendwie eine Laufzeitverlängerung für
Kohlekraftwerke am Ende beschlossen und das will ich ja

(45:29):
halt auch nicht. Ich find da ist eigentlich n
spannendes Argument, weil es ja quasi immer, wenn man neue
Technologien einführt, also bei den Elektroautos oder auch am
Anfang bei den PV Modulen, da gab es ja auch ne sehr lange
energetische Amortisationszeit. Ist jetzt aber schon sehr lange
her, aber am Anfang hat man haltoft die Situation, dass ne neue
Technik noch gar nicht wirklich umweltfreundlicher ist, aber

(45:52):
dass man sie irgendwie in den Markt bringen muss, um dann nach
5 Jahren oder nach 10 Jahren dieTechnologie zu haben.
Den Wärmepumpen, bei der Elektroautos bei PV, das war ja
eigentlich immer bei Technologien so.
Genau deswegen muss man ja durchaus auch elektrolyseure
dann durchaus der Markteinführung fördern.
Also da, da muss man irgendwie das Fingerspitzengefühl haben,

(46:13):
aber ist das dann grüner Wasserstoff?
Das ist dann halt die Frage, ne,also da würde ich dann sagen,
also das wird dann noch verkauftmit Zertifikaten und sonst
irgendwie und das ist es dann erstmal noch nicht.
Also ich hätte auch nie gesagt mein e Auto, wenn ich das jetzt
irgendwie vor 20 Jahren gekauft hätte.
Was mit Kohle Strom fährt, ist klimaneutral unterwegs.
Das ist ne technologieeinführung.
Ja, also das heißt, deswegen würd ich auch nicht sagen, das
ist grüner Wasserstoff, das ist ne Elektrolyseurförderung die

(46:35):
wir dann brauchen für ne Markteinführung, aber grünen
Wasserstoff kann ich es nur nennen wenn er wirklich grün ist
und da da müssen wir ehrlich bleiben.
Ja, da müssen wir unsere Hausaufgaben für machen.
Das, was du am Anfang erklärt hast, das ist n Erster, die
Erneuerbaren auch ausbauen, ja wir müssen alles bauen, also.
Und Thema Geld kam jetzt auch schon häufiger vor.
Im Gespräch ist natürlich ein wichtiges Ding, vielleicht auch

(46:59):
mit Blick auf die Zeit, schauen wir noch mal ein bisschen auf
Förderung und Finanzierung und eine Sache, die vielleicht auch
alle betrifft oder betreffen sollte.
Die Regierung hat die geplante Senkung der Stromsteuer im
Koalitionsvertrag nicht umgesetzt, wie bewertest du
diese Entscheidung? Gut, da muss man jetzt wieder
schauen. Geld ist immer knapp in
Deutschland, also insofern muss man die Finanzpolitik sehen,

(47:21):
also wenn das Geld fehlt, dann würde man sagen, gut, dann ist
es halt so. Wenn man gleichzeitig allerdings
Gas billiger macht, was ja passiert ist ne weil jetzt was
weiß ich da Umlagen gesenkt wurden, dann ist es natürlich
das komplett falsche Signal. Also wir wissen, dass Strom
eigentlich billiger werden muss und fossiles Erdgas teurer, weil
wir ja dann wollen, dass die Leute umsteigen von der
Gasheizung auf die Wärmepumpe. Und wenn ich jetzt Erdgas

(47:45):
preiswerter mache, also insofern, wenn man den Strom
nicht preiswerter macht, gut, das müssen die Haushälter
entscheiden, dann am Ende. Aber wenn ich dann gleichzeitig
Gas billiger mache, dann verschiebe ich das ganze System
in die falsche Richtung und da habe ich nur die Hände über dem
Kopf zusammengeschlagen, also insofern, das muss man gucken,
natürlich ist es sinnvoll, den Strom billiger zu machen, muss
man sich am Ende aber auch leisten können,

(48:06):
nichtsdestotrotz. Wäre halt die andere
Möglichkeit. Das habe ich sowieso nicht
verstanden, das habe ich seit 30Jahren gesagt.
Also Leute, das was wir nicht haben wollen, müssen wir teuer
machen erstmal also Öl und Gas muss teuer werden, haut da eine
Steuer drauf, dann könnt ihr irgendwie den Strom entsprechend
billiger machen. Also das heißt holt euch das
Geld da her und gebt es den Leuten an anderer Stelle zurück
und das funktioniert, das ist jaauch die Idee der CO 2 Steuer
und die funktioniert ja auch nurso so Semi in Deutschland also

(48:28):
Schweden hat die in den 90er Jahren schon eingeführt.
Und dann jedes Jahr ein stückweise erhöht und wir haben
uns am Anfang irre schwer getan.Vor ein paar Jahren, als wir die
so homöopathisch eingeführt haben, und das funktioniert halt
so einfach nicht, wenn ich eine Lenkungswirkung haben will, dann
muss ich halt auch preissignale so setzen, dass ich am Ende
lenke und nicht, dass ich irgendwie an 2 Stellschrauben

(48:49):
gleichzeitig drehe, wenn ich denStrom billiger mache und es
gasbilliger, dann lenke ich haltnicht, dann haue ich halt nur
Steuergelder raus, das kann ich mir eine Zeit lang leisten, aber
es hat da am Ende keinen Nutzen.Hat die Zertifikatspreise bei
der Einführung in Deutschland imnationalen Emissionshandel
hatten wir 25,00€ die Tonne. Inzwischen sind wir, glaube ich,
bei 55€ die Tonne, das wird perspektivisch ja vielleicht
auch noch mal ansteigen auf so 65€ die Tonne der EU ETS, der

(49:12):
ist aber auch wieder zurückgegangen, glaube ich, die
müsste jetzt glaube ich bei 80,00€ die Tonne liegen.
Ja, ist vielleicht auch noch einbisschen zu wenig, ja.
Wir sind ja dabei, die Klimafolgekosten laut
Umweltbundesamt liegen halt bei 300€ die Tonne, das heißt alles
was unter 300,00€ die Tonne ist ist Subvention.

(49:33):
Also das heißt ich habe dann also Erdgas und Kohle und Öl was
ich verbrennen kann, ohne dass ich die Klimafolgekosten
komplett abdecken muss, das heißt also irgendwie wenn ich
nicht 300€ die Tonne drauf knalle, subventioniere ich den
Kram. Das muss man so ganz klar sagen,
das heißt also ein CO 2 Preis unter 300€ pro Tonne ist eine
fossile Subjekt. Ich hatte damals mal n sehr

(49:55):
interessantes Gespräch mit einemProfessor aus Schweden auch.
Also der ist im Bereich Fernwärme Halt bekannt, der hat
nen den den Stern Review oder Stern Review von 2006 mal
zitiert. Er meinte, zum damaligen
Zeitpunkt hatte er auch einfach in einem Dreisatz die
Klimafolgekosten mal grob eingerechnet und er kam da schon
auf einen Zertifikatspreis von 180€ die Tonne.

(50:18):
Also das ist fast 20 Jahre her. Ja, es geht nur weiter nach
oben, wenn wir so weitermachen. Genau, die Klimafolgekosten
steigen halt jedes Jahr an. Also 180€ hatten wir auch mal
beim Umweltbundesamt, das ist jetzt schon etliche Jahre her,
jetzt mittlerweile, die korrigieren die Preise halt
jedes Jahr nach oben und. Weil das Zuwarten sorgt halt
dafür, dass die die Schäden sichpotenzieren und es dann immer
teurer wird. In dem Zusammenhang vielleicht.

(50:41):
Wir müssen bei den Erneuerbaren vorwärts kommen.
Wie schätzt du die Diskussion umdie Streichung der EEG PV
Förderung für Dachflächen ein? Das wäre eigentlich ein sehr
starkes Signal gegen den dezentralen Ausbau, die brauchen
wir aber. Ja, also wir sind ja zu langsam.
Also wir müssen ja gucken, dass wir den Solarenergieausbau
verdoppeln, etwa um die Klimaziele einhalten zu können.

(51:03):
So, jetzt kann ich natürlich überlegen, ich kann jetzt als
Regierung, darf ich steuern, ichkann jetzt sagen, ich bau halt
mehr, mehr freiflächenanlagen weniger auf Dächern, warum auch
immer. Weil die Energiekonzerne, die
das Bauen, vielleicht dann bessere Profite machen oder
sonst irgendwo, kann man also die Gründe kann man sich ja
davor schieben, aber ich seh ja nicht, dass man an anderer
Stelle, sag ich mal, dass das kompensieren möchte, ne, also

(51:24):
das heißt, wir werden dann, wennich jetzt die Förderung für
Solaranlagen streiche, werden wir auch noch die eine oder
andere private Solaranlage sehen, über n Eigenverbrauch
rechnen sich die Anlagen a, da kommt n ganz großes, aber ne.
Also erstmal haben wir ein Signal.
Also die Förderung wird gestrichen.
Das heißt, viele Leute denken dann gar nicht mehr darüber
nach. Das heißt, der Markt wird
deutlich erstmal alleine durch dieses Signal deutlich

(51:45):
abschwächen und wir sehen natürlich, dass größere
Solaranlagen dann auch unwirtschaftlich werden, weil
das heißt, wenn ich jetzt mein Dach voll mache, dann habe ich
eventuell eine Anlage, die größer ist als ich sie selber
brauche und den Überschussstrom kriege ich vergütet, wenn ich
nicht mehr vergütet werde, rechnet sich die Anlage nicht
mehr, die Anlagen werden kleiner, die Dächer haben leider
nicht mehr voll. Das heißt, wir kriegen viel
weniger Anlagen, die Akzeptanz sinkt und wir müssen die Anlagen

(52:10):
auf der grünen Wiese stellen. Mehr Netzausbau, also kann man
machen, aber ich halte es für das falsche, völlig falsche
Instrument, und ich sehe nicht, wie man mit solchen Sachen es
hinbekommen sollte, irgendwo dieAnzahl der Solaranlagen zu
erhöhen, also das heißt, es wirdja erstmal weniger sein und.
Und jetzt hat Frau Reiche jetzt auch nicht im gleichen Zug
gesagt, okay wir vervierfachen die Ausschreibungen oder sowas,

(52:32):
also dann könnte man ja sagen okay, da ist jetzt irgendwo,
warum auch immer, eine gewisse Strategie dahinter, aber im
Endeffekt ist diese Strategie jetzt weniger Solar bauen, weil
wenn ich auf der einen Seite dieRahmenbedingungen verschlechtere
und wir erwarten, dass wir hier im Gebäudebereich einen
deutlichen Rückgang haben, die Unternehmen, die dort
spezialisiert sind, werden auch alle Pleite gehen, also

(52:52):
irgendwie will ich das und ohne dann woanders was draufzulegen
kommt. Komplett falsches Signal.
Also ich glaube das Argument dahinter ist ja so ein bisschen,
dass die PV dachflächenanlagen sich auch ohne Förderung schon
lohnen und dann sowieso gebaut werden.
Aber ich denke schon, wenn sie weniger gefördert werden, werden
sie am Ende auch weniger schnellerrichtet.

(53:13):
Weil es natürlich dann auch weniger attraktiv ist.
Ich glaube aber auch, oder wo ich mal darauf hinweisen wollte,
dass die Regierung jetzt auch aufpassen muss, dass man da
nicht ähnliche kommunikative Fehler macht, wie es die letzte
Regierung auch gemacht hat. Da war ja das Heizungsgesetz
damals als Heizhammer bezeichnet, so ein
kommunikativer Missgriff, und jetzt haben wir angefangen mit

(53:36):
der Stromsteuer, die erst groß angekündigt war, zu senken.
Dann aber doch nicht gesenkt werden soll.
Dann gab es letzte Tage schon erste Diskussionen, auch die
Wärmepumpenförderung einzustellen, das sind
eigentlich auch Diskussionen, die man vielleicht besser intern
führen sollte. Wir haben das Heizungsgesetz,
was im Koalitionsvertrag angekündigt war, dass es

(53:58):
abgeschafft werden sollte, da hört man jetzt auch erstmal gar
nichts mehr von. Also wir haben jetzt Ende
August, so lange haben wir auch nicht mehr Zeit damit, sich da
dieses Jahr noch was tun kann haben.
Aber trotzdem würde ich sagen, vielleicht sollten wir die
Hoffnung noch nicht verlieren, dass man jetzt den Schwung der
neuen Regierung auch irgendwie noch nutzt und auch im
Energiebereich was Positives dabei rumkommt.

(54:21):
Na? Ja, es gibt ja ganz viele
Sachen, die liegen geblieben sind.
Also Leute, irgendwie, wir brauchen Smartmieter für alle,
jetzt guck doch irgendwie, also da könnte die Regierung was
machen, wenn das, wenn man jetztElektroauto fährt, wir haben ein
lade Chaos mit irgendwelchen Ladetarifen oder sonst
irgendwie. Irgendwo, das ist, da
funktioniert der Markt nicht. Also das ist doch ne Regierung,
die sich dem Markt verschrieben hat, soll ich doch irgendwie mal
gucken. Also das heißt, wenn ich jetzt

(54:42):
mit der falschen Karte in der falschen Ladesäule lade, zahl
ich fast das Doppelte, also das das ist ja absurd, also das
heißt, da muss man doch einfach gucken, dass man.
Diese Fehler mal korrigiert, diejetzt hier passieren, die
wirklich den Leuten viel Geld kosten und das passiert ja alles
nicht. Also da reden wir gar nicht
drüber und das finde ich eigentlich auch so schade.
Natürlich hat ne neue Regierung Schwung und sie könnte ja mal
die Sachen adressieren, die jetzt bei der alten Regierung
liegen geblieben sind, wo die auch keine Lösung dafür hatte,

(55:04):
dass wir die Energiewende besserund schneller und effizienter
hinbekommen, stattdessen diskutieren wir halt über
Gaskraftwerke und über die die Einstellungen der Förderung für
für private Solaranlagen. Ja, kann man machen.
Wenn ich dann gleichzeitig die anderen Sachen Adressiere und es
da an anderer Stelle besser wird, dann könnte man sagen, OK,
da wird's bisschen besser, da wird's schlechter, dann müssen
wir mal die Summe machen, aber wenn wir nur über

(55:26):
Verschlechterung diskutieren, dann werden wir mit der
Energiewende nicht vorankommen und wir werden ähnlich sein, ich
mein das, wir hatten das ja schon 2012, da haben wir die
Solarförderung ja auch massiv zusammengestrichen, der Ausbau
erneuerbarer Energien ist ins Erliegen gekommen, wir haben
100000 Jobs verloren im. Wir haben Nord Stream 2 in
Angriff genommen und wir hatten ein paar Jahre später eine
massive Gaskrise. Also das heißt also, wir

(55:48):
wiederholen ja einfach die Fehler der Vergangenheit, also
das ist ja nicht nur Klimaschutz, worum es hier geht,
sondern auch die Energieunabhängigkeit, die
Energiesicherheit, weil wir von Importen abhängig sind, und da
müsste doch die Regierung irgendwann mal was gelernt haben
von dem Desaster, was wir einfach im Gasbereich hatten,
und stattdessen wiederholen wir die Fehler, und da hoffe ich
einfach gut. Gut sind ja auch 2
Regierungspartner dann in der Partei in der Regierung drin,

(56:11):
dass da vielleicht ein paar vernünftige Leute dabei sind,
die verhindern, dass wir die Fehler der Vergangenheit einfach
nur mal wiederholen. Ist schon fast ein starkes
Abschlussplädoyer hier. Jetzt jetzt läuft das auch ein
bisschen die Zeit weg. Ich würde sagen, Christian, du
hast eine Abschlussfrage. Ja, okay, dann würde ich sagen,
haben wir das fachliche jetzt erstmal ein bisschen hinter uns.
Ich würde gerne das ein bisschenlockern.

(56:31):
Erstmal bedanke ich mich bei dir, Volker, es hat mir großen
Spaß gemacht heute. Meine letzte Frage, die geht
vielleicht noch mal so ein bisschen in das etwas
persönlicher an dich, wenn du mit deinem Elektroauto dann mal
Scherst zur Arbeit oder in den Urlaub oder sonst wohin, ist
eigentlich egal. Welche Musik hörst du dir dann
am liebsten an deinem Auto fahren?

(56:52):
Ich höre lieber Podcast, sage ich mal so, da gibt es auch
spannende Podcasts, euer natürlich und einer, der auch
ganz toll ist, geladen Podcast oder wer jetzt neu unterwegs
ist, was super spannend ist. Der Elektro Trucker, Ich weiß
nicht ob ihr den schon mal irgendwo den müsst ihr auch mal
interviewen, insgesamt bis vor 2Jahren dachte ich auch irgendwie
mit dem Lkw elektrisch fahren, das funktioniert gar nicht und

(57:13):
da gibt es einen der fährt halt irgendwie bis in die Türkei mit
dem Elektro Lkw und. Und der kommt auch an.
Also irgendwie das und dokumentiert das ganze und das,
das zeigt dann halt einfach, dasfinde ich immer so toll, dass
man sich Sachen angucken kann, wo man sagt, es geht, wenn man
will, und das mache ich doch dann ganz gerne.
Also gar kein Lieblingslied. Ach doch, also natürlich, Musik
ist auch schön im Endeffekt, aber ja, das suchen dann immer

(57:37):
meine Kinder aus, die die legen dann immer die Playlist rein und
das gehe ich dann auch immer mit.
Sehr gut. Dran Mathe, Abschluss frage.
Ich würd gern wissen, ob du dir vorstellen könntest, irgendwann
auch mal in die Politik zu gehen.
Also vielleicht Umweltminister Klimaschutzminister oder ob du
Professor bleiben möchtest. Schwierig, weil man hat ja auch

(57:59):
gesehen, dass man der Politik auch auch bei den Grünen immer
Kompromisse eingehen muss. Das heißt also irgendwie, man
muss etwas entscheiden, was man eigentlich irgendwie der eigenen
Überzeugung nicht widerspricht, und wenn ich jetzt irgendwie
Minister wäre und n Koalitionspartner habe und
Gesetze machen muss, die eigentlich dem Klimaschutz nicht
ausreichend sind. Dann würde mich das
wahrscheinlich innerlich zerreißen und deswegen glaube

(58:20):
ich, ist meine Rolle. Ich glaube, die Wissenschaft hat
auch eine ganz, ganz wichtige Rolle momentan, wir sehen, dass
wir eine sehr große Verbreitung auch von Fake News insgesamt
haben, also dass einfach Desinformationen immer mehr
zunehmen, auch durchaus von von dritter Seite.
Also ich bin jetzt gerade von der Deutschen Welle auch
interviewt worden, vor ein paar Tagen, da ging es um brennende

(58:41):
Solarmodule, da hat jetzt irgendwie ein ein russlandnaher
Sender verbreitet, dass Solarmodule sich in großer Hitze
von selber entzünden und. Also was ja kompletter Quatsch
ist und da dann einfach aufzuklären und solche solche
Falschnachrichten weg zu tun. Ich glaube das ist auch ne ganz
ganz wichtige Sache und da bin ich glaube ich ganz gut und
vielleicht auch besser als in der Politik und in der Politik

(59:02):
sollen dann Leute das machen, die vernetzt sind und ich
unterstütze und berate aber gerne in diesem Bereich.
Ja, sehr gut. Das heißt, liebe Politiker,
trefft zum Hörer und wählt Volkers Nummer, er kann sehr
gerne stützen. Und auch gerne die CDU.
Also es ist immer so ein bisschen schade, also wenn man

(59:22):
jetzt irgendwo guckt, das heißt,die Parteien, die holen sich
dann auch Beraterinnen und Berater, die ihren politischen
Einrichtungen macht und gar nicht unabhängig, das heißt, ich
würde mir einfach mal wünschen, dass auch, sage ich mal, die CDU
sich mit Leuten trifft, die, sage ich mal, Klimaaffin sind
und auch mal versuchen, eine Politik zu entwickeln, die kann
ja ruhig marktgetrieben sein undsonst irgendwie, also man muss

(59:42):
ja da nicht irgendwo eine Politik machen mit Ordnungsrecht
wie bei den Grünen oder sowas, aber.
Wenigstens eine, die irgendwo eine realistische Chance hat,
Klimaschutzziele einzuhalten. Und da würde ich mir doch
wünschen, dass man sich mal die Expertinnen und Experten holt,
die das auch irgendwo entsprechend machen, das muss ja
nicht ich sein, es gibt ja noch viele andere gute Kolleginnen
und Kollegen, aber das ist so ein bisschen, das fehlt
offensichtlich. Finde ich auch, dass das ein

(01:00:03):
wichtiger Punkt ist. Eigentlich müsste der
Klimaschutz Thema von allen Parteien gleichermaßen sein,
aber man hat zumindest das Gefühl, dass es nicht immer so
ist. Und wir mit Nrgopolis gucken
halt auch, dass wir verschiedenePositionen abbilden.
Und jetzt sind wir seit eineinhalb Jahren dabei.
Wir werden sicherlich auch noch andere Politiker zu Gast haben

(01:00:26):
und das ist uns da auch ein Anliegen, den Austausch zwischen
den verschiedenen Bubbles, die es heutzutage so gibt,
vielleicht ein bisschen auch zu fördern, und vielleicht hat man
dann auch mal einen Gast dabei, wo man sagt, die Position ist
vielleicht noch nicht so falsch,auch wenn er jetzt aus einem
anderen politischen Lager stammt.
Ja, das glaub ich n wichtiger Punkt.
Ja Guthaben wir die Stunde voll,diesmal sogar relativ pünktlich

(01:00:50):
wenn du möchtest. Volker bekommst du noch das
Abschlusswort. K Abschlusswort gut, wir haben
ja viele Zuhörerinnen und Zuhörer und.
Die möchte ich einfach bitten. Macht doch einfach mit bei der
Energiewende, ne. Also das heißt wir haben immer
dieses riesen Diskussion, wir haben diese Diskussion um das
Heizungsgesetz gehabt irgendwie,wir hören jetzt irgendwie, dass
Elektroautos ja, dass das alles nicht funktioniert mit den
Ladesäulen und sonst irgendwie, lasst euch nicht verunsichern,

(01:01:11):
macht das einfach und ich kann es aus eigener Erfahrung sehen,
ich mein selbst ich bin manchmalverunsichert, also auch was ich
das erste E Auto hab ich auch gesagt Oh wie klappt das mit den
Ladesäulen, es funktioniert alles.
Also das heißt einfach machen. Und ich kenne noch nie jemand,
der die Entscheidung bereut hat,sich eine Balkonsolaranlage oder
eine große Solaranlage oder ein e Auto oder oder mit dem
Nachtzug nach Italien zu fahren.All das ist super, das heißt

(01:01:34):
also, jeder Bereich zur Energiewende hilft und deswegen
macht einfach mit und am Ende werden es dann auch alle tun,
das heißt, wir brauchen ein paarIcebreaker und je mehr desto
besser. Finde ich sehr gut.
Ich glaube, die Akzeptanz steigtauch mit der eigenen Erfahrung.
Und können wir gern so stehen lassen.
Volker, vielen Lieben Dank noch mal, hat mir sehr große Freude

(01:01:55):
bereitet. Wir hätten zwar noch n Haufen
fragen, aber vielleicht kommt esauch noch mal wieder.
Super, ja, sehr gerne. Ja, auch danke, dass du da warst
und bis zum nächsten Mal. Ja, bis dann.
Ciao, ciao, ciao.
Advertise With Us

Popular Podcasts

Stuff You Should Know
Cardiac Cowboys

Cardiac Cowboys

The heart was always off-limits to surgeons. Cutting into it spelled instant death for the patient. That is, until a ragtag group of doctors scattered across the Midwest and Texas decided to throw out the rule book. Working in makeshift laboratories and home garages, using medical devices made from scavenged machine parts and beer tubes, these men and women invented the field of open heart surgery. Odds are, someone you know is alive because of them. So why has history left them behind? Presented by Chris Pine, CARDIAC COWBOYS tells the gripping true story behind the birth of heart surgery, and the young, Greatest Generation doctors who made it happen. For years, they competed and feuded, racing to be the first, the best, and the most prolific. Some appeared on the cover of Time Magazine, operated on kings and advised presidents. Others ended up disgraced, penniless, and convicted of felonies. Together, they ignited a revolution in medicine, and changed the world.

The Joe Rogan Experience

The Joe Rogan Experience

The official podcast of comedian Joe Rogan.

Music, radio and podcasts, all free. Listen online or download the iHeart App.

Connect

© 2025 iHeartMedia, Inc.