Episode Transcript
Available transcripts are automatically generated. Complete accuracy is not guaranteed.
(00:03):
Herzlich willkommen zur
Sitzmeditation.
Bei der Sitzmeditation geht es
darum, alle Tätigkeiten
ruhen zu lassen und im Nichttun
zu verweilen.
Du bist eingeladen, bei
dir selbst zu sein und alles
willkommen zu heißen, was
(00:23):
von Augenblick zu Augenblick
in deinem Körper und in
deinem Geist geschieht.
Jeden einzelnen Moment auf
freundliche Art und Weise
wahrnehmen, ohne zu bewerten
(00:44):
und auch ohne etwas zu verändern
oder etwas erreichen zu wollen.
Nimm eine würdevolle Haltung auf
einem Stuhl oder auf einem
Sitzkissen ein.
Die Wirbelsäule ist aufgerichtet.
(01:08):
Der Nacken ist lang.
Die Schultern so entspannt wie
möglich.
Die Hände ruhen locker auf den
Oberschenkeln oder liegen
ineinander.
(01:29):
Die Augen sind geschlossen oder
leicht geöffnet, mit einem
entspannten Blick auf den Boden.
Erlaube dir, den Blick weich
werden zu lassen.
(01:52):
In der Position, die du
für diese Meditation gewählt hast,
jetzt ganz bei dir ankommen.
Vielleicht hilft dabei eine kleine
Erinnerung (02:05):
jetzt
bin ich hier.
Dieses Hiersein ganz
bewusst spüren. Im
Körper fühlen, wie du hier sitzt.
In diesem Raum.
(02:26):
In diesem Moment.
Den Körper immer mehr zur Ruhe
kommen lassen.
(03:03):
Nun zunächst die Aufmerksamkeit
auf den Atem richten, wie
er ein- und ausströmt.
Darauf vertrauen, dass der Atem
weiß, was er zu tun hat.
Den Atem einfach geschehen lassen,
so wie er sich
(03:25):
von Moment zu Moment bemerkbar
macht.
Vielleicht gibt es eine Stelle im
Körper, wo der Atem
am deutlichsten zu spüren ist.
(03:46):
Vielleicht an den Nasenöffnungen,
im Brustraum, an
der Bauchdecke
oder an irgendeiner anderen Stelle
im Körper.
Wenn du magst, kannst du ein paar
Mal tief ein- und ausatmen,
(04:06):
um wahrzunehmen, wo
sich diese Stelle im Körper
befindet.
(04:55):
Die ganze Länge des Einatmens
und die ganze Länge des Ausatmens
wahrnehmen.
Und vielleicht auch den Moment ganz
bewusst spüren, wo das
Einatmen endet
und das Ausatmen anfängt.
Vielleicht gibt es dort auch eine
kleine Pause,
und den Wechsel wahrnehmen.
(06:03):
Sich bewusst machen:
Ich atme ein.
Ich atme aus.
(06:56):
Es gibt nichts zu tun,
nichts zu leisten,
keine Erwartungen zu erfüllen,
noch nicht einmal die eigenen.
Einfach nur hier sein.
In diesem Moment.
Und den Atem beobachten.
(07:49):
Wenn der Geist abschweift, was er
früher oder später tun wird,
dann versuchen, das freundlich zur
Kenntnis zu nehmen, vielleicht
neugierig schauen, wohin er
gewandert ist,
und ihn dann wieder sanft zum Atem
zurückführen.
Immer und immer wieder.
(09:10):
Nun möchte ich dich einladen,
die Aufmerksamkeit auszudehnen
und auf den ganzen Körper zu
richten.
Den ganzen Körper spüren,
wie er hier sitzt und atmet.
Den Kontakt des Körpers zu seiner
(09:31):
Unterlage spüren,
vielleicht den Kontakt der Hände
und Arme zum Körper.
Und wahrnehmen, welche Bereiche des
Körpers alle beim Atmen in
Bewegung sind.
(10:21):
Und auch andere Körperempfindungen
wahrnehmen.
Vielleicht sind sie sehr subtil,
vielleicht relativ deutlich zu
spüren.
Wie fühlt sich der Körper in der
Ruhe an?
Und gibt es vielleicht
Bewegungsimpulse?
(11:49):
Vielleicht sind auch Schmerzen
anwesend
oder unangenehme Körperempfindungen,
ein Unwohlsein.
Und ich lade dich ein
zu beobachten, ob du für diesen
Moment damit sein
(12:10):
kannst.
Ob du akzeptieren kannst, dass es
in dieser bestimmten Stelle
des Körpers schmerzt
oder juckt oder drückt.
Hineinspüren und
(12:32):
hinein atmen.
(13:33):
Alle Körperempfindungen
einfach nur empfangen,
wahrnehmen, neugierig
und offen,
ohne Urteilen oder Einordnen
in angenehm,
unangenehm oder
erwünscht, unerwünscht.
(13:57):
Einfach beobachten, was da
ist.
(14:37):
Und es werden immer wieder Gedanken
und Emotionen in den Vordergrund
drängen.
Aber ich lade dich ein, diese
wahrzunehmen, ohne den
Fokus darauf zu richten.
Wie wenn wir auf eine Gruppe von
Menschen treffen, in der es eine
für uns wichtige Person gibt,
(14:58):
auf die wir uns fokussieren.
die anderen müssen nicht weggehen,
aber sie sind im Augenblick nicht
wichtig für uns.
Gerade jetzt sind es der
Körper und seine Empfindungen,
die im Scheinwerferlicht der
Aufmerksamkeit sind.
(15:20):
Wie ist es gerade jetzt in deinem
Körper?
Den ganzen Körper im Gewahrsein
halten.
(16:44):
Nun die Aufmerksamkeit auf
die Geräuschlandschaft richten.
Geräusche aufnehmen, empfangen
wie eine Antenne, die auf Empfang
gestellt ist,
oder wie ein Säugling,
der noch nicht weiß, was die
Geräusche bedeuten, der einfach
neugierig aufnimmt, was da
(17:05):
gerade auf sein Ohr trifft.
Geräusche aus dem Raum.
Geräusche draußen und drinnen.
Geräusche in deinem Körper.
(17:25):
Die Töne einfach wahrnehmen als
Klangereignisse.
(18:05):
Ich möchte dich einladen,
das Geräusch einfach kommen und
auf das Hörbewusstsein treffen
zu lassen, ohne ihm irgendetwas
hinzuzufügen.
Eine Geschichte, eine
Herkunft,
ein Name.
Dem reinen, bloßen Hören
(18:27):
hingeben.
Gerade jetzt ist die
Geräuschlandschaft alles.
Sie ist nicht mehr in der Welt, sie
ist die Welt.
(19:24):
Wenn der Geist abschweift, was
er unvermeidlich tun wird,
dann zur Kenntnis nehmen, welche
Gedanken im Moment da sind.
Bei als störend empfundenen
Geräuschen ist da womöglich der
Gedanke (19:37):
Vielleicht
könnte ich das Geräusch leichter
annehmen, wenn ich wüsste, was
es ist, wer es produziert
und wie lange es wahrscheinlich
dauern wird.
Oder ein Geräusch wird
kategorisiert in:
"Das ist störend" oder "Das ist
(19:58):
schön".
Das Gewahrsein erkennt auch diesen
Gedanken als einen Gedanken,
während er entsteht.
Du kannst ihn ziehen lassen und dich
wieder auf das reine Hören
fokussieren.
Dich von den Geschichten über die
Geräusche lösen
(20:19):
und nur hören.
(20:51):
Ein Abschweifen des Geistes, so
gut es möglich ist, ohne Urteil
oder Kritik zur Kenntnis nehmen.
Und dem Höhen wieder seinen Platz
als den primären Lokus der
Aufmerksamkeit gewähren.
Einfach nur hören.
Lautstärke, Rhythmus,
(21:14):
Ton.
Das Wunder des Hörens erleben
und das Wunder des Gewahrseins,
des Hörens.
Nur Klang, nur hören,
da sein lassen.
(24:21):
Und nun die Aufmerksamkeit
auf die Gedanken richten.
Beobachten, wie sie kommen
und gehen.
Wie Wolken, die am Himmel
vorüberziehen.
Du musst dich nicht mit den
Geschichten beschäftigen, sondern
(24:41):
du kannst die Gedanken als
Geistesbewegungen beobachten,
die in dein Wahrnehmungsfelt
eintreten und es wieder
verlassen.
(25:38):
Gedanken als Ereignisse
im Bewusstsein wahrnehmen.
Vielleicht ist es dir möglich, das
Erscheinen eines Gedanken
von seinem Inhalt zu trennen,
von der Geschichte, die dort
folgt.
(26:58):
Du kannst versuchen, den
Inhalt und die emotionale
Brisanz eines einzelnen Gedanken
zu registrieren,
ohne dich in die Geschichte
hineinziehen zu lassen.
(27:39):
Bestimmte Gedanken kommen immer
wieder.
Sie sind sehr hartnäckig.
Trotzdem musst du dem nicht folgen.
(28:11):
Dir bewusst werden, das
Gedanken keine Tatsachen
sind.
Du musst nicht alles glauben, was du
denkst.
Einfach nur beobachten, wie
die Gedanken kommen
und gehen.
Neugierig.
(28:32):
Offen.
Freundlich.
(29:37):
Mit Gedanken sind oft auch
Emotionen und Stimmungen verbunden.
Vielleicht ist da Freude.
Traurigkeit.
Glück.
Verzweiflung und Frust.
(30:00):
Neugierig beobachten, was
gerade geschieht, ohne
es zu bewerten.
(30:57):
Beobachten, wie Emotionen
und Stimmungen ausgelöst werden
durch Geschichten, durch
Erinnerungen, durch
Sorgen, durch
Planung.
Einfach beobachten, was gerade
(31:18):
ist.
(32:11):
Einmal hinschauen, wo
im Körper Emotionen
spürbar sind.
Wie zeigen sich deine Stimmungen
und Emotionen in deinem Körper?
(32:32):
ist da eine Spannung, eine Wärme.
Eine Verkrampfung.
Oder ein Gefühl im Bauch.
Und vielleicht möchtest du eine Hand
auf die Stelle im Körper legen,
in der die gegenwärtige Emotion zu
(32:53):
spüren ist, an
der die Emotion zu spüren ist.
(34:06):
Vielleicht kannst du auch erkennen,
welche Verbindung Gedanken
und Emotionen und
Körperempfindungen haben.
(34:35):
Ein Gedanke ruft eine
Emotion hervor,
die im Körper spürbar ist.
Und vielleicht wird diese Emotion
verstärkt oder abgemildert
durch das, was wir weiterhin
denken,
wohin unsere Geschichte geht.
(34:59):
Einfach beobachten, wo im Körper
Emotionen zu spüren sind.
(35:30):
Und nun lade ich dich ein, den Fokus
loszulassen und das Gewahrsein
zu öffnen.
Wenn Gedanken da sind,
dir der Gedanken bewusst werden.
Wenn Schmerzen da sind, dir
der Schmerzen bewusst werden.
(35:52):
Alles wahrnehmen,
was in das Gewahrsein tritt.
(36:19):
Und alles mit neutraler,
nicht wertender Aufmerksamkeit
wahrnehmen.
Du bist stiller Beobachter
und Zeuge dessen, was auch
immer da kommt und geht.
Körperempfindungen,
Geräusche.
(36:39):
Gedanken, Emotionen.
(37:16):
Vielleicht ist es dir möglich,
dich etwas zu lösen von der
Vorstellung, dass alles
Teil von dir ist.
Da ist ein Gedanke,
nicht mein Gedanke.
Da ist ein Gefühl von
Traurigkeit.
Nicht (37:38):
Ich bin traurig.
So weit sein wie der Himmel,
an dem die Wolken und das Wetter
vorbeiziehen.
Die Wolken gehören nicht dem Himmel.
Sie sind einfach da
und gehen wieder.
(38:29):
Da sein mit allem, was
entsteht und wieder vergeht.
Offen.
Zeitlos.
(41:10):
Und nun lade ich dich ein,
wieder zum Atem zurückzukehren.
Den Fokus der Aufmerksamkeit
auf den Atem richten, wie er ein-
und ausströmt.
(41:41):
Vielleicht möchtest du dir selbst
Anerkennung schenken für die Zeit,
die du dir genommen hast,
um dich selber auf eine tiefe Weise
zu nähren,
für diese Zeit des einfach nur
Seins.