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March 13, 2024 23 mins

EDIT: Ja der Taurus hat mir den Release shedule zerschossen .... also nicht wundern wenn die Folge schon mal für 2h im Feed war ;)

 

Moin, wir gehen dann mal von star Trek über militärische Stabsfunktionen um dann auf einem Gletscher bei einer tragischen Skitour zu enden.

 

Musik:

Escape the Fate - Not my problem

https://www.youtube.com/watch?v=YOutkF-lfYU

 

Shatner:

https://www.youtube.com/watch?v=DGyVgm6uiSk

https://www.youtube.com/watch?v=5BHMPitgFIM

https://stexpanded.fandom.com/wiki/Shatnerverse

 

Links:

http://www.rolf-uwe-hochmuth.de/Allgemeine-Verhaltensregeln.pdf

https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Dienststellung

https://de.wikipedia.org/wiki/Verantwortungsdiffusion

https://en.wikipedia.org/wiki/Diffusion_of_responsibility

https://en.wikipedia.org/wiki/Collective_responsibility

https://en.wikipedia.org/wiki/Team_error

https://en.wikipedia.org/wiki/Somebody_else%27s_problem

https://blogs.fau.de/weltbewegend/2020/11/09/warum-ich-sollen-andere-sich-drum-kuemmern/

https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrungsgrundgebiet

https://de.wikipedia.org/wiki/Stab_(Milit%C3%A4r)

https://de.wikipedia.org/wiki/Offizier_im_Generalstabsdienst

https://en.wikipedia.org/wiki/Staff_(military)

https://de.wikipedia.org/wiki/Stab_(Milit%C3%A4r)

https://de.wikipedia.org/wiki/Continental_Staff_System

https://de.wikipedia.org/wiki/Skitour-Ungl%C3%BCck_im_Wallis_(2018)

https://de.wikipedia.org/wiki/Haute_Route

 

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Transcript

Episode Transcript

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(00:18):
Ja, hallo, Space Trucker. Heute wieder mal mit einer weiteren Folge.
Auch Menno. Escape the Fate, Not My Problem heute die Musik.
Ich war mir nicht ganz sicher, was ich nehme. Wir haben nämlich mal wieder eine Star Trek-Folge.
Ja, nach dem Kongress habe ich natürlich auch Captain Kirk is Climbing a Mountain im Hinterkopf.

(00:38):
Ich hätte natürlich auch William Shatner und seine wunderbaren,
genialen, absolut hörenswerten Spacetrucking,
Wiedergabe nehmen können. Man muss zu William Shatner sagen, er kann vieles.
In meinen Augen gehört das Shatner-Verse auch zu den Beweisen.

(00:59):
Also er hat ja nach seiner Zeit als Captain Kirk sich auch noch ein bisschen
am Schreiben versucht, hat natürlich als guter Autor sich selber in die Romane
eingefügt in Form von Captain Kirk.
Er hat also bessere Fanfiction geschrieben, das sogenannte Der Shatner-Verse
hat also sich selber noch mal als Held dargestellt.
Ich muss ja sagen, in meinen Augen kann er ja nicht schreiben.

(01:22):
Gut, er kann besser schreiben als ich, aber da gehört nicht viel zu.
Und er kann auch genauso schlecht singen wie ich.
Also Space-Trucking wollte ich euch nicht antun, deswegen habe ich jetzt mal
etwas anderes rausgesucht.
Ja, ich rede mal wieder über Star Trek. Ja, es gibt immer viele Zuschriften und das ist mal nett.

(01:46):
Ich fange erst gar nicht an, dass Star Wars noch viel weniger Sinn macht als Star Trek.
Aber ich bin bei Diskussionen auf Mastodon draufgekommen, dass es,
wenn man so die militärischen Ränge und klassische militärische Organisationsweise
vergleicht mit Star Wars und Star Trek,
dass es dort doch einige merkwürdige Unterschiede gibt.

(02:09):
Also bei Star Trek, wer ist denn eigentlich für Logistik zuständig?
Gut, vieles von der Logistik wird sich ja von alleine lösen,
wenn man halt Replikatoren zur Verfügung hat.
Das ist kein Problem, denn dann beam ich mir halt mal eine kleine Schraube her,
repliziere ich mir sie her. Natürlich könnte man denn auch in Nähe zu einer
Raumstation sich eine Schraube beamen.

(02:31):
Aber wer ist dafür eigentlich zuständig? Ist das Worf? Wer ist eigentlich der
Vertreter von Worf, wenn er mal wieder läufig ist?
Wie schaut es eigentlich aus? Wer ist für die IT an Bord verantwortlich?
Ist es denn alles immer automatisch das Maschinendeck? Sind es immer die Ingenieure?

(02:52):
Also das hatte ich an Bord auch mal dieses Ding so. Wir waren eigentlich für
alle Computer verantwortlich, also außer den Krempel, den der Funkmeister hatte.
Und natürlich der Maschinenraum hat sich ihre Rechner auch selber installiert.
Kam dann aber zu uns, wenn das alles komplett verwurstet war.
Wenn sie da den Windows-Rechner doch mal so richtig abgeschossen hatten und
so richtig Probleme hatten, dann musste auf einmal der doofe ITler wieder ran und fixen.

(03:15):
Aber sonst waren wir da eigentlich nicht zuständig.
Und das ist nämlich genau der Punkt. Punkt. Verantwortungsdiffusion.
Wer ist denn eigentlich zuständig? Ihr kennt immer dieses schöne,
vielleicht dieses Verhaltensregeln für den Techniker.
Funktioniert die Anlage? Ja, nein. Hast du dran rumgespielt?

(03:38):
Ja, nein. So nach dem Motto, wir schieben die Schuld auf andere.
Und diese Verantwortungsdiffusion ist ein grundsätzliches Problem. Auch in Projekten.
Wer ist für die IT-Sicherheit zuständig? für den sicheren Betrieb der Server.
Wer bestellt denn neue Server? Wer bestellt Festplatten?
Das hat das Militär seit Jahrhunderten beschäftigt, wer für Nachschub,

(04:00):
wer für dies, wer für das zuständig ist.
Hier gibt es verschiedene Theorien.
Da gibt es halt die sogenannten Führungsgrundgebiete.
Oder Stabsorganisationen, die in die meiste Zeit mit dem sogenannten Continental
Staff System versehen sind.
Das Continental Staff System ist ein amerikanisches System an sich.

(04:24):
Und da ist es halt so, dass Aufgabengebiet 1 Personal und Administration ist.
Aufgabengebiet 2 ist die Aufklärung. Aufgabengebiet 3 Operationen,
also Durchführung von Missionen.
Aufgabengebiet 4 ist die Logistik, Aufgabengebiet 5 ist die Planung.
Da hat man früher traditionell die Nummer 6 dem Chef gegeben.

(04:47):
Deswegen hat man übrigens auch, wenn man so Bücher amerikanisch hört,
da hat man immer Delta Bravo 6 hier, das ist der Leiter oder Tom Clancy's Buch
Rainbow 6 basiert darauf,
dass man früher die Nummerierung von 1 bis 5 hatte für die Führungsgebiete und Nummer 6 war der Chef.
Man hat halt halt auch die Autos, nach Motto, das Auto des Logistikers war der Jeep mit der Nummer 4.

(05:13):
Jeep Nummer 5 war die der Planung und da hat sich der Chef den Jeep mit der Nummer 6 geklaut.
So, jetzt hat man dummerweise das Ganze erweitert.
Nummer 6 ist heutzutage Kommunikation und Informationssysteme.
Nummer 7 Doktrin und Manöver. Nummer 8 Ressourcen und Finanzen.
9 Zivil-Militärische Zusammenarbeit.

(05:33):
Und das Interessante ist jetzt, also ich habe die 6er Nummer immer gehabt, Als ITler.
So, diese Gebiete sind eigentlich relativ simpel und funktionieren im Militärischen meistens relativ gut.
Es sei es, kommt neue Technologie um die Ecke und man hat halt an diesen Grenzen
der Gebiete Verantwortungsdiffusion.

(05:54):
Das ist ein Bereich, der relativ bekannt ist.
Man kennt das auch unter Problem anderer Leute, not my problem und ähnliches.
Dass man halt sagt, okay, ist das für mich gerade ein Problem?
Nö, okay, wer anders wird sich da schon drum kümmern?
Das seht ihr oft auch in irgendwelchen Großprojekten, in der IT, in der Wirtschaft.

(06:14):
Irgendwer anders ist schon dran. So nach dem Motto, ja, wenn ich irgendwo ein
Kabel verlegen soll, dann ziehe ich das Kabel halt von links nach rechts und
wenn ich dabei auf ein gelbes Rohr stoße...
Ja, naja, dann schneide ich es halt einfach auf mit einem Cuttermesser.
Dann kann ich ja meinen Rohr gut drunter durchlegen, dann liegt das nicht oben drauf.

(06:37):
Ach, ups, das ist ja ein Gasrohr.
Ja, ach Gott, ein bisschen das Frühstückspapier drum, ein bisschen Tape drum,
schnell Erde drauf, nicht mehr mein Problem.
So kommen übrigens Gasalarme denn zustande meistens. So ein Gasrohr geht meistens
nicht von sich aus kaputt, sondern es sind meistens irgendwelche anderen Bauarbeiter,
die dann das Loch schnell zuschütten und man wundert sich dann auf einmal,

(06:59):
woher denn der Geruch kommt.
Und dieses Nicht-mein-Problem, da ist wer anders zuständig, das kann auch sehr tödlich werden.
Ich bittsche jetzt nicht viel über Star Trek rum, sondern eigentlich,
worüber ich heute reden wollte, war erstmal, wie gesagt, diese Führungsorganisation beim Militär.
Die ist nämlich relativ interessant, die nehme ich nämlich normalerweise immer

(07:23):
und gucke mir das auch bei meinen Kunden an, wenn ich in eine Firma komme.
Weil zivil-militärische Zusammenarbeit zum Beispiel ist Presseerklärung.
Da frage ich mich einfach mal, okay, eine Personalabteilung haben die meisten,
eine Chefabteilung auch, also Personal und Administration, okay.
Ja, wie schaut es aus, Aufklärung? Machen die irgendwie, so denken die in die Zukunft?

(07:49):
Kümmern sie sich darum, was die Konkurrenz machen? Na gut, haben viele Firmen nicht. ignorieren wir.
Operationen, also das operationelle Geschäft, Produktion und so weiter haben
die meisten. Wer kümmert sich bei denen um die Bestellung, Logistik?
Langfristplanung irgendwer? IT-Abteilung, wer ist zuständig?
Es ist ja relativ einfach, auch bei kleineren Firmen so diesen einen Administrator zu haben.

(08:15):
Ja, diesen einen Fuzzi, der dann für alles zuständig ist.
Ich brauche hier nichts zu gendern. Ich habe viele tolle Frauen in der IT-Welt
kennengelernt, aber ich muss sagen, die sind alle zu schlau,
um den Job eines Einzel-Windows-Administrators in einem Kleinstunternehmen anzunehmen.
Ich habe noch nie eine überarbeitete Administratorin übergewichtig so ungefähr

(08:39):
55 Jahre kennengelernt, die vorher mal in der Schule sich für Computer interessiert
hat und seitdem Administrator bei einer kleinen Firma ist.
Kleine Firma geht dann auch so bis 500 Angestellte gern mal.
Ja, das ist dann so, da hat man so IT-Abteilung, so drei oder vier Leute.
Und man denkt sich so, jo, ihr seid ein Konzern.
Und eure IT-Abteilung ist Karl und Horst.

(09:03):
Ach ja, und Egon. Ach, Egon, ja, der ist seit drei Jahren langen Zeit krank,
der hat Bandscheibe. Okay.
Also Egon habt ihr auch. Ach, Egon kennt sich jetzt mit eurem SQL-Server aus,
der gerade Probleme macht.
Ja, könnt ihr Egon erreichen? Nee, der ist ja jetzt gerade auf Reha in Thailand. Ja, okay.
Ach so, und der Hans, der ist jetzt auch im Urlaub. Der besucht den Egon. Ah, ja, okay.

(09:27):
Eine Vertreterregel. Das sind so Sachen, die kriegt das Militär schon beschissen
hin. Das kriegt man im Zivilen noch beschissen ein.
Und das Problem ist, wenn man daran denkt, wer anders ist zuständig,
dann passieren Fehler und es passieren Todesfälle.
Wie zum Beispiel das Skitour-Unglück im Wallis von 2018.

(09:47):
Das ist an der Grenze Italien gewesen, in der Grenzregion dort.
Und dort haben sie die Walliser Alpen zwischen Chamon und Zermatt eine relativ
bekannte Skitour gehen wollen. Eine Gruppe an Menschen, 14 Leute insgesamt.
Und von den 14 Leuten, ich spoiler mal ein bisschen, gab es einiges an Todesfällen.

(10:16):
Es sind dort, diese 14 Leute haben sich in zwei Teile aufgeteilt, eine 10er-Gruppe.
Dort sind drei Leute draus gestorben, drei Leute überlebt, sorry,
nicht gestorben, sondern nur drei Leute haben überlebt. Also sieben Leute von zehn sind gestorben.
Und aus der französischen Gruppe,
die sich abgesetzt hatte, das waren zwei Ehepaare, da haben alle überlebt.

(10:38):
Wieso ist es so, dass die kleinere Gruppe, die sich abgesetzt hat,
überlebt, während eine große Gruppe, die übrigens von einem sehr erfahrenen
Bergführer geführt wurde, größtenteils gestorben sind?
Nun, das ist das Problem an Verantwortungsdiffusion, an Gruppendenken.
Es gibt ja Studien, dass Leute in einer Gruppe selbst bei falschen Antworten

(10:59):
dazu neigen, diese falschen Antworten weiter zu nachzudenken.
Also du kannst 2 plus 2 gleich 5 an die Tafel schreiben.
Und wenn du dann Leute in eine Gruppe setzt und alle sagen, ja,
das ist eine richtige Antwort und du selber weißt, das ist falsch.
Die Chance, dass man aufsteht und sagt, das ist Bullshit, ist psychologisch gesehen relativ klein.

(11:21):
Das hat ja auch für mehrere Desaster schon gesorgt. Man kennt das Space Shuttle Problem und so weiter.
Typische Verantwortungsdiffusionsprobleme. Und hier ist genau so etwas passiert.
2018 wollten diese im April eine Skitour machen, also eine Wandertour durch das Hochgebirge.

(11:42):
Man hat hier 14 Beteiligte, haben sich zusammengetan und davon waren zehn Leute
organisiert mit einem Bergführer,
der seit vielen Jahren Bergtouren macht.
Und die anderen vier waren halt zwei Ehepaare, die einfach so losgezogen sind

(12:03):
mit Karte und Kompass, ohne Bergführer, wo alle gesagt haben,
wie bescheuert kann man sein, das ist sehr gefährlich.
Aber die haben sich gesagt, nö, nö, das passt schon, das kriegen wir so hin.
Und der Bergführer, der war auch wirklich super erfahren, der hat vier der Seven
Summits gemacht gehabt, drei Achttausender bestiegen und auch die Gruppe selber

(12:24):
war eine sehr erfahrene Gruppe.
Viele langjährige Erfahrungen mit Skitouren, also nicht so irgendwelche Anfänger,
die losgerannt sind, ins Wapwien-Gebiet gerannt sind, bei schlechtem Wetter
und dann gestorben sind.
Nein, das waren wirklich, wirklich erfahrene Menschen.
Ja, und die haben sich gesagt, haben gehört, okay, den Bergführer,

(12:45):
den nehmen wir, weil man ist so eine mehrtägige Tour.
Da gibt es so Hütten, die muss man vorbuchen. und ja, diese Hautrute,
die ist insgesamt bei guten Verhältnissen schafft man sie in einem Tag.
Das geht vom Adlerpass bis Saar Fee.

(13:08):
Aber wenn man die insgesamt, die gesamte Route sind 94 Kilometer,
6700 Höhenmeter und 8300 Meter Abstieg.
Also und das sind normalerweise sechs Etappen, wo es dann auch über Gletscher geht und so weiter.

(13:29):
Die haben sich gesagt, okay, wir wollen da am 29.
April 2018 auf der fünften Etappe, also sie haben natürlich die ganze Tour machen
wollen, aber auf der fünften Etappe ist dieses Unglück passiert.
Da ging es dann so, dass sie am vorletzten Tag losgezogen sind zwischen der
Dieks- und der Vignette-Hütte, dem höchstgelegensten Punkt und härtesten Punkt der Strecke.

(13:56):
Und am Morgen war die Temperatur von minus 5 auf minus 10 Grad gesunken und
es gab auch schlechte Orientierung.
Es war schlechte Sicht und nach der Aussage eines der Überlebenden der Hauptgruppe
nutzte der Bergführer das GPS bei sich auf dem Handy,

(14:18):
was unter Bergführern angeblich üblich sei. Das ist so, das ist viel leichter.
Ein anderer Teilnehmer hatte aber ein so ein klassisches GPS-Outdoor-Handheldgerät dabei.
2018, klar, Mobilgeräte waren gut genug, da gibt es jetzt keine Probleme mit.

(14:39):
Natürlich verbraucht ein Handy im Winter bei kalten Verhältnissen gerade durch
das Display viel mehr Strom und kann dadurch ausfallen.
Das heißt, so ein Handheld-Gerät hat halt hier Laufzeitvorteile.
Der Teilnehmer hatte sich allerdings auf den Bergführer verlassen und hatte
nur die Sommerroute und nicht die Winterroute in seinem GPS-Gerät eingespeichert.

(15:03):
Jetzt verlor diese Gruppe im Nebel- und Stehtreiben den Weg Man hat nicht mehr
den richtigen Weg gefunden Und die Tourengeher fingen jetzt an,
über diese Gletscher zu irren Man erreichte dann mit mehreren Stunden Verspätung
den Gipfelbereich des Ping de Arola Auf 3631 Meter kurz vor 17 Uhr,

(15:29):
Das ist also kurz vor Sonnenuntergang. Man hatte noch ungefähr vier Stunden,
bis die Sonne ganz weg war.
Man hatte da noch ungefähr drei Kilometer vor sich mit etwa circa 100 Metern weiteren Aufstieg.
Und auf einen Sattel und danach noch 600 Höhenmeter im Abstieg,
wo es runterging, um dann die Hütte zu erreichen.

(15:51):
Und ohne Orientierung ist der Einstieg und die letzten Meter zur Hütte extrem
schwer zu finden. Aber man hat ja GPS dabei.
Da die Sicht super schlecht war, hat man sich jetzt in der Gruppe entschlossen,
einfach keine Pausen mehr zu machen, sondern ist vorwärts gehechtet.

(16:12):
Und man hat halt versucht, auf diesem abschüssigen, vergletscherten Gelände diese Hütte zu finden.
Man hat ein Orientierungssteinmännchen gefunden, konnte aber nicht mehr den
richtigen weiteren Weg finden.
Da hat man sich entschlossen, Wir vertrauen einfach darauf, dass die Wasserleitung,
die zur Hütte führt, uns dann richtig leitet.

(16:34):
Das Problem hier ist aber, dass die Hütte gar nicht am Weg entlangläuft,
sondern auch frei über irgendwelchen Schluchten verläuft.
Nur weil, warum soll man den komplizierten Weg mit einer Wasserleitung nehmen,
wenn man auch nur zwei Punkte, zehn Meter nach unten, damit.
Ja, und wegen Batterieproblemen konnte der Bergführer sein Satellitentelefon

(16:57):
nicht verwenden und Hilfe rufen.
Sie sind währenddessen, ein Überlebender hat den Bericht, die sind viermal umgedreht,
um den richtigen Weg zu suchen.
Die finale Unglückstelle war jetzt knapp 600 Meter nur noch von der Hütte entfernt.
Am Montagmorgen um 6.30 Uhr haben dann ein Alpinist Hilfrufe vernommen und der

(17:19):
Hüttenwart hat die Bergrettung alarmiert.
Die Bergrettung fand den Boden fest wie Beton gefroren vor. Man konnte sich
also gar nicht in den Schnee eingraben, um Hilfe zu suchen.
Also man baut ein Iglu, damit man warm bleibt. Das war nicht möglich.
So, als die Rettungskräfte dann mit dem Hubschrauber am Ort eintreffen,

(17:40):
war der Bergführer mittlerweile schon gestorben.
Der hat nämlich Hilfe holen wollen, hat sich von der Gruppe getrennt und ist
dabei gestürzt und tödlich verunglückt.
Dort hat man den Bergführer übrigens direkt unterhalb der restlichen Gruppe

(18:00):
gefunden Der muss sich also im Schneetreiben von der Gruppe entfernt haben,
ein paar Meter gegangen und in einen Abhang runtergestürzt sein,
Man hat jetzt dann mit Helikoptern die restlichen Teilnehmer abgeborgen Insgesamt
sind sieben Helikopter geflogen und die waren größtenteils unterkühlt.

(18:22):
Es war halt auch so dass Hüttenplätze normalerweise vorangemeldet werden das
heißt normalerweise hätte der Hüttenwirt am Abend schon Hilfe rufen müssen aber hier,
ist es halt auch so dass der Bergführer selber sich kurzfristig entschieden

(18:42):
hat eine andere Hütte anzulaufen,
und es ist hier jetzt der interessante Fall Total, dass eigentlich ein Großteil
dieser Teilnehmer in dieser Truppe genug Erfahrung hatten, um diese Tour selber
unfallfrei zu schaffen.
Aber man hat sich darauf verlassen, dass die Person, die sie anführt,
schon weiß, wo es lang geht.

(19:05):
Es sind hier, insgesamt war die Wetterlage extrem schlecht. Es sind auch anderswo
Leute an Unterkühlung gestorben in dem Gebiet.
Es ist halt so, dass es erst nach und nach zunimmt, zugenommen hat vom Wetter
her am Anfang war es halt einfach nur super windig um 7 Uhr morgens und 13 Uhr

(19:25):
gab es den Schneefall und,
19 Uhr war ein super starker Schneefall und 20 Uhr hatte man Windböen bis 200
kmh und gegen 21 Uhr noch 10 bis 12 cm Neuschnee in einer Stunde,
Und hier hatte man dann nachts noch einen Temperatursturz auf minus 10 Grad.

(19:47):
Ähm, ja.
Es ist also so, dass, ähm.
Ja, man sagen muss, es haben hier bei diesem Unglück viele Leute versagt.
Der Hüttenwirt hätte nachfragen können, aber dort war es halt so,
dass dort lokal das Wetter auch gar nicht so schlecht war.

(20:08):
Dass er sich also auch keine Sorgen gemacht hat. Und die Teilnehmer selber waren
halt auch nicht darauf ausgerüstet, im Freien zu übernachten.
Weil man da ja auch von ausging, die Strecke schaffen ja Blocker selber.
Das heißt also, selbst die eigene Verantwortung der Teilnehmer war so.
Dass man sagt, naja, warum soll ich was mitschleppen, was ich eh nicht brauche?
Und hier ist es auch so, dass das GPS-Gerät des Teilnehmers nicht die richtige

(20:35):
Route drin hatte und so weiter.
Wir vergleichen das Ganze jetzt mit dem zwei französischen Ehepaar,
die ja mit Karte und Kompassen unterwegs waren.
Ja, die haben, als sie merkten, es wird schneeig, haben sich eine windgeschützte
Platz zum Übernachten gesucht, weil die von Anfang an wussten,
okay, wir laufen hier in ein Sicherheitsrisiko.

(20:56):
Die haben sich in der kleinen Gruppe abgestimmt und haben dann in einer windgeschützten
Stelle, dadurch weniger Unterkühlung durch den Windfaktor, die Nacht verbracht.
Haben keine schöne Nacht gehabt, deutlich nicht. Während aber die 10er-Gruppe
dann irgendwann auf offener Fläche entschieden hat, es wird zu dunkel,
wir können nicht mehr weiterlaufen, wir müssen an Ort und Stelle übernachten.

(21:20):
Weswegen die zehn Leute, die dort gelagert haben, extrem schnell unterkühlt sind.
Von den zehn Leuten haben leider nur drei Leute überlebt. Sieben sind dann an
Unterkühlung gestorben.
Das ist halt wieder das Problem an Verantwortungsdiffusion. Jeder ist eigentlich
für sich selber verantwortlich, aber auch nicht, weil man hat ja einen erfahrenen

(21:44):
Anführer dabei, der sich ja bestimmt um alles kümmert.
Ja, manchmal geht das dann leider in die Hose. Und dieses in die Hose gehen
sieht man oft auch bei Großprojekten.
Stuttgart 21 und so weiter. Man hat ja einen verantwortlichen Projektleiter
und der Projektleiter denkt dann, ja, die Unterabteilung, die machen ja alle das, was sie tun sollen.

(22:08):
Im Endeffekt glaubt jeder, dass der Nächste dafür verantwortlich ist,
dass das, was passieren muss, eigentlich passiert. Und dann passiert halt nichts. Nichts.
Ja, Verantwortungsdiffusion.
Nicht mein Problem. Zum Glück ist das Gesinge von William Shatner auch nicht mein Problem.
Wenn ihr in die Links reinklickt von der Folge, dann ist es vielleicht euer Problem.

(22:29):
Ja, und ansonsten bis zur nächsten Folge könnt ihr auch zehn Stunden lang Kirk
is climbing the mountain euch anhören.
Oder holt euch ein paar andere alte Folgen da an, wenn euch so langweilig ist.
Also, bis dann, bleibt gesund und Und holt euch keine Unterkühlung. Das ist ungesund.
Also, ich hoffe, euch hat die Folge gefallen. Und wenn sie euch nicht gefallen

(22:51):
hat, dann ist das ja nicht mein Problem. Verantwortungstifunktion und so.
Also, bis dann. Alles Gute. Ciao, euer Sven.
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